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Veröffentlicht am 27.12.2023

Historisch und mystisch zugleich

Das Erbe der Pandora Blake
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Seitdem Pandora, Dora, Blakes Eltern vor zwölf Jahren bei einer Ausgrabung ums Leben kam, lebt sie bei ihrem Onkel Hezekiah. Dieser führt das Antiquitätengeschäft ihrer Eltern mehr schlecht als recht weiter, ...

Seitdem Pandora, Dora, Blakes Eltern vor zwölf Jahren bei einer Ausgrabung ums Leben kam, lebt sie bei ihrem Onkel Hezekiah. Dieser führt das Antiquitätengeschäft ihrer Eltern mehr schlecht als recht weiter, denn in seinem Laden befinden sich in erster Linie Nachbildungen und Fälschungen. Doch Pandora träumt davon, mit einer eigenen Schmuckkollektion erfolgreich zu sein und ihrem Onkel dadurch zu entkommen. Als sie eines Tages im Keller ihres Onkels eine griechische Amphore entdeckt, ahnt Dora, dass es eine Geschichte dazu gibt. Als sie den jungen Buchbinder und Hobbyarchäologen Edward kennenlernt, bittet sie diesen um Hilfe. Gemeinsam wollen sie die Herkunft des geheimnisvollen Gefäßes auf den Grund gehen. Dabei kommen sie einem Geheimnis auf die Spur, dass sie in eine tödliche Gefahr bringt.
Dieses wunderschöne Cover und der Klappentext, der ein wenig auch eine mystische, spannende Geschichte versprach, machten mich unheimlich neugierig auf diese Geschichte. Zugegeben, zu Beginn musste ich mich ein wenig an den recht malerischen Schreivsitl gewöhnen, doch ab einem bestimmten Punkt konnte ich das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen und war gefangen von Doras Geschichte.
Autorin Susan Stokes-Chapman nimmt den Leser hier nicht nur mit auf eine historische Reise ins London rund um 1800, sondern verbindet mit ihrer Geschichte auch etwas mystisch geheinisvolles, was das gesamte Buch richtig spannend werden lässt. Sie versteht es ausgezeichnet, Bilder im Kopf des Lesers entstehen zu lassen und ich fühlte mich hier direkt in die Geschichte versetzt.
Diese liest sich auch absolut spannend, sie wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, so dass man als Leser immer ein wenig mehr weiß, als die gerade handelnde Person und so manches Mal würde man ihnen am liebsten zurufen, vorsichtig zu sein.
Die Atmosphäre ist unheimlich gut gelungen, so gibt es auf der einen Seite das verstaubte, heruntergekommene Antiquitätengeschäft der Eltern, das Doras zu Hause ist, auf der anderen Seite lernt man die ärmlichen Verhältnisse in den Docks kennen, aber auch das prunkvolle Leben der Reichen.
Die Spannung steigt zunächst recht langsam, als Leser hat man hier Zeit, die Charaktere kennenzulernen und sich ein Bild der Personen zu machen. Doch im Laufe des Buches nimmt das Tempo immer mehr Fahrt auf und steigert sich bis zum Schluss. Während man gemeinsam mit Dora versucht, dem Geheimnis der Amphore, die auf eine Art auch mit dem Tod der Eltern in Zusammenhang zu stehen scheint, auf die Spur zu kommen, passiert auch auf Seiten des Onkels so einiges. Ich konnte hier auf jeden Fall mit Dora mitfiebern und habe eine Nachtschicht eingelegt, um das Buch noch zu beenden.
Richtig punkten konnte Susan Stokes-Chapman bei mir mit ihren Charakteren, allen voran Dora, die mir ganz schnell ans Herz gewachsen ist. Sie ist für ihre Zeit eine unheimlich selbständig und mutige junge Frau, die für ihre Träume lebt, aber auch dafür einsteht. Hürden, die man ihr in den Weg wirft, schafft sie geschickt aus dem Weg zu räumen. Sie ist lebendig gezeichnet und wirkte dadurch lebendig und ich konnte mich perfekt in sie hineinversetzen und dadurch mitfiebern.
Aber auch die Nebencharaktere werden lebendig und glaubwürdig gezeichnet. Edward mochte ich auf den ersten Blick und auch wenn er Dora etwas verschweigt, ist er doch ein unheimlich sympathicher Charakter. Doras Onkel Hezekiah ist in jeder Hinsich gelungen dargestellt, den Bösewicht hab ich hier sofort abgekauft und so manches Mal auf ihn geflucht. Diese beiden sind mit die wichtigsten Charaktere neben Dora, aber auch diejenigen, die nur kleinere Rollen einnehmen, werden glaubhaft gezeichnet.
Mein Fazit: Das Erbe der Pandora Blake konnte mich mehr als positiv überraschen, denn diese Geschichte liest sich spannend, fesselnd und die Charaktere werden intensiv gezeichnet. Neben den historischen Begebenheiten hat diese Geschichte auch etwas geheimnisvolles — mystisches, was natürlich auch mit an der Geschichte rund um die Amphore, die die Erschaffung der Pandora zeigt, liegt. Mir hat das Buch spannende Lesestunden bereitet und ich empfehle es gerne. Nicht nur für Leser historischer Romane!

