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Veröffentlicht am 01.03.2017

Meja Meergrün - die Pippi Langstrumpf der Ozeane!

Meja Meergrün
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„Meja Meergrün“ war mir dank des bezaubernden Covers direkt in die Augen gesprungen. Ein besonderes Highlight sind die kleinen Glitzerfische, mit denen das Cover veredelt ist. Aber auch von innen ist das ...

„Meja Meergrün“ war mir dank des bezaubernden Covers direkt in die Augen gesprungen. Ein besonderes Highlight sind die kleinen Glitzerfische, mit denen das Cover veredelt ist. Aber auch von innen ist das Buch ein richtiger Schatz. Die einzelnen Seiten wurden mit viel Liebe illustriert und sind wunderschön anzusehen. Auch die Geschichte von Meja konnte mich überzeugen. „Meja Meergrün“ ist ein wundervolles Buch für kleine Mädchen, die schon von Pippi Langstrumpf begeistert sind.

Das junge Meermädchen Meja Meergrün hat es faustdick hinter den Ohren. Während ihre Eltern auf einer Forschungsreise sind, genießt Meja das elternfreie Leben und hat dabei natürlich nur Unsinn im Kopf. Bis eines Tages unverhofft ein Päckchen vor ihrer Haustür steht, in dem sie den Schildkrötenmann Padson findet. Doch Padson ist nicht irgendeine gewöhnliche Schildkröte, denn er ist eine Kummerkröte und wurde von Mejas Eltern geschickt, um auf das junge Meermädchen aufzupassen. Leider entspricht Meja ganz und gar nicht dem Bild eines wohlerzogenen Meermädchens, dass Padson im Kopf hatte. Mutig stellt sich die Kummerkröte ihrer Aufgabe und schlittert zusammen mit Meja in ein großes Abenteuer.

Da ich als Kind Pipi Langstrumpf geliebt habe, war ich sehr gespannt auf "Meja Meergrün", da die Protagonistin als „Pippi Langstrumpf der Ozeane“ angepriesen wurde. Tatsächlich hat mich vieles an Meja an das freche Mädchen von Astrid Lindgren erinnert. Meja ist sehr freiheitsliebend, wild und abenteuerlustig. Frei nach dem Pippi-Langstrumpf-Motto "Ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt", hat auch Meja jede Menge Flausen im Kopf und denkt natürlich nicht im Entferntesten daran, in die Schule zu gehen oder sich gesund zu ernähren. Zudem hat sie einen ausgesprochenen Dickkopf und lässt sich von niemandem etwas sagen. Die arme Kummerkröte Padson kann einem echt leidtun. Aber der Schildkrötenmann erträgt sein Schicksal stoisch. Da er Meja nichts vorschreiben kann, bleibt ihm nichts anderes übrig, als Meja auf Schritt und Tritt zu folgen. Alle Charaktere wurden sehr liebevoll ausgearbeitet und sind mir auf Anhieb ans Herz gewachsen. Sei es die wilde und unbändige Meja, der mutige Padson mit seiner lustigen Brille oder Mejas Freunde.

Fazit: Das Kinderbuch „Meja Meergrün“ von Erik O. Lindström ist ein perfektes Geschenk für junge Mädchen, die es gerne mal frech mögen. Die Geschichte von Meja ist erfrischend leicht und fröhlich. Das Buch punktet zudem mit liebevoll ausgearbeiteten Illustrationen, die Meja und ihre Freunde auf den Buchseiten zum Leben erwecken.

Veröffentlicht am 17.02.2017

Gefühlvolle Geschichte über das Leben, die Liebe und die Suche nach Glück

Wir fliegen, wenn wir fallen
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Ich liebe „Mondprinzessin“ und „For Good“ von Ava Reed. Daher stand „Wir fliegen wenn wir fallen“ schon auf meiner Wunschliste. Dazu kommt dann noch das wunderschöne Cover von Alexander Kopainski, das ...

Ich liebe „Mondprinzessin“ und „For Good“ von Ava Reed. Daher stand „Wir fliegen wenn wir fallen“ schon auf meiner Wunschliste. Dazu kommt dann noch das wunderschöne Cover von Alexander Kopainski, das ein absoluter Blickfang ist. An diesem Buch geht in der Buchhandlung garantiert niemand vorbei. Wie gewohnt schreibt Ava Reed sehr emotional und süß, geradezu perfekt für die Zielgruppe ab 12 Jahren.

