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Veröffentlicht am 16.03.2021

Eine große Liebe

Der andere Mann
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Der andere Mann
Inhaltsangabe: Quelle Dumont- Verlag

»Etwas passierte, als wir uns trennten, es war die Liebe.« Simone de Beauvoir in einem Brief an Nelson Algren
In ihrem biografischen Roman ›Der andere ...

Der andere Mann
Inhaltsangabe: Quelle Dumont- Verlag

»Etwas passierte, als wir uns trennten, es war die Liebe.« Simone de Beauvoir in einem Brief an Nelson Algren
In ihrem biografischen Roman ›Der andere Mann‹ beleuchtet Katja Kulin die vielleicht widersprüchlichsten Jahre im Leben der französischen Ausnahmeautorin Simone de Beauvoir. Ihr berühmtestes Werk ›Das andere Geschlecht‹ entsteht Ende der 1940er-Jahre, während sie gleichzeitig erstmals eine Beziehung mit beinahe klassischer Rollenverteilung lebt.
Es ist die Liebesgeschichte mit dem amerikanischen Schriftsteller Nelson Algren, dem anderen Mann im Leben der Simone de Beauvoir neben Jean-Paul Sartre. Als er sich wünscht, dass Beauvoir zu ihm nach Chicago zieht und ihn heiratet, weist sie dies zurück. Nicht nur wegen Sartre will sie Paris nicht verlassen, sondern auch um ihrer Arbeit willen, in der sie den Sinn ihres Lebens und die Chance sieht, gesellschaftliche Veränderungen auf den Weg zu bringen. Ihre Liebe muss letztlich scheitern, doch Algrens Ring wird Simone de Beauvoir bis zu ihrem Tod nicht mehr ablegen.

Meine Meinung zur Autorin und ihrem Buch
Katja Kulin, hat mit ihrem Autobiografischen Roman, ein wundervolles Buch geschaffen, man lernt diese einmalige und Ausnahme Autorin von einer mir bisher nicht bekannten Seite kennen, ich wusste bisher nur von Ihrer Beziehung zu Sartre. Aber das es einen anderen Mann an ihrer Seite gab, die wirkliche einmalige große Liebe zu dem Amerikanischen Schriftsteller, Nelson Algren , war mir nie bekannt. Sie hat alles so Authentisch und Bildhaft beschrieben, das ich das Gefühl hatte Simone zu begleiten und in ihr Leben abzutauchen. Ich muss sagen es war eine sehr leidenschaftliche Liebe, Nelson zeigte Simone eine ganz andere Welt, wie sie , sie bisher kannte. Seite 58, „ Du nennst mich Frosch ? „ ich fand den Kose Ausdruck von Nelson, ungewöhnlich aber zauberhaft. Er war mehr , er war auch ihr Weggefährte, Partner, sie begegneten sich auf Augenhöhe. Ihre Liebe war außergewöhnlich, Emotional und Leidenschaftlich. Sie dauert 4 Jahre, wo sie fest zusammen sind, aber auch als Simone nach Paris Zurück kehrt, zerreißt das Band nicht zwischen ihnen. Beide erreichen große Höhepunkte und schaffen grandiose Werke , mit ihren Büchern, sie scheinen einander anzustacheln.
Es war wunderschön die beiden, auf ihren Reisen über den Globus zu begleiten und sie näher kennen zu lernen.

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Veröffentlicht am 09.03.2021

Ein Leben in Venedig

Als ich einmal in den Canal Grande fiel
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Als ich einmal in den Canal Grande fiel
Inhaltsangabe: Droemer Verlag 2021
In „Als ich einmal in den Canal Grande fiel“ wirft Petra Reski einen wehmütigen Blick hinter die Kulissen Venedigs und erzählt, ...



