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Veröffentlicht am 10.10.2022

Liebe, Leid und Leben

Élises Geheimnis
1

Inhalt:

1963 in der schönen Bretagne:

Als die junge achtzehnjährige Joséphine nach ihrer Geburtsurkunde sucht, entdeckt sie in einem großen alten Koffer ihrer Mutter erschütterndes. Jahrelang umhüllte ...

Inhalt:

1963 in der schönen Bretagne:

Als die junge achtzehnjährige Joséphine nach ihrer Geburtsurkunde sucht, entdeckt sie in einem großen alten Koffer ihrer Mutter erschütterndes. Jahrelang umhüllte sie ein Geheimnis um die Identität ihres leiblichen Vaters. Um die Wahrheit zu entdecken flüchtet sie zu ihrer Tante und erfährt nach und nach die unglaubliche Geschichte von Élise, ihrer geliebten Mutter.



Meine Meinung:

Ich möchte zum einen erstmal auf das wunderschöne Cover eingehen. Es umfängt einen mit Strahlen in den Augen, schürt romantische Gefühle und vor allen die Personen, die dort abgebildet sind spiegeln die Charaktere in diesem wundervollen Buch exakt wider. Man hat sofort das Gefühl, dass sich in diesen Seiten emotionale Szenen abspielen werden.

Und so kam es dann auch.

Ich finde man wird in "Élises Geheimnis" in eine Spirale von Freude. Leid und Trauer hineinkatapultiert. Und die Schreibweise der Autorin trägt grundsätzlich und massiv dazu bei. Wunderbare Zitate krönen das Ganze tatsächlich noch.

Die Charaktere werden absolut detailliert gezeichnet und man gewöhnt sich recht schnell an sie. Die Emotionalität, die sie bei sich tragen überträgt sich spielend leicht auf den Leser. Man schlägt die Hand an die Stirn, man lacht mit, man weint mit. Man leidet und schluchzt.

Ebenso spürt man, dass diese Geschichte auf Erinnerungen, Erzählungen beruhen, denn so kenne ich auch teilweise vieles aus Gedankengängen meiner Verwandten. Man kann sich eigentlich gar nicht vorstellen wie furchtbar diese Zeit und wie grausam es für die Menschen im zweiten Weltkrieg doch war.

Die Autorin schildert eindrucksvoll wie es sich gewisse Szenen abspielenab und lässt den Leser tief in ihr eigenes Empfinden eindringen. Schön, dass es auch mal wieder mal Zeitsprünge zwischen den Jahren 1944 und 1963 zu entdecken gab. Das Hier und Jetzt und die Vergangenheit zählen immer zu einem für mich anspruchsvollen Roman, der mir zeigt, dass es sich lohnt nochmal in diese Zeitspannen zu reisen und sei es nur per Buch.

Besonders haben es mir Sebastian und Élise angetan. Was ihnen widerfahren ist, sollte niemals mehr passieren. Ich litt richtig mit und konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Das typische Ende eines Liebesromans wird man hier zwar nicht finden, aber dennoch eine wunderbar erzählte, zutiefst eingehende Geschichte und deren Ausgang. Ich habe es extrem gerne gelesen und würde mir wünschen noch mehr auf solche Ereignis basierenden Erzählungen zu stoßen.


Fazit:

Eine sehr anrührendes und bewegendes Werk einer Autorin, die es versteht ihren Leser hautnah mitten ins Geschehen zu schicken. Die Wortwahl ist geistreich, weise und absolut nach zu empfinden. Alle Charaktere haben ihren Charme und sind detailliert gezeichnet. Wer gerne emotionale Geschichten genießt sollte hier zugreifen. Ich wollte gar nicht mehr, dass dieses Buch endet und vergebe deswegen sehr gerne und sehr gute

4,5 Sterne !!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
  • Cover
Veröffentlicht am 07.06.2018

authentisch und schockierend, ein Lese-Muss !

Gleis der Vergeltung
1

Inhalt:

Es hätte der schönste Tag im Leben von Lynn sein sollen: Die Heirat mit ihrem Verlobten Benedikt. Doch kurz vorher verunglückt er tödlich.

Auch Jahre nach seinem Tod kann Lynn einfach nicht ...

Inhalt:

Es hätte der schönste Tag im Leben von Lynn sein sollen: Die Heirat mit ihrem Verlobten Benedikt. Doch kurz vorher verunglückt er tödlich.

