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Veröffentlicht am 03.07.2025

Mythen im Großstadtnebel – Gods of Chicago als düstere Romantasy-Offenbarung

Gods of Chicago | Mit wunderschönem Farbschnitt
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Mit Gods of Chicago gelingt J.T. Sheridan ein atmosphärisch dichtes Debüt, das klassische griechische Mythologie in ein modernes Urban-Fantasy-Gewand hüllt – düster, verführerisch und emotional intensiv.

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Mit Gods of Chicago gelingt J.T. Sheridan ein atmosphärisch dichtes Debüt, das klassische griechische Mythologie in ein modernes Urban-Fantasy-Gewand hüllt – düster, verführerisch und emotional intensiv.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Alice, deren Leben nach einer schweren Trennung ins Wanken gerät. Ihre Begegnung mit dem geheimnisvollen V – einem charismatischen Mann mit düsterer Aura – zieht sie in eine Welt jenseits des Sichtbaren. Der Einstieg in die Handlung erfolgt fast beiläufig, wie eine zufällige Begegnung in einer Bar. Doch rasch wird klar: Es geht um weit mehr als Romantik. Alice trägt ein dunkles Erbe in sich, das sie auf eine gefährliche Reise in den Hades führt – nicht nur, um ihre verschwundene Mutter zu finden, sondern um sich selbst und ihre Macht zu begreifen.

„Sein Blick, so dunkel und unergründlich wie Obsidian, verspricht Abgründe, die tiefer gehen als alles, was sie sich vorstellen kann.“

Dieses Zitat ist exemplarisch für den Ton des Buches: poetisch, geheimnisvoll und voller Andeutungen. Sheridan versteht es, mit Sprache zu spielen. Ihr Schreibstil ist elegant, aber zugänglich – niemals überladen, aber stets mit einem Hang zum Bildhaften. Sie setzt gezielt düstere Sinnlichkeit ein, ohne je ins Klischee abzurutschen. Gerade die emotionale Innenwelt der Figuren wird präzise, aber mit feinem Gespür gezeichnet.

Besonders gelungen ist die Verschmelzung von realer Großstadtatmosphäre mit mythischen Elementen. Das Chicago, das hier beschrieben wird, ist rau, neblig, gefährlich – und doch voller Magie. Die Götter, die darin wirken, sind keine fernen Gestalten, sondern tief verstrickt in menschliche Schwächen und Sehnsüchte.

Die Themen des Romans kreisen um Verlust, Herkunft, weibliche Selbstermächtigung und Schuld. Alice ist keine passive Heldin, sondern eine Figur in Entwicklung – manchmal impulsiv, oft verletzlich, aber nie schwach. Ihre Reise in die Unterwelt ist nicht nur physisch, sondern symbolisch: eine Konfrontation mit den eigenen Schatten.

Fazit: Gods of Chicago ist mehr als nur eine Fantasy-Romanze. Es ist ein literarisches Kaleidoskop aus Mythos, Magie und moderner Identitätssuche – geschrieben mit einer Stimme, die Emotion, Spannung und Stil gekonnt verbindet. Wer düstere Romantasy mit Tiefe und Atmosphäre sucht, wird in diesem Buch einen echten Schatz finden.

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Veröffentlicht am 03.07.2025

Fesselnd, atmosphärisch, stilvoll – Theresa Solderits überzeugt

Devil´s Delight
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Ein stilistisches Feuerwerk mit kleinen Schwächen – aber großem Potenzial

"Devil’s Delight" von Theresa Solderits ist ein Roman, der es schafft, klassische Elemente des Dark Romance mit einem modernen, ...

Ein stilistisches Feuerwerk mit kleinen Schwächen – aber großem Potenzial

"Devil’s Delight" von Theresa Solderits ist ein Roman, der es schafft, klassische Elemente des Dark Romance mit einem modernen, kraftvollen Erzählton zu verbinden. Schon ab den ersten Seiten wird klar: Die Autorin versteht es, mit Sprache zu verführen – und zwar nicht nur ihre Figuren, sondern auch ihre Leser:innen.

