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Veröffentlicht am 04.10.2017

Süße Liebesgeschichte

Feel Again
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Sawyer Dixon ist eine junge, toughe Frau, zumindest nach aussen hin und die Meinung anderer schert sie nur wenig. Als sie an einem Abend Isaac Grant, durch und durch ein Nerd, kennenlernt, ahnt sie nicht, ...

Sawyer Dixon ist eine junge, toughe Frau, zumindest nach aussen hin und die Meinung anderer schert sie nur wenig. Als sie an einem Abend Isaac Grant, durch und durch ein Nerd, kennenlernt, ahnt sie nicht, dass sich ihre Wege ab nun häufiger kreuzen werden. Doch irgendwie begegnen sie sich immer wieder und irgendwann findet Sawyer heraus, dass Isaac sein Singleleben satt hat. Kurzerhand beschließt sie, mit ihm einen Deal einzugehen. Sawyer macht aus dem Nerd Isaac Grant einen Bad Boy und als Gegenleistung darf Sawyer seine Verwandlung für ein Fotoprojekt ihres Studienlehrgangs bildlich festhalten. Allerdings haben die Beiden dabei eines vergessen: die Gefühle nehmen manchmal andere Wege als man plant.
Meine Meinung:
Eeeendlich - vielen Dank Mona Kasten, endlich gibt es ein Buch aus dem Bereich New Adult, das einmal nicht vom naiven, aber bildschönen Mädchen und dem Bad Boy handelt, sondern mal die Rollen vertauscht werden. Dieses Buch hat mir unglaublich viel Spaß gemacht beim Lesen und einfach für tolle Lesestunden gesorgt, ausserdem ist der dritten Teil der Again Reihe mein absoluter Lieblingsband. Erfrischend anders, erfrischend lebendig, ich liebe diese Geschichte, auch dank der Charaktere und des Schreibstils. Mona Kasten konnte mich hier, wieder einmal, völlig mit ihrem lockeren und leichten Schreibstil abholen und in ihre Geschichte versetzen. Ich hatte hier den Eindruck, schnell die Personen kennenzulernen und ganz nah bei ihnen und ihrer Geschichte zu sein.
Die Geschichte ist so lebendig geschrieben, dass es ein wahrer Pageturner wird. Dabei bleibt sie doch irgendwo auch so natürlich, dass man sich das Geschehen sehr gut denken kann. Mich hat dieser Band vom ersten Augenblick an mitgenommen und erst bei der letzten Zeile konnte ich diesen Band zur Seite legen. Ich mochte die Dialoge, die zwischen witzig und spritzig zu ernster wurden und auch dass es Szenen zum Nachdenken gab. Was mir allerdings hier (und auch bei den Vorgängern) richtig gut gefallen hat, dass die Charaktere mehr Tiefgang besessen, eine Vergangenheit haben und diese sich in ihrem Verhalten durchaus auch spiegeln.
Die Charaktere sind mir hier sehr schnell ans Herz gewachsen, sowohl Sawyer als auch Grant, Isaac Grant, mochte ich sehr. Ich mochte das Auftreten Sawyers und das sie nicht so schnell klein beigibt, selbstsicher und mit einer doch recht großen Klappe ausgestattet, ist sie mir sehr sympathisch. Doch in ihr schlummert auch eine ganz andere Seite und genau diese brachte sie mir erst so richtig nah. Isaac ist irgendwie einfach nur niedlich, ich mag es, dass er mal nicht der knallharte Kerl ist, sondern auch mal rot wird, gerade dann, wenn er mit Saywer zusammen ist. Die Entwicklung der Beiden ist dann absolut nachvollziehbar und hat mir ebenfalls sehr gut gefallen.
Mein Fazit:
Wie schon die beiden Bände zuvor, gefiel mir auch dieses Buch wieder einmal sehr gut, denn Mona Kasten versteht es ausgezeichnet, den Leser in ihre Geschichte zu ziehen. Ihre Charaktere sind mit dem gewissen Etwas, mit dem typischen Charme ausgestattet und man muss sie einfach mögen. Schön ist es, dass dieser Band nicht den immer gleichen Verlauf eines Buches in diesem Genre beinhaltet, sondern auch einfach mal einen anderen Weg geht - Nerd - toughes Girl. Wer die Reihe noch nicht kennt, sollte einfach mal hinein schnuppern. Ich mag sie sehr und gebe eine Leseempfehlung an Freunde diesen Genres.

