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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.04.2025

Wissensvermittlung mit Witz

Fake History – Hartnäckige Mythen aus der Geschichte
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Im Mittelalter war es miefig, dunkel, voller Fackeln und statt Wasser trank man Bier? Klar, weiß man doch! Napoleon schoß der Sphinx die Nase ab und Paris Hilton erfand das Selfie? Klar, weiß man doch! ...

Im Mittelalter war es miefig, dunkel, voller Fackeln und statt Wasser trank man Bier? Klar, weiß man doch! Napoleon schoß der Sphinx die Nase ab und Paris Hilton erfand das Selfie? Klar, weiß man doch! Hitler erfand die Autobahn und Marie Antoinette verlangte Kuchen? Also das weiß ja nun wirklich jedes Kind. Tja, oder doch nicht?

Jo ist im Internet als Fake History Hunter bekannt und verbringt ihre Tage damit, auf Twitter Leute zu korrigieren. Irgendwie anstrengend, aber irgendwie auch witzig. Die am meisten verbreiteten und somit bekanntesten Fake History News hat sie hier in einem ersten Band versammelt (obwohl das Nachwort offensichtlich viel Platz für weitere Bände lässt). Hier ein paar aufregende Beispiele aus dem Inhaltsverzeichnis (plus die bereits erwähnten) - hättet ihr die Wahrheit gekannt?



2 Hugo Boss hat die Naziuniformen entworfen

5 Raumschiff Enterprise zeigte 1968 im Fernsehen den ersten Kuss von Menschen unterschiedlicher Hautfarbe

7 Die Wikinger hatten Hörner auf ihren Helmen

8 Im Mittelalter aßen die Leute Kartoffeln

10 Der Weihnachtsmann trägt wegen Coca-Cola Rot

11 Konzentrationslager sind eine deutsche Erfindung

20 Die Schnabelmaske der Pestärzte stammt aus dem Mittelalter

29 Eine Fürstin und eine Gräfin duellierten sich im 19 Jahrhundert oben ohne

31 Thomas Edison hat die Glühbirne erfunden

33 Napoleon war klein

34 Newton kam auf seine Gravitationstheorie, als ihm ein Apfel auf den Kopf fiel

35 Als Rom brannte, fiedelte Nero

36 Das römische Vomitorium war ein Raum, in dem man sich erbrach

37 Wendeltreppen in Burgen wurden im Uhrzeigersinn gebaut, um den Verteidigern beim Kämpfen einen Vorteil zu verschaffen

40 Lady Godiva ritt wegen einer Steuersache nackt durch die Stadt (es gibt eine Charmed-Folge darüber, es muss wahr sein!)

41 Im viktorianischen England hatten sie spezielle Köfferchen für die Vampirjagd (menno, ich will auch eins!)

42 Einstein ist in Mathe durchgefallen (mein großes Vorbild...)

46 Tote Wikinger wurden auf See in einem brennenden Schiff »begraben«

51 Carl Benz hat das Auto erfunden

56 Im Mittelalter dachten die Leute, die Erde sei eine Scheibe

73 Marlene Dietrich wurde in den 1930er Jahren festgenommen, weil sie Hosen trug

79 Die Pyramiden wurden von Sklaven erbaut

87 In viktorianischer Zeit verhüllte man die Beine von Möbelstücken, weil sie zu aufreizend waren

88 Im Mittelalter brannten überall Fackeln

91 Daumen runter bedeutete in der römischen Antike den Tod des Gladiators

95 Die eiserne Jungfrau und die Mundbirne waren brutale mittelalterliche Folterinstrumente



Sarkastisch, ein wenig bissig und immer höchst informativ korrigiert sie hier unser Allgemeinwissen - mit FAKTEN! Sowas. Falls ihr also dringend neue Fun Facts als Eisbrecher für die nächste Party braucht, seid ihr hier bestens aufgehoben.



"Fake History hat viel mit Fake News gemeinsam, nur dass die News hier ziemlich alt sind."

~ 23.04.2025

Veröffentlicht am 06.04.2025

Hilfreich

Die Welt autistischer Frauen und Mädchen
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Sehet: Ein Meer von Pagemarkern! Für viele Autistinnen war Rudy Simones "Aspergirls" ein wegweisendes Erstlingswerk auf ihrem Weg zur Diagnose. Ich glaube, für deutsche Autistinnen könnte dieses (gerade ...

Sehet: Ein Meer von Pagemarkern! Für viele Autistinnen war Rudy Simones "Aspergirls" ein wegweisendes Erstlingswerk auf ihrem Weg zur Diagnose. Ich glaube, für deutsche Autistinnen könnte dieses (gerade erst erschienene) Buch künftig wegweisend werden. Aber wieso?



1. Die drei Autorinnen sind vom Fach: eine spät diagnostizierte Autistin und eine Fachärztin für Psychiatrie und eine Psychologische Psychotherapeutin. Alle drei arbeiten an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsklinik Freiburg.

2. Der Text ist leicht, witzig und mit popkulturellen Anspielungen gespickt.

3. Sie erklären absolut alles. Von der Löffeltheorie über den Unterschied zwischen Spezialinteressen und Inselbegabung hin zu Übersetzungshilfen medizinischer Begriffe (Deutsch & Englisch) - ich habe keinen einzigen Begriff googlen müssen, um den Text zu verstehen.

4. Es gibt immer wieder Arbeitshilfen für den Alltag - Entspannungsübungen, das eigene Leben beobachten oder hilfreiche Links.

