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Veröffentlicht am 19.04.2020

Nachwuchs auf Snowfields

Pferdeflüsterer-Academy, Band 6: Calypsos Fohlen
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Auch dieser 6. Teil der Pferdeflüsterer Academy hat selbst mir als erwachsenem Pferdemädel wieder viel Spaß gemacht.
Zoe hat in diesem Band nicht nur damit zu kämpfen, dass sich ihr Freund Cyprian wenig ...

Auch dieser 6. Teil der Pferdeflüsterer Academy hat selbst mir als erwachsenem Pferdemädel wieder viel Spaß gemacht.
Zoe hat in diesem Band nicht nur damit zu kämpfen, dass sich ihr Freund Cyprian wenig um sie, sondern vor allem um sein traumatisiertes Pferd kümmert. Auch ein geheimnisvoller Eindringling treibt auf Snowfields sein Unwesen, und er scheint es ausgerechnet auf die hochtragende Stute Calypso der strengen Lehrerin Ms. de Cesco bzw. auf das Fohlen abgesehen zu haben. Eine große Herausforderung für Zoe und ihre Freundinnen. Hat vielleicht der eigens für Calypso engagierte Tierarzt etwas mit den Vorgängen zu schaffen?

Erneut punktet die Reihe mit authentischem Pferdewissen und einem Plädoyer für pferdegerechten Umgang, der die Pferde nicht als Sportgeräte, sondern als Mitlebewesen begreift. Zoe und ihre Clique sind einfach nur sympathisch und man freut sich wirklich mit ihnen, wenn sie ihre Abenteuer zum Wohle aller erfolgreich meistern. Das Buch ist wie alle Teile der Serie wieder wunderschön aufgemacht und sofort als Teil der Reihe erkennbar. Babd 7 kann kommen!

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Veröffentlicht am 05.04.2020

Samenmord

Totenleuchten
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Wie hat mich dieser Roman lange Zeit begeistert! Samische Kultur, über die ich bisher noch überhaupt nichts wusste, eine Gesangstradition namens Joiken, die ich mir unbedingt einmal anhören muss. Das zauberhaft ...

Wie hat mich dieser Roman lange Zeit begeistert! Samische Kultur, über die ich bisher noch überhaupt nichts wusste, eine Gesangstradition namens Joiken, die ich mir unbedingt einmal anhören muss. Das zauberhaft verschneite Jokkmokk in Nordschweden am Polarkreis, das mir mitten im Sommer unbändige Lust auf Winter gemacht hat. Am liebsten wäre ich wie die Autorin dorthin ausgewandert! Der Roman ist äußerst originell und atmosphärisch sehr dicht gestaltet. Der Untertitel lautet "Ein Lappland-Krimi", also das ist mir Vielleserin bisher nicht untergekommen. Wer steckt hinter den Morden an jungen Männern in Jokkmokk? Das fragen sich nicht nur die Bewohner, sondern auch die Reporterin Julla, die eigenlich nur über die samische Kultur schreiben sollte, und gleich drei Ermittler. Und hier fangen auch leider meine kleinen Kritikpunkte an. Zu Anfang war ich überzeugt: Das werden garantiert volle fünf Sterne! Leider hat es insgesamt dann doch nur für vier gereicht. Die Polizistin Magareta, ihr Kollege Bengt, dann noch die Hauptkommissarin Linda Lundin, gänzlich neu in der Gegend, die viele viele Kapitel braucht, ehe sie überhaupt vor Ort eintrifft... Das war mir persönlich etwas zuviel des Guten. Auch flogen die kurzen, dialoglastigen Kapitel nur so dahin. Manches hätte für meinen Geschmack ruhig viel mehr in Tiefe gehen dürfen. Ich wäre gern noch viel länger in Jokkmokk geblieben. Der Kriminalfall weiß zu fesseln, und ausnahmsweise war ich dem Mörder, der hier natürlich nicht verraten werden soll, nicht sehr schnell auf der Spur. Ich werde defintiv wenigstens auf dem Papier wieder nach Lappland reisen, wenn die Autorin dazu einlädt. Und jetzt höre ich mir das Joiken an!

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Veröffentlicht am 05.04.2020

Sprachkunst trifft Fantasy

Die Silbermeer-Saga (Band 1) - Der König der Krähen
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Dieser erste Band der Silbermeersaga ist einfach märchenhaft! Nicht nur weil sich die junge Edda aufmacht, ihren entführten Bruder Tobin zu suchen wie einst Gerda ihren Bruder Kai im Märchen von der Schneekönigin. ...

Dieser erste Band der Silbermeersaga ist einfach märchenhaft! Nicht nur weil sich die junge Edda aufmacht, ihren entführten Bruder Tobin zu suchen wie einst Gerda ihren Bruder Kai im Märchen von der Schneekönigin. Nein, hier stimmte für mich einfach alles: die wunderschöne Aufmachung, der bildgewaltige Sprachstil, der Einfallreichtum der Autorin, die teils düstere Atmosphäre und die plastischen Charaktere.

Die Findelkinder Edda und Tobin leben in einem kleiner Fischerdorf, aus dem regelmäßig Kinder verschwinden. Als es Eddas kleinen Bruder Tobin trifft, sieht Edda nur einen geflügelten Schatten. Zurück bleibt eine geheimnisvolle Feder. Eine Hexe prohezeit Edda, ihr Bruder befände sich auf fernen Inseln. Auch Eddas Freund Teofin kann Edda nicht aufhalten. Gemeinsam mit dem geheimnisvollen Fremden Brand macht sie sich auf die Suche nach ihrem Bruder. Ein aufregendes farbenprächtiges Märchen beginnt...

