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Veröffentlicht am 06.06.2019

Erinnerungen - in "gebundener" Form...

Die verborgenen Stimmen der Bücher
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"Die verborgenen Stimmen der Bücher" von Bridget Collins, erschien im Aufbau Verlag (RL, HC, 467 Seiten) und besitzt ein wirklich wunderschönes, blumiges Cover: Doch der äußere Anschein trügte mich etwas; ...

"Die verborgenen Stimmen der Bücher" von Bridget Collins, erschien im Aufbau Verlag (RL, HC, 467 Seiten) und besitzt ein wirklich wunderschönes, blumiges Cover: Doch der äußere Anschein trügte mich etwas; da der Romaninhalt durch den Erzähl- bzw. Schreibstil eine gewisse Düsterkeit nicht vermissen ließ. Erwartet hatte ich eine andere Geschichte als diejenige, die ich vorgefunden habe:


"Obwohl in seiner Welt Bücher geächtet sind, wird der junge Emmett bei einer Buchbinderin in die Lehre gegeben. Hier lernt er die Macht von Geschichten kennen - und begreift, dass er eine besondere Gabe besitzt. Er kann wie seine Lehrmeisterin Menschen ihre dunklen Erinnerungen nehmen. Doch was ist mit seiner eigenen Geschichte? Emmett muss erkennen, dass er selbst in ein Geheimnis eingebunden ist - in eine Geschichte voller Liebe und Leid". (Quelle: Buchrückentext)

Es geht in diesem opulent geschriebenen Roman um Erinnerungen, die von Emmetts Lehrmeisterin Seredith "gebunden" werden: "Erinnerungen, die die Menschen nicht ertragen, mit denen sie nicht leben können - und die an einem Ort verwahrt werden, an dem sie keinen Schaden anrichten können" - so ein Textauszug.

Der Roman hat drei Teile; wobei mir leider nur der letzte (der auch die Auflösung der vorangegangen Teile beschreibt), gefallen hat: Trotz sehr atmosphärischen Beschreibungen und interessanter Einblicke in die Arbeit eines (früheren) Buchbinders - die eine Kunst war - konnte mich der erste Teil des Romans, in dem es hauptsächlich um Emmett, seine Familie auf dem Hof, auf dem er mitarbeitet, bis er ein mysteriöses Fieber bekommt und die Buchbinderlehre beginnt, geht. Die Geschichte spielt in einem vorigen Jahrhundert, würde z.B. ins viktorianische Zeitalter mit Kutschen, Kerzen, Holzöfen etc. passen oder ins 18. Jhd. Um Bücher geht es im Grunde genommen weniger als um Erinnerungen, die darin aufbewahrt werden und Emmett zeigen, dass er ein Buchbinder ist: Er selbst soll gebunden werden, was jedoch aus diesem Grunde nicht funktioniert und er infolgedessen halb wahnsinnig wird und längere Zeit benötigt, um zu gesunden.
Nach dem Tod der alten Buchbinderin, eine sehr einfühlsame und sympathische Figur, sieht es ein anderer Buchbinder als seine Pflicht an, ihn als Lehrling aufzunehmen: De Havilland. Er nutzt seine Kunst allerdings anders als Seredith und Macht und Geld stehen obenan. So zählt er auch vermögende Bürger zu seinen Kunden; u.a. den Vater von Lucian Darney, der in diesem Roman eine wichtige Rolle spielt...

