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Veröffentlicht am 03.12.2018

Erschreckend glaubhaft

Gun Love
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Erschreckend glaubhaft

Gun Love von Jennifer Clement

Pearl lebt mit ihrer Mutter Margot in einem alten Mercury. Margot war sehr jung als sie mit Pearl schwanger wurde, da sie sich zu Hause nicht sicher ...

Erschreckend glaubhaft

Gun Love von Jennifer Clement

Pearl lebt mit ihrer Mutter Margot in einem alten Mercury. Margot war sehr jung als sie mit Pearl schwanger wurde, da sie sich zu Hause nicht sicher fühlte, ging sie fort und lebt seither mit ihrer Tochter am Rande eines Trailerparks in Florida. Margot lebt auf der Rückbank, Pearls Reich ist im vorderen Teil des Wagens.
Eigentlich ist die Welt für die beiden in Ordnung wie sie ist. Pearl geht in die Schule und trifft sich mit ihrer Freundin, sie liebt ihre Mutter sehr. Margot geht arbeiten und hat immer nette Worte und Lebensweisheiten für ihre Tochter. Als Eli in ihr Leben tritt, verändert sich alles.

Der Hauptfokus dieses Romans liegt aber woanders. Auch wenn man sich fragt, wie es wohl sein mag in einem Auto zu leben, wird einem schnell klar, dass die Autorin etwas anders darstellen möchte. Sie zeigt am Beispiel von Pearl und Margot wie fatal es ist, dass in den Staaten der Gebrauch und Besitz von Waffen fast alltäglich ist. Genau dies hat mich auch am meisten berührt, denn die Autorin heißt es nicht gut, im Gegenteil, sie prangert hier ganz klar das System an. Kein Kind sollte erleben was Pearl erlebt hat, denn trotz der Fiktivität steckt erschreckend viel Wahrheit hinter allem.
Das Konstrukt aus korrupten Waffenschmugglern und der kleinen Familie im Mercury hat mich sehr ergriffen. Jennifer Clement hat sich einen passenden Hintergrund für Ihr Geschichte gesucht. Sie hat mich da getroffen, wo ich am verletzlichen bin, denn niemanden lässt es kalt, wenn einem die Geschichte eines jungen Mädchens erzählt wird, dass wegen Waffen alles verloren hat. Ein Mädchen, dem erzählt wird, dem beigebracht wird, dass Waffen gut sind. Gun Love

Ich habe diesen Roman als Hörbuch genossen. Gesprochen wird es von Edith Stehfest, die der Jugendlichen Pearl eine harmonische und passende Stimme verliehen hat.

Veröffentlicht am 03.12.2018

Erschreckend modern

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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Erschreckend modern

NSA -Nationales Sicherheitsamt von Andreas Eschbach

Weimar 1942
Die Programmiererin Helene Bodenkamp arbeitet im NSA. Ein Amt, dass im Auftrag der Regierung, welches das Weltnetz ...

Erschreckend modern

NSA -Nationales Sicherheitsamt von Andreas Eschbach

Weimar 1942
Die Programmiererin Helene Bodenkamp arbeitet im NSA. Ein Amt, dass im Auftrag der Regierung, welches das Weltnetz und das Deutsche Netz überwacht. Helene stammt aus gutbürgerlichen Verhältnissen und kam bereits in ihrer Schulzeit mit dem programmieren in Kontakt.
Eugen Lettke, ist Analytiker im NSA und Vorgesetzter von Helene und Sohn eines gefallenen Weltkriegshelden.
Die Arbeit führt Helene und Eugen zusammen und durch die Auswertung der erfassten Daten werden Verfolgte und andere Dinge die im deutschen Reich vermeintlich falsch laufen, entdeckt. Helene gerät aber zwischen die Fronten, weil sie moralisch nicht alles gutheißen kann, im Gegensatz zu Eugen, der seine eigenen Interessen verfolgt und dem die Menschen egal sind.

Der Roman erschreckt durch seine auch auf die heutige Zeit anwendbare Realität. Erschreckend ist, dass es eine staatliche Institution gibt, die alle Daten überwacht und auswertet. Wirklich gut in eine Zeit hinein gesetzt, in der dies schon ohne Computer Realität war. Interessante Zusammenhänge, gut recherchierte Hintergründe, passende Namen und ein historisch gutes Bild der Zeit.
Das System der totalen Überwachung funktioniert perfekt, und das ohne das jemand aufbegehrt, fast alle nehmen es einfach hin. Die, die sich auflehnen, werden selbst verfolgt und in Lager gesteckt. Die Parallelen zu der damaligen Zeit sind erschreckend.

Das Buch wird durch die Hauptpersonen super getragen. Der Schreibstil ist gut leicht verständlich. Trotz der Länge von 800 Seiten wird es nie langweilig, man ist von der Handlung gefangen. Der Inhalt hat mich sehr nachdenklich gestimmt. Andreas Eschbach hat mit NSA ein beeindruckendes Werk geschrieben. Jeder sollte sich mit der Thematik auseinander setzten, da uns einiges bereits eingeholt zu haben scheint.

Veröffentlicht am 13.11.2018

Religiöser Wahnsinn?

Die Opfer, die man bringt
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Religiöser Wahnsinn?

Die Opfer, die man bringt von Hjorth & Rosenfeldt

Hier handelt es sich um den 6. Fall des Psychologen Sebastian Bergman

Zuerst möchte ich erwähnen, dass ich nicht alle Teile der ...