Hier findet sich Fantasy fern aller Klischees. Mit Edda hat die Autorin eine starke Identifikationsfigur geschaffen und mit Brand einen Antagonisten, der so ambivalent und geheimnisvoll erscheint, dass es eine wahre Freude ist. Schade nur, dass es nun heißt, ein Jahr auf die Fortsetzung zu warten. Ich habe aber keinen Zweifel, dass mir die Geschichte bis dahin im Gedächtnis bleiben wird.

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Ungewöhnlich gut

The Doll Factory
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Dieses Buch hat mich auf ganzer Linie überzeugt. Vom ungewöhnlichen Genremix über den beinahe poetischen Sprachstil bis hin zur wunderschönen Ausstattung war alles ein Lesevergnügen.

London zur Zeit der ...

Dieses Buch hat mich auf ganzer Linie überzeugt. Vom ungewöhnlichen Genremix über den beinahe poetischen Sprachstil bis hin zur wunderschönen Ausstattung war alles ein Lesevergnügen.

London zur Zeit der erstenWeltausstellung 1851. Es ist ein authentisches, schmutziges London, in dem Iris und ihre Schwester Rose darum kämpfen, ihren Lebensunterhalt als Puppenmacherinnen zu verdienen. Durch ihr ungewöhnliches Aussehen fällt Iris den Malern der Präraffaelitischen Bruderschaft auf, jedoch ebenso dem verwirrten Tierpräparator Silas. Während Iris sich bald entscheiden muss, ob sie es wagt, ihren Ruf zu verlieren, wenn sie Modell steht und ihren Traum verfolgt, selbst zu malen, ahnt sie nicht, welchen immer größeren Raum sie in Silas' Gedanken einnimmt. Und auf welchen gefährlichen Pfaden diese Gedanken entlag irren...

Geradezu meisterlich versteht es die Autorin, plastische Charaktere zu schaffen, mit denen man mitfiebert und -leidet, so zum Beispiel den Straßenjungen Albie, aber auch Iris selbst. Außerordentlich ist auch Macneals Fähigkeit, sich in Silas' abstruse Welt einzufühlen und diese dem Leser zu schildern. Ihr bildhafter Stil hat mich besonders begeistert ("Erversucht die Spinnweben des Grolls von sich abzustreifen..."..."Hier saß sie jahrelang fest wie eine Spinne in einem Bernsteintropfen.").
Lediglich das Ende hätte ich mir etwas ausführlicher dargestellt gewünscht. Inhaltlich hat es mich aber völlig überzeugt.

Der Debütroman einer Autorin, deren Namen ich mir merken werde!

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Veröffentlicht am 22.03.2020

True Colors

Das Geheimnis der Schwestern
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"True Colors" lautet der amerikanische Originaltitel dieses überraschend vielschichtigen Buches. Drei Schwestern geben der deutschen Ausgabe ihren Titel. Im Vordergrund der Geschichte stehen vor allem ...


"True Colors" lautet der amerikanische Originaltitel dieses überraschend vielschichtigen Buches. Drei Schwestern geben der deutschen Ausgabe ihren Titel. Im Vordergrund der Geschichte stehen vor allem die jüngste schöne Schwester Vivi Ann und die älteste Schwester Winona, eine patente Anwältin. Während Winona nicht wagt, ihrem Kindheitsfreund Luke ihre Liebe zu gestehen, verliebt sich dieser in Vivi Ann, was zu schicksalhaften Entwicklungen führt und den Zusammenhalt der ganzen Familie letztendlich auf eine harte Probe stellt. Zwar verlässt Vivi Ann Luke nach kurzer Zeit für den Rancharbeiter Dallas, doch dieser wird wegen des Verdachts des Mordes verhaftet. Wird Winona trotz ihrer Verbitterung Vivi Ann und deren Ehemann Dallas beistehen? Der Zeitbogen der Handlung spannt sich von der Kindkeit der früh mutterlosen Schwestern im Jahr 1979 bis ins erste Jahrzehnt dieses Jahrtausends. Meisterhaft versteht es die Autorin Kristin Hannah, ihre Protagonisten zum echten Leben erwachen zu lassen. Besonders gut gefallen dabei hat mir, dass sie weder für eine der Schwestern Partei ergreift noch eine der beiden an den Pranger stellt, beide Figuren sind mit Stärken und Schwächen ausgestattet und ich konnte mich mit beiden so unterschiedlichen Charakteren identifizieren. Dabei findet die Autorin stilistisch neue Bilder, um ihre Geschichte zu illustrieren: "Vivi Ann hatte gedacht, sie hätte eben auf dem Parkplatz vor der Kirche Angst gehabt....Im Vergleich zu dem, was sie jetzt überkam, war das gar nichts gewesen. Der Unterschied war so groß wie zwischen Fliegen und Fallen."
Dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, und ich kann es nur uneingeschränkt weiterempfehlen. Das Setting auf einer Pferdefarm war für mich als Pferdebesitzerin noch ein zusätzlicher Bonus.
Optisch ist das Buch ein Augenschmaus, vor allem für ein Taschenbuch. Einzelne Elemente des schönen, aber nicht kitschigen Covers wiederholen sich in Originalfarben auf dem seitlichen und unteren Schnitt des Buches. Das hatte ich in dieser Form noch nicht gesehen, aber es macht "Das Geheimnis der Schwestern" für mich zu einem echten Sammlerstück.

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