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Ritja

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2018

Gute Unterhaltung

Elbe aufwärts
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"Elbe aufwärts" ist genau dass, was das Cover ausstrahlt.
Entspannt, nicht sehr aufregend und ländlich.

Die Geschichte rund um Harmony (etwas gewöhnungsbedürftiger Name) und ihrer Flucht aus Hamburg ...

"Elbe aufwärts" ist genau dass, was das Cover ausstrahlt.
Entspannt, nicht sehr aufregend und ländlich.

Die Geschichte rund um Harmony (etwas gewöhnungsbedürftiger Name) und ihrer Flucht aus Hamburg nach Wendland ist nichts Neues und man kennt den Ablauf der folgenden Handlung ohne sie schon gelesen zu haben. Auch das Ende lässt sich leicht erraten, aber für ein paar unterhaltsame und entspannende Lesestunden lohnt es sich das Buch zur Hand zu nehmen.

Die Charaktere sind zwar nicht sehr komplex, doch haben sie fast alle ein kleines Geheimnis oder ein kleines Päckchen an Altlasten zu tragen. Jedoch sind sie fast alle liebenswert und recht eigen. Das Dörfliche wird sehr stark herausgearbeitet (Schützenverein...) und auch die letzten Hippie-Künstler dürfen in dieser Geschichte nicht fehlen.

Die Gegend rund um Wendland und Wendland selber werden ganz gut beschrieben. Doch bis auf einen Kurzurlaub möchte ich dort nicht wirklich leben (sorry, liebe Wendländer). Hamburg wird als das beschrieben, was man immer wieder liest und so werden auch gleich noch ein paar Klischees bestätigt.

Es war mir phasenweise zu klischeehaft und zu einfach, um 4 Sterne zu geben, aber unterhalten hat mich das Buch trotzdem. Lesen...während der Regen an die Fenster trommelt und eine gute Tasse Tee dazu trinken...Milchkaffee geht natürlich auch .

Veröffentlicht am 30.08.2018

Grausame Geschichte

Scherbenseele
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Das Buch war auch diesmal keine leichte Kost. Schon die vorherigen Bände von Erik Axl Sund waren nicht so einfach zu lesen, da die Themen bedrückend, belastend und traurig waren. Diesmal jedoch konnte ...

Das Buch war auch diesmal keine leichte Kost. Schon die vorherigen Bände von Erik Axl Sund waren nicht so einfach zu lesen, da die Themen bedrückend, belastend und traurig waren. Diesmal jedoch konnte man der Geschichte nur schwer folgen. Für mich waren anfangs zu viele Personen unterwegs, die die Geschichte undurchsichtig und verworren machten. Ich fand auch nicht so gut in die Geschichte hinein. Es war gerade am Anfang etwas quälend, trotzdem wollte ich wissen, wie es weitergeht.

Ich fand die Charaktere diesmal nicht so stark wie bei den vorherigen Büchern. Sie wirkten etwas hölzern und unausgereift. Der Schreibstil an sich war gut (wie bei den anderen Büchern auch) und die Themen wieder sehr schwer verdaulich. Lange weiß man nicht, wer sich hinter „Hunger“ verbirgt. Umso erschreckender war dann der Moment, als man wusste, wer es war. Teilweise empfand ich die Handlungen als zu brutal. Gut fand ich, wie der Autor den Einfluss der Medien auf die Menschen dargestellt hat und was man damit bewirken kann. Allerdings ist genau dieser Einfluss auch wieder beängstigend.

Ich bin mir noch nicht so sicher, was ich von diesem Buch halten soll. Ich musste diesmal das Buch mehrfach bei Seite legen und etwas anderes Lesen.

Es ist eine gute (wenn auch teilweise grausame) Geschichte, aber diesmal waren mir zu viele Charaktere involviert.

Veröffentlicht am 30.08.2018

Hat mir gut gefallen

STRAFE
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Ich war gespannt, wie Hakan Nesser im Tandem mit Paula Polanski sein wird. Am Ende des Hörbuches musste ich schon schmunzeln, wie geschickt es wieder Hakan Nesser angestellt hat.
Ich höre gern Dietmar ...

Ich war gespannt, wie Hakan Nesser im Tandem mit Paula Polanski sein wird. Am Ende des Hörbuches musste ich schon schmunzeln, wie geschickt es wieder Hakan Nesser angestellt hat.
Ich höre gern Dietmar Bär zu und lese gern Hakan Nessers Bücher.
Seine nicht ganz so einfachen Charaktere, seine teilweise sehr langen und ausschweifenden Beschreibungen muss man mögen, um diese 6 Stunden Hörbuch gut zu finden. Wer seine Bücher kennt, wird sich aber auch mit dem Hörbuch anfreunden.

Es ist eine sehr gute Geschichte, die mich unterhalten hat. Ich musste schmunzeln, dass der Autor Max Schmeling heißt (der deutsche Boxer auch)und auch eine weitere Namensgleichheit könnte für Irritation sorgen (kann ich jedoch nicht verraten).
Die Geschichte fand ich manchmal etwas sehr verstrickt, doch Nesser schaffte es immer wieder, dass der Zuhörer ihn folgen konnte. Die Verknüpfungen aus der Jugendzeit der zwei Hauptcharaktere mit der Gegenwart find ich interessant und spannend. Gerade hat man gedacht, dass man weiß, wie es weitergehen wird, macht Nesser wieder eine kleine Drehung und ändert etwas die Richtung. Es sind keine großen Umbrüche, aber es ist auch keine direkt vorhersehbare Handlung. Gerade das Ende hat mich überrascht, aber es passt zu dem Autoren Hakan Nesser.

