Das Leben zwischen Mai und September 1945
Ein Ende und ein AnfangDer Krieg ist vorbei. Die Menschen können aufatmen, aber sie stehen vor den Trümmern ihrer Städte und ihres Lebens. Viele haben nichts mehr, einige leben gut und manche brauchen nichts, weil sie alles ...
Der Krieg ist vorbei. Die Menschen können aufatmen, aber sie stehen vor den Trümmern ihrer Städte und ihres Lebens. Viele haben nichts mehr, einige leben gut und manche brauchen nichts, weil sie alles haben. Und was planen die Siegermächte mit den Deutschen? Wie soll es weitergehen?
Der Autor nimmt uns mit in die Wohnstuben der Menschen. Alleinlebende Frauen, die nicht wissen, wo ihre Männer und Söhne sind und ob sie noch leben. Bekannte Künstler:innen, die aufgrund ihrer Kunst oder ihrem jüdischen Glauben in die USA geflüchtet sind, überlegen, ob sie in die alte Heimat zurückziehen sollen. Sie haben sich in den USA etabliert. Sollen sie zurück in ein zerstörtes Deutschland? Frauen und Männer, die vertrieben worden und nun einen neuen Platz in der Gesellschaft suchen.
Während die Menschen in Europa sich neu orientieren und dem Hunger standhalten müssen, verhandeln die Siegermächte, wie es mit Deutschland weitergehen soll. Die USA befindet sich noch immer in einem Krieg mit Japan. Und wie geht man mit den Besiegten um? Gerade mit den Mächtigsten aus dem "Dritten Reich"?
Oliver Hilmes schafft es die vielen geschichtlichen Zahlen, Fakten und Daten so aufzubereiten, dass man das Buch wie einen Roman lesen kann. Die geschichtlichen Passagen "lockert" er mit den Einblicken in die Gesellschaft, in das Leben der Menschen auf. Obwohl ich schon einiges über diese Zeit gelesen habe, konnte ich wieder etwas dazulernen. Die Aufarbeitung ist dem Autoren sehr gut gelungen.