Auch Jahre nach seinem Tod kann Lynn einfach nicht mehr glücklich werden und sie entschließt sich Rache an den Verursachern des Unfalls zu nehmen. Hilfe hierbei erhält sie von einer Frau, die beobachtet haben will welche Personen für diesen schrecklichen Vorfall verantwortlich sind.

Lynn trifft eine folgenschwere Entscheidung und verkümmert immer mehr in ihrer eigenen Vergangenheit.


Meine Meinung:

Beim Zuschlagen des Buches bleiben einem fast nur Fassungslosigkeit vor Augen. Die Thematik dieses Romans wurde unglaublich gut dargestellt und so authentisch, dass man fast schon Gänsehaut bekommt.

Astrid Korten versteht es immer wieder ihre Leser mit den Bann zu ziehen und je weiter man in die einzelnen Seiten eindringt desto mehr ist man gefangen.

Dass sich erst schlussendlich alles aufklärt stört mich nicht im geringsten, denn genau das macht es für mich zu einem absoluten Highlight. Ich mag es nicht sonderlich, wenn man schon sofort weißt worum es geht, wer der Täter ist und aus welchen Beweggründen. Das ist bei "Gleis der Vergeltung" wunderbar gelöst.

Bei vielen Thrillern habe ich oftmals das Problem, dass ich kaum der Story Herr werde und viele Protagonisten nicht auseinander halten kann. Hier wurde ich eines besseren belehrt. Lynn wird so präzise und detailliert beschrieben, dass man sie einfach sofort ins Herz schließen muss. Andere Charaktere dagegen würde man am liebsten an den Hals gehen.

Es ist einfach unvorstellbar, welch Abgründe sich in "Gleis der Vergeltung" verstecken und wie Menschen zu Ungeheuern werden können.

Ich möchte an dieser Stelle einfach nicht zuviel verraten, denn dieses Buch ist es einfach wert selbst gelesen zu werden. Dann werdet ihr sicher auch meine Gedankengänge verstehen.


Fazit:

Ein authentischer, gut durchdachter und schockierender Roman über eine junge Frau, dessen verdrängte Gedanken irgendwann aufkeimen und einem nur noch mitreißen. Die schwere Thematik dieses Buches ist dennoch und vielleicht gerade deswegen eine Lesereise wert, damit man versteht, dass vielleicht sogar der Nachbar ein solches Monster in sich birgt. Augen auf bei seinen Mitmenschen kann oft schon reichen. Und ich lege jedem "Gleis der Vergeltung" wärmstens ans Herz.

Für mich ein Highlight und deswegen vergebe ich auch ganze

5 Sterne !

Veröffentlicht am 16.05.2018

Die Frau zwischen uns

The Wife Between Us
1


Inhalt:



Seit der Scheidung mit Richard ist Vanessa nur noch ein Hauch ihrer selbst. Sie hat nur einen einzigen Gedanken: Die Heirat mit Richards neuer Freundin zu verhindern.



Nelli kann es noch ...


Inhalt:



Seit der Scheidung mit Richard ist Vanessa nur noch ein Hauch ihrer selbst. Sie hat nur einen einzigen Gedanken: Die Heirat mit Richards neuer Freundin zu verhindern.



Nelli kann es noch immer nicht fassen, dass ein so charismatischer Mann wie Richard ihr zu Füßen liegt und fühlt sich unheimlich glücklich. Doch sie hat das merkwürdige Gefühl beobachtet zu werden. Was möchte diese Stalkerin bloß von ihr?



Als Emma einen Brief von Nellie in den Händen hält, in dem zu lesen ist, dass sie vor Richard warnt, ist sie zunehmend skeptisch, denn jeder weiß, dass die Briefeschreiberin von ihrem zukünftigen Mann besessen ist. Wo wird das Ganze enden, wenn ihr nicht Einhalt geboten wird?





Meine Meinung: (Achtung Spoiler)



Erst mit Zuschlagen des Buches konnte man ein wenig erahnen um was genau in diesem Roman denn eigentlich gehen sollte. Denn zu Anfang ist dies nicht ersichtlich. Im Wechsel werden Begebenheiten zwischen Nellie und Richard und Vanessa und Richard geschildert und man glaubt daraufhin natürlich dass von zwei Personen die Rede ist. Ab der Mitte kommt man ganz durcheinander, denn plötzlich wachsen Nellie und Vanessa zu einem Charakter und man kann fast gar nicht mehr dem Geschehen folgen. Von da an dachte ich auch, dass ich das Buch bald zur Seite legen würde, aber ich kann den vielen Erstlesern in einem jedenfalls zustimmen: "The wife between us" ist der reinste Pageturner, und man wartet nur auf die Auflösung, die man dann so gar nicht auf dem Schirm hatte.