Die Lesefreude am Handlungsverlauf des Romans, der zwar sprachlich filigran und im Grunde genommen schön zu lesen ist, wurde für mich durch die Langatmigkeit und zuweilen fast ausufernde Beschreibungen, eine gewisse Detailverliebtheit und eine oftmals erscheinende Düsterkeit sehr getrübt; die Längen nahmen mir leider die Spannung. Der zweite Teil ist eine Rückblende, die sehr gut das Leben auf dem Bauernhof mit seinen vielfältigen Aufgaben der Familie Emmetts beschreibt. Winter und Frühling auf dem Land sind sehr atmosphärisch geschildert; Lucian Darney lernt Alta, die Schwester Emmetts kennen - und Emmett selbst. In diesem Teil nimmt der Roman eine völlig andere Richtung an; es geht um Freundschaft, aber auch um "verbotene" (damals zumindest) Liebe; auch um Macht und Einfluss, den der Vater Lucian Darney's, ein Fabrikbesitzer, hat: Hier ist - zusammen mit dem völlig sinnlosen Tod und dargestellten Brutalität eines Hundes - für mich die Handlung etwas "aus den Fugen": Eigentlich müsste, wir sind inzwischen im dritten Teil, der alte Darney "gebunden" werden, der übergriffig ist - und um seine Missetaten stets zu wiederholen, die betreffende Person von de Havilland "binden" lässt. Zudem schafft er sich selbst "eine kleine Bibliothek" an, die sein Sohn später findet - und sich fragt, ob er ebenso eiskalt und brutal ist wie der Vater.... Bis gegen Ende des Romans blieb die Figur Lucian Darney für mich ungreifbar und blass, obgleich dessen Beweggründe und Persönlichkeit der Auslöser der Geschehnisse waren....

Gegen Ende des Romans geschieht ein Mord, der nicht weiter verwundert und eine Bibliothek geht in Flammen auf: Das Ende lässt mich leider mit sehr zwiespältigen Gefühlen zurück und vielen offenen Fragen: Die Sprache von Bridget Collins gefiel mir sehr, die Handlung dieses Romans leider sehr viel weniger; sie hat mich leider nicht erreicht, daher kann ich nur 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 14.08.2018

Der schwimmende 'bookstore'

Mein wunderbares Bücherboot
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Sarah Henshaw, Ihres Zeichens Journalistin, hat tagebuchartig ihre Erlebnisse und Eindrücke auf ihrem 2009 gekauften Narrowboat", einem ehemaligen Schleppkahn, dem sie den Namen Joseph gibt, in Buchform ...

Sarah Henshaw, Ihres Zeichens Journalistin, hat tagebuchartig ihre Erlebnisse und Eindrücke auf ihrem 2009 gekauften Narrowboat", einem ehemaligen Schleppkahn, dem sie den Namen Joseph gibt, in Buchform bei Eden-Books, im Verlag der Edel Books Germany, (gebunden, 2018) veröffentlicht.


Eine große Abenteuerlust und das Vorhaben, mal "auszusteigen", ist der Autorin zu eigen. Sie steht zu ihrem - im weiteren Verlauf auch mal durchaus selbstkritischen - Book Barge-Projekt, wenn auch einiges etwas naiv und unausgereift, nicht sehr überlegt, auf mich wirkt: Auf jeden Fall ist ihre Euphorie, ihr Durchhaltevermögen und viel Neugier sehr beachtenswert!

Die Motive dieser Kanalfahrt durch Englands Flüsse und Kanäle, die der Autorin in Sachen Schleusen einiges abverlangen, sind eigene und auch, das Bewusstsein für die ungewisse Zukunft des lokalen Buchhandels zu schärfen. Anfangs läuft es (mit Unterstützung des Exfreundes Stu und der ihrer Eltern) sehr gut; doch bald häufen sich auch Probleme, die teils technischer, teils finanzieller Natur sind....

Man lernt kleine Städte und Dörfer am jeweiligen Fahrabschnitt kennen und zuweilen einige sehr nette Zeitgenossen, die Sarahs Existenzbedürfnisse gegen Bücher erfüllen: So wird sie zu Drinks, zu Essen und auch mal zu einer Übernachtung auf ihrer 6monatigen Flussreise (Mai bis Oktober 2011) eingeladen.

Schöne Sätze über Buchhändler und Anekdoten über bekannte Bücher von R.L. Stevenson, Charles Dickens oder Kenneth Graham's berühmtes "Der Wind in den Weiden" sind in den Roman eingeflochten; allerdings entsprach die Reise literarisch nicht meinen Erwartungen: Sehr durchbrochen war der Text, in Diary-Form viele Begebenheiten und stilistisch sprach mich das Buch nicht an: Episodenhaft reihen sich viele Ereignisse, die teils nichts mit der Reise zu tun haben und mit denen ich teils überhaupt nichts anzufangen wusste. Einiges wirkte auf mich arg überdreht, was meinen Lesegenuss etwas schmälerte. Auch die Tatsache, dass Sarah Henshaw sich auf dieses etwas waghalsige Abenteuer einließ ohne die geringsten Kenntnisse über Betriebswirtschaft oder den Einzelhandel, ließen mich staunen. Auch den Ausbau sanitärer Anlagen - der dann später revidiert wurde - konnte ich nicht nachvollziehen.

