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Veröffentlicht am 19.12.2018

flacher Plot - keine Leseempfehlung

Dance. Love. Learn. Repeat.
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+Rezensionsexemplar+

Ab und zu bewege ich mich auch gerne einmal in anderen Genres als nur in denen, die ich immer lese. Da kam Dance. Love. Learn. Repeat. von Tom Ellen und Lucy Ivison als Coming-Of-Age ...

+Rezensionsexemplar+

Ab und zu bewege ich mich auch gerne einmal in anderen Genres als nur in denen, die ich immer lese. Da kam Dance. Love. Learn. Repeat. von Tom Ellen und Lucy Ivison als Coming-Of-Age Roman gerade recht. Das Buch ist im November diesen Jahres im Verlag Chicken House erschienen, der der Carlsen Verlag GmbH zugehörig ist.

Endlich Uni, endlich neue Freunde, ein neuer Abschnitt im Leben, der beginnt. So denkt zumindest Phoebe und freut sich wahnsinnig darauf neue Freunde zu treffen und interessante Dinge zu erleben. Auf der Erstsemesterparty sieht sie Luke wieder – den Typen, mit dem sie auf die gleiche Schule gegangen ist und für den sie schon ewig schwärmt. Er ist einfach so heiß!
Luke dagegen weiß gar nicht, was er möchte. Er hätte gedacht, dass die Uni und das Leben anders ablaufen würden. Auch weiß er nicht ob er sich von seiner Freundin trennen soll oder nicht und läuft bei allen Dingen etwas unentschlossen durchs Leben.

„Die ganze Nacht fühlte sich ein wenig außer Kontrolle geraten an. Als müsste ich mich erst mal wieder zusammenraufen und darauf konzentrieren. Freundschaften zu schließen – anstatt von Luke Taylor abserviert zu werden, dann den Kopf zu verlieren und wahllos irgendwen zu küssen.“ S. 29

An dieses Buch bin ich vollkommen unvoreingenommen ran gegangen und habe mir vorher auch keine anderen Kritiken angeguckt. Meine Meinung wollte ich mir selber bilden und mich überraschen lassen. Die ersten 50 oder 60 Seiten bin ich wirklich sehr gut rein gekommen. Der Schreibstil der beiden Autoren ist sehr flüssig und locker leicht zu lesen. Und auch, wenn die Sprache flüssig von der Hand geht, hat mich die einfache Sprache teilweise sehr gestört. Es wird viel vereinfachte Jugendsprache verwendet, die zum Stil des Buches passt, meinen Lesefluss teilweise aber gestört hat. Und nach einer Weile haben mich einige Phrasen regelrecht genervt.

»Magst du sie denn überhaupt?«
»Ich meine … darüber hatte ich vorher nie nachgedacht. Aber jetzt … jaah. Irgendwie schon, glaube ich.«
S. 166

Leider haben mich auch die Handlung und die Charaktere nicht sonderlich begeistern können.
Die Charakterbildung war sehr flach und ich habe keinen Zugang zu den Protagonisten oder anderen Personen finden können. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich schon einige Jahre aus dem Teenager-Alter raus bin und ich deshalb die meisten Handlungen und Gedankengänge nicht nachvollziehen konnte. Phoebe und auch besonders Luke sind sehr sprunghaft und die Gedanken unkoordiniert. Keiner von beiden weiß so richtig, was er möchte und schwimmt eher mit dem Strom anstatt sich eine eigene Meinung zu bilden.
Gerade dieser Charakterzug ist wahrscheinlich so gewollt. Phoebe und Luke befinden sich in einem Abschnitt ihres Lebens, in dem sie viel ausprobieren und gucken können, was sie mögen und in welche Richtung ihr Leben eventuell einmal verlaufen soll. Doch ich hatte das Gefühl, dass die beiden Protagonisten sich die gesamte Handlung über nicht finden und auch nicht weiter entwickeln - die Autoren somit nicht zum Punkt kommen.

Die Handlung plätschert die über 400 Seiten immer weiter vor sich hin ohne, dass etwas Konkretes passiert. Die Studenten leben ein Leben zwischen Partys, feiern, verkaterten Morgen mit merkwürdigem Frühstück und sinnfreien Gesprächen. Das hilft nicht gerade dabei der Handlung Tiefe zu verleihen und animiert den Leser auch nicht weiterlesen zu wollen.