Veröffentlicht am 21.12.2023

Macht Lust auf Lebkuchen und mehr

Love & Lebkuchen
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In der Geschichte geht es um die Schwestern Kathi und Theresa, deren Mutter plötzlich verstorben ist und ihnen ihre Konditorei hinterlassen hat. Allerdings läuft das Geschäft nicht allzu gut und die Hoffnung ...

In der Geschichte geht es um die Schwestern Kathi und Theresa, deren Mutter plötzlich verstorben ist und ihnen ihre Konditorei hinterlassen hat. Allerdings läuft das Geschäft nicht allzu gut und die Hoffnung der Schwestern liegt auf dem Geschäft beim Weihnachtsmarkt. Doch es taucht unerwartet Konkurrenz auf, der Sohn eines Münchner Bäckers eröffnet einen Laden im kleinen Ort und stiehlt den Frauen mit neuen Ideen die Kunden. Kurzerhand und ohne ihre Schwester einzuweihen, meldet sich Kathi beim Lebkuchenwettbewerb an. Doch ausgerechnet Simon Bergmüller nimmt auch daran teil.

Diese Geschichte klang einfach absolut passend für die vorweihnachtliche Stimmung und ich war auch vom ersten Moment an in der Geschichte. Die Autorin erzählt mit vielen liebevollen Details von den Schwestern, aber auch von dem kleinen Ort Falkenhain und vom Weihnachtsmarkt. Ich konnte all diese Dinge vor mir sehen und regelrecht den Duft nach Zimt und Lebkuchen riechen. Alleine das machte schon eine richtig cozy Weihnachtsstimmung.

Aber auch sonst war die Geschichte absolut lesenswert und wirkte völlig authentisch. Während man vor allem Kathi begleitet, erfährt man vieles über ihre Träume und ihr Leben. Denn Kathi ist mit Leib und Seele Konditorin. Sie machte diese Geschichte absolut lebendig und ich konnte mich so richtig in sie hineinversetzen. Der Höhepunkt ist natürlich der Backwettbewerb auf dem Weihnachtsmarkt, aber bis dahin geschieht so einiges.

Wer glaubt, hier ist die Lovestory im Vordergrund, den muss ich enttäuschen, denn es geht noch um so viel mehr, darum an seine Träume zu glauben und darum zu kämpfen, weitermachen, auch wenn es schwer wird, aber auch darum, sich selber Fehler einzugestehen. All das wird hier unheimlich gefühlvoll erzählt und ich konnte es zu jeder Zeit nachempfinden.

Kathi mochte ich so gerne, sie ist ein sehr emotionaler Mensch und hin und wieder handelt sie aus dem Bauch heraus. Ihre Wut, ihre Hoffnung, aber auch ihre Leidenschaft fand ich authentisch und mich mit ihr verbunden zu fühlen, fiel mir sehr leicht.

Theresa hingegen ist ein Mensch, der mit dem Kopf an die Dinge geht und versucht, eher pragmatisch zu denken. Dabei geraten Kathi und sie häufiger aneinander und trotzdem spürte man die gegenseitige Liebe der Schwestern.

