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Veröffentlicht am 18.02.2021

Zwei starke Frauen und ihre Lebenswege

Lebenssekunden
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Lebenssekunden
Inhaltsangabe: Quelle Droemer- Knaur
Lebenssekunden
Roman
Zwei Frauen, zwei Leben, eine Fotografie
Die Geschichte der ersten deutschen Foto-Journalistin und einer Leistungsturnerin aus ...

Lebenssekunden
Inhaltsangabe: Quelle Droemer- Knaur
Lebenssekunden
Roman
Zwei Frauen, zwei Leben, eine Fotografie
Die Geschichte der ersten deutschen Foto-Journalistin und einer Leistungsturnerin aus der DDR – ein bewegendes Stück Zeitgeschichte

Der große Traum von Angelika Stein scheint geplatzt, als sie mit 15 von der Schule fliegt: Kein Fotograf in Kassel will einem Mädchen, noch dazu ohne Schulabschluss, eine Lehrstelle geben. Doch Angelika gibt nicht auf – und bekommt schließlich eine Chance von einem Fotografen, der vor Kurzem aus der DDR gekommen ist. Zur selben Zeit wird in Ostberlin die junge Leistungsturnerin Christine Magold darauf gedrillt, die DDR bei den Olympischen Spielen zu vertreten. Doch ist das wirklich ihr Traum? Beim Bau der Berliner Mauer 1961 treffen die beiden jungen Frauen unter dramatischen Umständen aufeinander.

Mit viel Liebe zum Detail und großem Einfühlungsvermögen erzählt Katharina Fuchs die Geschichte zweier ebenso eigensinniger wie mutiger junger Frauen in Westdeutschland und der DDR. Zeitgeschichte wird dabei ebenso lebendig wie zwei bewegende Frauen-Schicksale.

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Ich habe schon von Katharina Fuchs, ihre beiden vorherigen Romane,
Neuleben und Zwei Hand voll Leben, gelesen. In diesen ging es um die Frauen in ihrer Familie, starke , selbstbewusste , kämpferische und mutige Frauen , auch in den neusten Werk „ Lebenssekunden“ geht es bei den beiden Protagonistinnen, Angelika und Christine, auch um Starke Frauen, und ihre Rolle in den Fünfziger Jahren. Das Buch ist ein Highlight, ich war mehr als begeistert. Sie hat alles so Bildhaft und mitreißend erzählt, das ich mit ihren Figuren mitgelitten, gelacht und geweint habe. Sie hat alles so Authentisch und real erzählt , das ich mich als Teil der Geschichte gefühlt habe. Sehr ging mir der Drill der damaligen DDR , auf ihre Sportler unter die Haut, nur um als Staat glänzend dazustehen, für mich war es Folter.

Das Angelika vom Gymnasium fliegt, war nicht verwunderlich, erstens mochte der Direktor dort die Mädchen nicht, seit sein Knabengymnasium, mit dem Mädchen Lyzeum, zusammengelegt wurde. Angelika ist so ganz anders, sie lebt in einer Künstlerfamilie, und sie hat von klein auf den großen Traum, Fotografin zu werden, man spürt wie sie dafür brennt. Zur damaligen Zeit war es nicht leicht ,als Frau und dann auch noch als Fotografin überhaupt ernst genommen zu werden. Das schlimme sie hat keinen Schulabschluss, und verliert noch durch einen tragisches Unglück ihre beste Freundin Irmgard, und auch ihre Familie hat es nicht verschont, besonders ihren Lieblingsbruder Peter trifft es hart, er der ihr immer den Rücken gestärkt hat. Besonders hat es mir auch Christines Lebensweg in Ostberlin angetan, von klein auf wird sie zum Leistungssport gedrillt, besonders ihre Ehrgeizige Mutter, träumt von der großen Karriere ihrer Tochter. Besonders da sie im Leistungskader aufgenommen wurde und die Chance hat mit nach Melbourne an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Mir kamen die Tränen beim Lesen, was man diesen Jungen Menschen angetan hat mit diesem harten und unbarmherzigen Drill. Sie müssen alles Aufgeben, nur noch Sport, Schule und nochmals Sport und Schmerzen, man raubte ihnen die Kindheit und Jugend. Zwei junge Frauen, die für ihre Träume hart kämpfen müssen, in der Welt der Männerdomäne . Das für beide 1961 , ihr Schicksalsjahr werden wird, haben Angelika und Christine nicht geahnt, als ihre Wege sich dramatisch kreuzen und sie einander begegnen. Denn so vieles haben beide gemeinsam auch wenn die eine im Westen und die andere im Osten groß wurden.
Werden beide ihre Wege gehen können und sich ihre Sehnsüchte und Träume erfüllen, wie werden sich beide entscheiden? Eine Geschichte die mir sehr unter die Haut ging. Man wird vieles hinterfragen beim Lesen.....