Veröffentlicht am 04.10.2017

Kurz und knapp: toll!

New York zu verschenken
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Heißt du zufällig Olivia Lindmann? Dann hast du gute Chance, mit dem siebzehnjährigen Anton nach New York zu reisen, denn dieser vergibt gerade genau diese Chance, du musst dich nur bei ihm über eine WhatsApp ...

Heißt du zufällig Olivia Lindmann? Dann hast du gute Chance, mit dem siebzehnjährigen Anton nach New York zu reisen, denn dieser vergibt gerade genau diese Chance, du musst dich nur bei ihm über eine WhatsApp Nachricht melden. So ähnlich ist der Aufruf Antons, der über Instagram nach einer Reisebegleitung nach New York sucht, eigentlich hat er diese Reise mit seiner Freundin geplant, doch diese macht kurz vorher Schluss mit Anton. Jetzt ist das Ticket schon gekauft und natürlich auf den Namen Olivia Lindmann. Tatsächlich meldet sich dann auch eine Liv Lindmann bei Anton und schon beginnt ein äußerst interessanter Chat zwischen den Beiden.
Meine Meinung:
Ein Buch, dessen Cover hier perfekt zur Geschichte passt und zum näheren betrachten und natürlich auch zum Lesen verlockt. Auch der Roman selber hat mich vom ersten Moment an begeistert, denn er sprüht nur so vor Lebhaftigkeit, letzten Endes wohl auch auf Grund des Aufbaus in Chatform. Der Schreibstil ist locker und leicht und lässt sich flüssig und schnell lesen. Die Sprache ist ebenfalls sehr jugendlich gehalten und wird hier auf jeden Fall auch der Zielgruppe gefallen. Ich hatte auf jeden Fall keinerlei Zweifel, dass sich hier zwei Teenager unterhalten.
Das Buch ist ein absoluter Pageturner und durch seinen Aufbau fliegt man nur so durch die Seiten, es war aber dabei ein absolutes Lesevergnügen, bei dem ich mich wunderbar amüsieren konnte. Die Dialoge sind sehr lebendig, dadurch völlig glaubwürdig und authentisch.
Da es in dieser Geschichte tatsächlich nur zu Dialogen kommt, gibt es die Handlung innerhalb dieser geliefert. Die beiden Protagonisten reden hier über ihr Erlebtes und lernen sich dadurch nach und nach kennen. Dadurch lernt aber auch der Leser die Beiden sehr gut und sehr intensiv kennen und sie werden absolut lebendig. Man bekommt beinahe den Eindruck, als wäre hier ein wahrer Chatverlauf wiedergegeben.
Hier dreht sich einfach alles um Anton und Liv und das, was sie sich gegenseitig anvertrauen. Anton war mir zu Beginn nicht allzu sympathisch, denn man merkt ihm einfach den reichen und verwöhnten Jungen aus wohlhabenden Kreisen an. Liv scheint hier so ziemlich genau das Gegenteil zu sein und während Anton großspurig erzählt, was er so erlebt, bleibt Liv eine ganze Weile lang verschlossen.
Trotzdem beginnen die Beiden sich langsam voreinander zu öffnen und es kommen plötzlich ganz andere Personen zu Tage. Liv ist großartig, sie ist zwar eher zurückhaltend, doch sie läßt sich weder einschüchtern noch sonst wie von Anton beeindrucken. Sie behauptet sich großartig und schafft es mit ihrer Hartnäckigkeit Anton zum Handeln und auch zum Nachdenken zu bewegen. Dabei merkt man seine Wandlung je mehr die Geschichte vorangeht, aus dem Jungen, der alles hat und der einfach spontan handelt, wird jemand, der sich plötzlich auch für andere interessiert und wesentlich offener erscheint. Bei Liv hingegen merkt man, dass sie schon früh Verantwortung übernehmen muss, vor allem gegenüber ihrer kleinen Schwester, denn ihre Mutter ist allein erziehend und ständig unterwegs. Hier hilft dann Anton Liv, in dem er ihr Mut gibt, einmal für sich selbst einzustehen und auch mal an sich zu denken.
Allzu viel möchte ich hier eigentlich auch gar nicht verraten, denn das würde einfach zu viel von dieser Geschichte vorwegnehmen. Schaut hier einfach mal rein und lasst euch gefangen nehmen von den Protagonisten.
Mein Fazit:
Locker, leicht und jugendlich geschrieben, dabei werden die beiden Protagonisten hier absolut glaubwürdig und lebendig. Auch wenn die Beiden sich nur auf Grund ihres Chats kennen, beginnen sie immer mehr einander zu vertrauen und sich gegenseitig aufzubauen, sie wachsen an ihren Erlebnisse und die Veränderungen, die sie hier erleben, sind glaubwürdig. Eine tolle Geschichte für zwischendurch, bei der es sogar sehr tiefgründig wird. Wer sich nicht sicher ist, ob dieser Chatverlauf etwas für ihn ist, sollte einfach mal in eine Leseprobe schnuppern, denn ich bin mir sicher, dass man dann viel mehr über Anton und Liv herausfinden möchte. Tolles Jugendbuch!

