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Veröffentlicht am 31.01.2023

neue Krimireihe aus der Rhön

Totes Moor (Janosch Janssen ermittelt 1)
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Der Junge Kommissar Janosch Janssen ist in seinen Heimatort in der Rhön zurückgekehrt, er möchte seine Mutter, die an Angststörungen leidet, unterstützen. Vor neun Jahren hat er den Ort verlassen, nachdem ...

Der Junge Kommissar Janosch Janssen ist in seinen Heimatort in der Rhön zurückgekehrt, er möchte seine Mutter, die an Angststörungen leidet, unterstützen. Vor neun Jahren hat er den Ort verlassen, nachdem die extravertierte Matilda, für die er schwärmte, verschwunden ist. Sein Vater wurde als ihr Mörder verdächtigt und nahm sich in Folge der Verhöre das Leben. Er hat sich noch nicht wieder dort eingelebt, als Matildas Leiche im Moor gefunden wird. Jemand hat mit Poolstrahlern auf sie aufmerksam gemacht. Janosch möchte seinen Vater rehabilitieren, dabei will er sich nicht aufhalten lassen. Die Kriminaloberrätin Diana Quester, die damals für die Ermittlungen und Verhöre verantwortlich war, übernimmt erneut das Zepter. Um Janosch und seine Aktionen besser kontrollieren zu können, holt sie ihn ins Ermittlungsteam.
Der Autor hat eine eingängige leichte Erzählweise, die einen zügig durch das Buch gleiten lässt. Die zeitliche Perspektive wechselt zwischen den Vorgängen vor neun Jahren und heute. Der Spannungsbogen ist nicht immer oben, aber die Neugier auf die Auflösung bleibt stets vorhanden.
Das sich eine Führungsbeamtin völlig in der Basisarbeit aufreibt, weil sie mit dem Ausgang eines alten Falls noch immer hadert, ist eher unrealistisch. Auch die starke Einbindung von Janosch in den Fall unter ihrer direkten Leitung ist eher unüblich. Im Laufe der Ermittlungsarbeiten kommen immer mehr Geheimnisse ans Licht und man fragt sich, wie das vor neun Jahren insgesamt unter der Decke bleiben konnte. Viele der Dorfbewohner scheinen auf die eine oder andere Art involviert zu sein. Der wahre Morast lauert hier nicht im Moor. Das Ende war mit dem geschilderten Alleingang und der Verwicklung eines anderen Falles etwas dick aufgetragen, aber unterhaltsam und logisch dargestellt. Den Protagonisten konnte man noch nicht so nahe kommen, das wird vermutlich die Fortsetzung mit sich bringen. Bei Teil 2 würde ich wieder zugreifen. Insgesamt ein gut angelegter Krimi.

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Veröffentlicht am 24.01.2023

gut umsetzbare vegane Rezepte

Deliciously Ella. How To Go Plant-Based
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Ella Mills hat ein neues Kochbuch herausgebracht. Ähnlich zu den Vorgängern, gibt es eine ausführliche Einleitung mit umfangreichen Informationen und Antworten zu den gängigen Fragen, die sich häufig bei ...

Ella Mills hat ein neues Kochbuch herausgebracht. Ähnlich zu den Vorgängern, gibt es eine ausführliche Einleitung mit umfangreichen Informationen und Antworten zu den gängigen Fragen, die sich häufig bei dieser Ernährungsform oder einer geplanten Umstellung ergeben. Danach gibt es 100 Rezepte: für jede Tageszeit etwas, außerdem Lieblingsgerichte, Süßes und Gemixtes.

Mich hat hauptsächlich der Rezeptteil interessiert. In der Einleitung wiederholt sich einiges aus den älteren Deliciously-Ella Büchern und ich habe hier nur selektiv die Informationen nochmal nachgelesen, die mich interessierten.

Die Rezepte sind i.d.R. für 4 Personen, auf Zeit und Nährwertangaben wurde verzichtet, dafür gibt es ab und an Tipps, wie man das Rezept kindgerecht abändern kann. Meist ist es ein Rezept pro Doppelseite, auf einer Seite findet sich ein ansprechendes Foto, auf der anderen der Titel, die Zutatenliste und die Arbeitsschritte mit Beschreibung. Die Anweisungen sind verständlich und nachvollziehbar beschrieben, die meisten Zutaten sind gut erhältlich und es wird ab und an auch auf Konserven oder TK zurückgegriffen, um die Zubereitung zu vereinfachen. Aufgrund dieser Punkte eignet sich das Buch meiner Meinung nach gut für Einsteiger in diese Welt.