Dennoch bleibt festzuhalten, dass die Autorin hehre Ziele hatte, den lokalen Buchhandel zu stärken und es bleibt zu hoffen, dass sie für die neue Fahrt - die geplant 2019 in Frankreich stattfinden soll - ihre Erkenntnisse und mehr know how in die Reise einbringen kann. Besonders sympathisch waren mir Stu und auch Joseph; die Bootsführerin selbst konnte mich leider nicht erreichen.

Fazit:

Eine Art "Logbuch" einer abenteuerlichen und etwas waghalsigen Fahrt mit einem Bücherboot durch Mittelengland, in der es nicht nur um Bücher geht, sondern für Sarah Henshaw auch um eine Reise zu sich selbst bedeutete. Mich konnte das Logbuch leider weniger überzeugen, dennoch wünsche ich der Autorin gutes Gelingen und allzeit gute Fahrt auf der 2. Reise auf Frankreichs Kanälen - mit hoffentlich guter Vorbereitung! Joseph wünsche ich ebenfalls noch ein langes Leben (und an den Schleusen besser 4 Hände ;)

Veröffentlicht am 07.03.2018

Fiktives, kriminalistisches "Kabinettstückchen" auf einem Luftschiff anno 1880 ....

Himmelsliebe
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"Himmelsliebe" von Gitta Edelmann erschien als TB, 2018 im Gmeiner-Verlag, München.

Es handelt sich bei dem Roman, der in der Reihe "Historischer Roman" und unter "Spannung" vom Gmeiner-Verlag verlegt ...

"Himmelsliebe" von Gitta Edelmann erschien als TB, 2018 im Gmeiner-Verlag, München.

Es handelt sich bei dem Roman, der in der Reihe "Historischer Roman" und unter "Spannung" vom Gmeiner-Verlag verlegt wurde, eher um eine utopische Alternativgeschichte, die bereits beim Vorgänger (Badisches Wiegenlied) begann und die Geschichte 'umschrieb': Die Länder Deutschland und Frankreich hatten in ein geeinigtes "Frankoallemannien" gemündet, in dem sowohl deutsch als auch französisch gesprochen wurde. Besonderen Wert legte man auf die Rechte der Frauen, die auch sprachlich ihren (etwas witzigen, wie ich finde) Ausdruck fand. So wurden aus "Luftschiffern und Luftschifferinnen" also Luftschifferi, aus Preußen, Briten und Russen beiderlei Geschlechts die Preußi, Briti und Russi.

"Die Welt der Himmelsliebe" klärt im Anhang über die Idee zum Roman auf, über die Sprache, die Frauen und den emanzipatorischen Ansatz, der zu dieser Zeit des ausgehenden 19. Jhd. wahrlich noch in den Kinderschuhen steckte bzw. kaum vorhanden war; über die Luftschifffahrt, andere Länder, die Sage um Rungholt und historische Figuren (ihres Adelstitels beraubt, die wurden in Frankoallemannien abgeschafft), die ohnehin spärlich in dem Roman vorkommen und die Utopie zu Himmelsliebe selbst.

Ich empfehle (so habe ich es praktiziert zum besseren Verständnis des Romans), den Anhang zuerst zu lesen, was den "Leseri" ein genaueres Bild vermittelt, was zu erwarten ist, ansonsten aber nichts vorwegnimmt.