Starke Sprache und atmosphärische Dichte

Besonders hervorheben möchte ich den Schreibstil, der zweifellos zu den größten Stärken des Buches zählt. Theresa Solderits schreibt mit einer Klarheit und Präzision, die dennoch niemals nüchtern wirkt. Ihre Sprache ist mal scharf wie eine Rasierklinge, mal weich wie Samt – je nachdem, welche Stimmung sie einfangen möchte. Dialoge wirken lebendig und emotional aufgeladen, ohne ins Kitschige abzudriften. Auch innere Monologe und Perspektivwechsel sind klug gesetzt und sorgen für Tiefe, ohne den Lesefluss zu stören.

Was mir besonders gefallen hat, ist, wie Solderits Atmosphäre aufbaut: Dunkel, gefährlich, aber stets mit einem Funken Verlangen, der durch jede Szene zieht. Die düstere Erotik ist nicht Selbstzweck, sondern Teil eines größeren Spannungsbogens, der sich gekonnt durch das gesamte Buch zieht.

Charaktere mit Ecken und Kanten

Die Protagonist:innen sind keine makellosen Helden – und genau das macht sie so fesselnd. Zwar agieren sie nicht immer logisch oder sympathisch, aber sie bleiben dabei glaubwürdig. Ihre inneren Konflikte und moralischen Grauzonen machen das Geschehen intensiver und emotional aufgeladener.

Ein kleiner Wermutstropfen ist die gelegentlich etwas vorhersehbare Handlung. Einige Wendungen lassen sich erahnen, und manche Nebenfiguren hätten mehr Raum zur Entwicklung verdient. Dennoch gelingt es der Autorin, durch geschickte Spannungsführung und emotionale Tiefe, die Aufmerksamkeit dauerhaft hochzuhalten.

Fazit: Ein packender Auftakt mit Stil

Mit Devil’s Delight hat Theresa Solderits ein beeindruckendes Debüt (oder Serienauftakt) vorgelegt, das Lust auf mehr macht. Ihr Schreibstil ist bildgewaltig, emotional und präzise – eine seltene Kombination, die dem Genre frischen Wind verleiht. Auch wenn nicht jede Szene vollkommen rund ist, überwiegen die positiven Aspekte deutlich. Ich vergebe 4 Sterne und bin jetzt schon gespannt, wie sich die Geschichte in den nächsten Bänden weiterentwickelt – und was Theresa Solderits stilistisch noch aus dem Ärmel zaubert.

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Veröffentlicht am 23.06.2025

Wenn Worte fehlen, spricht die Stille

Wie die Stille unter Wasser
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Brittainy C. Cherry beweist mit Wie die Stille unter Wasser einmal mehr, dass sie eine Virtuosin der leisen Töne und tiefgreifenden Gefühle ist. In diesem Roman gelingt es ihr auf eindrucksvolle Weise, ...

Brittainy C. Cherry beweist mit Wie die Stille unter Wasser einmal mehr, dass sie eine Virtuosin der leisen Töne und tiefgreifenden Gefühle ist. In diesem Roman gelingt es ihr auf eindrucksvolle Weise, komplexe Themen wie Trauma, Heilung, Liebe und innere Stärke mit einem solch poetischen Feingefühl zu verweben, dass jedes Wort unter die Haut geht.

Einzigartiger Schreibstil: Poetisch, sanft, tief berührend
Cherry schreibt nicht einfach Geschichten – sie malt Emotionen mit Worten. Ihr Stil ist zugleich poetisch und direkt, voller Zärtlichkeit und Intensität. Sie nutzt die Stille nicht nur als Motiv, sondern auch als erzählerisches Mittel, um die Unsagbarkeit von Schmerz und Sehnsucht spürbar zu machen. Jede Szene, jeder Dialog, jede Beschreibung trägt eine unaufdringliche Schönheit in sich – als würde man in einem inneren Monolog aus Musik und Melancholie versinken.

