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Veröffentlicht am 11.02.2021

Die Studentin und der Weltreporter

Der Weltreporter
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Julia ist Studentin, Taxifahrerin und lebt in näherer Zukunft. Hannes Stein prophezeit eine Seuche, die Corona ziemlich ähnlich ist. Julia also trifft Bodo von Unruh, einen älteren, charmanten Reporter. ...

Julia ist Studentin, Taxifahrerin und lebt in näherer Zukunft. Hannes Stein prophezeit eine Seuche, die Corona ziemlich ähnlich ist. Julia also trifft Bodo von Unruh, einen älteren, charmanten Reporter. Sie beginnen eine Affäre, er kann ihr einiges bieten.
Diese Geschichte bildet den Rahmen für Bodos 12 Reisen der unglaublichen Art. Unter anderem berichtet er über eine Art Enklave im brasilianischen Dschungel, in der Verhältnisse wie im Deutschland der 20er Jahre herrschen, besucht ein Utopia in Russland, nimmt an einem exklusivenEssen mit überraschendem Menü in China teil, besichtigt eine Almhütte auf dem Mount Everest ... und würzt alles mit bösartigen Überspitzungen, beschreibt Unmögliches, Irrwitziges.
Die Geschichten zu diesen speziellen Reisen sind schön, fantasievoll, kreativ. Einige Seiten lang. Dann werden sie überdehnt, in die Länge gezogen, gewollt philosophisch. Erfreuliche Seitenhiebe auf die derzeitigen aktuellen Ereignisse finden sich aber genauso wie kleine erotische Anspielungen, lassen durchhalten.
Ein ungewöhnlicher Roman, verlegt von Galiani Berlin, einem Imprint von Kiepenheuer & Witsch.

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Veröffentlicht am 08.02.2021

Zahnschmerzen

Der kleine Räuber Rapido 3. Der schlimme Zahn
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Wir mochten die ersten Kapitel sehr. Die Bilder: kindgerecht, in schönen Farben, lustig anzusehen. Der Text: zunächst ein Thema, das Kinder anspricht, Zahnschmerzen sind gräßlich, das versteht jeder. Namen ...

Wir mochten die ersten Kapitel sehr. Die Bilder: kindgerecht, in schönen Farben, lustig anzusehen. Der Text: zunächst ein Thema, das Kinder anspricht, Zahnschmerzen sind gräßlich, das versteht jeder. Namen wie Schurkan oder Unhold begeistern, Räuber-Sprüche bringen zum Kichern. Gefühle werden angesprochen ( Hilfsbereitschaft, Freundschaft, Gemeinheit) und rufen Emotionen hervor. Und spannend ist es! Es kann viel gelacht, geschmunzelt und gestaunt werden. Besonders Vergleiche wie: „Opa auf dem Nachttopf“ sorgen für Stimmung, leckere Räuberwurst macht Appetit, rollende werden freudig nachgemacht. Erfinderisch wird probiert, dem Räuberhauptmann zu helfen. Mehrfach ohne Erfolg.
Aber: besonders ein Versuch ist schrecklich, furchteinflößend und kann Kindern Angst vor einer bestimmten Berufsgruppe und deren Tätigkeit vermitteln. Hier muss man beim Vorlesen kreativ sein. Auch die Manipulation des Vaters ist fragwürdig. Deshalb von mir Punktabzug für ein eigentlich ansprechendes, wunderschön von Anna-Lena Kühler illustriertes Buch.
Positiv anzumerken sind Rezepte und Bastelanleitungen im Anhang.
Text von Nina Weger, verlegt von Oetinger.

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Veröffentlicht am 02.02.2021

Lebenskünstler, Draufgänger und Parkomane

Fürst Pückler
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Pücklereis kennt man. Den Namen dahinter auch? Vielleicht weiß man auch noch, dass der entsprechende Herr einen Park gestaltet hat, aber sonst? Dabei war er so viel mehr: Abenteurer, Draufgänger, Casanova, ...