Die Kapitänin Alberta Lefort begibt sich mit allerlei Bordpersonal, darunter die Kommunikatorin Annie Dupont, die eine wichtige Rolle spielen wird, aber auch Seitensteuerin Emma und einigen männlichem technischen wie wissenschaftlichem Personal auf eine Forschungsreise ins Wattenmeer - so die offizielle Version, in Wahrheit soll die "Himmelsliebe" den sagenumwobenen Schätzen Rungholt's auf die Spur kommen bzw. diese bergen, bevor es die Britis tun... Letztere werden durch den angesehenen Luftkapitän James MacAllister vertreten, der Alberta aus früherer Zeit durchaus zugetan ist.... Die Reise verläuft jedoch nicht wie vorgestellt, da Sabotageakte zur Zwischenlandung zwingen und es einen Mord an Bord der Himmelsliebe gibt, den Alberta, unter Berücksichtigung der Directiven, mit ihrem ersten Offizier Friedrichsen lösen muss, um die Fahrt fortsetzen zu können.

Der kriminalistische Teil des Romans sorgte in meinem Falle nicht unbedingt für Spannung; anfangs waren mir auch die technischen Details zu ausufernd. Hauptsächlich geht es im Roman um die Beziehung der Geschlechter, wobei ein emanzipatorischer Ansatz zu finden ist, der jedoch teils auch klischeehaft besetzt ist. Nur der Protagonist Friedrichsen, der eine sympathische Entwicklung nahm, konnte mich überzeugen, alle anderen Figuren blieben mir fremd und ich konnte keine wirkliche Nähe zu ihnen herstellen. Zu Beginn des Romans schienen mir (gewollt) die Geschlechterrollen eher ins Gegenteil verkehrt, so dass Männer allzu anhänglich beschrieben wurden...

Ich sehe den Roman weder in der Rubrik "historischer Roman" noch unter dem Untertitel "Spannung" als sehr gelungen gelistet. Er ist eher ein emanzipatorisches Schelmenstück auf einem Luftschiff, das natürlich von einer Kapitänin geleitet wird, in dem ich jedoch die eigentlich witzige Idee nicht sehr kunstvoll umgesetzt empfinde. Man hätte mit Sicherheit mehr daraus machen können. Mich konnte der Roman leider nicht überzeugen, daher vergebe ich 3 Sterne und 79° auf der Skala der "Histo-Couch".

Veröffentlicht am 14.02.2018

Valentinstag in der Valerie Lane

Die Chocolaterie der Träume
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Bei "Die Chocolaterie der Träume" von Manuela Inusa handelt es sich um Band 2 der "Valerie Lane"-Serie: In der Valerie Lane gibt es einige Geschäfte, deren Inhaberinnen Freundinnen sind und den Geist der ...

Bei "Die Chocolaterie der Träume" von Manuela Inusa handelt es sich um Band 2 der "Valerie Lane"-Serie: In der Valerie Lane gibt es einige Geschäfte, deren Inhaberinnen Freundinnen sind und den Geist der Valerie Bonham, jener warmherzigen und zutiefst menschlichen Ladenbesitzerin, die einst hier Geschäfte tätigte, weiterleben lassen: Die Kunden sollen mehr als ein paar Geschäfte in der kleinen Oxforder Seitenstraße entdecken: Auch Wärme, Geborgenheit und von Herzen kommende Freundlichkeit erwartet sie hier. Diese Maxime haben sich die Freundinnen auf die Fahne geschrieben.

In diesem 2. Band spielt Keira Buckley (29), die Besitzerin der "Chocolaterie", die Hauptrolle: Sie ist leidenschaftliche Konditorin und stellt für ihr Leben gerne neue Pralinenkreationen her, geht in ihrem kreativen Beruf auf. Da sie gerne nascht und auch die Eigenkreationen probieren muss, wird sie mit der Zeit etwas üppiger und kurvenreicher: Ihrem Lebensgefährten Jordan, der hier wirklich als ein Idiot dargestellt wird, gefällt dies wenig und er kritisiert Keira häufig, bemängelt ihren wenig sportlichen Sinn und ihre Vorliebe für Süßes. Um den weiteren Verlauf dieser nicht sehr glücklichen Beziehung geht es fortan - um Keiras Entwicklung und auch um den "Montagsmann", einem Herrn, der stets am Montag Pralinen kauft und auf dessen Erscheinen sich Keira immer mehr freut...