Fazit:

Dance. Love. Learn. Repeat. basiert auf einer guten Idee über Selbstfindung und gibt einen Einblick in den allgemeinen Collegewahn, der mehr aus Party und Alkohol besteht als aus Lernen und etwas für seine Zukunft tun. Der lockere Schreibstil konnte mich nur zu Beginn abholen und der Plot hat mich überhaupt nicht überzeugt. Ich kann für dieses Buch leider keine Leseempfehlung aussprechen und vergebe daher auch nur einen Schmetterling.

Veröffentlicht am 01.12.2018

hat mein Herz nicht höher schlagen lassen

Maybe this Time - Und auf einmal ist alles ganz anders
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+Rezensionsexemplar+

Maybe this Time ist der Auftaktband der Colorado Ice Trilogie von Jennifer Snow (da passt der Nachname richtig gut) und im Oktober 2018 im LYX Verlag erschienen. In jedem Band bekommt ...

+Rezensionsexemplar+

Maybe this Time ist der Auftaktband der Colorado Ice Trilogie von Jennifer Snow (da passt der Nachname richtig gut) und im Oktober 2018 im LYX Verlag erschienen. In jedem Band bekommt jeder der drei Westmore-Brüder seine eigene Liebesgeschichte. Somit kann jedes Buch unabhängig von den anderen gelesen werden. Auch wenn es wahrscheinlich nicht von Nachteil ist die Bücher in chronologischer Reihenfolge zu lesen, da bestimmt einige Charaktere immer wieder auftauchen. Aber an sich ist jede Geschichte in sich abgeschlossen.

Im ersten Band der Colorado Ice Reihe geht es um Abigail (Abby) Janson, die zurück in ihre Heimatstadt Glenwood Falls im amerikanischen Bundesstaat Colorado kommt. Sie hat eine schreckliche Trennung hinter sich und möchte sich und ihrer Tochter ein neues Leben aufbauen. Natürlich hat sie die Nase gestrichen voll von Männern, besonders von Eishockey-Spielern. Doch sie hat nicht damit gerechnet auf Jackson Westmore zu treffen, dem Mann, der ihr früher immer aus dem Weg gegangen ist und der ihr Herz schneller schlagen lässt. Was sie nicht weiß ist, dass Jackson schon seit Ewigkeiten in sie verknallt ist….

„Wie oft hatte er über die Jahre versucht, sie zu vergessen? Und sich selbst gesagt, dass es keine Sinn hatte, auf eine Frau zu warten, die er nicht haben konnte? Doch sein gesunder Menschenverstand und sein Selbsterhaltungstrieb hatten sich in dem Moment verabschiedet, als sie wieder in sein Leben getreten war … wieder zu haben, aber für ihn noch immer unerreichbar.“ S. 63

Bei diesem Buch war es bei mir Coverliebe auf den ersten Blick. Mit diesem hübschen Pink und der aquarellartigen Berglandschaft sticht Maybe this Time einfach ist Auge. Ich habe gehofft, dass der Inhalt mich genauso begeistern kann, wie die Hülle – dem war aber leider nicht so.
Bei so einem dünnen Buch von knapp unter 400 Seiten sollte ich eigentlich nicht lange brauchen. Tatsächlich aber habe ich zwei Wochen an diesem Buch gesessen. Ich kam einfach nicht weiter! Der Einstieg war wirklich gut, aber ab ca. der Hälfte konnte mich die Handlung absolut nicht mehr packen und ich war nicht motiviert weiter zu lesen.

Das lag zum einen an den Charakteren. Einzeln sind Abby und Jackson beide wunderbare Charaktere, die ich sehr lieb gewonnen habe. Unsere Protagonistin hat eine schwere Trennung von ihrem Mann, einem Profi Eishockey-Spieler, hinter sich und möchte mit dem Sport absolut nichts mehr zu tun haben. Sie ist liebenswert und kümmert sich rührend um ihre Tochter. Abby ist eine Person, die man einfach gern haben muss.
So ist es auf der anderen Seite mit Jackson aber auch. Er ist zuvorkommend, aufopferungsvoll, kinderlieb – was möchte man mehr von einem Mann. Aber er ist auch Eishockeytrainer und der beste Freund von Abbys Ex-Mann. Gleich zwei Kriterien, die Abby von Jackson fernhalten. Es sieht so aus als ob das Schicksal es nicht möchte, dass die beiden zusammen kommen.

