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Veröffentlicht am 10.03.2025

Mitbestimmen ist wichtig

Das Parlament der Tiere
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Die komplette Welt scheint seit einigen Jahren immer mehr politisch aufgerüttelt zu sein. Da kann man nie früh genug auch unseren Kindern altersgerecht erklären, wie denn unser Parlament und ihre Entscheidungen ...

Die komplette Welt scheint seit einigen Jahren immer mehr politisch aufgerüttelt zu sein. Da kann man nie früh genug auch unseren Kindern altersgerecht erklären, wie denn unser Parlament und ihre Entscheidungen zusammenkommen.
Unser Sechsjähriger war schon etwas genervt von uns, da wir uns in letzter Zeit auch oftmals über die derzeitige politische Lage ausgetauscht haben und das für ihn natürlich nicht so spannend war. Dass wir wählen gegangen sind und er dabei war, fand er dann aber doch irgendwie interessant und wollte mehr wissen, was das alles überhaupt zu bedeuten hat.

In unserem Kindergarten gibt es zwar ein Kinderparlament, welches jedoch eher sporadisch tagt. Die Idee finde ich persönlich aber wirklich super. So gibt es pro Gruppe zwei Abgeordnete und diese tragen die Vorschläge zu einem bestimmten Thema vor. Im Parlament wird dann letztendlich abgestimmt. So wurde nun etwa ein Tag in der Faschingswoche komplett von den Kindern bestimmt, vom Thema bis zu den Aktionen hin. Die Kinder fühlen sich gehört und empfinden sich als Teil des Großen.

Im Buch finde ich es aber noch anschaulicher, da ja ein wirkliches Problem entstanden ist und sogar schon körperliche Auseinandersetzungen zu befürchten sind.
Ich fand es besonders gut, dass Emily (das Eichhörnchen) zwar das komplette Thema erklärt und auch die Herangehensweise, sich aber nicht in den Vordergrund drängt.

Ganz besonders interessant fand ich die Reaktion meines Sohnes auf die verschiedenen Ansichten der Tiere. Welcher Vorschlag ist nun der klügste oder was genau meint er dazu?! Alle haben ihre Ansichten gut vorgebracht und jeder durfte ausreden. Der Vorschlag der Wildschweine klang natürlich schon etwas gemein.
Ich fand es gut, dass zum Schluss auch die Bären gegen den schlussendlichen Vorschlag sind, denn sonst hätte ich es etwas einseitig gefunden.

So merken auch die Kinder, dass nicht immer jeder für etwas sein muss, aber eben dann doch die Mehrheit. Auch so werden Interessen der Meisten vertreten und ab und zu muss man auch zurückstecken.

Die Illustrationen sind großflächig und für Kinder sehr ansprechend. Mimik und Gestik spielen eine große Rolle, was besonders bei einem Streitthema natürlich unheimlich wichtig ist. Die Farben sind natürlich gehalten aber kindgerecht. Auch die Verniedlichung der Tiere, wie etwa mit roten Bäckchen, macht die Figuren nahbar. Definitiv beide Daumen hoch für die hübschen Bilder, die zum Verständnis beitragen.

Natürlich ist es nicht immer so leicht wie in diesem Fall, jedoch können Kinder so das Grundprinzip verstehen und lernen damit auch Respekt, dass man andere ausreden und ihre Interessen vortragen lassen soll.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Thema
Veröffentlicht am 19.02.2025

Entwickeln von wunderbaren Eigenschaften

Meins! Der Hase, der nicht teilen wollte
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Wir fanden die Geschichte richtig toll und anwendbar auf viele Personen, nicht nur Kinder.
Hierbei können allerlei Menschen etwas lernen, da es eben nicht nur um Eigensinn geht.

Das Cover ist meiner ...

Wir fanden die Geschichte richtig toll und anwendbar auf viele Personen, nicht nur Kinder.
Hierbei können allerlei Menschen etwas lernen, da es eben nicht nur um Eigensinn geht.

Das Cover ist meiner Meinung nach perfekt ausgesucht! Der weiße Hintergrund lässt den orangefarbenen Hasen richtig schön leuchten. Der Fokus ist komplett auf ihm, worum es ja auch im Buch geht! ICH! MEINS!
Und auch im Allgemeinen setzen die Illustrationen das Geschriebene ganz wunderbar um. Die Farben sind sehr ansprechend und die Tiere ganz liebevoll und detailreich gestaltet. Die Formgebung der Tiere wirkt noch sehr kindlich und fast comichaft mit den großen Augen, jedoch liegt in den Bildern eine große Liebe zum Detail, was die Illustrationen ansprechend für unterschiedliche Altersstufen macht. Sehr gut gewählt!