„ Ein kraftvoller und berührender Roman, der unter die Haut geht.“

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Veröffentlicht am 15.02.2021

Kinder des Glücks

Glückskinder
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Glückskinder
Inhaltsangabe: Quelle Heyne- Verlag


München 1945. Auf dem Schwarzmarkt in der Möhlstraße treffen sich alle, die nach Glück und ein wenig Leben suchen. Nylons, Kaffee, Schokolade und Schmuck ...

Glückskinder
Inhaltsangabe: Quelle Heyne- Verlag


München 1945. Auf dem Schwarzmarkt in der Möhlstraße treffen sich alle, die nach Glück und ein wenig Leben suchen. Nylons, Kaffee, Schokolade und Schmuck wechseln hier die Besitzer. Auch Toni, die ihr Zuhause verloren hat und nun bei ihrer Tante Vev wohnt, versucht, auf dem Schwarzmarkt das Nötigste für die Familie zu organisieren. Als sie die Holländerin Griet kennenlernt, spürt Toni zunächst eine tiefe Abneigung. Sie ahnt nicht, dass Griet eine schwere Zeit hinter sich hat, über die sie nie wieder sprechen möchte. Sie könnten einander helfen. Doch das geht nur, wenn sie ehrlich zueinander sind und ihre Vorurteile überwinden ...

Meine Meinung zur Autorin und Buch:
Ich liebe die Bücher der Autorin Teresa Simon ( alias Brigitte Riebe) , man spürt beim Lesen das hier eine großartige Historikerin beim Schreiben zu Gange war. Ihre Recherche ist wie immer sehr Akribisch und genau. In ihrem neusten Werk geht es um die Zeit des Umbruchs von 1945- 1948, der in München spielt. Die Zeit nach dem Krieg, der Schwarzmarkt in der Möhlstraße blüht, die Menschen hungern und frieren, Heimatvertriebene, Kriegsheimkehrer, dem KZ- Außenlager Giesing und die Währungsreform . Sie hat Fiktivesund reales geschickt mit einander verbunden. Sie hat das ganze so Authentisch und Bildhaft geschildert, das einem beim Lesen so eine Art Kopfkino entstand. Ich konnte mich in ihre Figuren hinein Leben, fühlte, bangte, hoffte und Freute mich mit ihnen. Besonders Griet hatte es mir angetan, aber auch Toni.....
Beim Lesen wurde einem mal wieder bewusst wie gut es uns doch eigentlich geht, trotz Corona.
„ Den Schmuck hat man als Butter aufgegessen. Die Meissner Tassen trägt man jetzt als Schuh. So wächst dem Eigner, was er einst bessen, von Grund auf umgewandelt wieder zu.“
( Münchner Merkur)

