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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.04.2024

Liebenswert, humorvoll und ein Buch voller Bücher

Die Bibliothek der guten Taten
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Von Anfang an hat mich dieses Buch gefesselt. Der Wortwitz und die geistreichen Unterhaltungen, verknüpft mit einem großartigen Schreibstil, haben das Lesen wirklich zu einem Vergnügen gemacht. Verschiedene ...

Von Anfang an hat mich dieses Buch gefesselt. Der Wortwitz und die geistreichen Unterhaltungen, verknüpft mit einem großartigen Schreibstil, haben das Lesen wirklich zu einem Vergnügen gemacht. Verschiedene Charaktere treffen aus unterschiedlichen Gründen in einem Haus in der Bretagne zusammen und bilden eine Art Zweckgemeinschaft, um sich gegenseitig zu heilen und ins Leben zurückzufinden. Ich habe lauthals gelacht und auch die eine oder andere Träne verdrückt. Manchmal ist es einfach nur wichtig, füreinander da zu sein. Das Buch plädiert dafür, dass wir nicht vorschnell über andere urteilen sollten, denn jeder trägt sein eigenes Päckchen. Gebt einander die Chance, euch kennenzulernen.

Als Büchernarr hat mich besonders das Setting mit der Bibliothek, dem Buchladen und dem Buch Café sowie die zahlreichen literarischen Bezüge angesprochen. Allerdings muss ich gestehen, dass die Beschreibungen der Köstlichkeiten im Buch etwas gemein sind – beim Lesen läuft einem das Wasser im Mund zusammen.
Wer also nach etwas sucht, das zum Lachen, Schmunzeln und Wohlfühlen einlädt, ist mit diesem Buch gut beraten.

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Veröffentlicht am 22.04.2024

Wohlfühl-Krimi mit besonderem Charme

Trüffelgold
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Der erste Fall für die Pariser Kommissarin, die sich gerade eine Auszeit genommen hat, führt sie auf den Hof ihrer Großmutter, wo sie von einem zauberhaften Familienanhang begrüßt wird. Neben ihrer Großtante ...

Der erste Fall für die Pariser Kommissarin, die sich gerade eine Auszeit genommen hat, führt sie auf den Hof ihrer Großmutter, wo sie von einem zauberhaften Familienanhang begrüßt wird. Neben ihrer Großtante Leonie gibt es den wortkargen George, der Tiere mehr als Menschen mag, und natürlich das Hängebauchschwein. Die Charaktere werden wunderbar beschrieben und lebendig vor Augen geführt, sodass man sich fühlt, als säße man gemeinsam mit den Protagonisten im Hof.

Der Roman bietet nicht nur spannende Ermittlungen, sondern auch eine Fülle kulinarischer Genüsse. Nebenbei wird gut gegessen, gekocht und gebacken, was den Krimi zu einem kulinarischen Erlebnis macht.

Marie wird direkt in den Fall hineingezogen, obwohl er nicht ihrer ist. Ihr Freund aus Kindertagen gerät unter Verdacht, ihre Freundin verliert ihren Verlobten, und auch sie selbst schwebt in Gefahr. Die Handlung ist gut durchdacht und lässt den Leser bis zum Schluss mitfiebern.

Alles in allem bietet das Buch gute Unterhaltung, ist lebendig geschrieben und nicht so leicht durchschaubar. Die Spannung steht nicht immer im Vordergrund, was jedoch dem Charme dieses Wohlfühl-Krimis keinen Abbruch tut

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Veröffentlicht am 19.04.2024

Enttäuschende Umsetzung eines klassischen Krimi-Motivs

Mrs Potts’ Mordclub und der tote Nachbar
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Als langjähriger Fan von Krimis und geprägt von Figuren wie Miss Marple und Jessica Fletcher, war ich gespannt darauf, das Hörbuch aus der Bücherhalle auszuleihen. Die Grundidee der Geschichte, eine ältere ...