Die weiteren Charaktere sind zwar eher Nebencharaktere, werden aber durchweg liebevoll gezeichnet. Simon Bergmüller scheint ein arroganter Schnösel zu sein, entpuppt sich aber dann doch als ein Mensch, der vieles hinter seiner Fassade versteckt. Die Freundinnen, Mitarbeiter, Weihnachtsmarktgäste- und Mitarbeiter, jeden einzelnen konnte ich vor mir sehen und fühlen.

Mein Fazit: Love und Lebkuchen ist ein Buch voller Emotionen und wird unheimlich gefühlvoll erzählt. Ich konnte Charaktere und Handlung lebendig vor mir sehen und war tief in der Geschichte drin. Mich konnte diese Geschichte mit ihrer weihnachtlichen Atmosphäre fesseln und bestens unterhalten. Wer noch nicht in Weihnachtsmarktstimmung ist, sollte sich hiervon verzaubern lassen und wer Weihnachten liebt, ist hier eh gut aufgehoben. Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 14.12.2023

Authentisch und sehr emotional

Nur ein Wort mit sieben Buchstaben
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Einst waren Mika und seine Eltern eine glückliche Familie, sie unternahmen Ausflüge und waren füreinander da. Doch dann erlitt sein Vater einen schweren Unfall und konnte seinen Beruf bei der Polizei nicht ...

Einst waren Mika und seine Eltern eine glückliche Familie, sie unternahmen Ausflüge und waren füreinander da. Doch dann erlitt sein Vater einen schweren Unfall und konnte seinen Beruf bei der Polizei nicht mehr ausüben. Es folgten Depressionen und Wut, Alkohol und Drogen und die Aggressionen des Vaters eskalieren und richten sich gegen Mika und seine Mutter. Doch auch diese befindet sich schon längst und verteidigt ihren Mann, selbst als Mika Hilfe bei der Polizei sucht, glaubt man ihm nicht. Mika resigniert und auch er befindet sich in der Abwärtsspirale, bis etwas passiert, was alles für ihn ändern wird.
Das Cover ist wirklich schön und weckt Aufmerksamkeit, aber mit einer so enorm gut umgesetzten Story habe ich zunächst nicht gerechnet.
Das Buch beginnt mit einer Triggerwarnung, da man in der Geschichte mit Alkohol- und Drogenmissbrauch, aber auch mit häuslicher Gewalt konfrontiert wird und natürlich auch mit dem, was danach folgt.
Ich muss auch sagen, dass ich selber häufig schlucken musste, wenn Autorin Ava Reed von Mika und seinem Leben erzählt. Sie berichtet das ganze absolut schonungslos und auch wenn häusliche Gewalt nicht immer gleich abläuft, so wird trotzdem mehr als deutlich, wie schlimm das für die ist, die darunter leiden und das natürlich nicht nur körperlich.
Es fällt mir schwer, die richtigen Worte für meine Rezension zu finden, um überhaupt zu zeigen, wie emotional diese Geschichte den Leser gefangen nimmt. Gefühle wie Angst, Resignation, Einsamkeit bis hin zur völligen Aufgabe seiner selbst wird klar und deutlich transportiert. Aber wir lernen auch das genaue Gegenteil kennen, als wir Joanna, genannt Jo, und ihre Familie, die zu Mikas Pflegefamilie wird, kennenlernen. Hier sind es Vertrauen, Liebe, einander zuhören und aufeinander aufpassen, was im Vordergrund steht. Auch oder besser noch, genau diese Seite hat mir unheimlich gut gefallen, denn neben Jo treffen wir hier noch auf weitere, wirklich liebevoll gezeichnete Charaktere.
Gott, wie sehr habe ich mit Mika gelitten und wie gerne hätte ich ihn in den Arm genommen. Das was er durchmachen musste, ist grausam, die Menschen, die ihn beschützen sollten und ihn lieben müssten, sind nicht in der Lage dazu, ganz im Gegenteil, er wird vom Vater psychisch und physisch misshandelt und seine Mutter ist ständig zugedröhnt und lebt in ihrer eigenen Welt. Man konnte Mikas Gefühle regelrecht nachempfinden und er lebt eigentlich nur für die Hoffnung, seine Mutter retten zu können, ansonsten ist ihm alles und jeder egal und ich verstand das komplett.
Doch die Pflegefamilie, Jo, ihre Väter, die Geschwister Katie und Oskar, Oma Elli und alles drumherum lässt den Leser wieder Kraft, Wärme und Liebe spüren. In diese Familie kann man sich nur verlieben, denn sie sind alle besonders. Mir hat die Dynamik zwischen ihnen extrem gut gefallen und ich wäre sofort dabei, diese persönlich kennenzulernen, so lebendig werden sie in dieser Geschichte.
Mein Fazit: Ich habe lange überlegt, was ich zu dieser Geschichte überhaupt sagen kann, da ich mir sicher bin, mit meinen Worten dieser nicht gerecht zu werden. Dieses Buch erzählt eine Geschichte, die leider genau so täglich irgendwo hinter verschlossenen Türen stattfinden wird. Wer dann auf eine Familie wie Jos trifft, kann sich glücklich schätzen. Emotional, aufwühlend und voller Tiefgang, ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 11.12.2023

