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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.06.2019

Dystopische Science Fiction mit ein wenig Horror

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Die künstliche Intelligenz KIEM, einst geschaffen, um eine Klimakatastrophe von der Erde abzuwenden, hat sich gegen den größten Feind des Planeten gestellt und versucht nun, die Erde von der Plage Mensch ...

Die künstliche Intelligenz KIEM, einst geschaffen, um eine Klimakatastrophe von der Erde abzuwenden, hat sich gegen den größten Feind des Planeten gestellt und versucht nun, die Erde von der Plage Mensch zu heilen. Soldat Avarus schützt als Tech-Scout die Menschen vor den Killermaschinen der KI, während sein Bruder Victor bei einem Angriff auf die Stadt ums Leben kommt. Als Avarus eine verschlüsselte Nachricht seines totgeglaubten Bruders erhält, ist ihm jedes Mittel recht, an den Inhalt der Nachricht zu kommen, und begibt sich dabei in große Gefahr.
Die auf fünf Bände ausgelegte Science Fiction Saga besticht durch ein klares, flächiges Artwork im farbigen Großformat. Nach einem zeitlichen Abriss zur Historie der KI geht es langsam los, einige Szenen kommen ohne viele Worte aus. Fehlende Zeitangaben lassen die Chronologie nicht immer sofort erkennen, wie z. B. eine Szene mit einem Rückblick. Auch wurde die Detailtreue nicht durchgängig eingehalten. Die Anzahl der Personen ist angenehm übersichtlich, ebenfalls gefiel mir die plötzliche Wendung, welche ein wenig Horror ins Geschehen brachte. Dafür erfährt man leider kaum etwas über die KI selbst oder über das Leben der anderen Menschen, die Story ist stark auf Avarus fokussiert.
Ein schön anzusehender Einstieg in eine dystopische SciFi-Saga, welche leider bisher nur wenig über ihre Welt preisgibt.

Veröffentlicht am 05.06.2019

Zeitreiseabenteuer mit schwächelnder Spannung

Der Da Vinci Fluch
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Carrie ist eine gebürtige Hexe. Durch ein tragisches Ereignis verlor sie jedoch ihre Hexenkräfte, so dass die 17-jährige von der Magischen Schule nun an eine französische Privatschule wechseln muss. Und ...

Carrie ist eine gebürtige Hexe. Durch ein tragisches Ereignis verlor sie jedoch ihre Hexenkräfte, so dass die 17-jährige von der Magischen Schule nun an eine französische Privatschule wechseln muss. Und auch sonst gestaltet sich der Alltag ohne Magie für sie zunächst recht ungewohnt. Als Mitschüler Francis mitbekommt, dass sie eine Nachfahrin des Malers Leonardo Da Vinci ist, wandelt sich seine Ablehnung ihr gegenüber plötzlich in übersteigertes Interesse. Denn auf seiner Familie liegt ein uralter Fluch, und Carrie könnte seine Rettung sein…
Anfangs lernt man Carrie kennen, für die es noch ungewohnt ist, selbst alltägliche Kleinigkeiten ohne Magie zu meistern, während ihre Familie weiterhin Magie nutzen kann. Mal eben die Haare magisch zurechtmachen? Fehlanzeige! Und mit dem Haareisen steht Carrie auf Kriegsfuß… An ihrer neuen Schule findet sie recht schnell Anschluss, wobei sich der Freund ihrer neuen Freundin Valerie regelrecht aufdrängt, die Projektarbeit im Fach Geschichte mit Carrie zu erarbeiten. Und ehe sie sich versieht, landen beide in der Vergangenheit, Carrie allerdings unfreiwilig. Und zunächst alles andere als erfolgreich. Denn Francis will sie dazu benutzen, den Familienfluch zu besiegen, während Carrie ihn regelrecht anschmachtet, obwohl er doch bereits vergeben ist. Das war so ein Punkt, welcher mir nicht gefiel, da der Partner einer Freundin tabu sein sollte. Wobei aber auch Francis keine Glanzleistung hinlegte, wie er sich seiner Freundin gegenüber verhielt. Dies und sein Hang zum Alleingang während der Zeitreisen machte mir ihn im Laufe der Erzählung doch recht unsympathisch.
Die Abenteuer selbst waren gut erdacht, wobei ich mir gewünscht hätte, die beiden würden auf mehr Stolpersteine stoßen, um die Dramatik zu erhöhen. Auch kam die Anwendung von Magie etwas kurz. Sehr gefallen hat mir die Einführung des Charakters Lucius, über den ich an dieser Stelle nichts verraten möchte, um nicht zu spoilern. Von dem hätte ich mir mehr Szenen gewünscht, er blieb mir zu sehr im Hintergrund. Ich hoffe, dass er im zweiten Band eine wichtigere Rolle einnimmt. Zumal das Buch mit einem interessanten Cliffhanger endet.
Leider blieben einige Fragen offen, welche bei mir teilweise das Gefühl der Unstimmigkeit hinterließen, wie z. B., warum ein Gemälde in Familienbesitz zwischendurch an ganz anderer Stelle vorkommt oder woher Francis das Geheimnis der Zeitreisen kannte. Ebenfalls wurde Carries Vater zu Beginn erwähnt, tauchte jedoch mit keinem weiteren Wort wieder auf. Dies und noch so ein paar andere Dinge machten die Erzählung etwas unrund. Gepaart mit der geringen Spannung wegen zu weniger Hindernisse und Francis‘ wiederholter Egozentrik hielt sich meine Begeisterung etwas in Grenzen.