Yara und Noel können sich auf den ersten Blick nicht ausstehen. Der Schock sitzt tief, als sie den letzten Willen von Phil hören. Denn Noels Großvater wünscht sich nur Eines: Yara und Noel sollen an seiner Stelle ein großes Abenteuer erleben. Er hinterlässt beiden eine Liste mit verschiedensten Punkten, wie einen Wolf streicheln, den Himmel berühren und einen Spaziergang im Regenwald machen. Damit es nicht an den finanziellen Mitteln scheitert, erhalten Yara und Noel jeder ein dick gefülltes Sparbuch. Voraussetzung ist, dass die beiden jungen Leute die Reise gemeinsam antreten. Nur Phil zuliebe willigen Noel und Yara ein. Eine abenteuerliche Reise beginnt, die Noel und Yara zeigt, was Glück, Liebe und Leben wirklich bedeutet.

Der Einstieg ist mir dank des angenehmen Schreibstils von Ava Reed sehr leicht gefallen. Locker und leicht führt die Autorin den Leser mit ihrem süßen Schreibstil durch die Geschichte. Ava Reeds Art zu Schreiben passt perfekt zu der Zielgruppe ab 12 Jahren und wird jüngeren Lesern viel Freude bereiten. Die Geschichte wird abwechselnd aus Noels und Yaras Sicht erzählt. Yara – oder von Noel auch das Lesemädchen genannt - hat ein unglaublich großes Herz und war mir mit ihrer hilfsbereiten Art von Anfang an sympathisch. Noel ist recht mürrisch und wirkt zu Beginn recht kühl und distanziert. Das legt sich aber schnell, denn unter der rauen Schale verbirgt sich ein weicher, verletzlicher Kern. Obwohl Noel und Yara immer wieder von den Schatten der Vergangenheit heimgesucht werden und beide ein Geheimnis verbergen, verliert die Geschichte nichts von ihrer Leichtigkeit. Gemeinsam mit Noel und Yara bereist man die Welt und lernt wunderschöne Orte kennen. Die Geschichte ist wirklich zuckersüß und vermittelt nebenbei, was im Leben wirklich wichtig ist. Denn die Reise dient nicht nur dazu Abenteuer zu erleben, sondern sie wird für Noel und Yara zu einer Reise zu sich selbst. Selbstfindung und Selbstvertrauen sind die Kernthemen des Buches, die Ava Reed gekonnt in einer süßen Story verpackt hat. Und mal ehrlich, welcher Teenager träumt nicht davon, die Welt zu bereisen und das ganz große Abenteuer zu erleben? Der Leser darf hier eine sehr ruhige und zarte Liebesgeschichte erwarten, die mit vielen abenteuerlichen Erlebnissen aufwartet. Man spürt beim Lesen richtig, wie viel Herzblut die Autorin in ihre Bücher steckt.

Fazit: Insgesamt bietet Ava Reed mit „Wir fliegen wenn wir fallen“ eine ruhige und gefühlvolle Geschichte über das Leben, die Liebe und die Suche nach Glück. Die süße Schreibweise und eine zarte Liebesgeschichte machen das Buch perfekt für junge Leser.

Veröffentlicht am 16.02.2017

Wunderbare Liebesgeschichte im All für jüngere Leser

Wir zwei in fremden Galaxien
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Die Ventura Saga stand seit der Frankfurter Buchmesse auf meiner Wunschliste. Der Klappentext des ersten Bandes „Wir zwei in fremden Galaxien“ hatte mich auf Anhieb angesprochen und meine Neugierde geweckt. ...

Die Ventura Saga stand seit der Frankfurter Buchmesse auf meiner Wunschliste. Der Klappentext des ersten Bandes „Wir zwei in fremden Galaxien“ hatte mich auf Anhieb angesprochen und meine Neugierde geweckt. Die Umsetzung von der Autorin Kate Ling hat mir wirklich gut gefallen. Ihr gelingt es perfekt das Gleichgewicht zu halten zwischen einer zarten Liebesgeschichte und einer düsteren Welt, in der Gefühle verboten sind.

