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Veröffentlicht am 26.07.2025

erschreckende Ähnlichkeit mit der Realität

Als die Freiheit starb – Resignation
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Dieser Roman hat mich wirklich gefesselt. Es ist ein dystopischer Roman, aber er ist so nah an unserer Realtiät auf dieser Welt, dass ich beim Lesen regelrecht Angst bekommen habe. Wir erleben hier die ...

Dieser Roman hat mich wirklich gefesselt. Es ist ein dystopischer Roman, aber er ist so nah an unserer Realtiät auf dieser Welt, dass ich beim Lesen regelrecht Angst bekommen habe. Wir erleben hier die USA mehr oder weniger 2.0 zur heutigen Situation. Alles hat sich nur etwas weiterentwickelt. Aber die Anfänge sind ja schon heute zu erleben und nicht nur in den USA. Die geschilderten Umstände in dem Land sind grauenvoll und menschenverachtend. Grenzen mit Mauern, Verbote, Ausgrenzungen, geschlossene Einrichtungen, verbotene Komunikationswege und und und - das alles müssen die Protagonisten in diesem Roman erleben. Adriana, eine junge Mutter, erlebt alle Situationen, in die man aufeinmal in solch einem Land geraten kann. Aber nicht nur sie verliert alles, sonders schon vorher sind die Anzeichen bei ihren Freundinnen oder auf der Arbeit klar zu erkennen. Dadurch, dass ihr Mann ein weißer Mann und Regierungsbeamter ist, ist Adriana noch nicht sofort voll von allen Maßnahmen selber betroffen. Aber es wird eng und das ist auch eines der zentralen Themen, die ich für mich rausgezogen habe: wann muss ich mich wofür entscheiden? Sie und ihr autistischer Sohn sind eben durch Eric noch geschützt. Aber sie ist nicht mehr glücklich und will eigentlich gerne einen neuen Weg gehen. Aber es ist ja noch alles erträglich. Dann gerät die Situation für sie und ihre Familie außer Kontrolle. Die geschilderten Verhältnisse in dem Land sind für den Leser gut nachvollziehbar. Es passiert so vieles schleichend, so das die Menschen es nicht immer rechtzeitig realisieren, was es für sie im Endeffekt bedeutet. Adriana ist eine sehr starke Frau und trotzdem kann sie nichts gegen die Entwicklungen machen. Aber dann trifft sie auf andere Frauen, die in der gleichen Lage sind wie sie und gemeinsam geht es besser. Man macht sich Mut und traut sich auch gegen die "Feinde" zu agieren. Die Freedom Fighters nehmen jetzt auch bei den Frauen eine große Rolle ein. Wenn sie nicht sogar schon vorher mit ihnen in Verbindung standen. Diese Gruppe Widerständler gegen die Regierung wird sehr realistisch dargestellt. Auch hier müssen die Aktionen genau gewählt werden und man muss abwägen, was sinnvoll ist und was nicht. Mir sind ihre Taten auch notwendig erschienen, auch wenn sie Menschenleben kosten. Aber auch hier muss man sich natürlich immer die Frage stellen: dürfen Menschenleben von Unschuldigen in Kauf genommen werden? Dieser Roman zeigt so viele Problematiken auf und gerade durch die Lebenswege unserer Protagonisten wird man sehr realistisch mit einbezogen. Es ist ein interessanter Roman, der aufzeigt, in welche Situationen der Mensch geraten kann. Es gibt hier eben auch die unterschiedlichsten Typen und ihre so unterschiedlichen Reaktionen auf die Entwicklungen in diesem Land. Einige reagieren sehr früh und lassen ihr altes Leben hinter sich. Andere hängen an ihrem gewohnten Umfeld - aber wann kippt alles? Diese Fragestellung begleitet mich echt immer. Auch die Verantwortung der Menschen, dass so eine Regierung überhaupt an die Macht kommen kann, wird immer wieder für mich in Frage gestellt. Schleichende Veränderungen einfach zulassen, weil sie einen selber noch nicht betreffen? Es ist spannend zu lesen. Der Text lässt sich aber sehr gut und flüssig lesen. Man fiebert mit und ich konnte mir anhand der detailreichen Schilderungen alles sehr gut vorstellen. Es gibt soviel Verbindungen zur Vergangenheit und der Gegenwart. Es ist beklemmend zu lesen und leider kann man sich so eine Zukunft sehr gut vorstellen. Viel fehlt in der Realität ja manchmal auch nicht mehr. Das Buch sollte den Leser wachrütteln und ihn vielleicht für die Veränderungen auch in der Realität empfindsamer machen. Die Geschichte der kleinen Familie im Fokus und die Schicksale der anderen vorkommenden Personen sind einfach authentisch und gut nachvollziehbar. Da es ein Mehrteiler ist, müssen wir jetzt auf die weiteren Entwicklungen warten. Aber bisher konnte ich mich mit dem Ende anfreunden, denn man darf ja den Mut nicht verlieren und wie die Protagonisten, blicke ich auch positiv in die Zukunft.