Als ich einmal in den Canal Grande fiel
Inhaltsangabe: Droemer Verlag 2021
In „Als ich einmal in den Canal Grande fiel“ wirft Petra Reski einen wehmütigen Blick hinter die Kulissen Venedigs und erzählt, wie es ist, in einer Stadt zu leben, der es zum Verhängnis wird, dass sie von aller Welt geliebt wird.
Von Touristen überrannt, vom Hochwasser bedroht – und dennoch die schönste Stadt der Welt: Petra Reski, die seit den Neunzigern in der Lagunenstadt lebt und sie kennt wie keine Zweite, erzählt so atmosphärisch wie schonungslos vom Leben in Venedig. Einst hat sie ihr Herz an einen Venezianer verloren – längst hat sie sich in dessen Heimatstadt verliebt. Doch Kreuzfahrttourismus, Immobilienspekulation und gewissenlose Bürgermeister setzen der Stadt zu. Petra Reski kennt sie noch, die alten Venezianer und die Geheimnisse dieser Stadt, sie zeichnet ein wehmütiges Bild von Venedig, dessen Untergang es unbedingt zu verhindern gilt.
„Als ich einmal in den Canal Grande fiel“ ist eine mitreißende und die Augen öffnende Lektüre für alle Venedig-Liebhaber.

https://www.youtube.com/watch?v=Mqtc6UdWTgc

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Man spürt mit wieviel Herzblut und großer Liebe Petra Reski , über Venedig schreibt. Sie erzählt uns wie es sie 1989 zum ersten mal in diese faszinierende Stadt verschlug und sie ihr Herz an einen Venezianer verlor. Ich konnte es ihr beim Lesen nachfühlen und war ein wenig Neidisch, über 30 Jahre lebt sie schon dort. Erlebt diese Stadt mit allen Tiefen und Höhen. Aber in ihrer Erzählung, öffnet sie einem aber auch die Augen über für mich die schönste Stadt der Welt. Der Schein trügt, und es erschüttert einem, das jedes Jahr 1,5 Milliarden Touristen diese Stadt besuchen. Dieser Massentourismus schadet der Stadt , Kanäle werden vertieft damit die großen Schiffe dort fahren können, was dazuführt , das , dass Hochwasser steigt, was nicht förderlich ist. Dies alles führt mit zum Klimawandel dieser einzigartigen Stadt, die der Untergang droht. Das Venedig auszusterben droht, die Venezianer sich nicht mehr die Mieten nicht mehr Leisten können, was wir schon 1997 erfuhren, was mich traurig stimmt. Ihre Kultur dadurch ausstirbt, Hauptsache der Rubel rollt, Macht, Spekulation, und Korruption sind an der Tagesordnung. Schön das es noch einige echte Venezianer gibt, Alberto den Fischer, der seine Arien schmettert und noch so einige Menschen dort, die dafür kämpfen die alte Trationen aufrechterhalten, auch die Bürgerrechstsgruppen , und Petra Reski, die sich für die Lebensart und den Erhalt Venedigs arrangieren.
Auch erfahren wir wie fortgeschrittenen Venedig im Mittelalter war, es gab da schon Quarantäne Stationen, Inseln für Pestkranke und andere ansteckende Krankheiten, und in unserer heutigen Zeit wo Corona auftaucht, wird es wieder lebendig, wie vorausschauend die Menschen damals waren. Ein wundervoller Blick auf Venedig und ein leidenschaftlicher Erfahrungsbericht. Traurig, das die Bürger und Bürgermeister auf dem Festland , durch Wahlen über das Schicksal der Venezianer entscheiden, das es doch die Venezianer betrifft was mit ihrer Stadt geschieht, aber das ist denen am Festland total gleichgültig.

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Veröffentlicht am 08.03.2021

Zwei starke Frauen

Sie haben mich nicht gekriegt
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Sie haben mich nicht gekriegt
Inhaltsangabe: Picus Verlag
Eine Buchhändlerin wider Willen und eine Revolutionärin aus guten Gründen: zwei Frauen, deren Lebenswelten kaum unterschiedlicher sein könnten. ...