Aber für mich hat es sich auch so angefühlt als ob Abby und Jackson nicht zusammen passen. Egal in welcher Szene die beiden aufeinander getroffen sind, haben sie nicht miteinander harmoniert. Ich habe das Knistern einfach nicht gespürt. Vieles wirkte künstlich herbeigeführt und gestellt, was mir das Lesen sehr erschwert hat.
Das konnte auch der unaufdringliche und leichte Schreibstil von Jennifer Snow nichts ändern. Sie hat die Handlung mit viel Charme und Humor geschrieben, konnte die Liebesszenen damit aber dennoch nicht retten.

„Als er lachte, stockte ihr der Atem. Wo kamen denn diese unglaublich sexy Grübchen her? So ein breites Lächeln hatte er ihr noch nie zuvor geschenkt … und sie wollte es wiedersehen.“ S. 160

Wie vermuten lässt dreht sich viel um Eishockey. Das ist nicht unbedingt ein Sport, der in Deutschland groß zelebriert wird. Aber in Amerika ist Eishockey ein großes Ding und ein sehr beliebter Sport, der viele Fans hat. Wer aber nicht viel für Eishockey übrig hat muss nicht zwangsweise die Finger von diesem Buch lassen. Der Sport ist zwar die ganze Zeit präsent und es gibt auch einige Szenen, in denen einzelne Spielabläufe näher beleuchtet werden, aber es überschattet nicht den eigentlichen Handlungsverlauf.

Fazit:

Ein Buch mit einem wunderschönen Cover, dessen Inhalt mich nicht mitreißen konnte. Jeder für sich funktionieren die beiden Protagonisten sehr gut, stehen meiner Meinung nach aber nicht miteinander im Einklang. Manche Leute sollten vielleicht einfach nicht zusammen kommen. Deshalb kann ich nur zwei Schmetterlinge vergeben.

Veröffentlicht am 26.11.2018

Love, Sex and Rock’n Roll

Idol – Gib mir die Welt
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Idol – Gib mir die Welt ist der erste Teil der VIP-Reihe der amerikanischen Autorin Kristen Callihan. Weitere Teile sollen folgen, bis jetzt sind zwei bekannt. Das Buch im Juni diesen Jahres im LYX-Verlag ...

Idol – Gib mir die Welt ist der erste Teil der VIP-Reihe der amerikanischen Autorin Kristen Callihan. Weitere Teile sollen folgen, bis jetzt sind zwei bekannt. Das Buch im Juni diesen Jahres im LYX-Verlag erschienen und dort auch genau an der richtigen Adresse.

»Du kannst die ganze Welt haben. Du musst nur danach greifen.« Killian S. 304

Libby Bell lebt ein unaufgeregten und ruhiges Leben irgendwo auf dem Land. Bis zu dem Tag als ein Typ sturzbetrunken ihren Vorgarten mit seinem Motorrad niedermacht. Statt die Polizei zu rufen nimmt sie sich seiner an ohne zu wissen, wen sie da vor sich hat. Und obwohl sie sich geschworen hat nie wieder jemanden nah an sich heran zu lassen, geht er irgendwie unter die Haut. Was Libby nicht weiß: Bei dem unverschämt sexy Typen handelt es sich um Killian James, den Leadsänger der erfolgreichsten Rockband der Welt!

Ich muss ja zugeben, dass dieses Buch schon etwas länger bei mir im Regal stand. Es gab so viele andere Bücher, die ich irgendwie interessanter fand und vorher lesen musste. Doch es kam der Augenblick da hatte ich wieder Lust auf eine richtig schön sexy Liebesgeschichte und habe dann schließlich doch zu Idol gegriffen. Und der Klappentext klingt nach einer wunderbar herzzerreißenden Liebesgeschichte mit viel Sexappeal!