Diese neue Serie von Dania Dicken ist jedenfalls sehr interessant und spannend. Sie ist nah an der Realität und wir erleben interessante und sehr unterschiedliche Persönlichkeiten und ihre Reaktionen auf das Leben unter dieser schlimmen Regierung.

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Veröffentlicht am 22.07.2025

schwere Entscheidungen

Die Rettung
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Auch in diesem Buch entführt uns die Autorin Charlotte McConaghy wieder in die wunderschöne, aber gefährdete Natur und zeigt uns die unterschiedlichsten Menschentypen und ihre Lebenswege. Wir erleben auf ...

Auch in diesem Buch entführt uns die Autorin Charlotte McConaghy wieder in die wunderschöne, aber gefährdete Natur und zeigt uns die unterschiedlichsten Menschentypen und ihre Lebenswege. Wir erleben auf einer unbewohnte Insel zwischen Australien und der Antarktis, wie die dort wohnenden Wissenschaftler und die Familie um den Verwalter Dominic versuchen ihr Leben und das der gesamten Menschheit zu retten. Ich war fasziniert von den detailreichen und anschaulichen Schilderungen dieser Insel und der Naturgewalten ringsum. Es war irgendwie sehr schön, aber auch sehr beängstigend. Denn die Natur verändert sich und das nicht zum Vorteil für die Menschen. Es ist immer wieder ein Kampf ums Überleben - nicht nur für die Menschen auf dieser kleinen Insel, sondern es geht um die gesamte Menschheit. Man erlebt hier nur einen kleinen Teil der Veränderungen, aber man weiß ungefähr, was durch die Ereignisse, die hier stattfinden, alles weltweit ausgelöst wird. Die Menschen in diesem Buch sind alleine durch ihre bisherigen Lebenserfahrungen schon sehr speziell. Sie haben alle etwas traumatisches oder einschneidendes in ihrem Leben erlebt. Man erfährt viel über die Vergangenheit und das hat alles Auswirkungen auf die jetzigen Ereignisse. Mir hat es sehr gut gefallen, dass jedes Kapitel aus der Sicht eines Protagonisten geschrieben ist. So lernt man die Personen gut kennen und bekommt die unterschiedlichsten Blickwinkel auf die Ereignisse. Die Motivation der Leute wird so sichtbar und auch verständlicher. Auch wenn man nicht immer mit den Entscheidungen einverstanden ist. Besonders die Situation der Kinder bzw. Jugendlichen ist in meinen Augen sehr außergewöhnlich. Sie wachsen wirklich unter sehr harten und ungewöhnlichen Lebensumständen aus. Und das prägt sie sehr. Man kann anhand der lebhaften und authentischen Erzählungen ja alles gut nachvollziehen. Man bekommt die Gedankenwelt der Protagonisten mit und warum sie so handeln. Es ist sehr aufregend zu lesen und mitzuverfolgen. Ich habe mit ihnen gelitten und habe versucht, die Situationen aus ihrer Perspektive zu verstehen. Es ist ein sehr bewegendes Buch. Und der Titel "Die Rettung" ist ja wohl wirklich wortwörtlich und im übertragenen Sinne zu sehen. Hier geht es um wichtige Entscheidungen und diese Entscheidungen bringen mal für die eine Seite oder für die andere Seite die "Rettung". Aber kann man alles retten? Das ist wirklich die entscheidende Frage und diese Problematik wird hier sehr gut dargestellt. Es ist ein spannendes, mitfühlendes, bewegendes und lebendiges Buch über die Zukunft der Menschen und den Weg durch diese sich verändernde Zeit. Man muss Entscheidungen treffen und das ist nicht einfach.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Es gab die grandiose Natur und die so unterschiedlichen Menschentypen, die ihre Entscheidungen mit allen Folgen treffen müssen. Es ist nicht einfach, immer die richtigen Entscheidungen zu treffen, aber es lohnt sich.