Als langjähriger Fan von Krimis und geprägt von Figuren wie Miss Marple und Jessica Fletcher, war ich gespannt darauf, das Hörbuch aus der Bücherhalle auszuleihen. Die Grundidee der Geschichte, eine ältere Dame, die Ermittlungen durchführt und den Fall schnell löst, ist nicht neu. Jedoch hat mich die Umsetzung enttäuscht. Die Erzählung zog sich langatmig dahin und wirkte zäh. Die Protagonistin, eine einsame und zurückgezogene ältere Dame, wird mit dem Mord an ihrem Nachbarn konfrontiert. Zusammen mit zwei anderen Frauen beginnt sie zu ermitteln, doch mir fehlte die Spannung und die gewitzte Raffinesse, die ich von ähnlichen Geschichten gewohnt bin. Das Ende wirkte zudem überzogen und konnte mich nicht überzeugen. Um Spoiler zu vermeiden, möchte ich hier nicht näher darauf eingehen.

Insgesamt hinterlässt "Ester Band" bei mir einen zwiespältigen Eindruck. Es gibt noch viel Raum für Verbesserungen, sowohl in Bezug auf die Spannung als auch auf die Charakterentwicklung und den Handlungsverlauf.

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Veröffentlicht am 17.04.2024

Die eigentlich Aufgabe ist noch nicht gelöst....

Die Stille der Flut
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Lina Lübbers wird aufs platte Land nach Ostfriesland geschickt, um eine Undercover-Mission zu erfüllen. Kaum angekommen, wird sie bereits in einen Mordfall und das Verschwinden eines Mädchens verstrickt. ...

Lina Lübbers wird aufs platte Land nach Ostfriesland geschickt, um eine Undercover-Mission zu erfüllen. Kaum angekommen, wird sie bereits in einen Mordfall und das Verschwinden eines Mädchens verstrickt. Die Nähe zu Holland verleiht dem Buch einen länderübergreifenden Charakter und beleuchtet die Probleme, mit denen Ermittler an der Grenze konfrontiert sind.

Elke Bergsma und Anna Johannsen integrieren in diesem Krimi eine Vielzahl von Themen, darunter Mord, Drogenkriminalität, Prostitution und Milieuverbrechen. Die Entwicklung des Falles geht Hand in Hand mit dem Kennenlernen der Protagonisten. Anfangs mag es verwirrend sein, dass jedes Kapitel abwechselnd aus der Perspektive von Kea und Lina erzählt wird, doch dies ermöglicht es dem Leser, viel über ihre Beziehungen und Vergangenheiten zu erfahren.

Insgesamt hat mir die Story gut gefallen, jedoch bleibt Linas eigentliche Aufgabe unerledigt. Es scheint, als müsse die Ermittlerin in Aurich noch weitermachen, bis ihre Mission abgeschlossen ist.

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Definitiv einer meiner all-time-favorites

Die Wand (Marlen Haushofer: Die gesammelten Romane und Erzählungen 3)
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Dieses Buch zählt für mich definitiv zu meinen all-time-favorites. Im Laufe meines Leselebens habe ich es immer wieder zur Hand genommen und erneut verschlungen.

Die Geschichte ist einfach und doch tiefgründig. ...

Dieses Buch zählt für mich definitiv zu meinen all-time-favorites. Im Laufe meines Leselebens habe ich es immer wieder zur Hand genommen und erneut verschlungen.

Die Geschichte ist einfach und doch tiefgründig. Die Protagonistin, die ohne Namen bleibt, wird durch eine undurchdringliche Wand von der Welt isoliert. Ihr Leben war zuvor alles andere als erfreulich, und sie selbst war kein besonders sympathischer Charakter. Doch nun wird sie abrupt mit Einsamkeit, dem Verlust jeglicher Kommunikation und der Aussichtslosigkeit konfrontiert. Sie steht vor der Herausforderung, sich selbst zu finden, über sich hinauszuwachsen und ihr Leben neu zu gestalten. Obwohl Wind, Regen und Tiere die Wand nach und nach passieren können, bleibt die Frage: Warum versucht die Frau nicht, dieses Gebiet zu verlassen?

Aus einer asozialen Frau wird im Verlauf der Handlung eine zufriedene und glückliche Person. Durch Selbstreflexion findet sie zu sich selbst und erkennt ihre Stärken.

Das Buch lässt viel Raum für Interpretation. Ist es eine Metapher für Depressionen, in denen Menschen gefangen sind? Oder ist es eine Kritik an unserer konsumorientierten Welt, die uns vor Augen führt, dass die Natur uns alles bietet, was wir brauchen? Jeder Leser kann seine eigenen Schlüsse ziehen.

Die Sprache ist einfach, aber dennoch berührend in ihrer Eindringlichkeit. Dieses Buch hat seit Jahren einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen.

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