Mit dem Thema Rockstar ist ein neuer Hype auf dem Liebesroman-Markt ausgebrochen. Nach Millionären, Milliardären, Adligen usw. kommen jetzt die Rockstars, die jedes Frauenherz höher schlagen lassen. Rockstars sind heiß, sexy, begehrenswert und haben eine unglaubliche Anziehungskraft – so auch unser Protagonist Killian. Er ist auf den ersten Blick genauso, wie man sich einen Rockstar vorstellt: gut aussehend, von sich eingenommen, wahnsinnig selbstbewusst und natürlich heiß. Doch in ihm drinnen sieht es ganz anders aus und diese Seite lernt der Leser nach und nach kennen. Er ist sehr einfühlsam und versucht wieder Halt in seinem Leben zu finden. Und er ist davon überzeugt, dass Libby ihm diesen geben kann. Er ist fasziniert von ihr, findet sie anziehend und kommt nicht mehr von ihr los. Dadurch, dass die Handlung kapitelweise abwechselnd in der Ich-Perspektive aus Sicht unserer beiden Protagonisten geschildert wird bekommt man sehr guten Einblick in deren Gedanken- und vor allem Gefühlswelt.

„Er wendet den Blick nicht ab. »Deine Stimme ist so verdammt wunderschön, Liberty Bell.

Wie Sex an einem Sommertag.«“
S. 121

Durch Killian wird Libbys Welt ganz schön auf den Kopf gestellt und sie aus ihrer Einsamkeit gerissen. Ganz langsam kommt er hinter ihre Fassade und man kann Libbys Gefühlschaos live miterleben. Ihre Gedanken und Reaktionen waren dabei nicht immer nachvollziehbar. Natürlich gibt es verschiedene Typen von Frau, die in bestimmten Situationen alle anders reagieren würden. Doch ich hatte das Gefühl, dass Libbys Charakter nicht ganz ausgereift gestaltet ist. Wenn ich gedacht habe, sie würde auf eine bestimmte Weise reagieren, hat sie doch wieder etwas ganz anderes gemacht. Ich konnte sie nie richtig greifen.

Gerade in diesem Genre ist es schwierig das Rad neu zu erfinden und das erwartet man als Leser auch gar nicht unbedingt, aber die Geschichte und die Charaktere sollten einen mitreißen. Klar war, dass mit dieser Geschichte auch keine vollkommen neue Idee mitschwingt, denn das Thema Rockstar ist beliebt, es gibt bereits viele Bücher mit Rockstars.

Im Klappentext schwingt das Wort Klischee schon ein wenig mit. Und wie ich erwartet habe, sind auch einige klischeehafte Szenen mit eingebaut worden, die in fast jedem Liebesroman vorkommen. Das reicht von z.B. sie stolpert, fällt gegen ihn und er hält sie fest, über, eine aufreibende Situation in der er sie beschützen und beruhigen muss, bis hin zu Ultimaten, die eine lebensverändernde Entscheidungen erfordern. Diese Szenen liest man als Liebesromanliebhaberin immer wieder gerne und freut sich schon darauf was kommen mag. Somit ist die ganze Geschichte aber auch ziemlich vorhersehbar, was ich schade finde, da man sich doch einen kleinen Funken Besonderheit wünscht.

Trotz meiner ganzen Kritik werden die Emotionen der Geschichte wunderschön übertragen und man kann richtig mit den beiden mitfühlen. Wirklich schön fand ich, dass die Musik eine große Rolle in dem Buch spielt. Immer wieder werden Songs erwähnt, die die Gefühle einer Situation beschreiben - passend dazu gibt es am Anfang des Buches eine Playlist. Auch das Cover ist auf den Inhalt zugeschnitten – ein Rockstar auf der Bühne, die Gitarre in der Hand, der etwas verloren wirkt. Etwas, das ich hier nicht unerwähnt lassen möchte, ist, dass das deutsche Cover einfach vom amerikanischen Cover eins zu eins übernommen wurde. Das ist wirklich selten und gefällt mir total gut. So hat das Cover international einen großen Wiedererkennungswert.

Fazit:

Insgesamt ist Idol – Gib mir die Welt eine schöne, sexy Liebesgeschichte gepaart mit genau der richtigen Menge Rock’n Roll. Leider fließt die meiste Zeit der Handlung viel Klischee mit ein und mir war die Protagonistin nicht ausgereift genug. Deshalb gibt es an dieser Stelle einen Punkt Abzug und ich vergebe 4 Schmetterlinge.