Und dieses Buch lohnt sich auf alle Fälle zu lesen.

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Veröffentlicht am 13.07.2025

Eintauchen in eine vergangene Welt

Yrsa. Die Liebe der Wikingerin
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Mit diesem Buch "Yrsa - Die Liebe der Wikingerin" konnte man wirklich tief in die vergangene Welt der Wikinger eintauchen. Yrsa, die junge Wikingerin, war sicher nicht eine typische Vertreterin ihrer ...

Mit diesem Buch "Yrsa - Die Liebe der Wikingerin" konnte man wirklich tief in die vergangene Welt der Wikinger eintauchen. Yrsa, die junge Wikingerin, war sicher nicht eine typische Vertreterin ihrer Zeit, denn sie wollte ja doch anders leben, als ihre Geschlechtsgenossinen überlicherweise zu dieser Zeit. Sie wollte schon immer eine Kämpferin werden. Die gab es zwar schon, aber eben nicht so häufig und der Weg dahin war steinig und schwer. Ich habe vor diesem Band noch schnell den vorherigen Band: "Yrsa - Journey of Fate" gelesen, da ich ihre komplette Geschichte kennen wollte. Aber eigentlich ist es nicht unbedingt nötig, denn man erfährt alles wichtige aus ihrem Leben auch in diesem Band. Yrsa kommt ihrem Traum immer näher und dafür muss sie schon einiges durchmachen. Aber Yrsa ist eine starke junge Frau, die sich nicht unterkriegen lässt und ihren eigenen Weg geht. Mir haben die Beschreibungen ihrer Gedankenwelt und den darausfolgenden Taten sehr gut gefallen. Es war für mich immer gut nachvollziehbar, warum sie so handelt. Man muss natürlich berücksichtigen, dass es eine andere Zeit war. Die Autorin schafft es aber, durch die detailreichen und authentischen Beschreibungen der Orte, der Menschen, der damaligen Traditionen und Lebensweisen alles gut für den Leser darzustellen und man sieht alles gut vor dem inneren Auge. Haithabu wird wirklich lebendig und da ich diesen Museumsort schon mehrmals besucht habe, kann ich es mir noch besser vorstellen. Es lohnt sich auf alle Fälle mal dorthin zu fahren. Da im Innenteil auch eine Landkarte mit den vorkommenden Orten existiert, kann man die Route gut nachverfolgen. Reisen war eh ein besonderes Thema zu dieser Zeit und ich bin immer überrascht, mit wie wenig die Menschen damals ausgekommen sind oder auskommen mussten. Yrsa besitzt ja auch nur ihre Kleider und die Waffen (wobei ja eine auch noch gestohlen ist). Aber sie überleben irgendwie immer. Die Protagonisten in diesem Buch z.B.Avidh, Frida, Leif, Gunnar, sind interressante Vertreter aus dieser Zeit. Krieger, Heilerin, Anführer usw. - sie werden sehr lebendig in diesem Buch und man erkennt auch hier, dass es immer viele unterschiedliche Charaktere gab. Mal kommen sie positiv rüber und andere sind eher der bösen Fraktion zuzurechnen. Aber alle sind interessant und zeigen die Vielfallt der menschlichen Typen. Die Handlung ist spannend und mitreißend. Man lernt viel über die Wikingerzeit und ich finde es anhand der einzelnen Schicksale sehr lebendig. Hier stoßen zwar Fantasie und Wirklichkeit/Geschichte aufeinander, aber dadurch wird es besser nachvollziehbar. Die Lebenssituationen der damaligen Zeit kann man so besser nachvollziehen und Langweilig wird es beim Lesen nie. Ich war überrascht, wie schnell ich diese sehr umfangreichen Bücher durchgelesen hatte. Es war so fesselnd und ergreifend, dass ich einfach manchmal die Zeit beim Lesen vergessen habe.