Charaktere, die unter die Haut gehen
Besonders hervorzuheben ist die Gestaltung der Protagonistin Maggie – eine junge Frau, deren Stimme verstummt ist, aber deren innere Welt lauter spricht als jedes gesprochene Wort. Ihre Entwicklung vom zerbrechlichen Schatten hin zu einer starken, selbstbestimmten Persönlichkeit ist zutiefst bewegend. Brooks, der männliche Protagonist, ist mehr als nur ein romantisches Gegenstück: Er ist Anker, Freund und ein Symbol für bedingungslose Geduld und Verständnis.

Emotionale Tiefe und Nachhall
Selten berührt ein Roman so nachhaltig. Cherry nimmt uns mit auf eine Reise durch dunkle Momente der Verzweiflung, aber auch durch das leise Aufblühen von Hoffnung. Die Geschichte entwickelt sich behutsam und entfaltet dabei eine Wucht, die nicht laut werden muss, um zu wirken. Noch lange nach dem letzten Kapitel hallen bestimmte Sätze und Bilder nach – wie das Echo einer Melodie, die man nicht mehr vergessen kann.

Fazit:
Wie die Stille unter Wasser ist kein gewöhnlicher Liebesroman. Es ist ein literarischer Meisterwerk aus Verletzlichkeit, Mut und bedingungsloser Liebe. Ein Buch, das leise beginnt, aber mit voller emotionaler Wucht trifft – und das Herz nicht mehr loslässt.

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Veröffentlicht am 16.06.2025

Wenn Liebe sich wie Zuhause anfühlt – aber plötzlich alle Türen verschlossen sind.

Dunbridge Academy - Anymore
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💔 Zwischen Vergangenheit, Verlust und einem bittersüßen Neubeginn
Mit Anymore, dem finalen Band der Dunbridge Academy-Reihe, verabschiedet sich Sarah Sprinz von ihrer emotionalen Internatswelt – und tut ...

💔 Zwischen Vergangenheit, Verlust und einem bittersüßen Neubeginn
Mit Anymore, dem finalen Band der Dunbridge Academy-Reihe, verabschiedet sich Sarah Sprinz von ihrer emotionalen Internatswelt – und tut das mit einer Geschichte, die so viel mehr ist als „nur“ eine Romance. Es ist eine Geschichte über Trauer, Loslassen, Erwachsenwerden – und die Art von Liebe, die nicht laut sein muss, um zu bleiben.

Im Mittelpunkt stehen Olivia und Ryan, zwei Figuren, die man als Leserin nicht einfach konsumiert, sondern begleitet. Besonders Olivia rückt in diesem Band ins Zentrum: ihr Schmerz, ihr innerer Rückzug, ihr Ringen mit einem Verlust, der alles überschattet – sogar ihre eigenen Gefühle.

🌧️ Olivia – wenn das Herz leise wird
Olivia ist keine Figur, die sich mit Drama in Szene setzt. Sie ist leise, introvertiert, verletzt – und genau dadurch unglaublich authentisch. Ihre Emotionen sind fein gezeichnet, oft zwischen den Zeilen spürbar, und gerade diese Zurückhaltung macht ihren Weg so nachvollziehbar. Man möchte sie nicht „retten“, sondern einfach nur begleiten.

Ryan hingegen bringt Wärme, Stabilität und einen Hauch rebellischen Charme mit – ein Gegenpol, aber keiner, der Olivias Schmerz überstrahlt. Die Liebesgeschichte entwickelt sich behutsam, voller Zärtlichkeit und Rücksicht. Es ist kein Feuerwerk – sondern ein Licht, das langsam heller wird.

✍️ Einfühlsamer, poetischer Stil mit emotionaler Tiefe
Sarah Sprinz bleibt sich treu: Ihr Schreibstil ist sanft, atmosphärisch und punktgenau. Sie versteht es, Gefühle nicht nur zu beschreiben, sondern spürbar zu machen. Die Landschaft von Schottland, das Schulsetting, die musikalischen Elemente – all das wird nicht bloß Kulisse, sondern emotionale Bühne.