Veröffentlicht am 20.11.2018

ein Traum von Fantasybuch

ELFENKRONE
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+Rezensionsexemplar+

Auf dieses Buch habe ich mich wirklich mehr als gefreut. Unter Fantasy Fans ist Holly Black ein großer Name und so ist er natürlich auch mir geläufig. Leider bin ich bis jetzt noch ...

+Rezensionsexemplar+

Auf dieses Buch habe ich mich wirklich mehr als gefreut. Unter Fantasy Fans ist Holly Black ein großer Name und so ist er natürlich auch mir geläufig. Leider bin ich bis jetzt noch nicht in den Genuss gekommen ein Buch von ihr zu lesen, dass nur von ihr allein geschrieben wurde. Die Magisterium-Reihe, die Holly Black zusammen mit Cassandra Clare geschrieben hat, zählt irgendwie nicht richtig. Da Holly Black eine Fantasy-Ikone sein soll, hatte ich Erwartungen an dieses Buch, die mit Leichtigkeit übertroffen wurden!

Elfenkrone ist der erste Teil der neuen Reihe von Holly Black und am 19. November im cbj Jugenbuchverlag erschienen, der seinerseits zur Verlagsgruppe Random House GmbH gehört. Dabei bin ich mir nicht sicher wie viele Teile diese Reihe haben wird. Klar ist nur, dass es mehr als zwei sein werden, da Band zwei (der im amerikanischen bereits im Januar 2019 erscheinen wird) als Fortsetzung bezeichnet wird.

In diesem Auftakt erzählt unsere Protagonistin June aus der Ich-Perspektive wie ihre Eltern ermordet werden und sie mit ihren beiden Schwestern als siebenjährige an den Hof des Elfenkönigs verschleppt wird. Dort muss sie lernen sich den Gegebenheiten anzupassen. Zehn Jahre später hat sie nur das Ziel vor Augen dazuzugehören. Doch sie hat mächtige Feinde und der mächtigste von allen in Prinz Cardan. Doch sie möchte und wird sich nicht unterkriegen lassen und bietet ihm die Stirn.

»Ich werde mich weiter zur Wehr setzten. Ich werde dich mit meinem Trotz blamieren. Andauernd erinnerst du mich daran, dass ich nur eine elende Sterbliche bin, während du ein Elfenprinz bist. Dann darf ich dich darauf hinweisen, dass das bedeutet, du hast viel zu verlieren, ich aber nichts.« S. 100

Gleich zu Beginn wird man in eine scheinbar zauberhafte und rundum schöne Welt gezogen. Es ist eine Welt der Geheimnisse, in der das Volk der Elfen zuhause ist. Ich finde es wirklich schön, dass das Thema Elfen nie wirklich aus den Fantasy-Büchern verschwunden ist, denn es gibt zahlreiche Sagen und Legenden, um die immer wieder neue Geschichten gewoben werden können. Und so entführt auch Holly Black in eine andere Welt, die nur auf den ersten Blick perfekt erscheint, aber wenn man genauer hinguckt merkt man schnell, dass Elfen keine friedliebenden Wesen, sondern insgemein ein grausames Volk sind. Man sollte keinem von ihnen vertrauen, auch wenn sie nicht lügen können. Vieles wirkt wie aus einem Märchen, wie z.B. bestimmte Regeln, die befolgt werden müssen, damit einem als Sterblicher kein Leid geschieht.

Jude versucht sich in dieser kalten und bösartigen Welt ihren Platz zu verdienen auch wenn viele sie als niederes Wesen ansehen, das sie als Mensch angeblich ist. Während sie sich eisern ihren Platz erkämpft muss sie viele Grausamkeiten ertragen. Ihre Charakterentwicklung kam unterwartet und ist sehr erstaunlich. Die Authentizität mit der die Autorin diese Protagonistin erschaffen hat ist wirklich einzigartig schön, wie erschrecken - ein wahres Meisterwerk an Charaktererschaffung! Genauso sieht es mit den Nebencharakteren aus. Jede Person hat eine unvergleichliche Persönlichkeit erhalten, die sie für den Leser absolut greifbar macht, und der jeden unverfälscht und echt darstellt.

