Platzhalter für Profilbild

SandrasLesewelt

Lesejury Profi
offline

SandrasLesewelt ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit SandrasLesewelt über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.05.2023

sechs Frauen mit Geheimnissen und eine Leiche

One of the Girls
0

In diesem Buch treffen wir auf sechs Freundinnen, die gemeinsam den Jungesellinnenabschied einer von ihnen in einem abgeschiedenen Haus auf einer kleinen griechischen Insel feiern wollen. Dazu reisen sie ...

In diesem Buch treffen wir auf sechs Freundinnen, die gemeinsam den Jungesellinnenabschied einer von ihnen in einem abgeschiedenen Haus auf einer kleinen griechischen Insel feiern wollen. Dazu reisen sie mehrere Tage gemeinsam dorthin, bringen jedoch fast alle ihre kleinen oder großen Geheimnisse und Probleme mit sich selbst oder anderen mit. Diese Geheimnisse kommen nach und nach ans Licht, nicht immer direkt vor allen, sodass aus dem Geheimnis einer Person, manchmal, gewollt oder ungewollt, für eine Weile ein Geheimnis zwischen zwei oder drei der Frauen wird. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht einer der Frauen erzählt, entwickelt sich dabei meistens aber immer ein Stück weiter, sodass wir nicht dieselbe Situation jedes Mal aus diversen Sichtweisen kennenlernen. Anfangs fiel es mir schwer, die Frauen auseinanderzuhalten, doch dies gelang mir nach und nach besser, was für das Verständnis der Geschichte sehr hilfreich war. Generell sind die Frauen aber sehr unterschiedlich und haben auch nicht ähnliche Namen, sodass die Autorin hier wirklich ihr Bestes gegeben hat, dass es uns nicht allzu schwer fallen sollte die Frauen zu unterschieden.

Wir treffen auf diese sechs jungen Frauen:

Lexi, die Braut, ehemalige Tänzerin, will eher eine ruhige "Hen-Party"

Bella, die Trauzeugin und selbsternannte beste Freundin, will immer im Mittelpunkt stehen, Krankenschwester

Robyn, ist wie Bella schon seit ihren Kindertagen mit Lexi befreundet, in Scheidung lebende Mutter eines kleinen Jungen, die zurzeit wieder bei ihren konservativen Eltern lebt

Fen, Bellas Lebensgefährtin und mehr oder minder ihr Gegenteil

Ana, kennt Lexi erst kurz aus deren Yogakurs, Mutter eines Teenagers

Eleanor, Schwester des Bräutigams, ihr Verlobter ist kurz vor der Hochzeit gestorben, ist lieber allein als unter Menschen

Mir hat gut gefallen, dass wir im Laufe der Geschichte auch viel über die Persönlichkeiten der einzelnen Frauen erfahren, was sie in ihrer Vergangenheit erfahren haben und durch welche Einflüsse sie zu der Frau geworden sind, die sie jetzt sind. Manchmal machen sie auch durch Gespräche untereinander kleine Veränderungen durch, beginnen etwas neu zu sehen oder zu durchdenken. Das war spannend mitzuerleben. Generell hat es mir gut gefallen, dass die Frauen alle so unterschiedlich waren, sowohl in ihrem Lebensstil als auch in ihrem Charakter.

Das Ende hat mich dann überrascht, da die Autorin gekonnt hier und dort kurz vor Schluss Cliffhanger streut und man ja weiß, dass am Ende jemand von den Anwesenden stirbt. Ich hatte auch schon früher im Buch die eine oder andere Vermutung, wurde dann aber eines Besseren belehrt. Ob man das Ende dann mag oder nicht, bleibt jeder Leser:in selbst überlassen, mich hat es beeindruckt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.03.2023

tiefgründig und ruhig

Leonard und Paul
0

In diesem Buch lernen wir Leonard und Paul kennen, zwei introvertierte Männer in ihren 30ern, die beide noch zu Hause wohnen. Leonards Mutter stirbt direkt zu Beginn des Buches, was bei ihm ganz langsam ...