Es ist ein eindruckvolles Buch mit einer sehr spannenden und interessanten Lebensgeschichte um Yrsa und ihrem Umfeld. Die Epoche der Wikinger wurde hier lebendig und fesselt den Leser. Ich kann das Buch (und den vorherigen Band) mit einem guten Gewissen weiterempfehlen. Es hat großen Spaß gemacht und man wird wunderbar unterhalten.

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Veröffentlicht am 05.07.2025

eine interessante neue Krimiserie

Mord im Wattenmeer
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Ich bin ja ein Serienfan und freue mich, mit diesem ersten Band um die Reinigungskraft Femke Janssen mit ihrem Hang zu privaten Ermittlungen eine interessante Küstenkrimiserie für mich entdeckt zu haben. ...

Ich bin ja ein Serienfan und freue mich, mit diesem ersten Band um die Reinigungskraft Femke Janssen mit ihrem Hang zu privaten Ermittlungen eine interessante Küstenkrimiserie für mich entdeckt zu haben. Es geht um Femke Janssen, die leider die Prüfung zur Polizistin nicht bestanden hat und so ein Studium angefangen hat und sich durch Putzarbeit nebenher noch Geld dazuverdient. Und als Reinigungskraft in diversen Ferienwohnungen kommt sie mit den unterschiedlichsten Leuten und Orten in Kontakt. Und hier findet sie leider eine Leiche, dabei wollte sie die Wohnung nur putzen. Sie darf natürlich nicht ermitteln, aber sie ja "fast" Polizistin geworden ist und sie von Natur aus "wissbegierig" ist, lässt sie es sich nicht nehmen, eigene Ermittlungen anzustellen. Und das geht auch gut mit kleinen Informationstauschgeschäften mit ihrem Ex-Freund Lasse, der ja hier Polizist ist. Und sie stellt sich dabei sehr gut an und bekommt manchmal mehr heraus, als die Polizei. Was ihren Ex-Freund nicht gerade glücklich macht. Es ist in Beziehungen und gar Ex-Beziehungen nicht immer einfach und das können wir an diesem ehemaligen Paar gut erleben. Die Protagonisten waren mir eigentlich sehr sympathisch. Femke ist erfrischend und manchmal etwas zu forsch in ihrer Vorgehensweise und das kann sicher auch mal gefährlich werden. Lasse, der Exfreund, kann davon ein Lied singen. Er ist auch ganz gut bei der Arbeit, aber leider wird er etwas durch seinen ziemlich lustlosten Chef Fiete ausgebremst. Aber so Typen wie Fiete gibt es ja leider überall. Zu den interessanten und abwechslungsreichen Personen in diesem spannenden Küstenkrimi kommt natürlich immer noch die wunderschöne Küstenlandschaft mit seinen Stränden und Ortschaften als Highlight hinzu. Dangast ist mir gut bekannt, da ich schon öfter selber auf dem Campingplatz mit unserem Womo gestanden habe. Daher kenne ich die Örtlichkeiten und kann mir alles gut vorstellen. Aber auch wer noch nie dort war, kann sich alles anhand der detailreichen und authentischen Beschreibungen vorstellen. Man sieht sich regelrecht mit einem Getränk an der Strandbar sitzen oder sich ein Fischbrötchen am Verkaufstand holen. Die Spannung kommt dann natürlich auch durch den interessanten Fall. Denn es werden hier Verbindungen ans Tageslicht kommen, die man so nicht erwartet hat. Und manche Leute entpuppen sich als ziemlich skrupellos. Mir hat es jedenfalls großen Spaß gemacht, Femke bei ihren Ermittlungen zu begleiten. Die private Seiten der Protagonisten kommen ebenso gut zum Tragen wie die kriminellen Tätigkeiten bzw. die Arbeit der Ermittler. Es vermischt sich und man bekommt so ein gutes Bild der Personen.

Es ist ein abwechslungsreicher Küstenkrimi, der, durch die vielen unterschiedlichen und authentischen Personen, den interessanten Fall und natürlich die schöne Gegend, sicher für jeden Krimifan ein Muss ist. Mir hat er jedenfalls sehr gut gefallen und ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Fall um die Reinigungskraft Femke und ihre Freunde.

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Veröffentlicht am 24.05.2025

die Modewelt zu Gast in Sainte-Valérie

Provenzalisches Licht
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So klein und bezaubernd der Ort Sainte-Valérie auch ist, jetzt soll eine Modenschau etwas Glamour in den Ort bringen. Auch wenn diese Modenschau sehr kurzfristig hier stattfinden soll, sind doch einige ...