„Vorher wusste ich nie wie weit ich wirklich gehen würde, doch jetzt habe ich die Antwort darauf, glaube ich. Ich gehe so weit, wie man gehen kann. Ich werde viel zu weit gehen.“ S. 263

Der Schreibstil von Holly Black tut sein Übriges und lässt die Handlung nur so dahin fliegen. Durch die bildhafte und manchmal fast prosaähnliche Sprache werden das Setting und die Charaktere in die Wirklichkeit geholt. Man hat fast das Gefühl neben June in dem Haus zu stehen, in dem sie aufgewachsen ist oder sich gemeinsam mit ihr für ein Turnier vorzubereiten. Dabei wird Spannung kontinuierlich groß geschrieben um sich zum Schluss hin noch einmal zu steigern und in einem mitreißenden Höhepunkt zu enden. An der ein oder anderen Stelle kommt es unterdessen zu blutigen Kämpfen, Intrigen, Wendungen und überraschenden Plot Twists.

Besonders hervorheben möchte ich noch einmal das wunderschöne Cover und die Karte von Elfenheim, die vor Beginn der Handlung im Buch zu finden ist. So wird einem diese zauberhafte Welt voller Gefahren bereits gezeigt, in die man sich begeben wird, bevor man auch nur einen Satz gelesen hat. Solche Details gefallen mir immer besonders gut, da man sich als Leser in einer für sich unbekannten Welt besser zurecht finden kann und weil so die Vorfreude auf die Geschichte nur noch steigt.

Fazit:

Wieder ein wahres Meisterwerk von Fantasy aus der Feder einer begnadeten Autorin. Toller Plot, tolle Charaktere, unvorhersehbare Wendungen und spannend bis zum Ende. Ich freue mich auf den nächsten Teil, dessen Erscheinungstermin auf dem deutschen Buchmarkt leider noch nicht bekannt gegeben wurde. 5 Schmetterlinge!

Veröffentlicht am 04.11.2018

ein spannender Auftakt

Countdown to Noah (Band 1): Gegen Bestien
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Der erste Teil von Countdown to Noah ist mir durch Zufall über den Weg gelaufen. Ich weiß gar nicht mehr wo genau die Leseprobe in meiner Tasche gelandet ist, aber eines Abends habe ich sie zuhause einfach ...

Der erste Teil von Countdown to Noah ist mir durch Zufall über den Weg gelaufen. Ich weiß gar nicht mehr wo genau die Leseprobe in meiner Tasche gelandet ist, aber eines Abends habe ich sie zuhause einfach zwischen einigen anderen Leseproben gefunden und angefangen zu lesen. Das, was auf diesen paar Seiten stand, hat mich so gefesselt, dass ich mir daraufhin gleich das Buch bestellt habe. Die Leseprobe hatte nun ordentlich vorgelegt und ich war sehr gespannt ob der Rest der Geschichte mich auch so packen konnte.

Aber erst einmal ein paar Fakten: Countdown to Noah – Gegen Bestien ist der erste Teil einer Dilogie und im September letzten Jahres im Sternensand Verlag erschienen. Momentan hat sich die Autorin Fanny Bechert dem Schreiben von Fantasy Geschichten verschrieben. Aber wer weiß, was noch so kommen mag.

In dieser Dystopie geht es um ein Szenario, was eventuell einmal in ferner Zukunft geben könnte, von dem wir aber alle hoffen, dass es nicht eintritt: Einst wurde der Menschheit verkündet, dass ein Allheilmittel gegen alle Krankheiten und das Altern gefunden wurde. Alle, die dieses Mittel genommen haben, haben nicht gewusst, welche Nebenwirkungen damit einhergehen. Diese Menschen sind zu Bestien geworden, sogenannten Noahs. Cassidy möchte nur ihre kleine kranke Schwester beschützen und wird dabei selbst von einem Noah gebissen. Nun bleiben ihr nur noch dreißig Tage, bis sie schließlich selbst zu so einer Bestie wird. Nur mithilfe des Rebellen Daniel hat sie in diesen letzten Tagen die Chance Medizin für ihre Schwester besorgen.

All die Elemente, die Fanny Bechert hier eingebaut hat, sind typisch für ein Endzeitszenario. Eine Seuche, Krankheit, ein Virus, der die Menschheit erfasst hat und den letzten, noch existierenden Menschen, das Überleben fast unmöglich macht. Eine Protagonistin, die sich durchkämpft und nur versucht diejenigen zu beschützen, die sie liebt. Und letztendlich die drohende Gefahr sich selbst in etwas Unmenschliches zu verwandeln.

