Cover-Bild Matze macht fette Beute
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Francke-Buch
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Seitenzahl: 285
  • Ersterscheinung: 01.2023
  • ISBN: 9783963623356
  • Empfohlenes Alter: ab 9 Jahren
Hans-Dietrich Nehring

Matze macht fette Beute

Abenteuer im Rauhen Haus
Hamburg, 1833
Matze, 12 Jahre alt, lebt im Hamburger Gängeviertel in bitterer Armut. Nur als Dieb kann er überleben. Schule besuchen oder eine Ausbildung machen? Fehlanzeige!
Nur blöd, wenn man beim Einbruch ins Haus des Polizeiherrn erwischt wird – und das auch noch von der gleichaltrigen Tochter des Hauses höchstpersönlich! Matze weiß, was ihm droht: das Zuchthaus. Mal wieder.
Doch dieses Rauhe Haus mit seinem Aufpasser Johann Hinrich Wichern ist ganz anders als alles, was Matze bisher erlebt hat. Hier wird er nicht wie ein Verbrecher behandelt, sondern fast wie ein Familienmitglied. Ob das was mit diesem Jesus zu tun hat, von dem Herr Wichern erzählt?
Für Matze eröffnen sich ungeahnte Zukunftshoffnungen. Er hat nur noch einen Wunsch: Sein kleiner Bruder Jan soll auch ins Rauhe Haus kommen …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.08.2023

über das Rauhe Haus

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Dieser Jugendroman verbindet die fiktive Geschichte des Jungen Matze mit der reale Geschichte des Rauhen Hauses in Hamburg. Dieses Unternehmen der Diakonie arbeitet auch heute noch im Bereich der Kinder- ...

Dieser Jugendroman verbindet die fiktive Geschichte des Jungen Matze mit der reale Geschichte des Rauhen Hauses in Hamburg. Dieses Unternehmen der Diakonie arbeitet auch heute noch im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe an vielen Standorten in Hamburg und Schleswig Holstein. Die Arbeit dort orientiert sich noch heute am biblischen Auftrag zur Nächstenliebe und am christlichen Menschenbild. Die Kinder, die damals das Glück hatten dort aufgenommen zu werden, erhielten Essen, Kleidung, Bildung und durften, wenn sie erwachsen wurden, einen Beruf lernen. Der Autor hat Quellen und Aufzeichnungen von Hinrich Wichern genutzt, um nah an den Begebenheiten zu bleiben.

Das Buch ist für Kinder ab 9 Jahren und kurzweilig und spannend geschrieben. 1833 lebt der 12jährige Matze im Hamburger Gängeviertel. Aufgrund seiner Armut wird er zum Dieb. Als er erwischt wird droht ihm Zuchthaus. Doch er hat Glück und landet im Rauhen Haus. Hier trifft er auf J..H. Wichern, den Gründer des Hauses. Er begegnet ihm ganz anders als andere Erwachsene, vom Glauben getragen will er den Kindern helfen und ist sehr zugewandt. Das neue Leben und die Erfahrungen die Matze macht, verändern ihn. Gerne möchte er dieses Leben auch für seinen kleinen Bruder. Doch ihn nachzuholen birgt einige Gefahren für Matze, er könnte alles verlieren.

Matzes fette Beute bezieht sich nicht auf das Diebesgut, sondern das, was er im Rauhen Haus so reichlich erhält.

Das Buch ist in kurze Kapitel unterteilt, das ist für Kinder gut geeignet, so kann man immer eine sinnvolle Pause einlegen oder auch gut mal eine Passage vorlesen. Die Geschichte rund um Matze ist sehr einfühlsam, aber auch spannend geschrieben. Seine Wandlung, sein wachsender Glaube und auch sein großes Ziel für sein späteres Leben sind gut wiedergegeben. Der Text ist fesselnd und die Handlung wirkt authentisch. Wichern und seine Frau sind gut gezeichnet, sie wirken glaubwürdig, ihre Ideale sind gut herausgearbeitet. Das Leben für Kinder vor 200 Jahren wird gut beschrieben. Die Verbindung der fiktiven Geschichte mit den realen Fakten ist hier sehr unterhaltsam geglückt. Den Kindern und mir hat das Buch sehr gut gefallen, wir empfehlen es gerne weiter.

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Veröffentlicht am 22.05.2023

Was ist fette Beute?

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Für den 12jährigen Matze, der mit seinem 5 Jahre jüngeren Bruder Jan, im Hamburger Gängeviertel wohnt, ist das ganz klar. Fette Beute ist Gold und Silber, dass sie von reichen Leuten klauen um sich etwas ...

Für den 12jährigen Matze, der mit seinem 5 Jahre jüngeren Bruder Jan, im Hamburger Gängeviertel wohnt, ist das ganz klar. Fette Beute ist Gold und Silber, dass sie von reichen Leuten klauen um sich etwas zu essen zu kaufen und noch wichtiger um ihren ständig betrunkenen Vater mit Alkohol zu versorgen. Für die Kinder damals im 19. Jahrhundert bitterer Alltag, die Armut ließ ihnen oft keine Wahl und wenn sie erwischt wurden, dann drohte auch den Kinder Zuchthaus, Es gab für sie keine Chance eine Schule zu besuchen oder eine Ausbildung zu machen, also beschloss Matze ein richtig guter Dieb zu werden und fette Beute zu machen.

