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Veröffentlicht am 30.07.2025

Ein Marmeladenglas voller Gefühl – zart, ehrlich und unvergesslich

Was wir leise hofften
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Was wir leise hofften von Brittainy C. Cherry ist kein Buch, das man einfach liest – es ist eines, das man fühlt. Seite für Seite, Satz für Satz zieht es einen tiefer hinein in eine Geschichte über Schmerz, ...

Was wir leise hofften von Brittainy C. Cherry ist kein Buch, das man einfach liest – es ist eines, das man fühlt. Seite für Seite, Satz für Satz zieht es einen tiefer hinein in eine Geschichte über Schmerz, Hoffnung, zweite Chancen und die leise Kraft der Liebe. Die Autorin beweist erneut, dass sie eine Meisterin darin ist, große Emotionen mit feiner Sprache einzufangen, ohne ins Kitschige abzudriften.

Im Zentrum steht eine Liebe, die nicht laut auftritt, sondern sich leise, behutsam entfaltet – wie ein Lied, das erst im Nachklang seine volle Wirkung entfaltet. Es sind die kleinen Gesten, die Blicke, die unausgesprochenen Worte, die hier zählen. Cherry zeigt mit viel Feingefühl, wie tief Wunden reichen können, und dass Heilung manchmal im Unerwarteten beginnt.

Besonders berührt hat mich das Zitat:

„Manchmal braucht es nur einen Menschen, der an dich glaubt, damit du dich selbst wiedererkennst.“
Es steht exemplarisch für die leise, aber nachhaltige Hoffnung, die sich wie ein goldener Faden durch das gesamte Buch zieht.

Die Charaktere sind authentisch, verletzlich und dennoch stark – man fühlt mit ihnen, leidet, lacht und wächst mit ihnen. Cherry gelingt es, komplexe Themen wie Verlust, Familie, Selbstwert und Heilung so einfühlsam zu erzählen, dass man das Buch mit einem vollen Herzen schließt. Dabei finden sich zwischen all dem Schmerz immer wieder diese zarten Marmeladenglasmomente – Augenblicke voller Licht, Wärme und Echtheit, die man am liebsten konservieren würde.

Fazit:
Ein emotionales Meisterwerk voller Tiefe und Hoffnung. Was wir leise hofften ist ein Buch, das lange nachhallt, weil es uns daran erinnert, wie schön leise Liebe sein kann – und wie stark. Absolute Leseempfehlung für alle, die Geschichten suchen, die mitten ins Herz treffen.

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Veröffentlicht am 30.07.2025

Dornröschen trifft auf dunkle Verlockung – Märchen neu gedacht

Mountains Made of Glass / Apples Dipped in Gold
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Scarlett St. Clair nimmt uns in Mountains Made of Glass / Apples Dipped in Gold mit auf eine Reise durch ein düster verzaubertes Reich voller Intrigen, Leidenschaften und Märchenmotive, die hier einen ...

Scarlett St. Clair nimmt uns in Mountains Made of Glass / Apples Dipped in Gold mit auf eine Reise durch ein düster verzaubertes Reich voller Intrigen, Leidenschaften und Märchenmotive, die hier einen neuen, erwachsenen Anstrich bekommen. Die Autorin webt bekannte Archetypen wie Flüche, Feen, Flammen und Verwandlungen in eine Geschichte, die zugleich vertraut und fremdartig wirkt.

Die Protagonistin, eine Seherin mit spitzer Zunge, wird wider Willen in ein tödliches Spiel verwickelt, das Elemente von "Die Schöne und das Biest" ebenso aufgreift wie die Stimmung aus Grimms dunkleren Erzählungen. Der Stil ist sinnlich, die Atmosphäre märchenhaft-düster, aber gelegentlich verliert sich die Geschichte in Wiederholungen und einem etwas zu formelhaften Plot. Gerade im Mittelteil hätte ich mir mehr narrative Tiefe und Entwicklung gewünscht.

Ein besonders starker Moment ist folgender Satz:

„Ich war niemals ein Mädchen, das gerettet werden wollte. Ich bin diejenige, vor der man sich retten sollte.“
Dieses Zitat verkörpert den Ton der Bücher perfekt – emanzipiert, rebellisch, mit einer klaren Kante.