Sie haben mich nicht gekriegt
Inhaltsangabe: Picus Verlag
Eine Buchhändlerin wider Willen und eine Revolutionärin aus guten Gründen: zwei Frauen, deren Lebenswelten kaum unterschiedlicher sein könnten. Marie wächst behütet in Bayern auf und wird schon früh von ihrem Vater dazu bestimmt, eines Tages seine Buchhandlung zu übernehmen. Was sie zunächst als Zwang empfindet, entwickelt sich bald zu einer großen Leidenschaft und nach ihrer Flucht in die USA zur Lebensaufgabe. Tina wird als Arbeiterkind in bitterer Armut in Norditalien geboren und über den Umweg Hollywood zur Fotografin und kommunistischen Revolutionärin. Sie engagiert sich bis zur Erschöpfung, wo auch immer sie die Partei hinschickt: vom spanischen Bürgerkrieg bis ins revolutionäre Mexiko.
Welcher Lebensentwurf ist geglückter? Die Revolution zwischen Buchdeckeln oder die mit dem Einsatz von Leib und Leben?

Souverän verknüpft Felix Kucher die sehr unterschiedlichen Lebenswege zweier Frauen, die jede auf ihre Art dem Faschismus überzeugend entgegentreten.

Meine Meinung zum Autor und Buch
Felix Kucher ist mit seinem neusten Werk, eine sehr interessante und spannende Doppelbiografie über zwei sehr unterschiedliche, aber starke und mutige Frauen gelungen. Das Leben von Tina Modottis, ist sehr gut wiedergegeben , auch das Leben der Jüdin Marie geb. Rosenberg ( Burton) . Ihre Lebenswege kreuzen sich, eines haben beide gemeinsam sie Kämpfen für ihre Lebensträume und die dem Faschismus überzeugend bekämpften. Der Schreibstil ist sehr flüssig und Bildlich, die einzelnen Figuren und deren Charaktere, sind sehr schön heraus kristallisierte. Das einzige was mich gestört hat, ist das etwa alle 3 Seiten , er von Tina zu Marie wechselte. Der Biografische Roman ist sehr gut, aber kein Roman den man auf die Schnelle lesen kann, er fordert einem beim Lesen schon heraus.

Es war schön diese beiden so unterschiedlichen Frauen auf ihren Wegen zu begleiten. Marie wächst in wohl behüteten Verhältnissen in Nürnberg auf, ihr Vater betreibt eine gut gehende Buchhandlung. Die Jüdin Marie Traum ist es nach dem Lyzeum zu studieren, sie möchte Ärztin werden. Obwohl ihre Familie, den jüdischen Glauben nicht praktizierte, soll er ihr später zum Verhängnis werden . Tina dagegen die in Italien unter ärmlichsten Bedingungen aufwächst und mit ihrem Verdienst die Familie durchringen muss, träumt von einer besseren Zukunft. Ihre Wege kreuzen sich zum ersten mal auf einem Bahnhof, wo Tina nach Amerika aufbricht zu ihrem Vater, Marie mit ihrem Vater zu einem Verwandtenbesuch in Venedig. Was keine von Ihnen ahnt das beide Jahre später sich ihre Wege in Amerika erneut kreuzen werden. Marie führt ihre Revolution zwischen den Buchdeckeln, bis zu ihrer Flucht aus Deutschland vor den Nazis. Tina macht eine Karriere als Fotografin in Hollywood, wir begegnen mit ihr vielen berühmten Persönlichkeiten. Sie wir zur Revolutionärin, und geht vom Spanischen Bürgerkrieg bis nach México . Eine sehr spannende und ergreifende Geschichte.

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Veröffentlicht am 06.03.2021

Ein stürmisches Leben

Sturmvögel
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Sturmvögel
Inhaltsangabe: Dumont

Wenn die Welt untergeht, geh' ich woanders hin.«
Emmys Leben umspannt fast ein ganzes Jahrhundert. Ihre Kindheit auf einer kleinen Nordseeinsel ist geprägt von Ebbe ...