Seren lebt auf dem Raumschiff Ventura und gehört einer interstellaren Generation an. Die Reisezeit der Ventura ist auf siebenhundert Jahre angesetzt. Seren wurde auf dem Raumschiff geboren und wird dort auch sterben, ohne jemals das Leben auf einem Planeten kennengelernt zu haben. Damit das Leben auf der Ventura reibungslos verläuft, gibt es strenge Regeln, nach denen sich auch Seren zu richten hat. Auf ihrer Abschlussfeier wird sie nicht nur erfahren, welcher Arbeitsbereich ihr zugeteilt wird, sondern auch, wer ihr zukünftiger Lebenspartner sein wird. Doch alles in Seren sträubt sich gegen diese festen Strukturen, in denen Gefühle keine Rolle spielen. Sie ist zum ersten Mal in ihrem Leben verliebt und würde alles dafür tun, Domingo nicht zu verlieren. Als sich das Raumschiff einem Sonnensystem nähert, scheint eine Flucht nicht mehr unmöglich zu sein. Doch sind Seren und Domingo bereit für ihren Traum zu sterben? Denn niemand weiß, ob sie auf einem fremden Planeten überleben könnten.

Der Einstieg ist mir dank des lockeren Schreibstils von Kate Ling sehr leicht gefallen. Das Buch lässt sich sehr angenehm und flüssig lesen. Man fliegt nur so durch die Seiten und kommt viel zu schnell am Ende an. Seren ist ein aufmüpfiges junges Mädchen, das immer wieder negativ auffällt. Ihr gelingt es nur sehr schwer, sich den starren Regeln der Ventura zu unterwerfen. Viele halten sie aufgrund ihrer kontroversen Meinung für verrückt und Seren musste sich deswegen sogar schon in Behandlung begeben. Dabei scheint Seren die einzige an Bord des Raumschiffes zu sein, die das ganze System hinterfragt. Ihre ablehnende Meinung dem System gegenüber verstärkt sich, als sie sich in Domingo verliebt und fast zeitgleich einen anderen Lebenspartner zugeteilt bekommt, den sie nicht ausstehen kann. Der Autorin Kate Ling gelingt es perfekt, Serens Gefühl der Einsamkeit und der Ausweglosigkeit zu transportieren. Seren war mir mit ihrer rebellischen Art von Anfang an sympathisch. Ich konnte sie richtig gut verstehen und habe mit ihr mitgelitten. Die Liebesgeschichte entwickelte sich recht schnell, was ich normalerweise nicht mag. Aber ich denke, da das Buch auf eine Zielgruppe von ab 14 Jahren angelegt ist, passt das auch ganz gut. Teenager verlieben sich auch in unserer Welt manchmal schnell und heftig.

Mein Hauptaugenmerk lag auf den gesellschaftlichen Strukturen auf der Ventura. Man bekommt beim Lesen ein richtig beklemmendes Gefühl, wenn man darüber nachdenkt, wie viele Menschen auf der Ventura eingepfercht sind. Jeder der Passagiere ist das Eigentum der Nasa, der ESA und der Ventura Communications Incorporated. Niemand darf seinen eigenen Willen haben, denn die nachfolgenden Generationen auf der Ventura wurden ausschließlich geschaffen, um ihren Zweck zu erfüllen. Diese Idee des Buches hat mich durch und durch begeistert. Die Geschichte erinnert mich an eine Jugendversion des dystopischen Romans „Schöne neue Welt“ von Aldous Huxley, die ins All versetzt wurde. Wobei man ganz klar sagen muss, dass die Liebesgeschichte aufgrund der Zielgruppe stark im Vordergrund steht. Mein einziger Kritikpunkt ist das Fehlen einer richtigen Erklärung der Mission der Ventura. Hinsichtlich der Vergangenheit ist alles sehr schwammig gehalten worden. Man fragt sich die ganze Zeit, warum die Ventura siebenhundert Jahre reist, um den Ursprung eines Signals zu finden. Wofür dieser Aufwand? Ginge es um das Überleben der Menschheit, könnte man Planeten erforschen, die nicht so weit von der Erde entfernt sind. Ansonsten hat mir der Auftakt der Ventura-Trilogie sehr gut gefallen und ich freue mich auf Band 2, in dem bestimmt noch das eine oder andere Geheimnis gelüftet wird.

Fazit: „Wir zwei in fremden Galaxien“ von Kate Ling hat mir unheimlich gut gefallen. Die Geschichte erinnert mich an eine Jugendversion des dystopischen Romans „Schöne neue Welt“ von Aldous Huxley, die ins All versetzt wurde. Diese Idee konnte mich durch und durch begeistern. Man sollte vor dem Lesen aber bedenken, dass es sich um ein Buch für jüngere Leser ab 14 Jahren handelt. Daher steht die Liebesgeschichte ganz klar im Vordergrund.