Im Nachhinein bleiben zwar einige Fragen noch offen aber dennoch war ich vom Ende doch sehr überrascht. Ich hatte den Eindruck die Autorinnen wollten kein einfaches Ende sondern noch einen und noch einen drauflegen und das ganze Szenario überstrapazieren. Das war meiner Meinung nach recht überflüssig und hat mich doch dann auch recht gestört. Man muss nicht für eine Rechenaufgabe gleich 10 Lösungen parat haben, meist langt schon eine einzige.



Der Schreibstil macht aber auch einiges wett, denn dieser hat das Talent einem sofort in seinen Bann zu ziehen. Man kann den detaillierten Schilderungen sehr gut folgen und es macht Spaß sich selbst Bilder auszumalen und diese mit einzubinden. So hat man das Gefühl selbst mitten im Geschehen zu sein.



Viele Verhaltensweisen von Vanessa konnte ich aber nicht ganz nach vollziehen und so klangen manche einfach unglaubwürdig. Denn wer gibt sich schon in Gefahr für eine Frau, die ja eigentlich ein Auge auf den Ehemann geworfen hat und keinerlei Reue zeigt? Oder wenn ich doch endlich diesen gewalttätigen Mann loswerden möchte, warum denke ich dann immer noch an ihn oder belästige sein neues Umfeld? Dies sind alles Fragen, die für mich keinen Sinn ergeben und so bleibt nach Weglegen des Romans eben noch ein fader Beigeschmack.





Fazit:



Ein Roman mit überraschenden Wendungen. Ein Roman mit einem fesselnden Schreibstil. Ein Pageturner in jedem Fall, aber auch an manchen Stellen ein heilloses Durcheinander, so dass man das Gefühl hat gar nicht mehr Herr des Geschehens zu sein. Dennoch hat mir das Lesen großen Spaß bereitet und schließlich wird man am Ende mit der Auflösung, mit mehreren Auflösungen belohnt. In diesem Genre habe ich aber schon wesentlich besseres in Händen halten dürfen und deswegen kann ich auch nur



3 Sterne



vergeben !!

Veröffentlicht am 11.03.2018

ein geniales Meisterwerk

Die Morde von Pye Hall
1

Inhalt:



Der berühmte Alan Conway mit seinen Atticus Pünd Romanen wird eines Tages tot aufgefunden. Seine Lektorin erhielt noch kurz vorher von ihm sein letztes unvollständiges Manuskript. Da sie an ...

Inhalt:



Der berühmte Alan Conway mit seinen Atticus Pünd Romanen wird eines Tages tot aufgefunden. Seine Lektorin erhielt noch kurz vorher von ihm sein letztes unvollständiges Manuskript. Da sie an einen Mord an den Autor glaubt und sich sicher ist, dass dies etwas mit seinem Roman zu tun hat, begibt sich selbst auf die Suche nach den letzten Kapiteln und dem angeblichen Mörder von Alan Conway.





Meine Meinung:



Selten kommt es vor, dass ich über 600 Seiten in so kurzer Zeit gelesen habe. Das liegt zum einen daran, dass die Idee des Buches etwas ganz besonderes in sich trug und zum anderen der sehr spannende und außergewöhnliche Schreibstil von Anthony Horowitz. Ich konnte diesen Roman kaum aus der Hand legen und wollte einfach immer nur weiter in die Welt von Atticus Pünd und natürlich auch Susan Ryeland abtauchen.



Die vielen Charaktere und die vielen Beschreibungen dessen konnten mir aber den Spaß am Buch nicht nehmen. Der Autor hat die einzelnen Nebendarsteller langsam und sehr detailliert aufgebaut und so konnte man sich fast jeden in sehr kurzer Zeit merken. Was wegen der Masse extrem schwierig geworden wäre.



Auch konnten mich die Verstrickungen, die genialen Hürden von der Qualität dessen überzeugen. Als begeisterter Leser ist es gerade wegen solchen Gedankengänge enorm schwierig heraus zu finden wer für die Morde oder doch nur einen Mord? verantwortlich sein könnte. Ich habe mich auf jeden Fall gefreut, dass man dies erst zum Ende hin a la Sherlock Holmes zu lesen bekam.