Sturmvögel
Inhaltsangabe: Dumont

Wenn die Welt untergeht, geh' ich woanders hin.«
Emmys Leben umspannt fast ein ganzes Jahrhundert. Ihre Kindheit auf einer kleinen Nordseeinsel ist geprägt von Ebbe und Flut und von ihrer verbitterten Großmutter Alma, die Schulpflicht für Unsinn hält. Als der Erste Weltkrieg ausbricht, ist Emmys Schullaufbahn ohnehin beendet, noch bevor sie richtig begonnen hat. Alles, was ihr bleibt, ist ein Leben als Dienstmädchen im Tollhaus der Zwanzigerjahre: Berlin. Schnell lernt sie Hauke, einen Sohn aus reichem Hause, kennen. Der »eingebildete Fatzke« zeigt ihr das Leben und so einiges mehr. Es folgen drei Kinder und die harten Jahre des Zweiten Weltkriegs. Doch Emmy bietet dem Schicksal die Stirn und verliert nie den Humor – und jetzt, im reifen Alter von sechsundachtzig, schon gar nicht. Bis ihre erwachsenen Kinder auf mysteriöse Aktenordner im Keller stoßen, und zu ahnen beginnen, dass Emmy womöglich nie das naive Mädchen von der Insel gewesen ist, für das sie immer gehalten wurde. Könnte es tatsächlich sein, dass ihre Mutter auf einem Vermögen sitzt? Die beiden Ältesten lassen bereits die Sektkorken knallen. Aber noch hat Emmy ein Wörtchen mitzureden …

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Manuela Golz, ist mit der Geschichte über ihrer Großmutter ein großartiges Werk gelungen, eine Geschichte in der man schwelgen und man sich wohlfühlen kann beim Lesen. Sie erzählt das ganze mit soviel Wärme und auch mit Humor, über eine ungewöhnliche Frau, zur damaligen Zeit. Die Geschichte hat mich mehr als berührt, ich muss immer noch an Emmy denken, sie geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Danke das die Autorin sich zu dieser Geschichte über ihre Großmutter inspirieren lies. Es war schön sie von der Geburt bis zu ihrem Tod zu begleiten. Alles ist so Bildhaft , mitreißend und spannend erzählt, ihre Figuren wirken wie aus Fleisch und Blut, und ich konnte mich spielend in sie hinein versetzen, mit ihnen gemeinsam lachen, weinen , bangen und hoffen. Ich habe besonders, Emmy, Tessa, Anni und Marianne ins Herz geschlossen. Mit viel Herzblut, Liebe und Hingabe hat Manuela diese Geschichte über ihre Großmutter geschrieben, das spürt man beim Lesen.