Veröffentlicht am 04.06.2019

Die Anfänge einer berühmten Drachenforscherin

Lady Trents Memoiren 1
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Die berühmte Drachenforscherin Isabella Lady Trent hat sich im Lauf ihres Lebens einen großen Namen gemacht und sich wiederholt gegen gängige Konventionen hinweg gesetzt, um in einer männerdominierten ...

Die berühmte Drachenforscherin Isabella Lady Trent hat sich im Lauf ihres Lebens einen großen Namen gemacht und sich wiederholt gegen gängige Konventionen hinweg gesetzt, um in einer männerdominierten Welt als Frau Karriere als Naturforscherin zu machen. In ihren Memoiren, welche als fünfbändige Serie erschienen sind, erzählt die alte Dame nun aus ihrem Leben, beginnend bei ihrer Kindheit als wissbegieriges, büchervernarrtes Mädchen.
Bei dem Memoiren von Lady Trent handelt es sich um eine Drachenforscherin, welche in einer fiktiven Welt lebt. Ihre Heimat könnte mit dem früheren Großbritannien verglichen werden, als die Industrialisierung während Lady Trents Kindheit noch in ihren Kinderschuhen steckte. Chronologisch beginnt Isabella Trent zu erzählen, wie sie als Mädchen bereits begeistert von drachenähnlichen Kleintieren war und heimlich die naturwissenschaftlichen Bücher ihres Vaters las und endet bei ihrer ersten, nicht ungefährlichen Drachen-Expedition in die Berge von Vystrana als junge, frisch verheiratete Frau. Entgegen meiner Erwartungen dreht sich der erste Band allerdings primär um die Erlebnisse, Gedanken und Empfindungen der damals noch jungen und unerfahrenen Erzählerin, die Naturgeschichte der Drachen selbst oder interessante Erkenntnisse kommen in diesem Band noch etwas zu kurz.

Veröffentlicht am 31.05.2019

Ein Silberstreif am Himmel

Silberdrache (Silberdrache 1)
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Einst bevölkerten Drachen unsere Welt. Doch wurden diese böse und fielen als Raptoren über die Menschen her, bis ein Silberdrache ein Portal öffnete und die Drachen in eine andere Welt führte. In dieser ...