Die Rezepte, die wir ausprobiert haben, sind gut gelungen und haben uns geschmeckt. Mir hat die Vielseitigkeit der Rezepte gefallen. Ein Kochbuch dass uns sicher noch lange begleiten wird.

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Wert der Bildung

Befreit
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Tara Westover beschreibt in "Befreit - Wie Bildung mir die Welt erschloss" ihre eigene Lebensgeschichte. Sie wurde 1986 in Idaho, USA als siebtes und jüngstes Kind einer Mormonenfamilie geboren. Die Kinder ...

Tara Westover beschreibt in "Befreit - Wie Bildung mir die Welt erschloss" ihre eigene Lebensgeschichte. Sie wurde 1986 in Idaho, USA als siebtes und jüngstes Kind einer Mormonenfamilie geboren. Die Kinder mussten auf dem Schrottplatz des Vaters mitarbeiten und zum Familienunterhalt beitragen. Die Kinder waren nicht registriert, hatten keine Geburtsurkunden und gingen nicht zur Schule. Der Vater misstraute allen Institutionen, allen voran dem Staat, zudem war er vom baldigen Ende der Welt überzeugt. Die Mutter arbeitete illegal als Hebamme. Sehr anschaulich erzählt die Autorin über ihre harte Kindheit, mit für uns unglaublichen Erlebnissen. Erst als sie fast erwachsen ist gelingt es ihr sich von der Familie und deren Anschauungen zu lösen. Sie geht zur Schule und kann einige Jahre später auf eine akademische Laufbahn zurückblicken. Laut Klappentext hat sie einen schmerzhaften Abnabelungsprozess hinter sich. Die letzten Kapitel des Buches haben einen sachlicheren Erzählton als die Ersten, dennoch lassen sie sich ebenso gut lesen, wie der Anfang. Ich denke nicht, dass es Tara Westover bereits gelungen ist, sich von der Familie abzunabeln, da liegt wohl noch einiges vor ihr. Verständlich, so schwierig Familie sein mag, eine Entwurzelung ist es auch.
Das Wissen Macht bedeutet, zeigt diese Geschichte sehr anschaulich, auch was es für die Beeinflussten und unwissenden Gehaltenen bedeutet. Die Anschauungen des Vaters waren wie Gesetze für die Familie. "Dad war immer ein harter Mann gewesen - einer, der bei jedem Thema die Wahrheit kannte und sich für das, was andere zu sagen hatten nicht interessierte. Wir hörten ihm zu, nie umgekehrt: Wenn er einmal nicht redete, brauchte er Stille." (Seite 308)
Bildung hat auch sehr viel mit "Persönlichkeitsbildung" zu tun, mit dem reflektierten Verhältnis zu sich selbst. Die Bildungsdebatte in Deutschland geht mit Begriffen wie "soziale Abgrenzung", "politische Ziele", "Mündigkeit" und "Bildungsmisere" einher. Jedem, der sich an dem Thema aufreibt, kann man dieses Buch ans Herz legen. Es ist möglich gegen Ressentiments Bildung zu erlangen, es ist möglich Grenzen zu überwinden. Es sollte Einzelnen nicht so schwer gemacht werden wie Tara, andererseits sollte man auch nicht leichtfertig auf Bildung verzichten, die sich einem bietet. Bildung zu erlangen ist auch ein Privileg, hierzulande wird dies gelegentlich zu wenig wertgeschätzt.
Das Buch kann ich sehr empfehlen. Die 440 Seiten lesen sich gut, die Unterteilung in 40 Kapitel unterstützt den Lesefluss. Der Stoff gibt reichlich Anreiz zum Nachdenken, das Thema begleitet einen auch nach Abschluss der Lektüre weiter. Das Cover passt sehr gut zum Inhalt und zum Thema.

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Veröffentlicht am 22.01.2023

Mitmachbuch zum Wohlfühlen

Jetzt bin ich dran!
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Monica Meier-Ivancan hat hier einen Ratgeber geschrieben, der Leser*innen 21 Tage lang mit neuen Impulse begleitet, um zu mehr Balance im Leben zu gelangen. In den drei Wochen kann man zu unterschiedlichen ...