Veröffentlicht am 04.10.2017

Wie immer genial

Die Bucht, die im Mondlicht versank
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Schon seit vielen Jahren verbringt Sarah ihren Sommerurlaub auf der kleinen Sandbank, früher nur mit ihrer besten Freundin Isla, heute gemeinsam mit ihrem Mann und ihrem Sohn. Jacob, ihr Sohn, hat heute ...

Schon seit vielen Jahren verbringt Sarah ihren Sommerurlaub auf der kleinen Sandbank, früher nur mit ihrer besten Freundin Isla, heute gemeinsam mit ihrem Mann und ihrem Sohn. Jacob, ihr Sohn, hat heute Geburtstag, doch dieser ist von einem Ereignis von vor sieben Jahren überschattet, als sein bester Freund Marley, Islas Sohn, bei einem Schwimmunfall ums Leben kam. Trotzdem verabschiedet sich Jacob heute von Sarah, um an einer Feier, die von einem Freund ausgerichtet wird, teilzunehmen. Am nächsten Morgen ist er immer noch nicht wieder zurück und Sarah beginnt zu suchen. Doch es fehlt jede Spur von Jacob und es scheint, als hätte er sich in Luft aufgelöst. Warum ist Jacob verschwunden? Ist ihm etwas passiert? Hat es etwas mit den Ereignissen von damals zu tun?
Meine Meinung:
Seit Die Landkarte der Liebe bin ich ein großer Fan der Autorin Lucy Clarke und bisher hat sie mich noch mit keinem ihrer Romane enttäuscht. Jedes einzelne Buch hatte etwas ganz besonderes und so ist es auch wieder mit Die Bucht, die im Mondlicht versank. Gleich von Beginn an schafft es die Autorin mich an ihr Buch zu fesseln und ihr Schreibstil ist auch dieses Mal wieder etwas ganz besonderes, sehr bildlich, sehr intensiv und dabei sehr klar und flüssig, so dass man direkt von der Geschichte gefangen genommen wird.
Dieses Mal beginnt die Geschichte noch recht ruhig, doch schon vom ersten Moment an spürt der Leser, dass es hier wieder Geheimnisse gibt, die ihren Ursprung bereits in vergangenen Tagen nehmen. Dabei baut die Autorin die Spannung langsam doch sehr konstant auf. Irgendwann möchte man nur noch wissen, was passiert ist und kann das Buch einfach nicht mehr zur Seite legen.
Auch hier erzählt Lucy Clarke ihre Geschichte in zwei Zeitebenen, dabei wechselt sie die Perspektiven zwischen den Protagonistinnen Sarah und Isla, die seit zwanzig Jahren beste Freundinnen sind und einige Höhen und Tiefen miteinander erlebt haben. Auf der einen Seite erzählt Sarah aus ihrer Perspektive in der Gegenwart, beschreibt, was sie bewegt und was um sie herum geschieht. Isla hingegen erzählt von Beginn an auf zwei Zeitebenen, auf der einen Seite beginnt sie immer mit kurzen Momente in der Gegenwart, um kurz darauf Vergangenes zu beschreiben. Das lässt sich dank des kursiven Drucks, der den Text der Gegenwart kennzeichnet, übrigens sehr leicht auseinanderhalten.