In diesem Buch lernen wir Leonard und Paul kennen, zwei introvertierte Männer in ihren 30ern, die beide noch zu Hause wohnen. Leonards Mutter stirbt direkt zu Beginn des Buches, was bei ihm ganz langsam einen Stein ins Rollen bringt. Bei Paul sieht es anders aus. Mutter und Vater leben beide noch und betütteln ihn, als ob er noch ein Kind wäre. Zwar versucht die Mutter ihm immer wieder kleine Aufgaben zu geben, aber auch hier wird deutlich, dass es eigentlich nur die Aufgaben sind, die er bereits als Kind hatte. Paul ist ein noch weniger gesprächiger Mensch als Leonard, dies wird besonders bei seinen freiwilligen Krankenbesuchen im Krankenhaus deutlich, wo es im schwer fällt sich mit Menschen zu unterhalten, er aber problemlos eine Stunde neben jemandem Sitzen und dessen Hand halten kann. Lediglich Pauls Schwester sieht ein Problem in Pauls Lebensstil und dem Verhalten ihrer Eltern. Sie versucht alle Beteiligten darauf aufmerksam zu machen, hauptsächlich jedoch, da sie davon ausgeht, dass in Zukunft die Pflege der Eltern sowie dann auch das Sorgen für ihren Bruder an ihr hängen bleiben wird und sie sich somit keine eigene Zukunft aufbauen kann.

Leonard fand ich durchweg sehr sympathisch. Ja, er ist sehr ruhig, aber er versucht zumindest sein Leben selbst zu lenken und es auch zu verändern. Er ist anderen gegenüber durchaus offen und steht auch dazu, dass er in gewissen Lebensbereichen noch unerfahren ist oder nicht wirklich weiß, wie er sich verhalten soll.

Paul dagegen hat mir ein zwiespältiges Gefühl gegeben. Ihn konnte ich nicht richtig einschätzen. Möglicherweise handelt es sich bei ihm um einen Autisten, aber das wurde nirgends so gesagt. Für mich machte er oft einen bequemen Eindruck und wollte keine Veränderung, da dies ja auch mit Einsatz von seiner Seite verbunden gewesen wäre. Zwar nimmt er am Ende der Geschichte ebenfalls die ersten Zügel seines Lebens in die Hand, aber auch hier bin ich nicht so sicher, wohin ihn diese wirklich führen werden und wie unabhängig er dadurch wird.

Mit Pauls Schwester konnte ich durchaus mitfühlen. Sie steckt mitten in ihren Hochzeitsvorbereitungen, möchte sich eine Zukunft aufbauen, sieht aber immer dieses große Kind, das ihr Bruder in ihren Augen zu sein scheint, vor sich, für den sie irgendwann wird sorgen müssen, wenn die Eltern ihn nicht vorher dazu bringen auf eigenen Beinen zu stehen. Sie wird zu einem Zeitpunkt auch sehr emotional und ich konnte ihre Reaktion durchaus nachvollziehen.


Fazit:
Alles in allem war dies ein sehr ruhiges Buch, aber man kann nicht sagen, dass es so vor sich hin plätscherte. Es war durchweg interessant geschrieben und ich fühlte mich gut unterhalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.03.2023

sehr anschauliches Buch für Anfänger

Gärtnern für Ahnungslose
0

Zuerst möchte ich auf die grafische Gestaltung dieses Buches eingehen. Es ist sehr liebevoll mit teilweise farbigen Zeichnungen gestaltet. Auf jeder Seite findetn sich gezeichnete Abbildungen von Pflanzen, ...

Zuerst möchte ich auf die grafische Gestaltung dieses Buches eingehen. Es ist sehr liebevoll mit teilweise farbigen Zeichnungen gestaltet. Auf jeder Seite findetn sich gezeichnete Abbildungen von Pflanzen, Geräten, Tieren, Gärtner:innen oder Gartengestaltungsideen. Man findet viele übersichtliche Tabellen und kleine Texte, die die Bilder erklären oder denen die Bilder als Veranschaulichung dienen. Diese Mischung ist für einen ungezwungenen Einstieg in das Thema wirklich toll! Man sieht sofort, dass man nicht mit einer großen Mengen an Fachliteratur konfrontiert wird, sondern in kleinen Häppchen durch wichtige Themen geführt wird. Bilder bleiben zudem bei manchen Menschen einfach besser im Kopf hängen, als Fachtexte.