St. Clair schafft es, mit ihrer Sprache Bilder entstehen zu lassen, die an alte Märchenbücher erinnern, nur dass hier statt vergoldeter Einhörner oft Blut und Magie fließen. Für Fans von Dark Romance mit Fantasy-Anklang und feministischer Heldin lohnt sich der Blick hinein. Wer jedoch eine straff durchkomponierte Handlung sucht oder sich von zu viel Erotik ablenken lässt, wird womöglich nicht ganz auf seine Kosten kommen.

Fazit:
Ein reizvolles Spiel mit Märchenmotiven in einer leidenschaftlichen Fantasy-Welt – jedoch mit kleineren Schwächen im Erzählfluss. Eine gute, aber nicht herausragende Lektüre für Genre-Fans.

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Veröffentlicht am 28.07.2025

Goldcrest Manor – Velvet Meadows: Ein Zuhause aus Geheimnissen, Stille und Nähe

Goldcrest Manor - Velvet Meadows
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Es gibt Geschichten, die man liest – und es gibt Geschichten, in denen man wohnt. Goldcrest Manor – Velvet Meadows von Yvy Kazi gehört zweifellos zur zweiten Kategorie. Von der ersten Seite an war ich ...

Es gibt Geschichten, die man liest – und es gibt Geschichten, in denen man wohnt. Goldcrest Manor – Velvet Meadows von Yvy Kazi gehört zweifellos zur zweiten Kategorie. Von der ersten Seite an war ich nicht nur Leserin, sondern Gast auf dem Anwesen: ein stiller Beobachter zwischen Pferdehufen, verwitterten Steinmauern und Blicken, die mehr sagen als Worte.

Das Setting ist nicht bloß Kulisse – es ist ein lebendiger Charakter. Goldcrest Manor wirkt wie ein Ort, der schon viel gesehen, aber nie alles preisgegeben hat. In dieser Atmosphäre des Übergangs – zwischen Weite und Enge, zwischen Vergangenheit und Neuanfang – entfaltet sich eine Geschichte, die nicht auf lautem Drama basiert, sondern auf emotionaler Präzision.

Die Figuren sind das Herzstück dieses Romans. Es geht nicht um oberflächliche Romantik, sondern um Menschen, die verletzt wurden, die sich schützen, die lieben wollen – aber nicht wissen, wie. Besonders berührt hat mich die Protagonistin in ihrer leisen Stärke: wie sie wahrnimmt, ohne zu urteilen; wie sie da ist, ohne sich aufzudrängen. Und jede Nebenfigur hat Gewicht, hat Schattenrisse und Lichtkanten – selbst jene, die nur wenige Szenen erhalten. Man spürt, dass hinter jeder Geste eine Geschichte liegt.

Ein Satz, der mir noch lange nachging:
„Die Stille zwischen uns war kein Schweigen – sie war ein Raum, in dem sich alles neu ordnete.“
Diese stille, fast kontemplative Energie zieht sich durch den ganzen Roman. Liebe wird hier nicht als Feuerwerk erzählt, sondern als Glut unter der Oberfläche. Das macht das Buch so glaubwürdig – und so intensiv.

📚 Fazit:
Yvy Kazi gelingt mit Velvet Meadows ein Auftakt, der nicht laut ruft, sondern leise bleibt – und damit umso eindringlicher wirkt. Eine Geschichte über Zugehörigkeit, Verlust und die Kraft stiller Verbindungen. Authentisch, stimmungsvoll, tief. Band 2 kann für mich nicht schnell genug kommen.

Ein Buch, das man fühlt. Und das einen noch begleitet, wenn die letzte Seite längst umgeblättert ist.

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Veröffentlicht am 28.07.2025

Zart wie Lavendelduft und doch voller Wucht – ein modernes Märchen mit Tiefgang

Purple Clouds - Meet Cute
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Schon nach den ersten Seiten von Purple Clouds – Meet Cute war mir klar: Dieses Buch ist mehr als eine einfache RomCom. Mounia Jayawanth gelingt das Kunststück, eine federleichte Liebesgeschichte mit gesellschaftlicher ...

Schon nach den ersten Seiten von Purple Clouds – Meet Cute war mir klar: Dieses Buch ist mehr als eine einfache RomCom. Mounia Jayawanth gelingt das Kunststück, eine federleichte Liebesgeschichte mit gesellschaftlicher Tiefe zu verbinden – klug, charmant und zutiefst berührend.