Man kann wirklich sagen, Griet, Leni, Louis, Dan, Max, und Benno, sind Glückskinder, diese sieben junge Menschen haben den Krieg überlebt, und sehen einer neuen Zukunft entgegen. Im Gegensatz zu den vielen Millionen Tote , die dieser Krieg gefordert hat. Sehr erschütternd fand ich den Marsch der KZ Frauen vom Aussenlager Giesing, darunter auch Griet und Leni. Da kamen einem beim Lesen die Tränen. Gut fühlte es sich für mich an, das die Amerikaner, München befreite. Griet und Toni zwei Menschen wie sie nicht unterschiedlicher sein können. Das Toni und ihre Familie nicht begeistert waren, als der Amerikaner die Holländerin Griet, bei ihnen einquartierte, konnte ich gut nachvollziehen. Sie begegnen sich sehr misstrauisch, besonders Griet gegenüber. Einer KZlerin, es tat auch weh, ihr weh, man konnte es spüren, aber auch das sie ein Geheimnis hat, die Angst das es Auffliegt, was kann es sein, fragte ich mich immer wieder. Durch ihrem magischen Satz , den sie immer wieder aufsagt und sich durch die Geschichte zieht. „ Ich. Bin.Griet. Van. Moos. Ich. Werde. Leben“
Aber auch Toni und ihre Familie haben ihr zu Hause verloren und leben bei Tante Vev. , man stelle sich vor alle lebten bei der Tante, auf engsten Raum. Beide nähern sich mit der Zeit vorsichtig an, den sie könnten sich einander helfen. Es war spannend, die Annäherung zu beobachten, mit ihnen zusammen, so viel Dinge zu erleben und erfahren. Die Begegnung mit dem mysteriösen Louis, der ebenfalls was verbirgt, ein Genie auf dem Schwarzmarkt ist, oder Dan der Amerikaner mit dem großen Herzen. Werden wir hinter all diese Geheimnisse, Sehnsüchte und Hoffnungen, kommen, wie wird es ausgehen, jedenfalls mehr als Spannend.
Da ich neugierig war was für ein Karussell die Karoline ist habe ich gegoogelt und den Link dazu eingefügt.

http://www.nordostkultur-muenchen.de/publikationen/Nordostmagazin/2016/Moehlstrasse_schwarzmarkt.htm


https://wiesnkini.de/attraktionen/krinoline/

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Veröffentlicht am 09.02.2021

Ein tragisches und spannendes Familiengeheimnis

Mauersegler
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Inhaltsangabe: Quelle Kindler- Verlag

Zwei Frauen in unterschiedlichen Jahrzehnten im Kampf um Liebe und Selbstbestimmung: atmosphärisch, bewegend und sehr unterhaltsam erzählt
In einer Lebenskrise ...


Inhaltsangabe: Quelle Kindler- Verlag

Zwei Frauen in unterschiedlichen Jahrzehnten im Kampf um Liebe und Selbstbestimmung: atmosphärisch, bewegend und sehr unterhaltsam erzählt
In einer Lebenskrise flüchtet sich Juliane zu ihrem Großcousin Johann an die Ostseeküste bei Greifswald. Der alte Herr lebt dort nahezu autark in einem Sommerhaus aus den 1920er Jahren, nur manchmal in Gesellschaft eines engagierten Insektenforschers. Das Haus stammt von Johanns Mutter Marianne, einer faszinierenden Frau, die als eine der ersten deutschen Pilotinnen mit ihrem Flugzeug „Mauersegler“ bis nach Afrika gekommen war. Juliane taucht immer tiefer ein in das bewegte Leben dieser schillernden Persönlichkeit und entscheidet sich für einen radikalen Tapetenwechsel: Auf Mariannes Spuren reist sie in den Senegal und macht dort eine ungeheuerliche Entdeckung – und sie erfährt, wie hoch der Preis für Freiheit und Liebe sein kann.

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Valerie Jakob, ist mit ihrem neuen Roman, über ein tragisches Familiengeheimnis , ein wundervolles Buch gelungen. Es lässt einem beim Lesen abtauchen, in ein sehr berührende und tragische Familiengeschichte. Ich habe mit den Protagonisten, mitgelitten, gelacht , gefreut und gebangt. Besonders Marianne, hat es mir angetan. Der Schreibstil ist sehr flüssig, Bildhaft und sehr mitreißend. Die Autorin versteht es sich in jede Ihrer Figuren hinein zu versetzen. Der Plot ist sehr spannend und stimmig. Ihre Figuren und deren Charaktere sind sehr Authentisch und real geschildert. Es machte ein großes Vergnügen mit , Marianne , Roseanne, und Juliane, die Welt zu entdecken und zu fliegen.
Die wilden 1920 Jahre werden lebendig, auch die Zeit der Nazis, bis in unsere jetzige Zeit. Die Rolle der Frau um 1920, und unter Hitler, eine Zeit die nicht so einfach war, für uns Frauen.

