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Veröffentlicht am 15.09.2023

etwas zäh

Die Schwarze Königin
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Markus Heitz schreibt öfters über Vampire, einige seiner Figuren kann man in diesem Buch wiedertreffen. Für mich war es das erste Buch des Autors. Ich konnte alles gut nachvollziehen, Vorkenntnisse aus ...

Markus Heitz schreibt öfters über Vampire, einige seiner Figuren kann man in diesem Buch wiedertreffen. Für mich war es das erste Buch des Autors. Ich konnte alles gut nachvollziehen, Vorkenntnisse aus seinen anderen Büchern waren nicht erforderlich.
Es wird auf zwei Zeitebenen erzählt. In der Vergangenheit geht es um die schwarze Königin, Barbara von Chili und Vlad, der als Pfand am Hof ihres Mannes Sigismund lebt. Barbara ist begeisterte und begabte Alchimistin. Sie möchte die Vampire vernichten, dieses Ziel verfolgt sie sehr vehement, wobei nicht klar wird, warum. Sie lebt recht selbstbestimmt und vertritt oft ihren abwesenden Ehemann, für die Zeit ist sie eine sehr unabhängige selbstbestimmte Frau.
In der Gegenwart erleben wir, wie Len an Stelle seiner Großmutter einen Busreise antritt. Er verliebt sich in eine Mitreisende, hat aber schon sehr bald ganz andere Probleme. In Prag ereignen sich die merkwürdigsten Dinge und schon bald muss er erkennen, dass seine Großmutter recht hatte, er scheint ein Nachfahre von Vlad zu sein.
Ab und an war mir die Geschichte einfach zu zäh und langatmig. Die Handlungsgründe der Personen haben sich mir häufig nicht erschlossen und ihre Entscheidungen und Entwicklungen kamen mir merkwürdig vor. Zu keiner der Personen konnte ich eine Bindung entwickeln, die mich durch die Geschichte getragen hätte. Die Idee einen realen historischen Hintergrund einzuflechten fand ich reizvoll, aber insgesamt hat mich das alles nicht so richtig überzeugt. Da war deutlich Luft nach oben. Das Ende des Zeitstrangs in der Gegenwart fand ich too much. Gleichwohl ist mir bewußt, dass es genau dafür eine große Fangruppen gibt. Das Buch wird sicherlich seine begeisterten Leser finden, von mir gibt es dreieinhalb gut gemeinte Sternchen, die ich aufrunde, wo es notwendig ist.

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Veröffentlicht am 26.08.2023

Zwei Frauenleben im Marschland

Marschlande
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Jarka Kubsova erzählt hier von zwei verschiedenen Frauen.
Britta lebt heute, sie ist mit der Familie in das karge einsame Hamburger Marschland gezogen. Sie kann sich nur schwer einfinden und muss familiäre ...

Jarka Kubsova erzählt hier von zwei verschiedenen Frauen.
Britta lebt heute, sie ist mit der Familie in das karge einsame Hamburger Marschland gezogen. Sie kann sich nur schwer einfinden und muss familiäre Probleme lösen. Als sie auf den Straßennamen Abelke-Bleken-Ring stößt stellt sie Nachforschungen zu dem Namen an, der ihr Interesse geweckt hat.
Abelke lebte um 1580 als selbständige und selbstbestimmte Frau, was ihr zum Verhängnis wurde. Sie führte den geerbten Hof ohne Mann sehr erfolgreich und kannte sich gut mit dem Wetter und den Gegebenheiten der Landschaft aus. Vielen war dies damals ein Dorn im Auge und so gab sie den perfekten Sündenbock ab. Sie wurde als Hexe diffamiert und verbrannt.

Britta erfährt durch die Nachforschungen und die Eheprobleme eine Wandlung, diese spiegelt sich auch gut im geschilderten Jahresverlauf. Ihre Geschichte ist stimmig erzählt, dieser Teil verliert aber deutlich gegenüber dem aus der Vergangenheit.
Die Figur der Abelke beruht auf wahren Tatsachen. Dieser Strang sprach mich viel mehr an. Die Lebensumstände wirkten gut recherchiert und erzählt.
Die Einbindung der besonderen Landschaft und der historischen Bauten ist gelungen und interessant.
Die Frauen lebten zu unterschiedlichen Zeiten in der gleichen Gegend, doch in einigen ihrer Probleme sind sie geeint. Die Gleichberechtigung ist heute weiter als damals, lässt aber in weiten Teilen eben doch noch zu wünschen übrig. Dies zeigt sich bei Britta ebenso wie bei ihrer Tochter. Gerechtigkeit ist häufig weit. Allerdings zahlte Abelke mit dem Leben für ihren selbstbestimmten Willen. Britta ist nach den Verlusten zumindest ein Neustart möglich. Dies als Gewinn zu würdigen hat jedoch einen schalen Geschmack.