Bezaubernde Geschichte

Christmas at Tiffany's (Wunderschöne Weihnachtsromantik in New York)
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Allison Harford ist die Tochter eines Multimillionärs und wird auch gerne New Yorks Upper Class Prinzessin genannt. Ihr liebstes Hobby ist Schmuck kaufen bei Tiffanys, zumindest war es das bis es zu einem ...

Allison Harford ist die Tochter eines Multimillionärs und wird auch gerne New Yorks Upper Class Prinzessin genannt. Ihr liebstes Hobby ist Schmuck kaufen bei Tiffanys, zumindest war es das bis es zu einem Vorfall mit Tristan Sterling, einem reichen Schnösel der Upper Class, kam. Nun steht sie selbst hinter dem Tresen bei Tiffanys und verkauft die wunderschönen Schmuckstücke. Sie hat sich geschworen, nie wieder jemanden zu vertrauen, allerdings hat sie ihre Rechnung ohne den charmanten Franzosen Lucien gemacht, mit dem sie mitten auf der Straße zusammenstößt.
So langsam rückt Weihnachten näher und mir war nach einer cozy Weihnachtsgeschichte als mir das hübsche Cover von Greta Milans Christmas at Tiffanys ins Auge sprang.
Schon der Einstieg fiel mir absolut leicht, denn die Autorin versteht es vom ersten Moment an, an ihre Geschichte zu fesseln. Dabei schreibt sie sehr flüssig mit einer Portion Humor, aber auch viel Gefühl. Wer jetzt glaubt, dass man hier eine kitschige Lovestory voller Klischees erhält, vertut sich allerdings. Klar, eine Liebesgeschichte zu Weihnachten hat durchaus das ein oder andere vorhersehbare in ihrem Inhalt, aber mit dieser Geschichte bekommt man einfach noch viel mehr.
Tatsächlich fand ich sie zwischendurch sogar richtig spannend und habe sie in einem Rutsch verschlungen. Die Charaktere machen den Inhalt lebendig und nehmen den Leser mit auf eine Gefühlsachterbahn. Die Atmosphäre des weihnachtlichen New Yorks kommt unheimlich gut rüber und ich sah den Weihnachtsbaum am Rockefeller Center vor mir oder auch die Eisbahn, konnte die heiße Schokolade schmecken und die Schneeflocken auf der Haut spüren. Da kommt man definitiv in Weihnachtsstimmung.
Allison, von allen später Ally genannt, macht in jeder Hinsicht eine Wandlung durch. Von der hinterhältigen Upper Class Prinzessin zur misstrauischen jungen Frau zur guten und liebenswerten Freundin. Man erfährt innerhalb der Geschichte mehr darüber wie sie einst war, was geschehen ist und warum sie alles aufgibt, doch erst mit dem Auftauchen von Lucien, aber auch Chloe, lernt Ally, worauf es wirklich im Leben ankommt und wie es ist, wenn wirklich jemand für einen da ist.
Lucien ist einfach bezaubernd, ein wahrer Traummann in jeder Hinsicht und man verliebt sich gemeinsam mit der Protagonistin Ally in ihn. Er ist so ein warmherziger, offener Mensch, den man einfach lieben muss.
Auch Chloe, die davon träumt Schmuckdesignerin zu werden, und die Ally bereits von Tiffanys kannte, allerdings als Kundin, ist einfach wundervoll. Sie liebt romatische Filme, steht mit Rat und Tat an Allys Seite und ist einfach eine Freundin, wie jeder sie gerne hätte.
Dabei gibt es aber noch jede Menge mehr Charaktere, die für Wirbel sorgten und denen man Sympathie aber auch Antipathie entgegenbringt. Hier passt einfach alles perfekt zusammen.
Mein Fazit: Greta Milan hat mich mit ihrer Geschichte absolut ver- und bezaubert. Hier passte für mich einfach alles perfekt zusammen, Charaktere, Atmosphäre, Spannung und viele Momente zum Schmunzeln, Lachen und fürs Herz. Wer noch auf der Suche nach etwas weihnachtlichem ist, sollte hier unbedingt zugreifen. So schön wie Notting Hill, Pretty Woman und Während du schliefst zusammen.