Monica Meier-Ivancan hat hier einen Ratgeber geschrieben, der Leser*innen 21 Tage lang mit neuen Impulse begleitet, um zu mehr Balance im Leben zu gelangen. In den drei Wochen kann man zu unterschiedlichen Themen reflektieren, um sein eigenes Sein mit gewählten Grenzen in den Mittelpunkt zu rücken, aber auch neue Rezepte oder Bewegungstipps erfahren, um sich fitter und wohler zu fühlen. Eine schöne Mischung mit vielen kleinen Tipps, die sich tatsächlich umsetzen und dauerhaft in den Alltag integrieren lassen. Die Autorin lädt dazu ein, sich täglich selbst etwas Zeit zu widmen, dies kommt gerade bei Frauen mit Mehrfachbelastung zu kurz oder sie hadern mit anerzogenen Handbremsen, die sie bisher noch nicht abschütteln konnten. Regelmäßig findet sich Platz für eigene Eintragungen und Gedanken.

Das DreiWochenProgramm ist in sieben Säulen unterteilt: Ernährung, Bewegung, Schlaf, Meditation, Selbstfürsorge, Selbstwert und Selbstschutz.

Schön aufgemachter Ratgeber, der sich leicht lesen aber auch gut umsetzen lässt. Zugegeben, das Rad wurde hier nicht neu erfunden, es sind häufig altbekannte Weisheiten. Schön ist hier die Mischung und Aufmachung: Die Texte sind einfach und kurz, die Ansprache bringt einen dazu die Anregungen und Tipps für sich selbst zu hinterfragen, so kommt man leichter in die Umsetzung. Hier findet jeder etwas, das ohne Probleme im Alltag Platz findet und leicht zur Routine werden kann, was wiederum eine Auswirkung auf das Selbstwertgefühl und das Wohlbefinden hat.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

schräges Ermittlerteam

Fisch Land Tod
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Ein 29-jähriger Bestatter, der mit seiner konservativen Art frühvergreist wirkt, sucht eine Hilfskraft für sein Unternehmen. Eine freche junge Punkerin meldet sich bei ihm. Als Pfarrerstochter kann sie ...

Ein 29-jähriger Bestatter, der mit seiner konservativen Art frühvergreist wirkt, sucht eine Hilfskraft für sein Unternehmen. Eine freche junge Punkerin meldet sich bei ihm. Als Pfarrerstochter kann sie trotz des auffälligen Äußeren bei ihm punkten, zumal sie die einzige Bewerberin ist.

Während die Beiden versuchen sich beruflich zusammenzuraufen, ergeben sich direkt Fragen über den verstorbenen Immobilien-Unternehmer, den sie zur Bestattung vorbereiten. Sie finden die Raupe eines Passionsblumenfalters, der nur in Südamerika vorkommt in seinem Haar. Die Polizei fühlt sich nicht zuständig und so ermitteln sie auf eigene Faust.

Als sich die Fragen zum Tod eines Immobilienhais mehren und dessen Sohn plötzlich Suizid begeht, überschlagen sich die Ereignisse und das ungleiche Team ermittelt eifrig und begibt sich auch unversehens in Gefahr.

Beide Protagonisten werden mit ihren familiären Hintergründen vorgestellt und aufgebaut, beide haben ihre Besonderheiten, die nicht alltäglich sind. Hier zeigt sich sehr gut, dass der äußere Schein ebenso wie der erste Eindruck täuschen kann, so kommt es dass sich die selbstbewußte junge Frau und der ruhige Bestatter gut ergänzen.

Der Erzählstil ist klar und lebhaft, mit viel wörtlicher Rede durchsetzt. Ab und an gibt es mysteriöse Kapitel, in denen eine Tochter über ihre Mutter in Tirana berichtet, diese spielen in der Vergangenheit. Nach und nach bekommt man als Leser*in einen Eindruck, was hinter den Vorgängen steckt, der Fall ist nicht so richtig verzwickt, aber das Setting, die schrägen Charaktere und der eingestreute Humor gleichen dies aus. Ein schöner Unterhaltungskrimi mit einem netten Team, von dem ich auch einen weiteren Fall lesen würde.

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