Die Geschichte hat den nötigen Witz und ganz besonders viel Spannung mit dem dicken Wildschwein, das eine ordentliche Bedrohung darstellt. Auch die vielen verschiedenen Tiere, die integriert wurden, finden wir richtig gut. Freunde können viele verschiedene "Formen und Farben" haben.
Der Wandel des Hasen ist hierbei natürlich auch sehr wichtig und wir waren froh, dass er die Hilfsbereitschaft der Kaninchen am eigenen Leib miterleben "musste" bzw. durfte.

Mit vielen hat man dann am Ende doch irgendwie mehr, obwohl man auch abgibt.
Ich finde es gut, dass vor der Bedrohung bereits gezeigt wird, dass die anderen Tiere Spaß zusammen haben und danach kommt auch noch die Komponente des Helfens mit dazu, so dass der Hase auch wirklich den Winter übersteht. Es geht also nicht nur um eine Bereicherung, sondern um eine Lebensnotwendigkeit.

Veröffentlicht am 31.01.2025

Spannende Welt, jedoch etwas langgezogen

Welt des Friedens
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Dystopien lese ich bereits seit Jahrzehnten unheimlich gerne, weshalb ich mir diese hier nicht entgehen lassen wollte. Super interessant ist hierbei ganz besonders die beschriebene Weltordnung. Jeder ist ...

Dystopien lese ich bereits seit Jahrzehnten unheimlich gerne, weshalb ich mir diese hier nicht entgehen lassen wollte. Super interessant ist hierbei ganz besonders die beschriebene Weltordnung. Jeder ist für seinen Wert selbst verantwortlich und durch soziales Engagement, also Arbeit, die der Gesellschaft dient, baut man einen höheren Status auf. Wer dementsprechend nichts tut, ist nichts wert und somit wertlos. Der jeweilige Wert dient auch als Bezahlungsmittel und wird somit gegen allerlei Dinge eingetauscht.

Die Geschichte spielt im Jahr 2214, weshalb auch der technische Fortschritt ganz anders aussieht als nun bei uns. Durch Space Shuttles kann man innerhalb weniger Sekunden bzw. Minuten ans andere Ende der Welt reisen, was unserer Hauptfigur Amalia letztendlich das Arbeiten in unterschiedlichen Zeitzonen ermöglicht. Sie arbeitet so viel, dass sie auch den niedrigen Wert ihrer Mutter ausgleichen und dieser Medikamente eintauschen kann. Der körperliche Verfall ihrer Mutter zieht sich wie ein roter Faden durch die komplette Geschichte und ist letztendlich auch Antrieb für die Entscheidungen des Hauptcharakters.

Komplette Überwachung der Menschen bringt auch eine starke Einschränkung in der Freiheit,  was Amalia also immer wieder umgehen muss. Sie ist aufopfernd für ihre Mutter da und lernt in ihrer minimalen Freizeit einen Mann kennen und verliebt sich.

Der große Wendepunkt kommt eigentlich erst bei über der Hälfte des Buches, was ich persönlich etwas schwierig fand. Man weiß unheimlich lange nicht, wohin die Reise denn überhaupt gehen soll und dementsprechend schwierig fand ich es, die Spannung auf weitere Ereignisse aufrecht zu halten. Klar weiß man, dass noch etwas Großes passieren wird, jedoch zeichnet sich lange nicht ab, was das sein könnte beziehungsweise die Handlungen gehen etwas diffus dahin.

Die Welt an sich hat mir unheimlich gut gefallen. Man kann sich auch schon in der heutigen Zeit gut vorstellen, dass unser soziales Gefüge einmal in diese Richtung gehen wird, weshalb die Gegebenheiten in der Geschichte gar nicht so abwegig sind. Das hat es für mich besonders spannend und interessant gemacht.

Ich persönlich hätte mir das Ganze etwas komprimierter gewünscht, jedoch ist das Jammern auf hohem Niveau. Bei über 500 Seiten, hätte man sich aber bestimmt das ein oder andere sparen beziehungsweise abkürzen können.

