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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2022

Emotional wie spannend

Der Junge, der die Welt verschwinden ließ
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Harrison ist eigentlich ein recht besonnener Junge, aber ab und zu setzt diese Besonnenheit aus und er sieht rot. „Alarmstufe rot“ nennt seine Familie diese Wutanfälle, was ihn – verständlicherweise – ...

Harrison ist eigentlich ein recht besonnener Junge, aber ab und zu setzt diese Besonnenheit aus und er sieht rot. „Alarmstufe rot“ nennt seine Familie diese Wutanfälle, was ihn – verständlicherweise – nur noch wütender macht. Bei einem dieser Vorfälle auf einem Kindergeburtstag bekommt er ein unerwartetes Geschenk: Ein schwarzes Loch. Wie toll, wenn man Dinge, die einen ärgern, einfach unbemerkt und für immer entsorgen kann – oder vielleicht doch nicht?
Wenn man vielleicht selbst ein solches „Exemplar“ wie Harrison zuhause hat, dann findet man dieses Buch wahrscheinlich, genau wie ich, besonders reizvoll. In dieser Hinsicht hat die Geschichte schon mal alle Erwartungen erfüllt, denn die Wutanfälle und wie man damit besser umgehen kann, sind ein wiederkehrendes Thema in diesem Buch – aber immer, wie ich finde, in einer nett verpackten Weise.
Gleichzeitig hatte das Buch aber noch viel mehr zu bieten: Ich fand es beispielsweise klasse, wie hier so komplexe Dinge wie schwarze Löcher erklärt werden, ohne dass es langweilig wird. Aus einer recht alltäglichen Situation wird außerdem ein großes Abenteuer, das den Jungen um die halbe Welt führt. Aber auch Harrisons Gedanken zu seiner Familie fand ich schön und richtig ergreifend geschrieben, und auch ein großer Halbbruder übernimmt noch einen tollen Part.
Insgesamt war es für mich eine rundum tolle Geschichte, die auch sprachlich sehr ansprechend ist und für den ein oder anderen Lacher sorgt. Die Altersempfehlung des Verlags ab 8 Jahren finde ich angemessen, obwohl es – gerade im Hinblick auf das emotionale Thema - für etwas jüngere Kinder auch gut zum Vorlesen geeignet ist (einige wirkliche schöne Illustrationen sind ebenfalls enthalten).

Veröffentlicht am 06.10.2022

Eine Liebes- und Lebensgeschichte

Jahre mit Martha
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Željko wächst mit seiner Familie in Ludwigshafen auf und lebt das typische Leben eines Einwandererkindes in Deutschland – mit einem Unterschied: Als er 15 Jahre alt ist, tritt Martha, Professorin an der ...

Željko wächst mit seiner Familie in Ludwigshafen auf und lebt das typische Leben eines Einwandererkindes in Deutschland – mit einem Unterschied: Als er 15 Jahre alt ist, tritt Martha, Professorin an der Universität in Heidelberg, in sein Leben und öffnet damit Türen, die ihm sonst verschlossen geblieben wären.
Die Geschichte um Željko – oder „Jimmy“, wie er sich der Einfachheit halber rufen lässt – ist eigentlich eine eher leise und seine Lebenssituation entspricht vermutlich der vieler Einwandererkinder zu dieser Zeit. Trotzdem liest sie sich unglaublich spannend und ich fand die Perspektive des Protagonisten sehr ergreifend. Der sprachliche Aspekt, ein schlichter, aber sehr schöner Schreibstil, hat das für mich noch verstärkt.
Die Beziehung zu Martha ist eine sehr besondere und wird mit sehr viel Gefühl, aber auch Feingefühl beschrieben. Es kommt definitiv kein Schema F zur Anwendung, so dass man als Leser keinerlei Möglichkeit hat, vorherzusehen, wie Jimmys Leben und seine Beziehung zu Martha sich weiterentwickeln werden – das hat mir wirklich sehr gefallen, und zwar bis zum Schluss.
Ein Wohlfühlroman ist es nicht, und auch keine reine Liebesgeschichte, aber wenn man sich darauf einlässt, taucht man ein in eine teils fremde, teils bekannte Welt, die einen trotz allem optimistisch gestimmt zurücklässt. Mir wird dieses Buch auf jeden Fall noch lange im Gedächtnis bleiben und ich empfehle es unbedingt weiter.

Veröffentlicht am 20.09.2022

Wunderbar schräg mit sehr sympathischem Protagonisten

Mein genialer Tod
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Es ist nun schon einige Monate her, dass Sigge mit seiner Familie aus der Großstadt Stockholm ins beschauliche Skärblacka umgezogen ist. Eigentlich ist alles viel besser als vorher, aber die Anspannung ...

