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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.03.2019

Geschichte, Liebe und Spannung

Das Päckchen
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Das Hörbuch habe ich nur durch Zufall entdeckt und da die Rezension dazu so gut war, konnte ich nicht widerstehen. Und nun nach dem Hören kann ich die Rezension nur bestätigen. Die Geschichte hat alles, ...

Das Hörbuch habe ich nur durch Zufall entdeckt und da die Rezension dazu so gut war, konnte ich nicht widerstehen. Und nun nach dem Hören kann ich die Rezension nur bestätigen. Die Geschichte hat alles, was ein gutes Buch/Hörbuch braucht.

Es gibt zwei Handlungsstränge, die fast bis zum Ende parallel laufen. Auf der einen Seite lernt man den Bibliothekar Ernst kennen. Gesetzt, solide und absolut zuverlässig. Kein Mensch für die Karriere, aber ein gewissenhafter Mitarbeiter, der gern wandert, seine Frau liebt und sonst ein eher ruhiges Leben lebt. Zumindest bis zu dem ominösen Anruf einer älteren Dame. Danach verändert sich sein Leben drastisch.

Auf der anderen Seite gibt es Heimo, der im 8. Jh. lebt und in einem Kloster auf sein zukünftiges Leben vorbereitet wird. Da er aber lesen und schreiben kann, soll er auf Wanderschaft gehen und Bücher abschreiben und in das Stammkloster mitbringen. Er wird diesen Weg nicht allein gehen, aber damit verstößt er gegen die Klosterregeln.

Das Hörbuch teilt sich zwischen diesen beiden Geschichten auf und man "hüpft" stets von Heimo zu Ernst und zurück. Es war spannend zu hören, wie beide Männer mit ihrer Umwelt zu kämpfen haben und wegen diesem Buch immer mehr in einen Strudel geraten.

Franz Hohler erzählt neben der Geschichte über das älteste Buch deutscher Sprache, dem schweren Leben im 8. Jh. auch eine schöne und ganz unaufgeregte Liebesgeschichte aus der heutigen Zeit.

Veröffentlicht am 11.03.2019

Wieder ein spannender Fall

Die Menschen, die es nicht verdienen
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Nachdem der vorherige Band, aus meiner Sicht, etwas schwächer war, haben Hjorth und Rosenfeldt nun wieder einen spannenden Bergman-Fall geschaffen.

Obwohl das Buch nun schon fast drei Jahre auf dem Markt ...

Nachdem der vorherige Band, aus meiner Sicht, etwas schwächer war, haben Hjorth und Rosenfeldt nun wieder einen spannenden Bergman-Fall geschaffen.

Obwohl das Buch nun schon fast drei Jahre auf dem Markt ist, ist die Thematik des Falles aktuell. Es werden Menschen vermordet, die es aus der Sicht einer Person nicht verdienen reich und berühmt zu sein. In seinen Augen leisten sie nichts, wissen sie nichts und tragen nur zur Verblödung der Jugend und Gesellschaft bei. Und so sieht er sich als Bewahrer des Wissens, der Intelligenz und als Beschützer der echten Vorbilder.

Wer den Wissenstest nicht besteht, wird ermordet und in einem öffentlichen Raum zur Schau gestellt. Die Reichsmordkommission versucht fieberhaft den Mörder zu finden und die Motivation des Mörders auszumachen. Das dies nicht reibungslos funktioniert, liegt an den Spannungen, die zwischen den einzelnen Reichskommissionsmitgliedern und Sebastian Bergman herrschen. Die vielen kleinen Anfeindungen, die Ärgernisse und das Misstrauen sorgen für Unruhe und verlorene Zeit. Das Privatleben der Ermittler wird auch diesmal stark mit in den Fall einbezogen. Fast schon verdrängen die privaten Ereignisse den Fall. Doch am Ende muss der Mörder gefunden werden.

Immer mehr glaube ich, dass man bei dieser Krimiserie nicht in der Mitte einsteigen kann. Die vielen Verwicklungen und Differenzen sind mittlerweile so dominant, dass man die Vorgeschichte kennen muss. Das Ende des Buches hat mich mit großen Augen und Entsetzen zurückgelassen und natürlich muss der nächste Band gelesen werden, um zu erfahren, ob es wirklich war ist, was gerade passierte. Hjorth und Rosenfeldt haben hier wieder bewiesen, dass sie die Könige des Cliffhangers sind.

Veröffentlicht am 06.03.2019

Leichte Unterhaltung. Leider sehr vorhersehbar und kitschig.