Allerdings wird er bei einem Einbruch erwischt, ausgerechnet im Haus des obersten Polizeiherrn in Hamburg und auch noch von seiner Tochter. Matze hat noch nie ein solches Mädchen gesehen und so vergisst er völlig wegzurennen, zum Glück konnte wenigstens sein Bruder Jan fliehen. Durch welche Fügung auch immer, das weiß Matze da noch nicht so genau, kommt er jedoch nicht ins Zuchthaus, sondern ins "Rauhe Haus".

Das "Rauhe Haus" wird von Johann Hinrich Wichern geführt, gemeinsam mit seiner Frau Amanda und es ist schon sehr merkwürdig, was er dort erlebt. Anders als im Zuchthaus bekommt er jeden Tag zu essen, neue saubere Kleider und ein eigenes Bett in einem Zimmer mit vielen anderen Jungen, die aus ähnlichen Verhältnissen wie Matze kommen. Matze wird mehr und mehr akzeptiert und im "Rauhen Haus" lernen und mitarbeiten, sogar spielen ist erlaubt und Wichern, so nennen ihn die Jungs, erzählt ihnen von Jesus, wie er sie liebt und annimmt wie sie sind. Mehr und mehr taut Matze auf und er kann sich auf einmal eine Zukunft vorstellen. Wenn doch nur sein Bruder Jan das auch erleben könnte.

Matze macht sich heimlich auf den Weg, seinen Bruder Jan aus Hamburg zu holen. Er muss es in der Nacht schaffen, ohne dass er von Wichern und den anderen Jungs entdeckt wird, sonst muss er das "Rauhe Haus" verlassen. Doch Jan ist mittlerweile auf ganz anderen Wegen unterwegs. Wird Matze es schaffen?

Hans-Dietrich Nehring ist ein ganz wunderschöner, spannender und informativer Kinder- und Jugendroman gelungen, der auf sehr bildhafte Art und Weise die Lebensumstände der Kinder damals mit ihren Klassenunterschieden darstellt. Mit einer feinen Sprache hat er die Gedankengänge der Kinder nachgezeichnet und wie sie zum wahren Glauben an Gott finden und erkennen, dass dieser Gott ihre Rettung ist. Sie müssen keine Diebe mehr sein. Auch wenn Matze fiktiv ist, hat der Autor sehr geschickt, die Anfänge des "Rauhen Hauses" in Hamburg beschrieben, dank den ausführlichen Aufzeichnungen von Johann Hinrich Wichern und sie sehr lebendig in die Geschichte mit eingebaut.

Eine Geschichte, die Spaß macht zu lesen und zu vielen interessanten Gesprächen in der Familie oder in einer Gruppe anregt.

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Veröffentlicht am 06.04.2023

großartig

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Bei „ Matze macht fette Beute – Abenteuer im Rauhen Haus“ von Hans-Dietrich Nehring handelt es sich um ein Kinderbuch für Kinder ab ca. 9 Jahren.

Die Geschichte ist in Hamburg, im Jahre 1833 angesiedelt. ...

Bei „ Matze macht fette Beute – Abenteuer im Rauhen Haus“ von Hans-Dietrich Nehring handelt es sich um ein Kinderbuch für Kinder ab ca. 9 Jahren.

Die Geschichte ist in Hamburg, im Jahre 1833 angesiedelt. Im Nachwort erfährt man sehr viel über das Rauhe Haus, deren Bewohner usw. - dies ist genauso interessant, wie die Geschichte.

Der Mix aus realen und fiktiven Ereignissen, haben mich fasziniert. Dies macht dieses Buch zu etwas Besonderem. Ebenso die Passagen, in denen der Glauben an Gott, mit einbezogen wird.

Dem Autor ist hier eine wunderbare und tiefgründige Geschichte gelungen. Ich ( 43 ) , habe sie genauso verschlungen, wie meine 10 jährige Nichte. Man wird als Leser so in den Bann gezogen. Mit Neugier verfolgt man den weiteren Werdegang der Protagonisten, kann sich gut in deren Alltag hineinversetzen und durch die bildhaften Beschreibungen die Handlungsorte sehr gut vorstellen.

Durch die große Schrift, ist dieses Buch sehr gut für Kinder lesbar. Die Geschichte ist leicht verständlich und durch den tollen Schreibstil, lässt sich diese sehr flüssig lesen.

Ich empfehle dieses Buch weiter.

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Veröffentlicht am 31.03.2023

Neue Hoffnung für Matze

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„...Matze hat Hunger. Es gibt verschieden Arten von Hunger. Einmal den Hunger nach etwas Leckerem, etwas Besonderem, und dann den Hunger, der einfach nur Hunger ist. Matze hat einfach nur Hunger...“

Mit ...