Es ist nun schon einige Monate her, dass Sigge mit seiner Familie aus der Großstadt Stockholm ins beschauliche Skärblacka umgezogen ist. Eigentlich ist alles viel besser als vorher, aber die Anspannung kann er doch noch nicht ganz abschütteln – selbst dann nicht, als die coolsten Jungs der Schule ihn in ihre Hip-Hop-Crew einladen.
Der Titel ist eigentlich schon Programm, denn das Buch erzählt eine wunderbar skurrile Geschichte rund um Sigge, seine schräge Familie und seine Suche nach seinem Platz in der Welt. Ich mochte den Protagonisten wirklich unheimlich gern: Sigge ist neu an der Schule, er möchte dazugehören, aber definitiv nicht um jeden Preis. Das bringt ihn in die ein oder andere stressige Situation, aber seine Gedanken dazu waren richtig klasse.
Ich mochte auch die vielen kleinen Geschichten rund um Sigges Familie und seine Freunde sehr. Gemeinsam mit der Haupthandlung ergeben sie ein tolles buntes Gesamtpaket, das ich richtig gerne gelesen habe und das mir immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert hat.
Insgesamt gibt es von mir eine klare Leseempfehlung für diese außergewöhnliche Geschichte, die sich auch problemlos unabhängig von der Vorgeschichte in „Mein geniales Leben“ lesen lässt.

Veröffentlicht am 20.09.2022

Unbedingt weiterlesen

Keeper of the Lost Cities – Der Angriff (Keeper of the Lost Cities 7)
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Nach einem erneut ausbleibenden Erfolg im Kampf gegen die Neverseen kommen Sophie und ihre Freunde zu dem Schluss, dass sie selbst zu den Waffen greifen müssen, um gegen die drohende Gefahr für sie selbst ...

Nach einem erneut ausbleibenden Erfolg im Kampf gegen die Neverseen kommen Sophie und ihre Freunde zu dem Schluss, dass sie selbst zu den Waffen greifen müssen, um gegen die drohende Gefahr für sie selbst und ihre ganze Welt ankommen zu können. Werden sie auf diese Weise endlich einen Schritt weiterkommen – oder steht diese Herangehensweise zu sehr im Widerspruch zu der Lebensweise der Elfen?
Auch im neuen – mittlerweile siebten – Band der Reihe gelingt es Sharon Messenger mühelos, die Geschichte aus dem vorherigen Teil wiederaufzunehmen und spannend und mit schier grenzenloser Fantasie weiterzuspinnen. Mittlerweile ist die Anzahl der Figuren doch recht umfangreich, aber nach wie vor sind diese so individuell gezeichnet, dass man keine Probleme damit hat, sie auseinanderzuhalten.
Über die inhaltlichen Entwicklungen lässt sich schwer berichten, ohne zu viel zu verraten. Aber eines ist sicher: Dieser Teil steht den vorherigen in nichts nach und ist man einmal in das neue Abenteuer abgetaucht, lässt sich das Buch nur schwer wieder weglegen. Mich konnten die neuen Entwicklungen und Ideen der Autorin auf jeden Fall begeistern und auch oft überraschen – auch auf zwischenmenschlicher Ebene passiert diesmal so einiges.
Auch bei diesem Teil von Keeper of the Lost Cities gibt es daher wieder eine unbedingte (Weiter-) Leseempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 20.09.2022

Fantastisches Bücherabenteuer mit französischem Charme

Das Antiquariat der verlorenen Dinge
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Die 16jährige Clara freut sich riesig auf den Sommer in Lyon: Zwar ist ihr Großvater mittlerweile verstorben, aber sie darf bei Yvette Lombard im benachbarten Antiquariat, die sie noch aus ihrer Kindheit ...

Die 16jährige Clara freut sich riesig auf den Sommer in Lyon: Zwar ist ihr Großvater mittlerweile verstorben, aber sie darf bei Yvette Lombard im benachbarten Antiquariat, die sie noch aus ihrer Kindheit kennt, ein Praktikum absolvieren. Nur merkt sie bald, dass einige merkwürdige Dinge vor sich gehen. Bald steckt sie mittendrin im Abenteuer – und mit ihr der gleichaltrige Théo.
An diese Geschichte von Daphne Mahr bin ich relativ unbedarft herangegangen. Um so größer war dann aber die Freude über diese wunderschöne Geschichte, die vor Abenteuer und französischem Charme nur so sprüht!
Obwohl es zwischen Clara und Théo zunächst ein paar Startschwierigkeiten gibt, mochte ich die beiden sowohl einzeln als auch im Team sehr. Man hatte wirklich das Gefühl live dabei zu sein – am Anfang in Lyon, aber auch später auf der Reise quer durch Frankreich – so toll hat die Autorin die Atmosphäre vermittelt. Auch die fantastischen Elemente haben mir sehr gefallen, obwohl ich an manchen Stellen gerne noch mehr Details erfahren hätte.
Insgesamt gibt es für dieses buchige Abenteuer mit süßer erster Romanze auf jeden Fall eine Leseempfehlung von mir. Die Altersempfehlung ab 12 Jahren passt ganz gut – je nach Kind vielleicht auch schon ein wenig früher.