Ein Buch welches nur positiv überrascht und zum nachdenken anregt
Niemannswelt – Als ich mich verlor, habe ich dich gefundenCarina Bartsch entwirft in "Niemannswelt" eine beklemmende Zukunftsvision: Nach einer von Männern verursachten Katastrophe haben Frauen die Macht übernommen und eine Gesellschaft etabliert, in der Männer ...
Carina Bartsch entwirft in "Niemannswelt" eine beklemmende Zukunftsvision: Nach einer von Männern verursachten Katastrophe haben Frauen die Macht übernommen und eine Gesellschaft etabliert, in der Männer isoliert in Laboren leben. Dort werden sie erforscht und dienen als Studienobjekte. Zoe, eine Dozentin für "Männliche Psychologie", ist Teil dieses Systems und überzeugt von dessen Notwendigkeit. Doch ihre Begegnung mit Flynn, einem der isolierten Männer, stellt alles in Frage, woran sie bisher geglaubt hat.
Flynn ist anders als die anderen Männer, die Zoe bisher kennengelernt hat. Er ist intelligent, sensibel und weckt Gefühle in ihr, die sie sich selbst kaum erklären kann. Zwischen den beiden entwickelt sich eine zarte und zugleich verbotene Beziehung, die von Anfang an unter dem Druck der gesellschaftlichen Umstände steht. Zoe beginnt, die Ideologie ihrer Welt zu hinterfragen und erkennt nach und nach die Grausamkeit des Systems, dem sie selbst angehört. Die Beziehung zu Flynn wird so zum Katalysator für ihre persönliche Entwicklung und ihren Kampf gegen die bestehende Ordnung.
Carinas Schreibstil ist flüssig und emotional, wodurch die innere Zerrissenheit von Zoe und die wachsende Verbundenheit zu Flynn eindringlich vermittelt werden. Die Geschichte ist spannend und regt zum Nachdenken über Machtstrukturen, Geschlechterrollen und die Frage nach Schuld und Verantwortung an. "Niemannswelt" ist ein lesenswertes Buch mit einer wichtigen Botschaft über Menschlichkeit und die Kraft der Liebe. Es bleibt spannend, wie es in Band 2 mit Zoe und Flynn weiter geht.