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Veröffentlicht am 22.08.2023

über das Rauhe Haus

Matze macht fette Beute
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Dieser Jugendroman verbindet die fiktive Geschichte des Jungen Matze mit der reale Geschichte des Rauhen Hauses in Hamburg. Dieses Unternehmen der Diakonie arbeitet auch heute noch im Bereich der Kinder- ...

Dieser Jugendroman verbindet die fiktive Geschichte des Jungen Matze mit der reale Geschichte des Rauhen Hauses in Hamburg. Dieses Unternehmen der Diakonie arbeitet auch heute noch im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe an vielen Standorten in Hamburg und Schleswig Holstein. Die Arbeit dort orientiert sich noch heute am biblischen Auftrag zur Nächstenliebe und am christlichen Menschenbild. Die Kinder, die damals das Glück hatten dort aufgenommen zu werden, erhielten Essen, Kleidung, Bildung und durften, wenn sie erwachsen wurden, einen Beruf lernen. Der Autor hat Quellen und Aufzeichnungen von Hinrich Wichern genutzt, um nah an den Begebenheiten zu bleiben.

Das Buch ist für Kinder ab 9 Jahren und kurzweilig und spannend geschrieben. 1833 lebt der 12jährige Matze im Hamburger Gängeviertel. Aufgrund seiner Armut wird er zum Dieb. Als er erwischt wird droht ihm Zuchthaus. Doch er hat Glück und landet im Rauhen Haus. Hier trifft er auf J..H. Wichern, den Gründer des Hauses. Er begegnet ihm ganz anders als andere Erwachsene, vom Glauben getragen will er den Kindern helfen und ist sehr zugewandt. Das neue Leben und die Erfahrungen die Matze macht, verändern ihn. Gerne möchte er dieses Leben auch für seinen kleinen Bruder. Doch ihn nachzuholen birgt einige Gefahren für Matze, er könnte alles verlieren.

Matzes fette Beute bezieht sich nicht auf das Diebesgut, sondern das, was er im Rauhen Haus so reichlich erhält.

Das Buch ist in kurze Kapitel unterteilt, das ist für Kinder gut geeignet, so kann man immer eine sinnvolle Pause einlegen oder auch gut mal eine Passage vorlesen. Die Geschichte rund um Matze ist sehr einfühlsam, aber auch spannend geschrieben. Seine Wandlung, sein wachsender Glaube und auch sein großes Ziel für sein späteres Leben sind gut wiedergegeben. Der Text ist fesselnd und die Handlung wirkt authentisch. Wichern und seine Frau sind gut gezeichnet, sie wirken glaubwürdig, ihre Ideale sind gut herausgearbeitet. Das Leben für Kinder vor 200 Jahren wird gut beschrieben. Die Verbindung der fiktiven Geschichte mit den realen Fakten ist hier sehr unterhaltsam geglückt. Den Kindern und mir hat das Buch sehr gut gefallen, wir empfehlen es gerne weiter.

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Veröffentlicht am 22.08.2023

Geschichten von Gott

Gott und die Welt. Zwölf Bibelgeschichten, die jede Familie kennen sollte. Einfach erzählt, mit Erklärungen zur Bedeutung. Bibel-Bilderbuch. Vorlesegeschichten ab 4 Jahren und für Schulkinder
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Dieses wunderschöne Kinderbuch enthält 12 bekannte Bibelgeschichten (Altes und neues Testament), die allesamt liebevoll illustriert sind. Das handliche kindgerechte Format, die warmen Farben und die schönen ...

Dieses wunderschöne Kinderbuch enthält 12 bekannte Bibelgeschichten (Altes und neues Testament), die allesamt liebevoll illustriert sind. Das handliche kindgerechte Format, die warmen Farben und die schönen Geschichten haben uns begeistert. Die Kinder nehmen es auch gerne alleine in die Hand.

