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Veröffentlicht am 15.07.2024

Petronella hilft immer

Petronella Apfelmus - Die Hörspielreihe
3

Ein ganz wunderbares Petronella Apfelmus Hörspiel, das in den Sommerferien spielt und die Zwillinge Lea und Luis mit ihren Eltern auf einen Bauernhof führt. Der Urlaub ist schon etwas turbulent und es ...

Ein ganz wunderbares Petronella Apfelmus Hörspiel, das in den Sommerferien spielt und die Zwillinge Lea und Luis mit ihren Eltern auf einen Bauernhof führt. Der Urlaub ist schon etwas turbulent und es werden einige Abenteuer erlebt, aber ganz spannend wird es insbesondere dann, als die zwei geliebten Gänse zum Essen verkauft werden sollten. Wie können die Zwillinge das nur verhindern? Können sie vielleicht auf die Hilfe der zu Hause gebliebenen Hexenfreundin zurückgreifen?

Das Hörspiel passt derzeit ungemein gut in die Jahreszeit und zuerst waren wir etwas verwundert über die Trennung von den Zwillingen und ihrer Freundin Petronella, aber genau das macht auch irgendwie den Reiz der Geschichte aus. Petronella hat zu Hause selbst alle Hände voll zu tun und verscherzt es sich fast mit ihren fleißigen Apfelmännchen. Gleichzeitig läuft auch bei Lea und Luis nicht alles ideal und die andere Familie, die auf dem Bauernhof Urlaub macht, bringt mehr Ärger mit sich als idyllische Urlaubsstimmung.

Unserer Meinung nach wurde auch hier wieder eine ideale Mischung vollbracht, denn die kleinen Zuhörer bekommen viel mit, was so im Urlaub Tolles abläuft und trotzdem kommt die phantasievolle Komponente mit der Hexe nicht zu kurz. Das fand ich wirklich grandios, denn die phantastischen Wesen, wie etwa die Apfelmännchen und der Heidelbär kamen bei meinem Kleinen super an und sobald es ums Zaubern geht, leuchten seine Augen auf. Wir fanden auch Cousine Erika ganz wunderbar und unheimlich witzig, da sie ewig lange das Telefon nicht finden kann.

Ich möchte an dieser Stelle auch noch betonen, dass es sich hier um ein Hörspiel handelt. Man hört also Hintergrundgeräusche der "Situationen" und wird somit auch noch viel besser mit ins Geschehen hineingezogen. Es ist ja wirklich was los in dieser Geschichte, was man für die kleinen Hörer nicht unterschätzen darf und genau dabei helfen dann die unterschiedlichen Stimmen und Geräusche. Die Stimmen sind übrigens richtig toll ausgesucht. Ich konnte mir die sympathische, aufgeweckte Hexe so gut vorstellen und auch die Kinder haben unheimlich gut und authentisch eingesprochen.

Ab 3 Jahren würde ich das Hörspiel vielleicht noch nicht empfehlen, jedoch liegt das natürlich auch stark an dem jeweiligen Kind. Es passiert sehr viel, aber die Geschichte ist einfach nur wunderbar! Mein Fünfjähriger hat das Hörspiel sehr genossen.

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Veröffentlicht am 12.10.2019

Wenn man sich als Leser veräppelt fühlt

Never Too Close
3

Mir ist bewusst, dass meine 2 Sterne Bewertung nicht jedem zusagt, trotzdem kann ich bei bestem Willem diesem Buch keine bessere Bewertung geben.

Ich versuche keine Szenen zu spoilern, dennoch wird meine ...

Mir ist bewusst, dass meine 2 Sterne Bewertung nicht jedem zusagt, trotzdem kann ich bei bestem Willem diesem Buch keine bessere Bewertung geben.

Ich versuche keine Szenen zu spoilern, dennoch wird meine Bewertung einige Bereiche etwas detaillierter auffassen, wie es in anderen Rezensionen so der Fall ist.

Ein kurzer Blick in die Geschichte:
Violette, die noch sehr junge Modedesignstudentin, zieht nach Paris, wo sie nach kürzester Zeit bereits zwei Mitbewohner bekommt, nämlich ihre beste Freundin und Kommilitonin und ihren besten Freund Loan, der bei ihrem Ersteinzug noch ihr Nachbar war. Loan und Vio wirken wie unzertrennlich, sie schläft auch ganz auf platonischer Ebene mit in seinem Bett und er hat ihr Haustier mehr oder weniger adoptiert. Klingt eher ungewöhnlich, oder? Scheint aber zu funktionieren. Als die jedoch noch unberührte Violette Loan bittet, ihr auf ganz freundschaftlicher Ebene die Jungfräulichkeit zu nehmen, gerät die ganze Freundschaft etwas ins Wanken.

Auf den ersten Moment klang diese Geschichte für mich recht ansprechend und auch die Komplikationen konnte man sich schon bildlich vorstellen. Ich war somit recht angetan. Jedoch hat sich für mich bereits nach keinen 50 Seiten die Geschichte schon so gezogen!
Violette ist eine sehr lebensfrohe, aus sich herausgehende Person die so rein gar nichts für sich behalten kann. Zudem soll sie extrem scharf aussehen und setzt ihre Reize ganz gekonnt in Szene. Trotzdem scheint es so wahnsinnig schwer für sie zu sein, entjungfert zu werden. Nicht einmal von der Disco will einer mit ihr mitgehen. Das passte für mich beim Lesen einfach nicht zusammen! Um ehrlich zu sein, ich kam mir wirklich ALT vor! Welche gutaussehende Frau empfindet denn ihre Jungfräulichkeit als Bürde?
Naja, hier also für mich schon einmal die ersten Dinge, die für mich irgendwie nicht zusammenpassten. Leider zog sich das durch die ganze Geschichte.

Vielleicht mal kurz die netteren Dinge zum Buch:
Loan und Violette gehen teilweise wirklich süß miteinander um. Es gibt auch einige sehr romantische Stellen. Zudem ist der Zusammenhalt im Freundeskreis sehr groß, was ich immer befürworte und deswegen auch besonders hervorheben möchte. Loan selbst wirkte auf mich bis auf einige Ausnahmen eigentlich auch recht sympathisch auf mich. Er wirkt insgesamt mehr im Leben verankerter, ernsthafter und oftmals auch ziemlich weise. Trotzdem liefert die Autorin auch bei seinem Charakter einige heftige Schnitzer.

Was mich sehr gestört hat, ist die doch sehr extreme Manipulation durch die Autorin. Sie wählt ihre Charaktere eher nach Stereotypen aus und zieht dies sehr stringent durch. Loan ist der "Gutmensch", natürlich Feuerwehrmann, hilft allen und verliert eigentlich kein böses Wort über andere. Violette ist die eher durchgeknallte Labertasche, die für mich etwas zu naiv dargestellt wird. Ihre beste Freundin hat gefühlt jeden Abend einen anderen Mann im Bett und wird auch im Buch mit dem Wort "Schl'''''" betitelt. Das fand ich einfach nur unterstes Niveau. Sie lässt sich auch immer äußerst unfreundlich über andere Personen aus, insbesondere andere Frauen, und kommt meiner Meinung nach äußerst schlecht weg. Sie muss auch recht zum Schluss für eine Dummheit von Violette den Kopf hinhalten, so dass Vio ihren "Heiligenschein" behalten darf. Auch Vios boyfriend wird recht schnell zum Poser abgestempelt und die Autorin drängt dem Leser fast schon auf, ihn nicht zu mögen. Er hatte jedoch meiner Meinung nach oft die "normalsten" Weltansichten.

Von Anfang an weiß man auch eigentlich, wo die ganze Geschichte hin führt. Ich wurde nicht wirklich überrascht. Die Autorin schmeißt einem zwar noch sehr aufwühlende Szenen vor die Füße, an der eigentlichen Geschichte ändert sich jedoch nichts. Es führt recht stringent auf ein Happy End zu. Wie dieses nun ausfällt, muss man lesen...oder aber auch nicht.

Das Liebesdreieck ist zwar da, jedoch auch eigentlich nicht interessant, da Loan und Vio sowieso bereits wie ein altes Ehepaar zusammen leben. Ich denke, ihr könnt euch denken, was ich meine.

Ab ca. der Hälfte des Buches oder eventuell 2/3 packt die Autorin die Geschichte noch einmal so richtig voll. So langweilig und zäh wie Kaugummi der erste Buchteil war, umso rasanter wird es dann. Mir kam es so vor, als hätte die Autorin eine Liste zum Abhaken neben sich und musste so viel davon unterbringen wie nur möglich. Oh, vielleicht könnte eine Person sterben...check....große Trauer....check...Dramatik á la Hollywood...check....viele Missverständnisse...check.....Vio hält bei einer wirklich wichtigen Sache mal über Monate den Mund (wieder so ein extremes Antiverhalten zum bisherigen Charakterverlauf)...check...eine und ein Ex machen ganz viel Ärger ...check. Ich konnte nur noch mehr den Kopf schütteln.

Sprachlich orientiert sich die Autorin meiner Meinung nach eher am unteren Niveau. Anspruchsvolle Formulierungen sind nicht zu finden. Ich musste eher über einige Formulierungen herzlich lachen, da sich für meinen Geschmack die Autorin einfach nur lächerlich gemacht hat. Eine Stelle habe ich nun extra noch einmal gesucht: "Eine unerklärliche Alchemie entweicht unseren umschlungenen Körpern." Ich hoffe so sehr, dass es sich hierbei um eine schlechte Übersetzung handelt, denn diese wirklich ungeschickte und falsche Verwendung von Alchemie kann man doch gar nicht ernst nehmen. Es gab noch andere Stellen dieser Art im Buch.

Mein größer Aufreger bezüglich dieser Geschichte ist der komplett unangebrachte Humor der Autorin, die diesen auf den Hauptcharakter Vio projiziert. Wer seine Charaktere Witze über Pädophilie machen lässt, gehört meiner Meinung nach nicht publiziert! Violette soll ein Sympathieträger sein und hat für mich bei dieser Szene alle Sympathie die ich für sie zuvor hatte verloren! Loan findet ihren Witz auch noch ausgesprochen lustig.
Wer schlimme Taten an Kindern witzig findet und dies als gesprächstauglich empfindet, hat in so einem Buch nichts zu suchen. Ich bin regelrecht schockiert, dass diese Szene vom Verlag so abgenickt wurde. Es ist mir wirklich ein Rätsel. Ich habe auch viel darüber nachgedacht, was denn auch die Autorin dazu getrieben hat und komme einfach auf keinen grünen Nenner. Vielleicht findet sie sich so selbst cool. Sprachlich greift sie sowieso gerne zu sehr jugendlichen Ausdrücken. Hier fühlte ich mich definitiv wieder als zu alt, ja...zu alt für diesen Sch''''.

Was zeigt das Buch nun eigentlich? Eine Liebesgeschichte, die nur auf einen Punkt zulaufen kann und das bereits von Anfang an. Ein paar Verwirrungen auf dem Weg. Sehr einseitige Charaktere, die bei passenden Szenen dann doch plötzlich komplett gegen ihre Gewohnheit agieren und das auch noch auf sehr unrealistische Art und Weise. Das musste die Autorin wohl so machen, denn sonst wäre die Geschichte einfach nur komplett langweilig ausgefallen.

Achja, die beiden schrecklichen Kindheitsgeschichten der beiden Hauptcharaktere habe ich ja fast vergessen. Naja, sie werden von der Autorin auch nur so lange aktuell gehalten, wie sie diese halt für die Geschichte brauchte. Zum Schluss sind diese Ereignisse auch nur abgehakte Stichpunkte auf der Liste der Autorin.

Wie man an meiner Rezension erkennt, sind die 2 Sterne schon richtig hoch gegriffen und äußerst kulant. Für den Pädophilenwitz müsste man das Buch eigentlich auf 0 Sterne setzen.

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  • Gefühl/Erotik
Veröffentlicht am 05.08.2024

Witzig, detail- und ideenreich, wunderbar illustriert

Die große Weltreise durch den Zoo
2

Auch dieses Buch der fantastischen Zoo-Reihe hat es wieder geschafft uns zu begeistern.
Die Zoosaison ist super gelaufen und der Zoodirektor beschließt, einen Tag zu schließen. Heißt das nun Urlaub? Die ...

Auch dieses Buch der fantastischen Zoo-Reihe hat es wieder geschafft uns zu begeistern.
Die Zoosaison ist super gelaufen und der Zoodirektor beschließt, einen Tag zu schließen. Heißt das nun Urlaub? Die frohe Kunde verbreitet sich schnell und jedes Zootier hat seine eigene, tolle Idee vom idealen Urlaub. Doch eigentlich war nur die Rede von einem Tag? Wie will man da alle Tiere zufrieden stellen? Die einen wollen im Schnee spielen, andere berühmte Städte sowie Museen erkunden und wiederum andere einen Strandurlaub erleben. Nach viel Kopfzerbrechen haben der Zoodirektor und sein fleißiger Helfer Ignaz Igel wieder einmal eine perfekte Lösung!

Wieder einmal wird alles versucht, alle Zoobewohner glücklich zu machen. Ich finde die Idee dahinter unheimlich gut und auch wichtig! Unsere Kinder sind tagtäglich in einer Umgebung mit vielen anderen Personen, sei es nun der Kindergarten oder aber auch zu Hause. Man kann sich dabei nicht immer durchsetzen, aber gehört werden will man auf jeden Fall. Dann ist es an der Zeit, Kompromisse oder gleich noch bessere Ideen auszuarbeiten und das klappt bei dieser Buchreihe immer einwandfrei.

Mein Fünfjähriger interessiert sich immer mehr für die Länder der Welt, wozu nun auch die vergangene Fußball-EM mit den unterschiedlichen Fahnen sehr beigetragen hat. Den Eiffelturm hat er gerade erst in einem anderen Kinderbuch näher kennengelernt und so baut man nach und nach das Wissen unserer Kleinen auf...immer ein kleines Stück mehr und sie merken sich auch auf jeden Fall mehr als man denkt.
Ich persönlich finde es super, dass so viele verschiedene Orte in der Geschichte vorkommen. Es spiegelt die einzelnen Interessen wider und zeigt, wie vielfältig unsere Welt ist. Alle machen mit und so wird es ein unvergesslicher Tag für alle. Sogar nachts wird fleißig gearbeitet, sodass niemand (hier zum Beispiel die nachtaktiven Fledermäuse) zu kurz kommt!Die eingefügte Weltkarte im Buchumschlag ist hier für die Eltern auch hilfreich.

Ganz toll ist auch, dass so viele Tiere in die Illustrationen integriert sind, auch wenn sie nur angeschnitten werden, aber so können auch die Kleinen ihr Wissen über die Tiere erweitern. Oftmals geht es in Kinderbüchern ja nur um eine limitierte Anzahl an Figuren, aber hier im Zoo bietet es sich halt auch an.
Im Allgemeinen sind die Illustrationen ganz wunderbar und es gibt für die Kinderaugen viel zu entdecken. Überall sind Details versteckt und man kann mit kleineren Kindern auch ohne Text vieles erkunden. Es gibt witzige Szenen und die Tiere sind auch gut zu erkennen.

Für mich persönlich macht der Reiz dieser Buchreihe besonders die unterschiedlichen Charaktere und deren verschiedene Bedürfnisse aus ...wie man es z.B. auch im Kindergarten tagtäglich sieht. Jeder mag etwas anderes machen und hat andere Vorstellungen von einem "perfekten" Spiel oder einer spannenden Bastelarbeit. Genau um diese Unterschiedlichkeiten dreht es sich in jedem der Bücher in dieser Reihe. Zoodirektor und Igel versuchen dementsprechend immer das Beste für alle rauszuholen, auch wenn es Kompromisse sind, aber um jeden wird sich gekümmert.

Sprachlich auch vollkommen passend für Kinder und auch mit netten Wortspielen und Anspielungen für Erwachsene.Da macht das Vorlesen gleich noch mehr Spaß!

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Veröffentlicht am 08.12.2019

Was ist emotionsgeladener - das Sterben oder die Trauer?!

Die perfekte Strafe
2

Bereits zu Beginn meiner Rezension möchte ich darauf hinweisen, dass ich die Vorgängerbände nicht gelesen habe, da dieses Buch auch getrennt davon gelesen werden kann. Ich würde jedoch jedem empfehlen, ...

Bereits zu Beginn meiner Rezension möchte ich darauf hinweisen, dass ich die Vorgängerbände nicht gelesen habe, da dieses Buch auch getrennt davon gelesen werden kann. Ich würde jedoch jedem empfehlen, zur Förderung der eigenen Lesefreude und zur Vervollständigung der Informationen zu den Protagonisten, definitiv die Bände davor zuerst zu lesen.

Gift...gibt es keine hinterhältigere Art jemanden sterben zu lassen? Man stirbt, ohne es sofort zu realisieren und kann wahrscheinlich auch das ganze Ausmaß nicht erfassen. Doch was ist, wenn es dem Mörder eigentlich gar nicht um den Tod der Person geht? Die trauernden Angehörigen ziehen ihn nämlich weit mehr an. Helen Fields stellt DI Callanach und DCI Turner vor eine große Aufgabe, die einem vielteiigen Puzzle gleicht, das kaum zu lösen ist.

Dieser unabhängig von den anderen Bänden zu lesende Teil, wirft einen bereits von Anfang an in einen Wust aus Namen, Rangbezeichnungen und unterschiedlichen Personenkonstellationen. Ich muss zugeben, dass mich das zu Beginn definitiv verwirrt und auch teilweise überfordert hat. Wer die anderen Bände der Reihe bereits gelesen hat, konnte weitaus leichter in das Geschehen einsteigen und hat wohl auch mehr Freude an der sich strickenden Geschichte.
Sobald man die Namen etwas drauf hat, tut man sich auch insgesamt leichter und kann den Geschehnissen besser folgen. Helen Fields spart nämlich nicht mit neuen Informationen von Kapitel zu Kapitel, sondern legt ein ordentliches Tempo vor. Zwei parallel geführte Ermittlungen mit Vertrickungen auch in die Polizeiwelt werden bis zum Ende des Bandes durchgezogen. Zeitweise hat mich eine Ermittlung davon eher etwas gelangweilt. Erst mit der Zeit bemerkt man, dass diese Abschnitte jedoch auch sehr wichtig für die persönliche Entwicklung der Protagonisten wichtig ist und nur so auch private Probleme angegangen werden können.

Besonders gut gefallen hat mir die vorrangige Ermittlung zum Giftmörder. Namenswirrungen lassen den Leser mit den Ermittlern mitfiebern und auch das rätseln bezüglich der Beziehungen der unterschiedlichen Charaktere haben mich am Ball bleiben lassen. Hierzu haben vor allem die Abschnitte aus der Perspektive des Giftmörders beigetragen. Mir war er zudem auch irgendwie sympathisch und man kann sich auch als Leser seinem Charisma nicht wirklich entziehen. Er ist nicht der "böse" Charakter, den man von Anfang an nicht leiden kann.
Die Autorin konnte die Spannungskurve ganz gut halten und liefert vor allem zum Schluss ein richtiges Spektakel, so dass man das Buch an dieser Stelle kaum mehr aus der Hand legen kann.

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Veröffentlicht am 05.09.2024

Glück ergreifen...begegreifen...oder fühlen?