So klein und bezaubernd der Ort Sainte-Valérie auch ist, jetzt soll eine Modenschau etwas Glamour in den Ort bringen. Auch wenn diese Modenschau sehr kurzfristig hier stattfinden soll, sind doch einige sehr von dieser Idee begeistert. Denn sie bringt Aufmerksamkeit und mehr Touristen in den Ort und das bringt natürlich auch Geld. Aber lohnt es sich wirklich dafür so eine Hektik in den Ort zu lassen? Und dann passiert ein Mord und darauf sollte wirklich keine Aufmerksamkeit gelenkt werden. Mir hat dieser Fall sehr gut gefallen, weil ich die Intrigen und Verwicklungen um die Modenschau sehr interessant und aufschlußreich fand. Es wird nicht nur um Morde gehen, sondern man überdenkt auch mal die ganzen Folgen und Aufregungen um so ein medienreiches Event. Die negativen Aspekte rund um diesen Modezirkus werden hier sehr gut dargestellt. Die Reaktionen der Menschen, die entweder für oder gegen dieses Projekt sind, hat die Autorin gut dargestellt. Die eigentlich sehr besonnen Einwohner reagieren ungewohnt auf die neuen Zustände im Ort. Das brachte sie auf die Barrikaden und damit hätte man bei diesen sonst so ruhigen Leuten nicht gerechnet. Wir erleben jedenfalls diese schöne Gegend mal aus einer anderen Sicht. Zuviel von Tourismus und Aufmerksamkeit der sozialen Medien können auch große Nachteile bringen. Und diesen Aspekt hat auch unser Ermittler Pierre Durand in seinen Überlegungen, wenn er an die Pläne seines Vaters denkt, der hier unbedingt heimisch werden möchte. Und vor allen Dingen, wen er alles hierher locken möchte. Ich kann die Ängste von Pierre und auch vom Immobilienmakler seines Vertrauens gut nachvollziehen. Ihre bekannte Welt würde sich verändern. Besonders gut hat mir übrigens gefallen, dass wir so einiges über die lange Tradition um die Stoffe aus der Provenze erfahren konnten. Die Geschichte hatte so ihren Reiz und ich fand auch die vielen unterschiedlichen Charaktere im Buch interessant. Wir erleben Taten u.a. aus Liebe, Bösartigkeit, Verlangen, Schmerz und Verzweiflung. Ich konnte ihre Gründe anhand der realistischen Erzählungen gut nachvollziehen. Es gibt eben die unterschiedlichsten Auslöser für das Verhalten der Menschen. Das muss auch Pierre noch erleben. Das ist auch immer ein wichtiger Teil dieser Serie: die Entwicklungen im Leben der Protagonisten. Es macht einfach Spaß nicht nur einen interessanten Kriminalfall zu lösen, sondern die Menschen im privaten wie beruflichen Leben zu begleiten. Mir gefallen die Menschen hier, sei es die Bürgermeisterin oder die Familie um Pierre. Die authentischen Darstellungen des Alltags sind einfach sehr mitreißend. Es gibt immer wieder sehr spannende und auch sehr emotionale Momente. Diese Serie hat für jeden Geschmack etwas dabei: Spannung, Beschreibungen der schönen Landschaften, delikate Mahlzeiten machen Lust aufs Nachkochen, Liebe, Intrigen, Freundschaft und immer wieder interessante Kriminalfälle. Ich mag jedenfalls diesen Ausflug nach Sainte-Valérie und ihren Bewohnern und freue mich auch jetzt schon auf den nächsten Fall. Und was die Bürgermeisterin noch so mit dem Ort vor hat oder was die liebe Penelope noch an Überraschungen für uns bereithält. Pierre und seine Frau Charlotte haben ja auch noch viel in Planung und ich möchte das gerne weiter verfolgen. Ein schöner Pluspunkt des Buches sind übrigens die tollen Rezepte am Ende des Buches: Nachkochen erwünscht.

Wer also die schönen Seiten der Provence, vermischt mit spannenden Kriminalfällen und interessanten Protagonisten erleben möchte, ist bei diesem Buch und der ganzen Serie um Pierre Durand genau richtig.

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