Veröffentlicht am 12.02.2017

Ein schöner Mix - düster, melancholisch, traurig und hoffnungsvoll

Winterstern (Anthologie)
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Mit „Winterstern“ hat der Sternensand Verlag zum ersten Mal eine Anthologie veröffentlicht. Sechszehn verschiedene Autoren haben Kurzgeschichten zum Thema Winterstern geschrieben. Einige Autoren kannte ...

Mit „Winterstern“ hat der Sternensand Verlag zum ersten Mal eine Anthologie veröffentlicht. Sechszehn verschiedene Autoren haben Kurzgeschichten zum Thema Winterstern geschrieben. Einige Autoren kannte ich bereits, wie Juliane Maibach, Regina Meißner, Maya Shepherd und C.M. Spoerri. Andere Autoren waren mir gänzlich unbekannt. Das Cover ist einfach wundervoll. Ein absoluter Hingucker!

Vor jeder Geschichte findet sich ein kurzer Klappentext, hinter der jeweiligen Kurzgeschichte kann man noch ein paar Fakten über den Autor erfahren. Ich habe in diesem Buch ein paar neue Autoren entdeckt, deren Geschichten und Schreibstile mir gut gefallen haben. Die verschiedenen Kurzgeschichten variieren von düster, melancholisch, traurig und hoffnungsvoll. In diesem Buch ist auf jeden Fall für jeden Geschmack etwas dabei. Einige Geschichten waren nicht so mein Fall und andere wiederum haben mich von Anfang an gefesselt. Besonders gut gefallen haben mir die Geschichten von Anne Neuschwander, Jamie L. Farley, C.M. Spoerri, Maya Shepherd und Sabrina Weisensee. Beim Lesen merkt man, wie viel Mühe und Arbeit in dem Buch steckt und dass die Kurzgeschichten sehr liebevoll ausgewählt wurden. Ich finde es wahnsinnig toll, dass der Verlag auch Newcommern eine Chance gegeben hat.

In „Allein“ von Anne Neuschwander geht es um die Wächterin Ravii, die kaum magische Fähigkeiten hat und daher nur das Signalfeuer bewachen darf. Diese Geschichte hat mir gut gefallen, da sie eine der wenigen hoffnungsvollen Geschichten mit gutem Ausgang ist. Leider haben es Kurzgeschichten an sich, dass sie oft mit dem Tod von jemandem enden. Daher hat mir diese Geschichte mit ihrer positiven Grundstimmung gut gefallen. „Verloren“ von Jamie L. Farley handelt von dem Assassinen Duhirion, der am magischen Winterfest ein letztes Mal seine verstorbene Geliebte treffen möchte, um sich von ihr zu verabschieden. Diese Geschichte hat mich sehr berührt und auch der Schreibstil des Autors war sehr angenehm zu lesen. C.M. Spoerri erzählt in ihrer Geschichte „Selbstlos“ von der Zofe Mathilda, deren Herrin von einem tödlichen Fluch getroffen wurde. Im nahegelegenen Wald macht sich Mathilda schließlich auf die Suche nach einem berüchtigten Hexer, der ihrer Herrin helfen könnte. Ich liebe den Schreibstil und die Fantasybücher von C.M. Spoerri und daher konnte sie mich auch mit ihrer Kurzgeschichte überzeugen. Mit Maya Shepherd war eine weitere meiner Lieblingsautorinnen in der Kurzgeschichtensammlung vertreten. Ich habe ihre Märchenhaft-Reihe und die Dear Sister-Reihe gelesen und liebe Mayas Art zu Schreiben. Umso mehr habe ich mich über ihre Kurzgeschichte „Vereist“ gefreut. Darin geht es um Paul und Florance aus der Radioactive-Reihe, in die ich schon immer reinschnuppern wollte. Diese Reihe steht nun auf jeden Fall auf meiner Leseliste. Die größte Überraschung war die Kurzgeschichte „Hölzern“ von Sabrina Weisensee. Sie erzählt von dem Puppenspieler Pino Collodi und seiner Marionette Prinzessin Winterstern. Diese Geschichte hat mich direkt in ihren Bann gezogen. Hier stimmte einfach alles. Ein angenehmer Schreibstil, märchenhafte Elemente und eine spannende Handlung machen diese Kurzgeschichte zu meiner Nummer eins.