Die Begegnung zwischen Aanya und Rafiq fühlt sich an wie das erste warme Licht nach einem Sommerregen: überraschend, flüchtig – und doch sofort bedeutungsvoll. Jayawanths Sprache ist klar und atmosphärisch, sie schafft mit wenigen Worten Szenen, die fast visuell wirken. Ihre Dialoge sind lebendig, ihre Figuren glaubwürdig – ohne den oft bemühten Kitsch vergleichbarer Titel.

Besonders stark ist die Art, wie kulturelle Identität, familiäre Erwartungen und das Ringen um Selbstbestimmung ganz natürlich in die Handlung eingewoben werden. Und obwohl es ein „Meet Cute“ ist – also eine romantische Anfangsbegegnung mit Potenzial – wirkt nichts davon konstruiert.

Ein Satz, der mir besonders im Gedächtnis geblieben ist:
„Manchmal war Liebe nicht laut oder gewaltig – manchmal kam sie still, wie der Duft von Regen auf heißem Asphalt.“
Ein Zitat, das genau den Ton dieses Romans trifft: poetisch, tief, aber nie überladen.

📚 Fazit:
Purple Clouds – Meet Cute ist ein modernes, vielschichtiges Liebesdrama mit dem Herz am rechten Fleck. Es erzählt von Begegnungen, die verändern, und davon, dass wahres Glück oft dann entsteht, wenn man sich selbst endlich sieht – und gesehen wird.

Ein Highlight für alle, die sich nach Gefühl, Authentizität und einem Hauch Magie sehnen.

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Veröffentlicht am 28.07.2025

Zwischen Champagnerträumen und Lebenskrisen – ein scharfer Blick hinter die Kulissen der Hochzeitswelt

Wedding People (deutsche Ausgabe)
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Wedding People von Alison Espach ist kein klassischer Feel-Good-Roman, wie Cover und Titel zunächst vermuten lassen. Vielmehr ist es ein überraschend introspektiver, manchmal sogar melancholischer Blick ...

Wedding People von Alison Espach ist kein klassischer Feel-Good-Roman, wie Cover und Titel zunächst vermuten lassen. Vielmehr ist es ein überraschend introspektiver, manchmal sogar melancholischer Blick auf das Leben, die Liebe und die Frage, wie man weitermacht, wenn der eigene Plan plötzlich nicht mehr gilt.

Die Handlung setzt ein mit einer ungeplant bleibenden Hochzeitsgastin – ein wunderbarer erzählerischer Kniff, der Potenzial für Witz, Tiefe und emotionale Entwicklung bietet. Und Espach hat einen scharfen Blick für Zwischenmenschliches, das muss man ihr lassen. Ihr Stil ist klar, oft mit feiner Ironie durchzogen, und sie versteht es, kleine Gesten oder Beobachtungen so zu verdichten, dass sie ganze Welten eröffnen.

Ein Satz, der mir besonders in Erinnerung blieb:
„In der Gegenwart der Liebenden wurde meine eigene Geschichte plötzlich lautlos – wie ein Film, der ohne Ton weiterlief.“
Diese Zeile fängt viel von der Atmosphäre des Buches ein: das Gefühl, auf das Leben anderer zu blicken, während das eigene kurz stillzustehen scheint.

Trotzdem bleibt Wedding People nicht ohne Schwächen. Manche Dialoge wirken hölzern oder zu bemüht clever, und emotional bleibt die Geschichte stellenweise seltsam distanziert. Es ist, als wolle der Roman mehr fühlen, als er am Ende tatsächlich transportiert. Auch einige Nebenfiguren bleiben blass – vor allem dort, wo sie für die Entwicklung der Hauptfigur wichtig gewesen wären.

📚 Fazit:
Wedding People ist ein intelligenter, gut geschriebener Roman mit ungewöhnlicher Perspektive, feiner Beobachtungsgabe und einem klugen, realitätsnahen Zugang zu den großen Themen: Verlust, Liebe, Selbstfindung. Wer eine tiefgründige Geschichte mit leisem Witz sucht – und bereit ist, kleinere Längen zu verzeihen – wird hier fündig.

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