Man lernt in dem Roman auch alle weiteren Freundinnen Keiras kennen, da ist Susan, die ein Wollgeschäft führt; Laurie, die beste Freundin Keiras, die Tee über alles liebt, den "Tea Corner" betreibt und bei der sich die Freundinnen (und Gäste) jeden Mittwoch treffen, um sich Neuigkeiten zu berichten; da ist Orchid, die Geschenkartikel verkauft und Ruby, die den Antiquitätenladen ihrer verstorbenen Mutter weiterführt und sich neben der Arbeit im Laden um ihren etwas dementen Vater kümmert...

Da ist auch Gary, ein früherer Schriftsteller, der immer an der Ecke der Valerie Lane sitzt und sich des öfteren über leckere Kekse oder einen Tee freuen kann oder eine Mrs. Witherspoon, die an den Mittwochstreffen gerne teilnimmt und den Freundinnen gesteht, dass sie nicht weiß, wie sie einen neuen Kühlschrank bezahlen soll. Die hilfsbereiten Freundinnen fassen sofort einen Plan...

Im Grunde genommen ist es eine in malerische Form gebrachte Beziehungsstory, die allerdings meinen Geschmack so überhaupt nicht treffen konnte: Vieles ist sehr klischeehaft dargestellt, Keira für ihre 29 Jahre wenig selbstbewusst und die Botschaft des Frauenromans, der sich bemüht, eine romantische Stimmung aufkommen zu lassen, lautet: Sei du selbst und lass Dich nicht unterkriegen. Ertrage keine Demütigungen und setze klare Grenzen. Dies hätte man in besserer Form vermitteln können, etwas anspruchsvoller als am Beispiel eines chinesischen Essens, das teilweise in Jordans statt in Keiras Magen landete....
Auch die Themen Kinderwunsch und Partnerschaft spielen hier eine nicht unerhebliche Rolle.

Der Roman ist flüssig zu lesen und besteht zu einem hohen Prozentsatz aus wörtlicher Rede; die Romanidee und das sehr schöne Cover gefielen mir, aber an die Umsetzung hatte ich höhere Erwartungen. Mich konnte Valerie Lane 2 leider nicht überzeugen, schade!

Veröffentlicht am 11.12.2017

Handlicher Kalender mit Sinnsprüchen fürs ganze Jahr...

... durch's Jahr kommen
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".... durchs Jahr kommen" von Bernd Desinger erschien im Grupello-Verlag, Düsseldorf, 2013 und ist ein Sammelsurium vieler Sinnsprüche (365 an der Zahl plus einen für das Schaltjahr) und Aphorismen, die ...

".... durchs Jahr kommen" von Bernd Desinger erschien im Grupello-Verlag, Düsseldorf, 2013 und ist ein Sammelsurium vieler Sinnsprüche (365 an der Zahl plus einen für das Schaltjahr) und Aphorismen, die allesamt aus der Feder (und der Lebenserfahrung) des Autors stammen.


Format und Aufmachung finde ich schon sehr gelungen. Das Cover hat mich auch angesprochen, jedoch der Inhalt konnte mich leider nicht vollends überzeugen:


Das Büchlein ist wie ein Kalender mit 365 Tagen, bei dem es dem geneigten Leser möglich ist, jeden Tag hineinzublicken - und den jeweiligen Spruch zum Beispiel zum Tagesmotto zu bestimmen. Viele der Sinnsprüche fand ich grundsätzlich positiv, andere sagten mir ehrlich gesagt - überhaupt nichts.


Ich muss jedoch dazu sagen, dass ich seit Jahrzehnten Weisheiten und Sprüche (aus Literatur, Philosophie, Psychologie u.a.) sammle und diese zusammengetragenen Verse, Dichtungen, Aphorismen sehr mag. Dies war ein Grund für mich, mir dieses Büchlein genauer anzuschauen. Ich denke, das Sammeln von Weisheiten, sinnigen Sprüchen, die sowohl das Herz als auch den Verstand berühren, sind überaus spezifisch und sehr individuell.


Daher konnte ich leider meine Erwartungen an die Aphorismen nicht als erfüllt betrachten und dementsprechend nur 3 Sterne vergeben. Für Sammler und Liebhaber von Weisheiten und Aphorismen jedoch ist das Buch im handlichen Format einen Blick wert.