Fazit: Die Anthologie „Winterstern“ ist ein schönes Buch für Zwischendurch, wenn man wenig Zeit hat und trotzdem kurz in fremden Welten abtauchen möchte. Es gibt düstere, melancholische, traurige oder hoffnungsvolle Kurzgeschichten, die einen tollen Einblick in den Schreibstil der verschiedenen Autoren geben. Die Gestaltung des Buches ist wundervoll und es findet sich für jeden Geschmack etwas.

Veröffentlicht am 02.02.2017

Ein wunderbares Lesevergnügen für Jung und Alt – bezaubernd, humorvoll und überraschend.

Zeitreise mit Hamster
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Das Buch „Zeitreise mit Hamster“ von Ross Welford wurde mir auf der Frankfurter Buchmesse wärmstens ans Herz gelegt. Normalerweise lese ich eher selten Kinderbücher, aber bei diesem lustigen Titel konnte ...

Das Buch „Zeitreise mit Hamster“ von Ross Welford wurde mir auf der Frankfurter Buchmesse wärmstens ans Herz gelegt. Normalerweise lese ich eher selten Kinderbücher, aber bei diesem lustigen Titel konnte ich einfach nicht widerstehen. Das Buch wird empfohlen für Leser ab 10 Jahren, hat aber durch seine zuckersüße Umsetzung auch für Erwachsene einen tollen Unterhaltungswert. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen, wobei mich besonders die Sichtweise von Al begeistern konnte. Es war richtig erfrischend und vor allem sehr witzig, die Welt mit all ihren Problemen aus Kinderaugen zu betrachten.

An seinem zwölften Geburtstag erhält Al Chaudhury einen Brief von seinem verstorbenen Vater. Doch anstatt auf liebevolle letzte Worte zu blicken, findet Al darin eine Anleitung für eine selbstgebaute Zeitmaschine, bestehend aus einer Zinkwanne und einem Laptop. Damit soll in das Jahr 1984 reisen und mal eben den Tod von seinem Vater verhindern. Eigentlich muss er dafür nur einen einfachen Gokart-Unfall vereiteln. Hört sich doch ganz einfach an, oder? Da Al nicht auf den Kopf gefallen ist, wird alles gründlich durchdacht und vorbereitet. Dann ist es soweit und es geht an die Ausführung des (fast) sicheren Plans. Doch irgendwie verselbstständigen sich die Dinge und Al schlittert von einer Katastrophe in die nächste.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des wundervollen Schreibstils von Ross Welford sehr leicht gefallen. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Al erzählt und liest sich wie ein richtiges Tagebuch. Die Erzählweise und die Wortwahl wurden perfekt auf die Zielgruppe von ab zehn Jahren angepasst. Es hat richtig Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen. Man bekommt einen ganz anderen Blick auf die Welt. Al´s Sichtweise ist teilweise sehr unschuldig, fast schon kindlich-naiv, gemischt mit einer großen Portion Intelligenz und Skepsis. Schließlich muss er seinem Namen Albert Einstein Hawking Chaudhury gerecht werden. Al´s Gedanken haben mich mehr als einmal zum Lachen gebracht. Er ist einfach ein unglaublich liebenswerter Protagonist. Auch andere Charaktere wie Al´s Vater und sein Großvater wurden toll dargestellt. Dazu kommen dann noch ein (leicht) aufdringlicher Stiefvater, der Al´s Vater ersetzen möchte, und eine nervtötende Stiefschwester. Doch egal wie eigenartig die Charaktere auch sind, man musste sie einfach mögen. Einmal angefangen konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Da ich das Buch aufgrund der Altersangabe nie in Betracht gezogen hätte, bin ich wirklich froh über die Empfehlung auf der Buchmesse. Obwohl ich ganze zwanzig Jahre älter bin als die eigentliche Zielgruppe, hat mir dieses Buch viel Freude bereitet.

Fazit: Das Buch „Zeitreise mit Hamster“ von Ross Welford ist für mich eine totale Überraschung. Hinter dem lustigen Titel versteckt sich eine wirklich bezaubernde und lesenswerte Geschichte, die mir viel Freude bereitet hat. Wer ein kurzweiliges Lesevergnügen für Jung und Alt mit einer gelungenen Mischung aus Witz und Charme sucht, sollte unbedingt zu diesem Buch greifen.