Dank Juliane, die sich in einer Lebenskrise befindet, und unglücklich in ihrem Beruf als Lehrerin ist, dann auch noch von ihrem Freund betrogen wird, für den sie alles Aufgab. Da kommt gerade die Einladung vom Großcousin Johann, ihrer Mutter Inge richtig. Sie reist zu ihm an die Ostseeküste bei Greifswald. Es war wirklich ein Haus zum verlieben , abgelegen, mit großen Garten und Blick auf die Ostsee. Das Haus stammt noch von Johanns Mutter, Marianne die mit eine der ersten deutschen Pilotinnen war. Nur langsam kann sie in Johann eindringen, und erfährt durch ihn zum ersten mal von seiner Mutter Marianne und deren Freundin Roseanne. Ich muss sagen die beiden waren mehr als Freundinnen, richtige Seelenverwandte, obwohl Roseanne Französin war.
Sie sah in Marianne nicht, den Erbfeind, nein im Gegenteil, diese Freundschaft, fand ich beneidenswert. Sie sind wirklich faszinierende Frauen, ihrer Zeit weit voraus, lernen Autofahren und Fliegen, mit ihrem Mauersegler. Die Geschichte über diese beiden Frauen ist mehr als Geheimnisvoll und tragisch, besonders was Marianne betrifft. Die bei einem ihrer Aufklärungsflüge , in Afrika im Sengeal , 1939 vermisst wird.
Sie bleibt unauffindbar, einfach spurlos verschwunden. Juliane, die unbedingt Tapetenwechsel braucht, beschließt in den Senegal zu reisen, um sich auf die Spurensuche von Marianne zu begeben. Es wird sehr, sehr spannend, den sie macht eine unglaubliche Entdeckung, die auch Juliane Leben, eine neue Perspektive gibt. Werden wir erfahren was wirklich 1939 geschah, den ihr Ehemann Herrmann , der ihr das Leben zur Hölle machte, spielt ebenfalls eine Rolle. Lasst euch überraschen.....

Ein tragisches und spannendes Familiengeheimnis

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Veröffentlicht am 07.02.2021

Drei Frauen gehen ihren Weg

Die Frauen vom Jungfernstieg. Gerdas Entscheidung
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Die Frauen vom Jungfernstieg
Gerdas Entscheidung
Inhaltsangabe: Quelle Aufbauverlag

Das Schicksal eines Hamburger Unternehmens.

Hamburg, 1889: Gerda ist fasziniert von Oscar, einem erfolgreichen Apotheker ...

Die Frauen vom Jungfernstieg
Gerdas Entscheidung
Inhaltsangabe: Quelle Aufbauverlag

Das Schicksal eines Hamburger Unternehmens.

Hamburg, 1889: Gerda ist fasziniert von Oscar, einem erfolgreichen Apotheker voller Tatendrang. Die beiden wollen sich etwas aufbauen. Oscar kauft das Labor eines gewissen Paul Carl Beiersdorf in Altona und beginnt mit der Entwicklung neuartiger Produkte. Doch so erfolgreich er auch ist, die Hanseaten meiden ihn wegen seiner modernen Ansichten – und weil er Jude ist. Um sein Ansehen zu retten, beginnt die kunstinteressierte Gerda in ihrer Villa Salonabende zu veranstalten und einflussreiche Gäste einzuladen. Wird es ihr gelingen, sich gegen ihre Widersacher zu behaupten und Oscars neueste Kreation zu retten?

Authentisch und berührend: die neue große Saga von Lena Johannson – beruht auf wahren Begebenheiten..