Die einzige Frage, die mir nach Zuschlagen des Buches bleibt: Wieso wurde das Buch doch "Die Morde von Pye Hall" genannt, obwohl Alan Conway so strikt dagegen war und sein eingebautes Anagramm wohl nun denn an Bedeutung verlor? Ich denke, darüber hätte man noch etwas berichten können, denn ich kann mir nicht erklären, ob nun dieser Fehler von Anthony Horowitz oder von unserem fiktiven Autor namens Alan Conway begangen wurde?



Da aber das Gesamtwerk mich absolut überzeugend zurückließ und ich so gerne noch weitere Romane dieser Richtung lesen würde, kann ich einfach nur ganze



5 Sterne



vergeben !







Fazit:



Ein absolut grandioses Gesamtwerk des Autors "Anthony Horowitz". Genial konstruiert, glaubwürdige Charaktere und an Spannung kaum zu überbieten. Für mich ein absolutes Highlight und meine wärmste Empfehlung für alle Krimifans, die gerne besondere Geschichten mögen.

Veröffentlicht am 22.05.2017

Im Schatten des Meisterwerkes

Belgravia
1

Inhalt:

London im Jahre 1841: James Trenchard hat sich einen gewissen Wohlstand erarbeitet und dies tröstet ihn über all die leidlichen Jahre hinweg. Nur der Tod seiner Tochter vor über 25 Jahren wird ...

Inhalt:

London im Jahre 1841: James Trenchard hat sich einen gewissen Wohlstand erarbeitet und dies tröstet ihn über all die leidlichen Jahre hinweg. Nur der Tod seiner Tochter vor über 25 Jahren wird nie aus seinem Gedächtnis verschwinden. Sie starb bei der Geburt ihres Sohnes. So sahen sich die Trenchards gezwungen den Jungen einem Geistlichen zu übergeben. Doch wie lange kann dieses Geheimnis noch bewahrt werden?


Meine Meinung:

Da mir "Downton Abbey" so unglaublich gut gefallen hat war ich natürlich extrem neugierig auf das neueste Werk des Autors. Man merkt sofort, dass er sich darüber Gedanken gemacht hat, wie er ein ähnlich interessantes Szenario erwirken könnte. Und obwohl die Geschichte und auch die Protagonisten natürlich ganz anders erscheinen wie in seinem älteren Buch, erkennt man auf den ersten Seiten schon die vielen Parallelen. Im Endeffekt ist dies eine kleine Fortsetzung seines Meisterwerks nur mit anderen Charakteren, schlechteren Ausführungen und kaum interessanten Szenen. Die Vorhersehbarkeit war mir von Anfang an klar und mich konnten kaum noch Dialoge oder auch Situationen aufheitern oder hervorstechen.

Ich möchte damit sagen, dass mich die Geschichte einfach nicht mitreißen konnte und weder die Adelsherrschaften noch die Bediensteten für außergewöhnliche Auftritte sorgten. Keineswegs ist der Schreibstil schlecht, nein er konnte mich absolut mit in die Zeit reisen lassen, aber dennoch fehlten mir so einige AHA-Erlebnisse oder unvorhersehbare Ereignisse. Für mich kamen die meisten Personen in "Belgravia" plump und platt vor und ständig ein Gezeter und Gemaule, ein Hintergehen und Belügen.

Charles hätte doch auch schon längst erkennen müssen, wer sich da um ihn so stark bemüht. So naiv kann man ja schon fast gar nicht mehr sein. Und auch andere Protagonisten kamen mir entweder verlogen, lieblos oder gar bösartig vor. Natürlich sollte dies nicht dazu beitragen einen guten Roman zu bewerten. Aber wenn einem Leser nur solche Banalitäten oder unzufriedene Personen begegnen, dann macht es einfach nur halb soviel Spaß.


Fazit:

Für mich ein kleiner Flop, aber vielleicht auch kein Wunder, wenn man "Downton Abbey" gewöhnt ist. Die Geschichte konnte mich keinesfalls überzeugen, die Charaktere werde ich nicht vermissen und auch das Gesamtwerk wird nicht in meinen Erinnerungen verweilen. Einzig allein der gute Schreibstil und die düstere Atmosphäre des faszinierenden London zu jener Zeit haben mich nicht im Stich gelassen. Daher vergebe ich noch gute


3 Sterne !