Die kleine Emmy erblickt 1907 auf einer kleinen Nordseeinsel, das Licht der Welt. Ihre Eltern empfand ich sehr liebevoll, auch wenn sie bitterarm sind. Ihre Großmutter Alma, ist eine harte , verbitterte und kaltherzige Frau. Emmys Kindheit war nicht leicht, erst verliert sie ihre Eltern, und dann stirbt auch noch die Großmutter. Der Pfarrer vermittelt ihr eine Stelle in Berlin. Man kann sagen Emmy hat noch großes Glück mit ihren Arbeitgeber, besonders die Köchin Luise nimmt sich dem Kind an. Sie erlebt den 1. Weltkrieg, die wilden Zwanziger, und dann verliebt sich ausgerechnet Haucke , der einzige Sohn aus reichem Haus in das Dienstmädchen Emmy. Es ist eine wunderschöne Zeit, die sie miteinander verbringen, sie lernt durch Hauke, eine ihr vorher unbekannte Welt kennen. Emmys Lebenswege sind nicht leicht, aber wie wir Emmy kennen gelernt haben, ist sie von klein auf durch eine harte Schule gegangen, sie war schon als kleines Mädchen eigensinnig und selbstständig. Sie hat immer ihr Leben in die Hand genommen, drei Kinder großgezogen, 2 Weltkriege überlebt, sich gegen ihre boshafte Schwiegermutter behauptet, den der war sie ein Dorn im Auge, da ihr Sohn ein Dienstmädchen geheiratet hat. Auf ihren Mann konnte sie sich nie verlassen. Man spürte mit wie viel Liebe sie ihre zwei Töchter und ihren Sohn , Hilde, Otto und Tessa groß zog . Die drei Kinder sind alle drei so grundverschieden, Hilde die immer alles perfekt haben will, Otto der in den Tag hinein lebt, und Tessa das jüngste Kücken die Warmherzigste und gelassene von allen . Emmy nimmt sich noch im hohen Alter sich der kleinen Anni an, die Tochter des verstorbenen Freundes ihrer Tochter Tessa. Sie und Tessa geben der kleinen Anni ein neues zu Hause, kein Wunder das sie sich so prachtvoll entwickelt.Es ist Hilde und Otto, die den Keller von ihrer Mutter aufräumen, und dabei auf alte verstaubte Akten im Keller und ein altes Geheimnis stoßen . Anni ist es auch die Emmy nochmal zu ihrer alten Freundin und Hebamme Marianne nach München kutschiert, den diese beiden Frauen verbindet sehr vieles und ein gut gehütetes Geheimnis. Es war wunderschön Emmy von klein auf zu begleiten, an ihrem bewegten Leben teil zu haben, mit all seinen höhen und Tiefen. Ich habe gelacht und geweint mit ihr, und sie für ihren Humor bewundert wie sie ihr Leben gemeistert hat, sie ist immer für eine Überraschung gut, bis über ihren Tod hinaus, hält sie einem in Atmen .

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Veröffentlicht am 27.02.2021

Der Kampf der Frauen um Gerechtigkeit

Freiflug
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Freiflug, Christine Drews
Inhaltsangabe: Quelle Dumont- Verlag

Die erste Linienflugkapitänin der Welt
Deutschland in den Siebzigerjahren. Katharina Berner stammt aus einer gut situierten Unternehmerfamilie, ...

Freiflug, Christine Drews
Inhaltsangabe: Quelle Dumont- Verlag

Die erste Linienflugkapitänin der Welt
Deutschland in den Siebzigerjahren. Katharina Berner stammt aus einer gut situierten Unternehmerfamilie, geht aber seit jeher ihren eigenen Weg. Dass sie Jura studieren wollte, statt eine Familie zu gründen, haben weder ihr Vater, der alte Patriarch, noch ihre Mutter oder Schwestern je verstanden. Doch sie hat sich durchgesetzt und arbeitet in einer großen Kanzlei in Köln – glücklich ist sie allerdings nicht. Die männlichen Kollegen machen ihr den Alltag zur Hölle, am liebsten würde sie sich selbstständig machen. Nur wie, wenn nicht einmal jemand Büroräume an sie vermieten will? Da bittet eine junge Frau Katharina um Hilfe: Rita Maiburg besitzt eine Pilotenlizenz, versucht jedoch vergeblich, eine Anstellung zu bekommen. Die Lufthansa hat ihre Bewerbung mit der Begründung abgelehnt, dass sie grundsätzlich keine Frauen als Piloten einstellt. Diese Ungerechtigkeit will Rita sich nicht gefallen lassen. Katharina nimmt den Fall an, und die beiden beschließen zu klagen – gegen die Lufthansa und die BRD. Einen Verbündeten findet Katharina in ihrem Vermieter Theo, der sie nach Kräften unterstützt. Doch wird es den beiden Frauen gelingen, Ritas Traum vom Fliegen endlich Wirklichkeit werden lassen?