Einst bevölkerten Drachen unsere Welt. Doch wurden diese böse und fielen als Raptoren über die Menschen her, bis ein Silberdrache ein Portal öffnete und die Drachen in eine andere Welt führte. In dieser Welt herrscht der Lennix-Clan über die Raptoren, welche das Land verwüsten und einen Großteil der Bevölkerung bereits gefressen haben. Jetzt sucht Demara Lennix, die Anführerin des Clans, nach einem Silberdrachen, der ihre Raptoren in die Verlorenen Lande, unsere Welt, zurück bringen kann, damit die Raptoren wieder ausreichend Lieblingsfutter bekommen: Menschen. Doch geht das einzige Silberei verloren und purzelt dem Schäferjungen Joss vor die Füße...
Der Roman spielt in zwei Welten: Im heutigen London sowie in der Welt des Lennix-Clans. In London lebt Siri (11), die von ihrer schwerkranken Mutter einen Drachenstein bekommt und die Legende über die Drachen kennt. Dieser Teil ist jedoch verschwindend gering im Buch. Hauptsächlich wird das Abenteuer von Joss und seiner älteren Schwester Allie erzählt, die den Silberdrachen Lysander finden und schnell an den bösen Lennix-Clan geraten. Doch so spannend die Idee auch ist, habe ich doch vieles nicht nachvollziehen können. Hauptsächlich, warum diese immens gewaltigen Drachen sich von einer handvoll arroganter Menschen, dem Lennix-Clan, herumkommendieren ließen. Denen hätte ich als Drache längst ein wenig Drachenfeuer unterm Hintern gemacht. Drachen können eine mentale Verbindung zu einem Menschen aufnehmen, der dann ihr Drachenreiter wird. Unglücklicherweise wurde die Verbindung mit "Bundesgenossen" übersetzt, ein Begriff, der mich eher an Politik denken lässt. Weiterhin störten mich mehrere Unstimmigkeiten im Buch, z. B. dass ein Drache eine Person ansah, kurz darauf aber hieß es, der Drache hätte vor Erschöpfung geschlafen. Oder dass Siri ihren Anhänger erst bei der Freundin mit dabei hatte, während dieser anschließend die ganze Zeit über unter ihrem Bett versteckt war.
Mir war das Buch gefühlt zu emotionslos, mit keinem der Charaktere konnte ich mich so richtig anfreunden. Dafür sprangen die Perspektiven zu oft hin und her statt sich auf die Hauptcharaktere zu beschränken. Silberdrache Lysander war da noch am interessantesten von allen. Die kurzen Einschübe um Siri in London brachten die Geschichte kaum voran und unterbrachen die Abenteuer von Joss und Allie nur unnötig. Doch auch hier ging es anfangs nur zäh voran, während manche Situationen wie konstruiert wirkten. Zudem waren doch einige Szenen recht brutal, da bezweifle ich, ob das wirklich schon für Elfjährige geeignet ist.

Veröffentlicht am 29.05.2019

Von Krummschwanzfinsterlingen und Schattenhamstern

Sieben Arten Dunkelheit
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Alle haben sie ihn dafür ausgelacht, dass David mit 15 noch immer Angst vor der Dunkelheit hat. Doch die neue Mitschülerin Ayumi zeigt ihm, dass er richtig lag: Es gibt sie tatsächlich, die Wesen der Dunkelheit. ...

Alle haben sie ihn dafür ausgelacht, dass David mit 15 noch immer Angst vor der Dunkelheit hat. Doch die neue Mitschülerin Ayumi zeigt ihm, dass er richtig lag: Es gibt sie tatsächlich, die Wesen der Dunkelheit. Doch sind längst nicht alle davon böse. Und während ihr Großvater David in die Geheimnisse der Finsterwesen einweiht, versucht ein mächtiger Gegner, die Dunkelheit zu verändern und die Welt in ewige Finsternis zu wandeln.
"Sieben Arten Dunkelheit" ist ein wunderbarer Roman über Zwielicht, Finsternis und völlige Schwärze, über Krummschwanzfinsterlinge, Schattenbolge und Zwielichtwichtel sowie jede Menge weiterer fantastischer Ideen aus der Feder von Christian von Aster. Neben seinen faszinierenden Wortkreationen sowie den erdachten sieben Arten der Finsternis mit ihren jeweiligen Eigenarten und Bewohnern besitzt die Erzählung zudem einen erfrischenden Humor, der hier und da gekonnt platziert wurde. Spannend bringt der Autor Licht ins Dunkel, zeigt dem Leser die Finsterwesen, welche nur von den drei Nachtzähmer-Meistern sowie ihren Schülern gesehen werden können und stattet dabei nicht nur die Schüler, sondern auch den Leser mit dem schützenden Vielnachtamulett aus, damit das nächtliche Weiterlesen unter der Bettdecke nicht zur Gefahr wird. Denn die Geschichte ist so spannend geschrieben, dass man sie selbst als Erwachsener am liebsten nicht mehr aus der Hand legen möchte. Vor allem, als plötzlich ein mächtiger Gegner auf den Plan tritt und seine Figuren geschickt auf dem Spielfeld der Dunkelheit platziert. Ist ja wohl klar, dass nicht nur David etwas dagegen unternehmen muss, oder?
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, die vielen Wortkreationen sowie düsterdunklen Einfälle machten die Geschichte für mich zu einem wahren Lese-Erlebnis. Die Spannung, wer der Böse ist und wie man ihn besiegen könnte, hielt bis zum Schluss an und für die weggenaschten Süßigkeiten kann ich ab jetzt einen Schattenhamster verantwortlich machen.