Das Honigmädchen
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Ich muss gestehen, dass ich mich etwas vor dieser Rezension gedrückt habe. Das Buch hatte ich schon vor ein paar Wochen gelesen und war so enttäuscht davon, dass ich es erstmal zur Seite gelegt habe. Es ...

Ich muss gestehen, dass ich mich etwas vor dieser Rezension gedrückt habe. Das Buch hatte ich schon vor ein paar Wochen gelesen und war so enttäuscht davon, dass ich es erstmal zur Seite gelegt habe. Es ist nicht mein erstes Buch von Claudia Winter und so habe ich mich auf ihr neuestes Buch auch sehr gefreut. Aber leider fand ich es sehr vorhersehbar und unglaubwürdig und dadurch auch langweilig.

Die Charaktere waren recht blaß und hatten kaum interessante Seiten an sich. Marie war einfach nur nervig und ungezogen statt pubertierend. Camilla war mir zu zaghaft und inkonsequent und dadurch hatte sich natürlich Marie die Frechheiten auch erlauben können. Der sprunghafte Wandel von Marie erschien mir dann leider nur noch unglaubwürdig. Ja, natürlich erlebt Camilla noch eine Liebe (und ganz ehrlich jetzt verrate ich nichts). Die Natur- und Landschaftsbeschreibungen waren noch das Beste an dieser Geschichte. Sie machten tatsächlich Lust nach Frankreich zu reisen.

Ansonsten wirkte die ganze Geschichte sehr konstruiert und zurecht gezupft, damit es am Ende auch alles passt und schön wird. Puh, dass war für mich dann doch zu viel Klischee, Kitsch und heile Welt.

Ich weiß, dieses Buch wird gerade sehr gelobt und begeistert aufgenommen. Es tut mir leid, aber ich kann mich leider diesem Jubel nicht anschließen.

Veröffentlicht am 03.03.2019

Mich hat dieses Buch so gar nicht angesprochen.

Das Echo der Wahrheit
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Das Buch wurde sehr gelobt, die Kritiken waren gut und doch konnte es mich nicht begeistern. Der Anfang war noch gut und spannend, doch dann wurde es immer undurchsichtiger und verwirrender, so dass ich ...

Das Buch wurde sehr gelobt, die Kritiken waren gut und doch konnte es mich nicht begeistern. Der Anfang war noch gut und spannend, doch dann wurde es immer undurchsichtiger und verwirrender, so dass ich mich am Ende einfach nur noch durch das Buch gequält habe. Zwischendurch hatte ich immer wieder mal den Faden verloren und musste noch mal zurück, um den Zusammenhang besser verstehen zu können.
Die Charaktere blieben bis zum Schluss unsymphatisch. Auch das Verhalten des Psychologen war für mich eher erschreckend als begeisternd. Er missachtet den Ehrenkodex und er war mir zu inkonsequent. Teilweise wirkte die ganze Geschichte auch wenig logisch und die Einstellungen der Charaktere unglaubwürdig.

Mich hat dieses Buch so gar nicht angesprochen. Schade.

Veröffentlicht am 27.02.2019

Alles ist möglich

Alles ist möglich
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Ich muss zugeben, dass ich mich mit der ersten und zweiten Geschichte etwas schwer getan habe. Es entstand kein so richtiger Lesefluss und ich holperte mehr als ich las. Dann hatte ich einen freien Nachmittag ...

Ich muss zugeben, dass ich mich mit der ersten und zweiten Geschichte etwas schwer getan habe. Es entstand kein so richtiger Lesefluss und ich holperte mehr als ich las. Dann hatte ich einen freien Nachmittag und gab dem Buch noch einmal eine Chance und einen Neustart. Ich musste einfach länger abtauchen können, länger an der Geschichte bleiben, um die vielen kleinen Details im Kopf zu verankern, um dann die nächste Geschichte besser verstehen zu können. Einmal im Lesefluss macht dieses Buch Spaß.

Viele kleinere Geschichten über Menschen, die mehr oder weniger in ihrem Leben und in der Kleinstadt gefangen sind. Die Geschichten fügen sich jedoch immer mehr zusammen und am Ende hat man das Gefühl jeden Einzelnen in der Kleinstadt zu kennen. Man weiß nicht nur ihre Namen und ihr Aussehen, sondern auch ihre tiefen Gefühle, ihre Vergangenheit und ihre Probleme.

Elizabeth Strout schreibt schnörkellos und mit ganz klaren Worten. Sie lässt tief in das Innere der Charaktere schauen und manchmal möchte man gar nicht so viel trauriges, wütendes und enttäuschtes hören. Aber man fängt an nachzudenken und zu reflektieren. Es ist keine leichte Kost, aber doch mit einem kleinen Sinn für Humor und einen guten Gespür für Menschen.