Wieder einmal mehr zeigt die Autorin auf, dass Ereignisse, auch wenn sie weit zurück liegen, nie ganz vergessen werden. Zumal es hier dieses Mal, oder eher wie auch sonst, eher ein sehr dramatisches Ereignis ist. Es geht um den Tod von Islas Sohn Marley, auch wenn es noch so offensichtlich war, dass er damals ertrank, so scheint es hier doch Dinge zu geben, die nie geklärt wurden, die immer verschwingen blieben. Das alles kommt so richtig hoch, als plötzlich Jacob verschwindet. Sarah beginnt zu forschen und je mehr sie ins Grübeln und Suchen gerät, desto mehr beginnt sie an sich und ihren Handlungen, aber auch an ihren Freunden zu zweifeln.
Kapitelweise wechseln sich hier Sarah und Isla mit dem Erzählen ab, jeweils in der Ich-Form beschreiben sie das Geschehen, aber auch ihre Gefühle und Gedanken. So lernt man diese Beide sehr intensiv kennen und je mehr man über sie erfährt, desto mehr spürt man, dass es Geheimnisse zwischen den Freundinnen gibt. Viele kleine Momente lassen den Leser innehalten und nachdenken und immer wieder glaubt man, zu wissen, was geschah, nur um wieder in eine ganz andere Richtung gelenkt zu werden.
Die Protagonistinnen Sarah und Isla waren mir von Beginn an eigentlich ganz sympathisch, doch wie so oft zeigt Sarah Clarke, wieviel sich doch hinter einer Fassade verbirgt und es manchmal nur der schöne Schein ist. Ich möchte über die Figuren gar nicht zu viel verraten, ausser dass sie wieder einmal perfekt durchdacht waren und absolut glaubwürdig erscheinen.
Mein Fazit:
Spannend, abwechslungsreich, voller Geheimnisse und mit einem schrecklichen Ereignis aus vergangenen Tagen kommt dieser Roman daher. Ich habe das Buch nur so verschlungen und konnte immer wieder verblüfft werden, wenn die Autorin wieder etwas Neues ans Licht brachte. Mit viel Atmosphäre und bildhaften Beschreibungen wird der Leser auf die Sandbank versetzt und erlebt das Geschehen gleich mit. Ein Buch, bei dem ich während des Lesens mehrfach angesprochen werden musste, um wieder daraus aufzutauchen. Glasklare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 04.10.2017

Die Abgründe der Menschheit

Die Wölfe kommen
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Normalerweise beginne ich meine Rezensionen ja immer mit einer kurzen Zusammenfassung in meinen eigenen Worten, doch dies ist dieses Mal gar nicht ganz so leicht, dazu später mehr. Bei einem Hausbrand ...