Veröffentlicht am 30.08.2018

Passt.

Trotzkis Narr
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Endlich mal wieder Kommissar Berndorf. Eigentlich ja Ex-Kommissar Berndorf und nun Detektiv Berndorf, aber so richtig will das noch nicht passen. Ich kenne Berndorf noch als mürrischen, eigenwilligen ...

Endlich mal wieder Kommissar Berndorf. Eigentlich ja Ex-Kommissar Berndorf und nun Detektiv Berndorf, aber so richtig will das noch nicht passen. Ich kenne Berndorf noch als mürrischen, eigenwilligen Kommissar, der seine Kollegen gern im Dunkeln ließ. Regeln, Vorgaben und Richtlinien waren für ihn quasi nicht vorhanden.
Jetzt als Detektiv schnüffelt er auch wieder mit Vorliebe zwischen den Zeilen und findet so manchen Hinweis schneller als der Polizei liebt ist. Seine Art mit den Menschen umzugehen, ist zwar speziell, jedoch auch wirksam. Und mit der Unterstützung von Tamar Wegenast kann er seine Informationen meistens vor der ermittelnden Polizei/Staatsanwaltschaft abholen.

Ulrich Ritzel schreibt wie gehabt sehr gut und schafft es seine verschiedenen Handlungsstränge geschickt zu verbinden und eine interessante Geschichte daraus zu weben. Das Thema ist, wie bei fast allen Ritzel-Krimi, sehr nah an der Realität, so auch hier die Verquickung von Politik und Wirtschaft. Die Machtstellung einzelner Personen, die diese für sich nutzen und ihre Vorteile dabei herausziehen. Und der immer größer werdende Kreis der Verdächtigen und Mitwisser.

Es ist vom Vorteil, wenn man die vorherigen Ritzelbücher kennt und somit auch den Ex-Kommissar. Es lässt sich dann leichter in die Geschichte einsteigen und so manche Nebenbemerkung hat dann eine andere Wirkung. Ulrich Ritzel löst nicht alles auf. Manches lässt er offen und den Leser dadurch mit einer Frage zurück. Vielleicht wird die Frage in dem nächsten Fall von Berndorf wieder aufgegriffen.

Veröffentlicht am 30.08.2018

Gelungener Krimi mit kleinen Makeln

Die Scherben der Wahrheit
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Die Scherben der Wahrheit sind für Helen teilweise nur schwer zu vertragen. Sie muss den Tod ihres Freundes verkraften. Dazu ist sie noch schwanger und wird bald ein Baby bekommen. Helen versucht in Erfahrung ...

Die Scherben der Wahrheit sind für Helen teilweise nur schwer zu vertragen. Sie muss den Tod ihres Freundes verkraften. Dazu ist sie noch schwanger und wird bald ein Baby bekommen. Helen versucht in Erfahrung zu bringen, warum ihr Freund sterben musste. Er wurde überfahren - aus ihrer Sicht gezielt. Sie glaubt an keinen zufälligen Unfall. Dies erscheint ihr merkwürdig und so begibt sie sich auf Spurensuche. Als Polizistin kennt sie die Gefahren und die Möglichkeiten und kann somit die scheinbaren Ausreden der Vorgesetzten und Kollegen nicht glauben. Sie recherchiert auf eigene Faust und nicht immer gefällt ihr, was sie dabei aufdeckt.

Die Geschichte ist ein ruhiger und wenig actionreicher Krimi. Es geht hier in der Hauptsache um Helen und ihrer Suche nach der Wahrheit. Die Stimme von Katja Danowski ist angenehm und trägt auch gut durch die Geschichte. Sie konnte nur leider nicht so gut die männlichen Parts widergeben, so dass man oft überlegen musste, wer jetzt gemeint ist. Eine zusätzliche männliche Stimme wäre gut gewesen.

Die Geschichte ist gut gestrickt und teilweise auch verworren (im positiven Sinne). Die vielen kleinen Abzweigungen sorgen dafür, dass diese ruhige Art der Erzählung nicht langweilig wird. Auch die Charaktere fand ich gut ausgearbeitet (besonders die Jugendlichen) und interessant.

Einzig Helen war für mich nicht glaubwürdig genug. Ich war erstaunt, wie leistungsfähig eine hochschwangere Frau sein soll. Selbst am Tag der Geburt ermittelt sie noch und sucht die Konfrontation mit den Jungen und macht trotz der Wehen weiter. Dies erscheint mir etwas übertrieben und wenig glaubhaft. Ihre Gefühle hatte sie trotz des Todes ihres Freundes und der Schwangerschaft sehr unter Kontrolle und wirkte, aus meiner Sicht, teilweise zu emotionslos und beherrscht.

Insgesamt jedoch ist es ein gelungener (wenn auch leiser) Krimi, der beweist, dass auch leise Töne spannend sein können.