Veröffentlicht am 30.01.2025

Ein wahrer Rätselspaß

Dachs & Eichhorn. Die Meisterschnüffler
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Definitiv ein stinkiger Fall, dem Dachs und Eichhorn da entgegenblicken...er ist sogar unübersehbar und gehört definitiv nicht in IHREN Wald. Diese Geschichte ist einfach nur witzig und das Mitraten macht ...

Definitiv ein stinkiger Fall, dem Dachs und Eichhorn da entgegenblicken...er ist sogar unübersehbar und gehört definitiv nicht in IHREN Wald. Diese Geschichte ist einfach nur witzig und das Mitraten macht unheimlichen Spaß, denn die Charaktere sind mit Fingerspitzengefühl ausgewählt und auf die Auflösung kommt wohl vorher niemand so schnell!

Mir war schon vorher klar, dass diese Geschichte unheimliches Potenzial hat und zum totlachen wird. Mein Sohn hatte so viel Spaß beim Vorlesen und hatte beim Mitraten richtig gute Ideen, jedoch dann letztendlich doch nicht den richtigen Riecher. Dachs und Eichhorn sind wirkliche Meisterschnüffler und wahnsinnig amüsant. Hier treffen zwei unterschiedliche Charaktere aufeinander - einer super aufgedreht, der andere vornehm zurückhaltend und sortiert - und doch sind beide ganz herzallerliebst und voll bei der Sache. Was ich nun schon verraten kann, sie werden das große Rätsel lösen, denn an ihnen hat ja auch definitiv niemand gezweifelt!

Auch die anderen Waldbewohner sind zum Schießen! Klapprige Verschwörungstheoretiker, ängstliche Wildschweine und auch hilfreiche Bewohner machen die Geschichte zu einem Gesamtkunstwerk und bei jedem neuen Kapitel haben wir uns auf neue Ideen der Tiere gefreut.

Die Kapitellängen sind ideal und man kommt beim Lesen schnell vorwärts. Dementsprechend kann ich die Altersempfehlung voll nachvollziehen und bestätigen. Die wunderbaren Illustrationen helfen den Kleineren die Geschichte noch intensiver zu verstehen und mein Sechsjähriger hat immer nach allerlei Details Ausschau gehalten.

Wir finden nichts Schlechtes an dieser Geschichte. Beide Daumen nach oben! Ein wahrer Rätselspaß!

Veröffentlicht am 29.01.2025

Erschütternd

MUTIG
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Dieses Buch lässt einen einfach nur sprachlos, irritiert und auch irgendwie entsetzt zurück. Ich kann mich noch genau an die Zeit erinnern, als ich damals immer nachmittags vor dem Fernseher saß und Rose ...

Dieses Buch lässt einen einfach nur sprachlos, irritiert und auch irgendwie entsetzt zurück. Ich kann mich noch genau an die Zeit erinnern, als ich damals immer nachmittags vor dem Fernseher saß und Rose McGowan in der beliebten Serie Charmed sah. Die Schauspielerinnen waren damals definitiv Stars und alle Mädchen liebten die Serie.

Dementsprechend neugierig war ich nun auch auf ihre Biographie, da sie in den letzten Jahren zudem auch noch allgemein sehr bekannt wurde durch die Me Too Bewegung und ihr enormes Engagement.

Ich muss wirklich sagen, dass mein Respekt vor dieser Frau enorm gestiegen ist. Mir war sie vorher vorrangig nur als "gewöhnliche" Serienschauspielerin bekannt...unheimlich hübsch, sexy, edgy und definitiv auch durch einige Auftritte kontrovers. Aber hinter die Fassade konnte man definitiv nie, weshalb mich das Buch schon auch irgendwie umgehauen hat. Bereits Rosies Kindheit war alles andere als normal und sie war bereits in jungen Jahren sexuellen Übergriffen ausgeliefert, was sich leider während ihrer Karriere niemals änderte. Die Einblicke, die man hier gewinnt, sind einfach nur erschütternd und rütteln einen regelrecht wach. Die glamouröse Hollywoodwelt ist eben nicht so toll, wie man es sich immer vorstellt und besonders Frauen werden gegeneinander ausgespielt.

Ich bewundere den Mut der Autorin sehr, dass sie ihre Erfahrungen niedergeschrieben hat. Schlimm, dass jemand so etwas erlebt hat.