Die Geschichten sind zwischen 5 und 9 Seiten lang. Der Erzählstil ist für Kinder gut verständlich. Die Schriftart und der Zeilenabstand sind für Erstleser gut geeignet. Der Text nimmt i.d.R. nicht mehr als die Hälfte der Seite ein, das ist für Anfänger gut zu schaffen. Die Geschichten eigenen sich aber auch gut zum Vorlesen für ältere Kindergartenkinder.

Für dieses Buch wurden die bekanntesten Bibelgeschichten ausgewählt, so dass es sich besonders für Menschen eignet, die bisher wenig oder keine Berührungspunkte zur Bibel hatten. (Schöpfung, Arche Noah, Abraham, Josef wird verkauft, Ruth, David und der gute Hirte, Jona, Jesu Geburt, Bartimäus, Viele Menschen werden satt, Zachäus, Auferstehung)

Es gibt ein Extra für die Erwachsenen, die das Kind begleiten. Farbig abgegrenzte Texte leiten die Geschichten ein, diese Abschnitte sind auch für die Kinder geeignet, hier gibt es Fragen und Impulse zur Geschichte. Im Anhang für die Eltern wird dies nochmals aufgegriffen und ausführlicher erläutert. Jede Geschichte wird durch die entsprechende Quellenangabe ergänzt.

Die Illustrationen von Mathias Weber mögen wir vom Stil her sehr. Die Figuren sind trotz weicher Konturen klar zu erkennen. Die Gesichter spiegeln die Emotionen gelungen wider, i.d.R. wirken sie freundlich. Desgleichen gilt für die Tiere. Die unterschiedlichen Tiere sind deutlich zu erkennen und ermöglichen weitere Gespräche (Zuordnungen, Farben, Aufgaben im Alltag etc.) Die farbenfrohen Bilder unterstützen den Text und dessen Bedeutung sehr gut. Bilder und Schrift sind klar voneinander abgegrenzt, so dass man Bild und Text gut erkennen kann.

Ein sehr empfehlenswertes Bibelbilderbuch!

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Veröffentlicht am 22.08.2023

Next Generation Pizza

PIZZA CON AMORE
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Die Brüder Tortora plaudern hier aus (dem Nähkästchen) der Küche es Mamma Lina. Es gibt einiges Interessantes, was sie aus ihrer Familiengeschichte und ihrem Alltag erzählen, vor allem aber leckere Rezepte ...

Die Brüder Tortora plaudern hier aus (dem Nähkästchen) der Küche es Mamma Lina. Es gibt einiges Interessantes, was sie aus ihrer Familiengeschichte und ihrem Alltag erzählen, vor allem aber leckere Rezepte und eine Step by step Anleitung für den perfekten Teig.

Die Leidenschaft der Brüder ist spürbar und allein beim Durchblättern bekommt man durch die tollen Fotos einen Heißhunger auf Pizza.

Mit den richtigen Zutaten und der richtigen Herangehensweise wird eine Gelingsicherheit erreicht. Das ist wirklich klasse. Es gibt auch Abwandlungen für Menschen mit Unverträglichkeiten bzw. anderen Vorlieben, so finden sich auch Rezepte für Vollkornteig oder glutenfreien Teig.

Die besonderen Kreationen sorgen für tolle Geschmackserlebnisse, die sich von der üblichen Pizza angenehm und spannend abheben. Die Soßen und verschiedenen Cremes sind gut herzustellen und machen die Pizza jeweils zu einem Highlight, wie ich es bei unserem Italiener um die Ecke leider noch nie erlebt habe.

Für jedes Pizza-Rezept gibt es eine Doppelseite. Ein ganzseitiges Foto zeigt das Endprodukt, auf der anderen Seite gibt es alle notwendigen Angaben zum Nachmachen: Zubereitungszeit, Vegetarisch/vegan/mit Fleisch, Mengenangabe, die Zutatenliste und eine gut nachvollziehbare Anleitung.

Meine Kinder lieben die Popeye Pizza mit Steinpilzcreme, Spinat, Walnüssen und Ei, während mein Mann die Pizza Tronchetto mit einer leckeren Füllung, frittiertem Rucola und frischem Schinken bevorzugt. Ich habe mich vor lauter Testeifer noch auf keinen Favoriten festlegen können. Da hilft wohl nur weiter ausprobieren. Schön, das ein so bekanntes Gericht so vielfältig umgesetzt werden kann. Wir sind begeistert.

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