Meine Meinung zur Autorin und Buch :
Lena Johannson, ist es mal wieder gelungen mich mit ihrem neusten Werk, zu begeistern. Es ist der 1. Band ihrer Beiersdorf Trilogie. Hier im ersten Band, geht es um Gerda Troplowitz, die Frau von Oscar Troplowitz, der das Labor und unternehmen, von Paul Beiersdorf kaufte, und zu einem großen Unternehmen aufbaute. Nicht nur das er war einer mit der 1. die sich für bessere Arbeitsbedingungen seiner Angestellten einsetzte , sich im sozialen Bereich sehr angeschirrte , man kann sich vorstellen zum Missmut vieler Unternehmer. Es war mehr interessant die Herstellung und Entwicklung von Pflaster und Creme zu verfolgen, etwas was wir heute mit Selbstverständlichkeit verwenden. Wie viel Mühe und Forschung dahinter steckte wird einem beim Lesen so richtig bewusst. Sehr schön und Bildhaft hat sie alles beschrieben, auch das Elend der Arbeiter und der Menschen die unter unwürdigen Bedingungen in den Gängeviertel , von Hamburg lebten, da wird man sehr demütig und Dankbar wie gut es uns doch geht. Eine Geschichte die noch lange in mir nachhallen wird. Ich freue mich schon auf, Band 2 den sie Toni gewidmet hat „ Antonias Hoffnung „ und auf Teil 3 den sie Irma gewidmet hat„ Irmas Geheimnis“ .
Fiktives und reales hat sie wunderbar miteinander verbunden über die Beiersdorf Geschichte. Die realen Protagonisten wie die Tropolwitz und einige andere findet man im Personenregister, auch eine kleine Übersicht über der Beiersdorf Geschichte.



Gerda mochte ich auf Anhieb, eine Frau die in sich ruht, und wie ein Fels in der Brandung wirkte. Gerda und Oscar, das ist Liebe auf den ersten Blick, keine Vernunftehe, nein eine Liebesheirat. Ich habe Gerda bewundert wie sie hinter Oscar steht, ihm den Rücken freihält und ihn unterstützt, wo sie nur kann. Das Ehepaar war seiner Zeit weit voraus, es angeschirrte sich für die sozialen geschwächte Menschen, sorgte für bessere Arbeitsbedingungen und bessern Lohn, erkannten den Puls der Zeit, mit ihren modernen Ansichten, alleine in Punkto Werbung. Mich hat es nicht gewundert, das sie mit den stolzen Hanseatischen Geschäftsmänner anecken. Aber Gerda versteht es , ihr Ansehen und vorankommen, mit ihren Arrangements und Kunstsalons, sich ins rechte Licht zu rücken . Aber auch die Arme Toni, Witwe ist sehr wagemutig, als sie es wagt mit den Ideen vom Pflaster ihres verstorbenen Manne, sich bei Oscar, für das Labor zu bewerben. Ich habe sie mehr als bewundert, über ihren Mut und Courage. Aber wie es immer ist, es gibt Neider und Bösewichte, die Toni und Oscar Böses wollen. Irma eine sehr verwöhnte Tochter, aus gutem Haus, mochte ich am Anfang eigentlich nicht, aber ich habe mich geirrt , als ich hinter ihre Fassade blicken konnte, stellte ich fest, was sie doch für ein armer Mensch ist, verletzlich und sehr zerrissen von ihren innersten Gefühlen. Das diese drei Frauen, so unterschiedlich sie sind, zu den besten Freundinnen wurden, die durch dick und dünn gehen, hat mich mehr als gefreut. Lasst euch überraschen von dieser wunderschönen und berührenden Saga, Authentischer geht es nicht mehr.

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Veröffentlicht am 04.02.2021

Liebe, Freundschaft und Vertrauen

Der große Sommer
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Der große Sommer, Ewald Arenz
Der Zauber des ersten Erlebens
Ein Mann, Friedrich, läuft über einen Friedhof und fragt sich, wie er zu dem geworden ist, der er heute ist: Alles beginnt damit, dass er mit ...