Normalerweise beginne ich meine Rezensionen ja immer mit einer kurzen Zusammenfassung in meinen eigenen Worten, doch dies ist dieses Mal gar nicht ganz so leicht, dazu später mehr. Bei einem Hausbrand in den siebziger Jahren kommt ein Ehepaar ums Leben. Viele Jahre später passieren immer mehr ungewöhnliche Dinge, mal in den USA, mal in Frankreich, mal in England, aber immer wieder sind die Taten böse, abgrundtief böse. Doch was hat das alles mit den Begebenheiten von damals zu tun? Gibt es dort überhaupt einen Zusammenhang?
Meine Meinung:
Dieses Buch besticht durch sein Cover und seinen seitlichen Buchschnitt, denn durch den Blitz wirkt es fast schon unheimlich und gibt dem Buch auf jeden Fall die passende Optik. Mit seinem Schreibstil konnte Jérémy Fel gleich von Beginn an bei mir punkten, denn die Geschichte lässt sich flüssig lesen, ist dabei inhaltlich gut verständlich und sehr mitreißend. Allerdings hat dieser Thriller einen Aufbau, der völlig ungewöhnlich ist, denn zunächst wirkt es, als hätte der Autor hier eine Reihe Kurzgeschichten aneinandergereiht. Diese wirken völlig zusammenhanglos und doch merkt man recht schnell, dass es hier durchweg einen roten Faden gibt, denn es sind gar keine Kurgeschichten, sondern eher kurze Episoden, kleine Puzzlestücke, die scheinbar willkürlich auf das Brett gelegt wurden, ohne das ein Bild entsteht. Doch der Autor ist hier extrem geschickt, denn die einzelnen Episoden haben durchaus eine Gemeinsamkeit, der rote Faden ist hier absolut gegeben, verlangt aber einiges an Aufmerksamkeit des Lesers. Seien es bestimmte Orte oder Personen, irgendwo gibt es einen Zusammenhang und einen Ursprung.
Das Ganze lässt sich durchaus spannend lesen, denn in jeder Episode gibt es sowohl interessante Charaktere, als auch interessante Entwicklungen. Dabei steigert Fel die Spannung, in dem es immer grausamer wird und immer härter und auch wenn es nichts für zartbesaitete Leser ist, so ist es doch immer nur soweit beschrieben, dass es nicht platt wirkt. Mit jeder neuen Geschichte steigert er sich in den Grausamkeiten, in den Abgründen und doch wird man beim Lesen davon gefesselt. Er spielt mit den menschlichen Abgründen und es waren hier so einige, die er in seinen Thriller integriert und manches Mal scheint es, als würde auch das Übernatürliche lauern. Die einzelnen Abschnitte benennt er mit den Namen des jeweiligen Charakters, der hier seine Protagonistenrolle bekommt.
Somit gibt es hier ein Vielzahl an Charakteren und auch wenn man glaubt, dass es hier gar keinen Protagonisten gibt, so sind es doch einige Personen, die hier eine wichtige Rolle spielen. Dabei möchte ich hier gar nicht zu sehr drauf eingehen, da es sonst zuviel vorwegnimmt. Eins haben jedoch alle gemeinsam, der Autor beschreibt sie so gut, dass sie schnell für den Leser lebendig werden und ich war immer wieder schnell in die jeweiligen Schicksale abgetaucht.
Ganz besonders gelungen ist hier die Atmosphäre des Buches, jede Episode hat etwas beklemmendes, man spürt das Unheil und kann sich trotzdem nicht davor verschließen.
Mein Fazit:
Eine absolut ungewöhnliche Art, eine Geschichte zu erzählen, die für viele wohl gewöhnungsbedürftig sein könnte, denn der Thriller ist wirklich ungewöhnlich, einfach anders. Mir hat dieses Buch aber richtig gut gefallen, allerdings verlangt es die Aufmerksamkeit seines Lesers und ist nichts für Zartbesaitete, denn Fel erzählt doch ohne etwas zu verschönigen und auch wenn es nicht platt beschrieben ist, so werden die Bilder durchaus lebendig. Eine große Zahl an menschlichen Abgründen bekommt man geliefert und ist immer wieder entsetzt darüber, was alles im Menschen lauert. Spannend und mitreißend und sprachlich wirklich sehr gut gelungen, brachte mir dieses Buch interessante und aussergewöhnliche Lesestunden. Wer sich auf ein Buch einlassen kann, das einfach anders ist, wird hier eine sehr gute Lektüre finden.

Veröffentlicht am 04.10.2017

Guter, solider Thriller

Housesitter
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Als der junge Unternehmer Thomas Bennett mit seiner Lebensgefährtin Saskia von einem zwei wöchigen Urlaub heimkehrt, ist er mehr als perplex, als er bemerkt, dass in seiner Wohnung Dinge anders stehen ...