Auch sprachlich ist das Buch sehr einfach gehalten. Es gibt zwar hier und dort ein Fachwort, aber alles in allem ist es wirklich für blutige Anfänger geschrieben, aber auch für Menschen, die locker und entspannt an ein neues Hobby herangehen und sich gerne auch mit fachfremden Freunden darüber austauschen. Denn genauso ist das Buch geschrieben: Als wenn man sich mit Freunden austauscht, die etwas mehr Ahnung haben als man selbst, dies aber sehr einfach und geduldig erklären können.

Thematisch ist das Buch sehr übersichtlich aufgebaut. Es kommen erst einige Basics zu verschiedenen Themen, sowie ein Teil zu Erde und Standorten. Danach folgen einige Seiten zur Gartengestaltung und diversen dekorativen Pflanzen bevor es mit Obst und Gemüse wieitergeht. Zum Schluss wird sich ausführlich mit dem Thema "Was Pflanzen wirklich brauchen" auseinander gesetzt. Somit ist das Buch eine runde Sache.

Generell ist dies kein Buch, das Seite für Seite in der Reihenfolge gelesen werden muss, sondern einen einläd immer dorthin zu springen, wo man selbst gerade in seiner Arbeit steht und Impulse oder Hilfe benötigt.

Fazit:
Dieses Buch ist ein toller Einstieg für Menschen, die ihren ersten Garten oder Schrebergarten oder einfach ein gemietetes Feld in Angriff nehmen wollen, aber auch für diejenigen, die ihren Balkon etwas aufhübschen oder mit Nutzfplanzen versehen möchten. Auch für generell Interessierte bietet das Buch anschaulich präsentiertes Wissen, mit dem man auch einfach einen netten Nachmittag haben kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.12.2022

Ein Rockstar zu sein, ist nicht leicht!

Gregs Tagebuch 17 - Voll aufgedreht!
1

Das Cover passt perfekt zu der Reihe und ist dieses Mal wieder schwarz, wie bereits ein anderer Band. So langsam gehen einfach die Farben aus! Jedoch immitiert der dunkle Hintergrund dieses Mal eine Lautsprecherbox. ...

Das Cover passt perfekt zu der Reihe und ist dieses Mal wieder schwarz, wie bereits ein anderer Band. So langsam gehen einfach die Farben aus! Jedoch immitiert der dunkle Hintergrund dieses Mal eine Lautsprecherbox. Im Zentrum ist wieder ein Bild "aufgeklebt", dieses Mal passend zum Thema "Rockband".

In ciesem Buch geht es darum, dass Rodrick und seine Band berühmt werden wollen und Greg seine Finger überall mitdrin hat. Er selbst würde nämlich auch gerne berühmt sein, aber ohne alle negativen Aspekte des Ruhms. Somit erfahren wir in diesem Band viel über Rodricks Band "Folle Vindl" und deren Mitglieder. Der Autor schafft es recht realistisch darzustellen, wie schwierig es heutzutage ist für neue, unbekannte Bands Aufmerksamkeit zu erlangen, wie sie keiner im Radio spielen möchte, es keine Auftritte für sie gibt oder wenn, dann nur kostenlos. Auch dass das Geld verdienen mit so einer Band eher unrealistisch ist, stellt der Autor gut heraus. Somit verbindet er eine witzige Geschichte im typischen "Greg"- Stil mit einigen Fakten und präsentiert den, meist jungen, Leser:innen keine Scheinwelt. Das hat mir sehr gut gefallen. Auch dass die Rivalitäten zwischen diversen Bands durchaus bestehen und jede besser sein möchte als die andere stellt er deutlich heraus, lässt aber dreckige Tricks und böse Machenschaften raus. Das kam bei mir ebenfalls wirklich gut an, da die Bücher eben auch ein sehr junges Publikum ansprechen und dies dort nicht nötig wäre.