5. Viele Ratgeber, die ich bisher zum Thema gelesen habe, beginnen in der Kindheit und arbeiten sich vor. Hier werden aber Kindheit und Jugend nur in einem Kapitel (von 9) abgehandelt und dafür viele andere Themen, die das ganze Leben über relevant sind, vorgestellt. So zum Beispiel Komorbiditäten, Energiehaushalt, Reizüberflutung, Stärken und Schwächen und ob man eine Diagnose verfolgen sollte und was man denn damit anfängt, wenn es so weit ist.

6. Sie ziehen das Thema des Titels konsequent durch und verwenden das generische Femininum.



Also: Falls ihr euch mal mit Autismus bei Frauen beschäftigen wolltet und nicht wusstet, wo ihr anfangen sollt: Hier.

~ 06.04.2025

Veröffentlicht am 02.04.2025

genial

Mopsfisch
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Also... ich hatte es schon wirklich lange nicht mehr, dass ich keine Ahnung habe, wie ich ein Buch rezensieren soll, weil es so bekloppt ist. "Mopsfisch" handelt, wie ihr sehen könnt, von einem Mops-Meerjungfrau-Mischwesen ...

Also... ich hatte es schon wirklich lange nicht mehr, dass ich keine Ahnung habe, wie ich ein Buch rezensieren soll, weil es so bekloppt ist. "Mopsfisch" handelt, wie ihr sehen könnt, von einem Mops-Meerjungfrau-Mischwesen (wieso es so ist, wird nie erklärt), das Abenteuer erlebt. In dreizeiliger abb-Reimform. Keine Pointe, keine Moral, keine Erklärungen. Nur Blödsinn. Absolut geil und gehört in jede Unfug-Sammlung.

Veröffentlicht am 29.03.2025

Herzig

Das letzte Schweinhorn
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Am Buchmesse-Freitag waren wir spontan bei einer Lesung für Nicht-Nur-Kinder von Christian von Aster. Er las aus "Das letzte Schweinhorn" und da er uns das ganze Buch vorlas und uns die niedlichen Illustrationen ...

Am Buchmesse-Freitag waren wir spontan bei einer Lesung für Nicht-Nur-Kinder von Christian von Aster. Er las aus "Das letzte Schweinhorn" und da er uns das ganze Buch vorlas und uns die niedlichen Illustrationen des Eulenfrolleins hochhielt, habe ich keine Hemmungen, euch eine Kurzrezension dazu zu schreiben. Also: Das Schweinhorn stellt eines Tages fest, dass es wohl das einzige seiner Art ist. Daher macht es sich mit seinem besten Freund, dem Higel (halb Hase, halb Igel) auf die Suche nach anderen Schweinhörnern. Dabei findet es einen Feuer niesenden Schmetterling, ein hicksendes Schleichhörnchen und ein fürchterbares Monster und lernt einiges. Aber was wird es am Ende finden? Unfassbar niedlich, mit toller Moral und immer wieder witzigen Sprüchen zwischendurch bietet "Das letzte Schweinhorn" die perfekte Aufmunterung für alle Altersklassen.


Veröffentlicht am 22.03.2025

Das war... ein Buch

Noir
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Dieses Buch ist unsere Wahl für den Leseclub auf der Arbeit für März!



Sammy arbeitet in während der 40er in einer verranzten Bar, als eines Tages eine scharfe Braut hereinschneit. Angeblich heißt ...

Dieses Buch ist unsere Wahl für den Leseclub auf der Arbeit für März!



Sammy arbeitet in während der 40er in einer verranzten Bar, als eines Tages eine scharfe Braut hereinschneit. Angeblich heißt sie Stilton, also heißt sie fortan Käseschnecke. Sammy ist verschossen, doch die Braut lässt sich von seinem zwielichtigen Chef für einen fragwürdigen Unterhaltungsabend auf dem Land von einem reichen Schnösel anwerben und verschwindet spurlos. Gleichzeitig hat Sammy eine neue Geschäftsidee, die eine giftige Schlange beinhaltet, die seinen Chef tötet. Außerdem wurde der lokale größenwahnsinnige Cop von Sammys Kumpel niedergeschlagen und muss erstmal in einer chinesischen Opiumhöhle auf Eis gelegt werden. Und dann sind da noch die seltsamen Anzugtypen in Schwarz, die Fragen stellen und die Kapitel aus der Sicht der Schlange und ein Alien...



Ihr seid verwirrt? Jup, ich auch. Eigentlich sind wir in diesem Haus ja große Fans von Christopher Moore, aber dieses Buch war reichlich seltsam. Als ich es in ein Genre einsortieren wollte, war ich reichlich ratlos - es ist keine Belletristik, es ist kein Krimi, es gibt ein Alien? Es spielt in den 40ern, also ist die Sprache reichlich derb - davor wird auch im Impressum gewarnt. Allerdings hatten Charmed, Castle und andere auch 40er-Hommage-Folgen und die haben es respektvoll geschafft, ohne rassistisch, homophob und sexistisch zu sein, nur um der Vulgarität willen. Das einzige Highlight ist der Nachbarsjunge, der keine Schimpfwörter verwenden darf und stattdessen willkürliche Wörter wählt ("Du Hektar!"). Schade. Interessant fand ich allerdings das Nachwort über seine Recherchen und wie viel von dem Wahnsinn auf Fakten beruht.



"da grinste er wie ein Hund beim Barbecue für Blinde."

~ 22.03.2025