„...Matze hat Hunger. Es gibt verschieden Arten von Hunger. Einmal den Hunger nach etwas Leckerem, etwas Besonderem, und dann den Hunger, der einfach nur Hunger ist. Matze hat einfach nur Hunger...“

Mit diesen Sätzen beginnt ein Kinderbuch, das in Hamburg im Jahre 1833 spielt. Matzes Vater vertrinkt das Geld. Für den 12jährigen Matze und seinen kleinen Bruder Jan gibt es nur zwei Möglichkeiten: betteln oder stehlen.
Der Autor hat eine berührende und tiefgründige Geschichte geschrieben. Der Schriftstil ist kindgerecht und gut lesbar. Die historischen Gegebenheiten werden anschaulich und nachvollziehbar beschrieben.
Matze bricht mit seinem Bruder Jan ausgerechnet ins Haus des Polizeiherrn ein. Dort wird er von dessen Tochter Leni erwischt. Jan gelingt die Flucht. Als der Hausherr erscheint, muss Matze damit rechnen, ins Zuchthaus zu kommen. Zufällig kommt der Polizeiherr aber mit Johann Hinrich Wichern. Der nimmt Matze mit ins Rauhe Haus. Da hört er von Amanda, Wicherns Frau:

„...Iss, so viel du willst. [...] Im Rauhen Haus geht niemand hungrig ins Bett und hier geht niemand mit Hunger in den Tag...“

Sehr realistisch werden die Verhältnisse in dem Kinderheim beschrieben. Schnell stellt Matze fest, dass er nicht eingeschlossen ist. Er soll nicht aus Zwang bleiben, sondern freiwillig.
Grundlage des Zusammenlebens ist der christliche Glaube. Er bestimmt den Tagesablauf. Auch wenn einer der Jungen damit Probleme hat, wird er nicht anders behandelt wie die anderen. Die Vielschichtigkeit der Gemeinschaft wird gut herausgearbeitet. Manche der Jungen haben schon mehr erlebt, als es für sie gut ist. Aber über die Vergangenheit wird nicht mehr gesprochen. Warum und wieso wird eindeutig im Buch erklärt. Wichtig ist, dass nun für alle ein Neuanfang möglich ist. Die Jungen bekommen Unterricht, dürfen später ein Handwerk erlernen und ihnen werden soziale Werte des Zusammenlebens vermittelt. Natürlich bleiben Konflikte nicht aus.
Matze möchte, dass auch sein kleiner Bruder im Rauhen Haus aufgenommen wird. Dafür geht er ein großes Risiko ein. Wird das Folgen haben?
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Im Rauhen Haus wurde Kinder eine Zukunft gegeben, die nach den Vorstellungen der Zeit eigentlich solche keine hatten. Der Erziehungsstil Wicherns setzte völlig neue Maßstäbe. Es zählte die Gemeinschaft, nicht der Profit.

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Veröffentlicht am 01.05.2023

Jugendbuch über die ersten Jahre des Rauhen Hauses

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Matze ist 12. Er lebt in Hamburg. Im Gängeviertel. Dort, wo 1833 die Armen leben. Nachdem er bei einem Diebstahl geschnappt wird, kommt er ins Rauhe Haus zu Johann Hinrich Wichern. Davon handelt Hans-Dietrich ...

Matze ist 12. Er lebt in Hamburg. Im Gängeviertel. Dort, wo 1833 die Armen leben. Nachdem er bei einem Diebstahl geschnappt wird, kommt er ins Rauhe Haus zu Johann Hinrich Wichern. Davon handelt Hans-Dietrich Nehrings Jugendbuch „Matze macht fette Beute„.

Ein klein wenig missverständlich ist der Buchtitel schon, schließlich geht es im größten Teil des Buches darum, wie es im Rauhen Haus zugeht und nicht darum, wie man Beute macht. Gemeint ist natürlich, dass Matze die Kurve kriegt und sein Leben eine ordentliche Wendung nimmt.

Spannung und Liebe sind in „Matze macht fette Beute“ auch mit dabei. Nicht nur, dass Matze sich verliebt, er ist beim Hamburger Stadtbrand auch noch als Lebensretter gefragt. So lässt sich das Buch gut und gerne lesen, denn der Protagonist ist ganz und gar sympathisch, auch wenn er hin und wieder ordentlich auf die Probe gestellt wird.

Auch wenn die Handlung vor allem in den Anfangsjahren des Rauhen Hauses spielt, kommt vieles von dem, was Wichern plant, zur Sprache. So erfährt man viel von Wicherns christlichen Erziehungsidealen und seinen Vorstellungen von Bildung. Der erste Erziehungshelfer trifft im Buch bereits ein – und rettet gleich am ersten Tag zwei Jungs das Leben.

Dies – wie auch vieles anderes was Nehring erzählt – ist tatsächlich ein historischer Fakt. Nehring lehnt vieles an historische Tatsachen an – er hat dafür die Jahresberichte, die Wichern selbst schrieb, gründlich gelesen und vieles daraus in die fiktive Geschichte übernommen. Dies macht das Buch noch überzeugender. Lesenswert!

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