Als der junge Unternehmer Thomas Bennett mit seiner Lebensgefährtin Saskia von einem zwei wöchigen Urlaub heimkehrt, ist er mehr als perplex, als er bemerkt, dass in seiner Wohnung Dinge anders stehen als sonst und in seinem Regal findet er eine geöffnete Konservendose. Er betritt seine Küche und wacht erst Wochen später in einem Krankenhaus auf. Von seiner Freundin fehlt jede Spur und er kann von Glück reden, dass er überlebt hat. Die Ermittler des Falls tappen immer noch im Dunklen und haben keine heiße Spur. Als Thomas dann entlassen wird, beginnt er selber nachzuforschen, was mit Saskia passiert ist.
Meine Meinung:
Schon seit einigen Jahren sind die Bücher von Andreas Winkelmann für mich ein Garant für spannende Lesestunden und auch sein neuestes Buch, Housesitter, ließ sich wirklich gut und spannend lesen. Bereits der Einstieg in den Thriller gelang durch die düstere und beängstigende Atmosphäre, die Winkelmann schafft, indem er den Täter das Paar beobachten lässt. Gerade dieses Szenario gehört zu denen, die mich am meisten ängstigen, nach Hause zu kommen und vom Mann in der dunklen Ecke überrascht werden. Nicht unbedingt neu, aber mit dem Hintergrund, dass dieser Mann zuvor sogar zwei Wochen in der Wohnung lebte, absolut erschreckend. Der Schreibstil lässt hier nichts zu wünschen übrig, gleich fesselnd, flüssig und schnörkellos, mit genug Raum dem Leser seine Fantasie zu lassen.
Die Spannung war hier permanent hoch gehalten, konnte sich dann auch immer wieder steigern und langweilig war es zu keiner Zeit. Dabei ist es im Prinzip so, dass es nicht allzu viele Überraschungen gibt und doch liest es sich schnell und in einem Rutsch, da man einfach wissen möchte, wie man den Täter letzten Endes stellt. An manch einem Kapitelende befindet sich ein Cliffhanger, der es unmöglich macht, das Buch zur Seite zu legen. Hier und da gibt es Wendungen, doch im Großen und Ganzen bleibt er hier auf einer sehr geraden Linie.
Als Erzähler gibt es hier den personellen Erzähler, allerdings mit auktorialer Funktion. Durch die wechselnden Perspektiven zwischen den Ermittlern, dem Opfer Bennett und auch dem Täter erfährt man hier so einiges. Gerade die Sicht des Täters finde ich immer wieder spannend und bin da grundsätzlich neugierig, welche Abgründe in diesen Menschen zu finden sind. Das hat Winkelmann hier auch perfekt aufgezeigt und der Leser erhält einen sehr guten Einblick in die Psyche des Täters. Der Autor lässt diesen immer wieder in Erinnerungen abdriften und so erhält der Leser einen guten Eindruck von der Vergangenheit. Somit ist man auch immer ganz dicht am Geschehen dran und kann mit manch einem mitfiebern und hoffen.
Wie schon in seinen Büchern zuvor, erschafft Winkelmann wirklich interessante Charaktere, die in ihrem Handeln authentisch und glaubwürdig wirken. Scheurich, der Ermittler, ist ein sehr unsympathisch wirkender Mensch, der gerade mit manch einer Aussage die er trifft, keine Freunde macht. Dafür gibt es aber mit Priska Wagner eine sehr spannende Ermittlerin, die nicht nur durch ihre Optik und ihrer Eingebung auffällt, sondern auch sonst den Leser schnell für sich einnimmt.
Aber auch seinen Antagonisten lässt er hier, vor allem durch die Rückblenden, sehr glaubhaft agieren und zeigt dabei sehr gut, welchen Einfluss Vergangenes nehmen kann.
Daneben agieren dann noch einige Nebencharaktere, die geschickt auf das Geschehen einwirken.
Mein Fazit:
Wer einen soliden und einfach gut geschriebenen Thriller sucht, macht mit Housesitter auf jeden Fall alles richtig. Das Buch bietet spannende Lesestunden und lässt sich leicht und flüssig lesen. Dabei kommt es sehr geradlinig daher und punktet mit einer teilweise sehr beängstigenden Atmosphäre. Gerade dass der Autor seinen Täter hier in die tiefsten Privatsphären der Opfer eindringen lässt, indem er ihn einfach eine Zeit lang in dessen Häuser wohnen lässt, macht das ganze beklemmend. Ein Gedanken, der mich nicht nur abschreckt, sondern durchaus beängstigen kann.