Pücklereis kennt man. Den Namen dahinter auch? Vielleicht weiß man auch noch, dass der entsprechende Herr einen Park gestaltet hat, aber sonst? Dabei war er so viel mehr: Abenteurer, Draufgänger, Casanova, Dandy, Freigeist, Lebenskünstler, Sonderling und und und. Er spannte weiße Hirsche vor seine Kutsche, duellierte sich zwölfmal, log und betrog, reiste viel und hatte ein überaus turbulentes Leben. Ja, er suchte Inspiration in englischen Parks und Gärten, setzte sie auch nach eigenem Geschmack um und schuf in Muskau einen wunderschönen Landschaftspark. Mit geschwungenen Wegen, exotischen Pflanzen und naturnahen Anlagen. Ein unzuverlässiger Verschwender und Blender war er, fast immer in Geldnöten. Trotz aller interessanter und abwechslungsreicher Erlebnisse bleibt mir der eitle Herr von Herzen unsympathisch. Sein Park in Muskau aber gleicht einem wunderbarem Naturgemälde.
Dorothee Nolte hat ein unterhaltsames und gut zu lesendes Büchlein verfasst. Fakten sind gründlich recherchiert, originale Äußerungen geschickt eingearbeitet, geordnet und in angenehm kurzen Abschnitten zusammengefasst.
Herausgegeben vom Eulenspiegel Verlag, eine Lektüre, die mehr über den Fürsten erfahren lässt als dass er Namensgeber für o.g. Halbgefrorenes ist.

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Veröffentlicht am 02.02.2021

Torschlusspanik

Gespenster
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Nina hat den Job als Englischlehrerin aufgegeben und schreibt einigermaßen erfolgreiche Kochbücher. Eine Eigentumswohnung in London zahlt sie ab und könnte zufrieden sein, wenn ... ja, wenn sie endlich ...

Nina hat den Job als Englischlehrerin aufgegeben und schreibt einigermaßen erfolgreiche Kochbücher. Eine Eigentumswohnung in London zahlt sie ab und könnte zufrieden sein, wenn ... ja, wenn sie endlich Mann und Kinder und somit ein erfolgreiches Leben hätte. Denkt sie. Sie ist es leid, von ihren verheirateten Freundinnen mit Kind und Haus und auf unzähligen Junggesellinnenabschieden geringschätzig behandelt zu werden. Online-Dating ist jetzt angesagt. Und mit Max landet sie einen genialen Treffer!
Wir begleiten also die etwas über 30-jährige, torschlussgeplagte Nina ein Jahr lang, lernen ihre Freundinnen und den Ex-Freund sowie skurrile Nachbarn kennen, ebenso ihre Eltern und auch die Geschichte zu ihrem zweiten Vornamen.
Dolly Alderton beschreibt die vielschichtigen Sorgen und Nöte ihrer Nina, lässt den Leser an deren Gedanken zu Gleichberechtigung, Rücksichtnahme und Zusammenleben teilhaben, Prioritäten neu ordnen. Man gewinnt einen detaillierten Einblick in die Welt dieser Frau auf der Suche nach sich selbst. Unaufgeregte Lektüre, entspannend zu lesen.
Roman aus dem Englischen von Eva Bonné. Verlag Atlantik, ein Imprint von Hoffmann und Campe.

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Veröffentlicht am 01.02.2021

Eine Frage der Perspektive

Von riesengroß bis klitzeklein
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Schön bunt kommt das Buch von Sabine Rothmund und Julia Klee aus dem Esslinger Verlag auf wertigem Papier daher. Zoom-Bilderbuch wird es genannt. Ein detailreicher Wiesenausschnitt macht Freude, schön ...

Schön bunt kommt das Buch von Sabine Rothmund und Julia Klee aus dem Esslinger Verlag auf wertigem Papier daher. Zoom-Bilderbuch wird es genannt. Ein detailreicher Wiesenausschnitt macht Freude, schön groß sind Blumen und Insekten zu sehen. Das kann man sich gut vorstellen. Mittendrin dann eine Kuh laut Text, sie soll herangezoomt erscheinen. Erklärungsbedarf für die Kleinen! Auch sieht das Tier aus wie eine Ziege bzw. ein Schaf. Plötzlicher Ortswechsel: das Meer. Der Sinn der im Wasser treibenden Milchpackung wird zunächst nicht klar, kleine Fische / Riesenpackung? Vielleicht wäre ein Zoomkreis um die Gegenstände hilfreich. Wieder folgt ein unerklärter Ortswechsel... .
Eigentlich eine schöne Idee, Kontraste und verschiedene Betrachtungsweisen aufzuzeigen. Auch Umweltverschmutzung ist ein wichtiges Thema. Etwas mehr Text hätte uns gefallen, aber in der vorliegenden Form mochten weder meine Kindern noch ich das Buch, den versprochenen Spaß hatten wir nicht. Ausserdem riechen die Seiten unangenehm. Schade.

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