Mister O'Lui sucht das Glück
1

Was ist denn eigentlich Glück? Ist es greifbar? Fühlt man sich richtig glücklich oder muss man aktiv danach suchen?
Unser kleiner Biberbär Mister O`Lui ist ganz zufrieden in seinem Häuschen mit seinem ...

Was ist denn eigentlich Glück? Ist es greifbar? Fühlt man sich richtig glücklich oder muss man aktiv danach suchen?
Unser kleiner Biberbär Mister O`Lui ist ganz zufrieden in seinem Häuschen mit seinem leckeren Käse-Marmeladenbrot, doch durch einen Zeitungsbericht angeregt, macht er sich auf die Suche nach dem Glück. Eine wirkliche Ahnung hat er davon ja nicht, jedoch wäre es einen Versuch wert, das wahre GLÜCK zu finden. Bevor er losgeht, klingelt jedoch das süße Wildschweinchen Rupert an seiner Tür und von da an weicht es auch nicht mehr von seiner Seite. Ob es mehr Ärger als glückliche Stunden bringt, zeigt sich im Buch.

Obwohl Mister O`Lui hier ja wohl der Hauptcharakter ist, sind wir total vernarrt in Rupert. Er ist verspielt und hilfsbereit, möchte Aufmerksamkeit und lässt sich nicht so leicht wieder abschütteln. Er hat mich sehr an Kindergartenkinder, also die Zielgruppe für das Buch, erinnert.
Dagegen wirkt Mister O`Lui fast schon etwas zurückhaltend und auch irgendwie abweisend. "Einzelgänger" ist hier wohl das richtige Wort, das ihn gut beschreibt, demnach konnten wir mit ihm leider nicht so eine Verbindung aufbauen wie mit Rupert.

Vielleicht kommt es auch nur uns so vor, aber der kleine Biberbär wirkt nicht ganz so sympathisch. Zuerst steht in seinem Steckbrief, dass er aufgrund fehlender Freunde (und seinem Aussehen) aus dem Bärenwald auszog, um dann endlich die verschiedensten Freunde zu finden, die ihn wohl nicht verurteilen. Für so einen "Hintergrund" fand ich ihn dann schon etwas kühl dem süßen Schweinchen gegenüber. Er wirkt irgendwie nicht so freundlich und aufgeschlossen ihm gegenüber und meinem Sohn tat Rupert dementsprechend auch sehr leid. Dementsprechend bekommt er auch die größeren Sympathiepunkte von uns und die Kinder können sich in diesem Alter meiner Meinung nach auch eher mit dem Frischling identifizieren - etwas wild und ungestüm. Das ist nun aber wirklich Jammern auf hohem Niveau, jedoch war es halt etwas ungewohnt für uns, da solche Charaktere in Kinderbüchern eher nicht so oft vorkommen.

Die Illustrationen sind sehr süß gemacht und haben auch hübsche Details. Mir gefällt auch ganz besonders die Aufteilung vom Text, denn so schweift der Blick immer über die kompletten Doppelseiten und kann mehr erfassen - insbesondere wenn man vorliest. In Bezug auf die Gestaltung wurde somit definitiv alles richtig gemacht und die Kinder können auf den Seiten viel entdecken und auch in die gemalte Natur abtauchen.

Dass bestimmte kulturelle Sprichwörter eingebaut wurden, finde ich bei diesem Thema auch sehr passend.
Das Glück, dass einem regelrecht aus den Händen zu glitschen scheint - wie der Fisch.
Das Glücksschweinchen, das viele Kinder vielleicht erst an Silvester als kleines Geschenk richtig wahrnehmen und natürlich die Bezeichnung Glückspilz.
So kann man auch das Wissen unserer Kleinen erweitern, insbesondere, wenn man den Kindern auch erklärt, dass es sich hier um gebräuchliche Wörter handelt, die gerne genutzt werden.

Definitiv ein gelungenes Buch zum eher abstrakten Konzept "Glück". Auch die Message, die am Ende aufgezeigt wird, ist sehr klar formuliert und für Kinder ab 4 Jahren auch verständlich.

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