Meine Meinung zur Autorin und Buch:
Es ist mein erster Roman von Christine Drews, die auch Drehbuchautorin ist, für viele Filme und TV- Sendereihen. Es basiert auf wahren Begebenheiten, es geht um die erste Frau und Pionierin die als erste Linienflugkapitänin der Welt unterwegs war und es wagte gegen die Lufthansa und die BRD zu klagen, um ihre Rechte durchzusetzen. Rita Maiburg war schon eine tolle Frau und Wagemutig. Sie ist wie ich 1952 geboren, vielleicht verbindet mich deshalb soviel mit ihr. Der Autorin ist es sehr gut die Siebziger Jahre einzufangen und wiederzugeben. Sie hat Fiktives wie die Anwältin und reales gut miteinander verwoben. Ach es war einfach schön noch einmal in die Vergangenheit einzutauchen, 1972 bin ich das erste mal mit meinem Mann in die Flitterwochen nach Marbella nach Spanien geflogen. Es geht auch um die Frauenrechtsbewegung in der damaligen Zeit, mir wurde beim Lesen erst so richtig bewusst, was für moderne und großzügige Eltern ich doch hatte. Auch mein Mann lies mir meine Freiheiten und engte mich nicht ein, ganz so anders wie es leider viele Frauen damals erging, sie waren ja bis 1977 ihrem Manne Untertan. Vieles hat sich geändert im Laufe der Jahre, aber es ist noch einiges nötig und zu tun. Der Schreibstil ist sehr flüssig, Bildhaft und sehr mitreißend, man wird beim Lesen auf die Folter gespannt. Auch ihre einzelnen Figuren und deren Charaktere und Emotionen sind hervorragend herausgearbeitet. Ich habe mit Katharina und Rita mitgefiebert, gelacht, gehofft und geweint. Es zählt zu meinen Lieblingsbüchern die ich bis jetzt gelesen habe. Ich hoffe inständig das man den Roman verfilmt, verdient hätte er es.

Der Prolog war schon mehr als spannend und spannte mich auf die Folter um wenn es geht. Es fängt 1974 mit Katharina an, die in einer wohlhabenden Familie herangewachsen ist, und sich gegen den Wunsch des Vaters aufgelehnt hat und Jura studiert hat. Sehr leicht hat sie es nicht in der angesehen und renommierten Anwaltskanzlei, die einer wahren Männerdomäne gleicht. Aber Katharina ist eine Kämpferin, das verbindet sie mit Rita Maiburg, die einen Prozess gegen die Lufthansa und die BRD anstrebt, die keine weiblichen Piloten einstellen wollen. Beide Frauen werden zu Verbündeten, Katharina schmeißt ihren Job in der Kanzlei und macht sich selbstständig, sehr zu entsetzen ihres Vaters und der Familie. Es machte mich beim Lesen wütend, das man einer Frau diesen Job nicht zutraut, besonders der Pilotin, das Frauen nicht so denken können wie Männer, das wir quasi hinter den Herd gehören, gut genug sind den Herrn der Schöpfung den Rücken frei zu halten. Vieles beim Lesen wurde wieder wach, auch viele schöne Erinnerungen an die damalige Zeit, den ersten Farbfernseher, viele neue Errungenschaften.
Auch die Rechte der Frauen in den 70er - Jahren spielt eine große Rolle, ach ja auch die Hippie Zeit, die eigentlich gar nicht so Wild und schlimm war wie es oft dargestellt wird, jedenfalls ist mir es nicht so vorgekommen. Gut ich war nicht dabei, auch mein Freundeskreis nicht, dafür lebten wir zu ländlich. Jedenfalls sind mir Rita und Katharina so richtig ans Herz gewachsen beim Lesen. Den Katharina kämpft auch für die Rechte von anderen Frauen, auch in Katharinas Familiengeschichte gibt es dunkle Geheimnisse, ob sie alle ans Licht kommen und ob sich die Träume der Frauen erfüllen werden ? Lest das Buch und erfahrt es selbst.

Es gibt übrigens einen Link über diese ungewöhnliche Rita Maiburg, die es wagte eine Klage gegen die Lufthansa und die BRD, die Eigentümerin einzureichen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Rita_Maiburg

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