Die Umsetzung des Ganzen ist sehr gut gelungen. Besonders gut gefällt mir, dass die Menschen, die von den Noahs infiziert werden, auf welche Weise auch immer, sich nicht sofort in eine Bestie verwandeln. In den meisten Zombie- oder Dystopiegeschichten werden Menschen, die von Bestien gebissen und gekratzt werden meistens unmittelbar selbst zu so einer Bestie. Der Fakt, das Cassidy zwar gebissen wird, aber noch dreißig Tage Zeit hat, bis sie nicht mehr sie selbst ist, schafft ein großartiges und spannendes Szenario. Als Leser fiebert man das gesamte Buch über mit Cassidy mit und hofft, dass sie es noch schaffen wird die Medizin für ihre Schwester zu besorgen. Verstärkt wird diese Spannung dadurch, dass jedes Kapitel mit einer Zahl versehen ist – angefangen bei Tag 30 zählt man zusammen mit unserer Protagonistin die Tage runter, die ihr noch bis zur vollständigen Verwandlung in einen Noah bleiben. Außerdem wird die Handlung in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Cassidy erzählt. All ihre Ängste und Zweifel bekommt man so hautnah mit, aber auch was für eine innere Stärke sie besitzt. Sie weiß ganz genau, dass es bald für sie zu Ende sein wird, möchte ihre letzten Tage aber noch dazu nutzen ihre Schwester zu retten.

„Dass sich der Noah in mir meldet, hat eigentlich auch sein Gutes. Es macht mir bewusst, dass meine Probleme mit Daniel – ich will nicht mal denken, es könnten Gefühle sein – total unwichtig sind. Es zählt nur die Mission. Ein Danach gibt es für mich ohnehin nicht.“ S. 114

Die Gefühle wurden dabei nicht immer zu meiner vollen Zufriedenheit ausführlich beschrieben. Das liegt zum großen Teil am Schreibstil der Autorin. Ebenso wie die Gefühle von Cassidy, werden auch Schauplätze leider nicht detailliert beschrieben, dies gilt auch für einige Handlungsabschnitte. Viele Szenen, in denen z.B. längere Zeit gelaufen wird oder man von einem Ort zum anderen gelangt sind extrem kurz gehalten. Das führt dazu, dass eine komplexe Handlung auf wenigen Seiten niedergeschrieben wurde. Ich finde es schade, weil man aus einigen Szenen viel mehr hätte herausholen können, die Kulisse greifbarer und die Charaktere tiefgründiger geworden wären.

Dennoch bin ich nicht von diesem Buch losgekommen. Der fehlende Tiefgang der Charaktere hat mich zwischendurch nur teilweise gestört, da Fanny Bechert es dennoch geschafft hat jeder Person einen eigenen Charakter zu geben. Bei Cassidy merkt man, dass sie noch nicht ganz erwachsen ist. Ihre Gedanken sind sprunghaft und durch einige verzweifelte Aktionen versucht sie ihrer Situation Herr zu werden, obwohl sie nicht so recht weiß, wie. Auch der Rebell Daniel bringt sie aus dem Konzept und sie entwickelt so etwas wie Gefühle für ihn. Durch Cassidys Augen lernt man ihn kennen und man fängt zusammen mit ihr an ihn wirklich gern zu haben, auch wenn er eher der ruppige Typ ist.

„Er hat wieder dieses halbe Lächeln aufgesetzt, das so typisch für ihn ist – und ich gebe es zu – das ich unheimlich anziehend finde.“ S. 97

Das Buch endet in einem wirklichen fiesen Cliffhanger und macht es fast unmöglich nicht sofort Band zwei Unter Bestien in die Hand zu nehmen. Mich jedenfalls konnte der erste Band von Countdown to Noah überzeugen und ich freue mich aufs Weiterlesen.

Fazit:

Der erste Teil dieser Dystopie ist ein tolles, was-wäre-wenn Szenario. Wie immer geht es dabei nicht nur um das nackte Überleben in einer menschenfeindlich gewordenen Welt, sondern auch um Nächstenliebe, Freundschaft und auch ein bisschen Liebe – verbunden mit ganz viel Spannung! Der Schreibstil hat mir nicht immer ganz gut gefallen, deswegen gibt es an dieser Stelle einen Punkt Abzug. Ich vergebe vier Schmetterlinge!