Das Buch ist im typischen Greg-Comic-Stil geschreiben, in einer gut lesbaren und leicht verständlichen Sprache mit sehr vielen schwarz-weiß Zeichnungen. Diese sind sehr witzig und unterlegen den Text auf jeder Seite. Dies ist auch für Kinder, die weniger gern lesen oder damit Schwierigkeiten haben, motivierend. Zudem sind wichtige Wörter, die man beim Lautlesen betonen würde, auch noch in Großbuchstaben hervorgehoben. Dieses stilistische Mittel fand ich sehr interessant

  • Einzelne Kategorien
  • Thema "Gregs Tagebuch - Voll aufgedreht"
  • Cover "Gregs Tagebuch - Voll aufgedreht"
  • Bastelspaß
Veröffentlicht am 13.11.2022

Emotionale Geschichte

Café Leben
0

In diesem Buch begegnen sich zwei sehr unterschiedliche Frauen für ein gemeinsames Projekt. Die 32-jährige Henrietta, die als Kind einen Schicksalsschlag erlebt hat, der sie nun bis in die Gegenwart begleitet ...

In diesem Buch begegnen sich zwei sehr unterschiedliche Frauen für ein gemeinsames Projekt. Die 32-jährige Henrietta, die als Kind einen Schicksalsschlag erlebt hat, der sie nun bis in die Gegenwart begleitet und aus ihr eine Eigenbrödlerin mit merkwürdigen Ticks gemacht hat. Anfangs war ich sogar sicher, dass sie Autistin wäre, was jedoch nie im Buch zur Sprache kommt, weshalb ich den Gedanken schlussendlich doch verworfen habe. Auch ihr Hund ist speziell, kann mit anderen Hunden und Menschen ähnlich wenig anfangen wie Henriette, obwohl man ihr zu Gute halten muss, dass sie es wenigstens immer mal wieder versucht und die Autorin Henriettas Wunsch des "Dazugehörens" durchaus deutlich herausstellt. Die zweite Frau ist die 66-jährige Krebspatientin Annie, die Henriette in ihrem neuen Beruf im Hospiz trifft. Henriette ist dafür zuständig mit den Krebspatienten Bücher über ihr Leben zu schreiben, welche nach deren Tod gedruckt und an die Familien verteilt werden. Diese Idee hat mir übrigens richtig gut gefallen! Ich denke, dass viele Familien sich über solche Erinnerungen freuen würden. Auch Annie hat schon früh einen Schicksalschlag erlitten, der ihr gesamtes Leben auf den Kopf gestellt hat und erst jetzt versucht sie sich davon zu lösen und ihr Leben in den letzten Wochen selbstbestimmt und glücklich zu führen.

Der Autorin gelingt es sehr gut, diese beiden Geschichten miteinander zu verweben und beiden die benötigte Ernsthaftigkeit zu schenken. Beide Charakter sind sehr eigen, werden aber sehr detailliert und glaubwürdig gezeichnet und beide waren mir direkt sehr sympathisch. Was auch für viele andere Nebencharaktere des Buches gilt. Lediglich die Charaktere in den Vergangenheiten der beiden Frauen zeichnen sich hauptsächlich durch negative Charakterzüge aus, was der Geschichte natürlich noch einmal eine große Portion Emotionalität gibt.

Generell schafft es die Autorin sehr gut, das Buch sehr emotional zu gestalten, dabei aber überhaupt nicht schnulzig oder aufgesetzt. Es wirkt alles sehr echt und durch Henriettas speziellen Charakter kann man auch die eine oder andere Handlung einordnen, über die man sonst vielleicht den Kopf schütteln würde.

Was mir jedoch aufgefallen ist, ist, dass ich beide Charaktere vom Alter her ganz anders vor Augen hatte, als die Autorin sie angesiedelt hat. Henrietta war für mich stets eher Anfang 20 als Anfang 30 und Annie eher in ihren 80er oder 90ern! Vor allem bei Annie war ich geschockt, als ich im Anschluss an das Buch erst richtig begriffen hatte, dass sie Mitte 60 sein soll. Dieses Gefühl hatte ich überhaupt nicht. Unabhängig von ihrer Krankheit wirkte sie in ihrem Verhalten und Denken und wie sie auch von anderen in ihrem Umfeld behandelt wurde, wie eine ältere Dame. Das war hinterher doch verwirrend.

Fazit:
Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen. Lediglich im Mittelteil hatte es ein paar Längen, die man hätte kürzer fassen können. Henriettas Nachforschungen zogen sich dannmanchmal doch etwas in die Länge. Das Ende, zum Teil natürlich durch die Geschichte vorhersehbar, zum Anderen dann aber doch überraschend, hat mich auch überzeugt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere