Ein lesenswerter Roman.
MitternachtsschwimmerMitternachtsschwimmer ist eine sensible und raue Erzählung zugleich. Sie ist eingebettet in die Natur und Abgeschiedenheit der irischen Küste.
Vor allem Grace habe ich sofort ins Herz geschlossen. Sie ...
Mitternachtsschwimmer ist eine sensible und raue Erzählung zugleich. Sie ist eingebettet in die Natur und Abgeschiedenheit der irischen Küste.
Vor allem Grace habe ich sofort ins Herz geschlossen. Sie wirkt auf den ersten Blick nach außen etwas mürrisch und einzelgängerisch. Raue Schale, weicher Kern. Genauso schroff wie Grace ist auch die irische Küste.
Ich bekam beim Lesen des Buches Lust auf eine Reise an die irische Küste.
Von der ersten Seite an war ich vom Setting der Geschichte begeistert. Die Handlung wird abwechselnd aus den Perspektiven von Grace und Evan erzählt. Ich mag die Schreibweise von Roisin Maguire sehr. Auf der einen Seite ruppig und sehr direkt, auf der anderen Seite sehr poetisch.
Auf den ersten Blick habe ich bei diesem Roman gedacht: oh je, Corona und Lockdown, und wollte ihn erst gar nicht lesen. In diesem Fall sorgt die Pandemie aber nicht für Entzweiung, sondern trägt hier dazu bei, dass Menschen zueinander finden.
Es war ein schöner Roman, für mich jedoch hat es noch etwas an Tiefe gefehlt. Obwohl das Familiendrama immer mehr in den Vordergrund rückte, konnte es mich emotional nicht so stark berühren, wie ich zu Beginn gehofft hatte.
Trotz seiner Traurigkeit verbreitet der „Mitternachtsschwimmer“ aber auch Hoffnung, macht Mut zum (Weiter-) Leben.
Ein lesenswerter Roman.