Religiöser Wahnsinn?

Die Opfer, die man bringt von Hjorth & Rosenfeldt

Hier handelt es sich um den 6. Fall des Psychologen Sebastian Bergman

Zuerst möchte ich erwähnen, dass ich nicht alle Teile der Reihe kenne, dadurch hatte ich bei einigen Details was die Charaktere angeht so meine Schwierigkeiten allem zu folgen. Der Fall selbst ist in sich abgeschlossen und daher auch für Neulinge der Reihe gut zu verfolgen.

Worum geht es?
Frauen in Uppsala werden vergewaltigt. Anne holt sich bei diesen Fällen Unterstützung von Sebastian Bergman. Da Vanja auch an diesem Fall arbeitet, ist Ärger vorprogrammiert, Zuviel steht noch zwischen Vater und Tochter, auch wenn Sebastian sehr bemüht ist alles zu kitten.
Ein weiterer spannender Handlungsstrang dreht sich um Billy, den Computerspezialisten des Teams. Er tötete seine Kollegin Jennifer, weil er seinen perversen Trieb nicht unter Kontrolle hat und versucht dies zu vertuschen. Tragischerweise ist er verheiratet und gaukelt seiner Frau den liebevollen Ehemann vor. Der Vater der Toten ahnt jedoch etwas, obwohl Billy sehr geschickt versucht hat alles zu inszenieren in dem er sie über ihre Daten der sozialen Medien einiges frisiert, und es so darstellt, als wenn sie zum tauchen verreist ist.

Die Kombination aus einer spannenden Ermittlung und den Problemen der Teammitglieder hat mir sehr gut gefallen. Das Ende war recht überraschend und für meinen Geschmack nicht rund. Werde die Reihe aber weiterverfolgen, da das Team betreffend viele Fragen offen geblieben sind.
Ein solider Krimi, mit einem Hauptcharakter,der sehr unsympathisch aber interessant ist.
Habe diesen Krimi als Hörbuch genossen und war sehr angetan von der Stimme des Sprechers Douglas Welbat.

Veröffentlicht am 11.11.2018

Verrückt wie immer

Anansi Boys
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Verrückt wie immer

Anansi Boys von Neil Gaiman

Gleich vorweg ich mag Neil Gaiman. American Gods habe ich verschlungen, auch hier wird man an dieses Buch erinnert.

Fat Charlie Nancy ist nicht gerade ...

Verrückt wie immer

Anansi Boys von Neil Gaiman

Gleich vorweg ich mag Neil Gaiman. American Gods habe ich verschlungen, auch hier wird man an dieses Buch erinnert.

Fat Charlie Nancy ist nicht gerade der beliebte Typ, er sieht auch nicht gut aus, und witzig ist er auch. Sein Leben wird gehörig auf den Kopf gestellt, als sein Bruder Spider bei ihm auftaucht, das komplette Gegenteil von Fat Charlie. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass der Vater der beiden Anansi, der Spinnengott ist! Und das sein Vater angeblich tot ist, und er bis dahin nichts von seinem Bruder wusste? Ja, die Infos gehören bei einem Werk von Neil Gaiman unbedingt dazu, denn wenn man das schon verrückt hält, wird man sich definitiv wundern, was noch so alles passieren wird.
Spider versucht Charlies Leben zu verbessern. Aber die Art und Weise wie er dies tut, ist nicht jedermanns Sache. So gibt er sich zum Beispiel als Charlie aus, um der Beziehung mit Charlies Verlobten endlich die richtige Richtung zu geben.
Charlie versucht Spider wieder loszuwerden, und es kommt noch verrückter, aber das sollte jeder selbst lesen.

Wie oben schon erwähnt mag ich Gaimans Stil unheimlich gern. Allerdings dürfte seine skurille Art nicht für jeden das richtige sein. Mir hat Anansi Boys sehr gut gefallen. Alle anderen sollten sich ihr eigenes Urteil bilden.

Veröffentlicht am 11.11.2018

Gelungenes Debüt

Böse Bilder
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Gelungenes Debüt

Böse Bilder von Max Manning

I_Killer, unter diesem Namen postet ein Unbekannter zwei Bilder. Auf dem ersten ist eine Frau zu sehen, die ängstlich auf dem Boden kauert. Auf dem zweiten ...

Gelungenes Debüt

Böse Bilder von Max Manning

I_Killer, unter diesem Namen postet ein Unbekannter zwei Bilder. Auf dem ersten ist eine Frau zu sehen, die ängstlich auf dem Boden kauert. Auf dem zweiten liegt sie mit durchgeschnittener Kehle da. Der Killer bekommt Bestätigung seitens des Internets, weitere Opfer sollen folgen. Der Miller scheint einem regelrechten Rausch zu erliegen, die Bestätigung der Follower scheint ihn anzuspornen.
DCI Dan Fenton schwört schließlich vor laufender Kamera den Täter zu fangen. Doch er muss besonders vorsichtig sein, denn als Alleinerziehender Vater einer Tochter, möchte er alles, aber nicht, dass seine Tochter in den Fokus des Mörders gerät.

Dieser Thriller ist sehr spannend und hat mich am Ende überraschen können. Ein gelungenes Debüt. Werde den Autor Max Manning im Auge behalten, vielleicht bekommt Dan Fenton ja bald einen neuen Fall. Ich würde ihn auf jeden Fall lesen.