Besonders gelungen: die leisen, verletzlichen Momente, in denen Worte fast zu viel wären – und trotzdem alles sagen.

🎶 Fazit: Ein stiller Abschied, der bleibt
Dunbridge Academy – Anymore ist ein stiller, aber starker Abschluss einer Reihe, die junge Liebe, Selbstfindung und Verlust auf feinfühlige Weise verbindet. Olivia und Ryan sind keine dramatischen Held:innen – sie sind echt. Und genau deshalb berühren sie.

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Veröffentlicht am 16.06.2025

Zwischen Dunkelheit und Verlangen

Deepest Emotion
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🌒 Zwischen Dunkelheit und Verlangen – eine Liebe, die keine Erlösung verspricht, aber Hoffnung schenkt
Deepest Emotion ist mehr als nur ein Liebesroman – es ist Dark Romance in ihrer reinsten Form: roh, ...

🌒 Zwischen Dunkelheit und Verlangen – eine Liebe, die keine Erlösung verspricht, aber Hoffnung schenkt
Deepest Emotion ist mehr als nur ein Liebesroman – es ist Dark Romance in ihrer reinsten Form: roh, gefährlich, sinnlich und zutiefst emotional. In dieser Geschichte geht es nicht um eine perfekte Liebe, sondern um eine, die aus Schmerz wächst, durch Zweifel gedeiht und in der Dunkelheit ihre Wahrheit findet.

Die Beziehung zwischen den Protagonisten ist nicht leicht. Sie ist geprägt von Abgrenzung, von Misstrauen, von einem Ziehen und Stoßen, das sich anfühlt wie ein offener Nerv. Aber genau dort – in dieser zerbrechlichen, gefährlichen Spannung – entsteht eine Verbindung, die unter die Haut geht.

💥 Zwei Seelen mit Abgrundblick – und trotzdem Hoffnung
Beide Hauptfiguren tragen dunkle Vergangenheit mit sich – Erlebnisse, die sie gezeichnet haben, Entscheidungen, die zwischen Schuld und Reue oszillieren. Ihre Anziehung ist intensiv, aufgeladen mit nicht ausgesprochenen Wahrheiten und tiefer Sehnsucht. Ihre Liebe ist kein sicherer Ort – sie ist ein Sturm. Aber einer, in dem man sich verlieren und finden kann.

Besonders die düstere Dynamik – das Spiel aus Dominanz, Nähe, Rückzug und unausgesprochener Abhängigkeit – ist packend und fesselnd umgesetzt. Hier gibt es keine einfachen Lösungen – aber ehrliche, schmerzhafte Entwicklung.

✍️ Der Schreibstil – düster-poetisch, intensiv und atmosphärisch
Die Autorin verwebt eine dunkle, dichte Atmosphäre mit einem poetischen Stil, der berührt. Ihre Sprache ist klar und präzise, gleichzeitig aber durchzogen von einer melancholischen Sinnlichkeit. Die dunklen Themen werden sensibel, aber nicht beschönigend verarbeitet. Jede Szene trägt Gewicht. Jedes Wort hallt nach.

Die erotischen Momente sind kein Selbstzweck – sie spiegeln emotionale Zustände, Machtverhältnisse und innere Kämpfe wider. Genau das macht diese Romance so fesselnd.

🔥 Fazit: Dark Romance mit Tiefe, Schmerz und echter Intensität
Deepest Emotion ist nichts für schwache Nerven – aber alles für starke Herzen. Für Leser:innen, die es lieben, wenn Liebe dunkel, gefährlich und ehrlich ist. Wenn sie kratzt, sticht und heilt – alles auf einmal. Eine Geschichte über Menschen, die nicht perfekt füreinander sind – aber vielleicht genau deshalb genau richtig.

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