Der große Sommer, Ewald Arenz
Der Zauber des ersten Erlebens
Ein Mann, Friedrich, läuft über einen Friedhof und fragt sich, wie er zu dem geworden ist, der er heute ist: Alles beginnt damit, dass er mit 16 Jahren in die Nachprüfungen muss, um versetzt zu werden. Das heißt, kein Urlaub mit der Familie. Als sei das nicht schon schlimm genug, verdonnert ihn seine Mutter zum Lernen mit dem Großvater. Frieder ist entsetzt: ausgerechnet mit dem Großvater, den er bis vor ein paar Jahren noch siezen musste! Sein einziger Trost ist Nana, seine Großmutter. Und Beate, das Mädchen in dem flaschengrünen Badeanzug, das er an einem der letzten Tage vor den Ferien im Schwimmbad kennengelernt hat. Allen schrecklichen Ahnungen zum Trotz lernt er seinen Großvater in den darauffolgenden Wochen mit neuen Augen zu sehen, erfährt von der Liebesgeschichte der Großeltern und erlebt selbst die erste große Liebe. Ein perfekter Sommer, wäre da nicht sein bester Freund Johann, meist souverän und cool, tatsächlich aber ein komplizierter Mensch.
Ewald Arenz’ neuer Roman ist witzig, hellsichtig, berührend, klug, manchmal sehr traurig, aber immer beglückend.

Meine Meinung zum Autor und Buch
Ich bin auf Ewald Arenz, aufmerksam geworden durch seinen Roman „ Alte Sorten „ . Ich fand seinen neuen Roman „ Der große Sommer „ unglaublich gut und klug. Man spürt beim Lesen, das ein Fachmann hinter dieser teils lustigen, aber auch tragischen Geschichte dahinter steckt. Er ist selbst Lehrer an einem Gymnasium in Nürnberg, deshalb konnte er sich auch so gut in seine Protagonisten hinein denken. Ein Roman der einem an seine eigene Jugend erinnert, die erste große Liebe, Probleme mit den Lehren damals, das Aufbegehren der Jugend, gegen das Alte und die Traditionen. Er versteht es seine Leser mitzureißen, es war wie ein Sog beim Lesen, den man sich nicht entziehen konnte. Alles ist so Bildhaft und Authentisch beschrieben, die einzelnen Figuren und deren Charaktere, das man sich seht gut teilweise mit ihnen intensivieren konnte, und sich in die eigene Jugend hinein versetzt fühlte.

Irgendwie tat mir Frieder Leid, er ist in dem richtigen Teenageralter, auf Schule hatte er für mich null Bock, wie man es heute nennt. Aber es lag auch teilweise an diesen zugeknöpften Lehrer, fand ich, na die hatten wir damals auch, alt und verschrobenen, mit null Verständnis. Es ist ein Sommer voller Gefühle und Jugendlichem Überschwang, für Frieder , seine Schwester Alma, sein Freund Johann , und seine erste große Liebe Beate, das Mädchen im grünen Badeanzug, hatte es Frieder sehr angetan. Wäre da nur nicht die Schule, den es sieht aus das er das Gymnasium nicht packt, nur eine Nachprüfung kann ihn noch retten.
Man konnte Frieders Unmut spüren an statt Urlaub muss er zu seinem Großvater einem Professor am Krankenhaus, er mag ihn nicht besonders, ein Mann ohne Gefühle für ihn, im Gegenteil zu seiner Großmutter Nana, die er über alles liebt. Sein Aufenthalt bei den Großeltern entpuppt sich ganz anders, als er dachte und lernt seinen Großvater von einer ganz anderen Seite kennen, ebenso taucht er in Nanas Geheimnisse ein. Dieses vierblättrige Kleeblatt, Frieder, Alma, Beate und Johann , es scheint als würde es trotzdem ein unbeschwerter Sommer, aber bis die erste große Liebe ins Wanken gerät, sie Bekanntschaft mit dem Tod machen, eine Freundschaft die auseinander zu brechen droht. Es war toll diese vier zu begleiten, ihre Gefühle, Freude, Trauer und Angst zuteilen, aber wächst man nicht an seinen Aufgaben, und muss wahre Freundschaft nicht auch was Aushalten können, auch wenn sich die Welt plötzlich für alle verändert .
„Ein wirklich kluger Roman, über die erste große Liebe, Vertrauen und Zusammenhalt.“

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