Veröffentlicht am 07.12.2023

Spannend wie immer

Monster (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 11)
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Als an einem kalten Dezembermorgen die Leiche der gerade einmal sechzehnjährigen Larissa, Lissy, Böhlefeld gefunden wird, sind alle schwer geschockt, denn eigentlich sollte Lissy doch bei ihrer besten ...

Als an einem kalten Dezembermorgen die Leiche der gerade einmal sechzehnjährigen Larissa, Lissy, Böhlefeld gefunden wird, sind alle schwer geschockt, denn eigentlich sollte Lissy doch bei ihrer besten Freundin Sara übernachten. Bodenstein und Sander werden zu den Ermittlungen hinzugerufen und schon kurz darauf gerät ein junger Asylbewerber, der bereits straffällig war, in Verdacht. Allerdings ist der junge Mann nirgendwo zu finden und die Ermittlungen geraten ins Stocken. Als dann noch ein Mann auf einer Landstraße mitten in der Nacht überfahren wird, beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen. Warum war der Mann barfuß? Warum ohne Jacke und das mitten im Winter? Und wer hat ihm die schweren Verletzungen zugefügt?

Seit vielen Jahren gelten die Nele Neuhaus Krimis immer als besonders lesenswert, denn sie versprechen einfach immer Spannung. Genau diese erhält der Leser dann auch mit Monster. Allein schon der Titel passt in diese Handlung zu den unterschiedlichsten Charakteren und letzten Endes muss man sich als Leser eingestehen: hier gibt es mehr als nur ein Monster.

Ansonsten hat sich Nele Neuhaus hier wieder tief in mein Herz geschrieben. Das Buch liest sich nicht nur unheimlich flüssig und leicht, sondern auch extrem emotional. Es war die reinste Achterbahnfahrt der Gefühl, denn als Mutter einer Sechzehnjährigen hat man hier schnell schlimme Bilder im Kopf.

Wie ich bereits erwähnte, ist dieser Krimi von der ersten Seite an hochspannend und wie immer folgt man unterschiedlichen Perspektiven im Buch. So erlebt man wieder die beiden im Mittelpunkt stehenden Ermittler Bodenstein und Sander, aber auch diversen weiteren Charakteren, bei denen es sich mal um Familie eines Opfersund mal um Zeugen handelt. Dadurch enden natürlich auch die Abschnitte immer wieder mit einem Cliffhanger, die es einem sehr schwer machen, das Buch aus der Hand zu legen.

Neben dem Mord an der jungen Frau Lissy gibt es hier auch noch weitere Ermittlungen, die extrem spannend sind. Damit werden hier auch sehr aktuelle Themen verknüpft, wie z. B. die Migrationspolitik unseres Landes. Das hat Frau Neuhaus extrem gut eingefangen und ich bin mir sicher, dass sie damit auch Gedanken aus großen Teilen der Bevölkerung trifft. Des Weiteren wird auch das Thema Selbstjustiz integriert und man kann sich sicher sein, hier wird es nicht langweilig.

Natürlich ist es immer wieder schön, auf die lang bekannten Ermittler zu treffen. Wer die gesamte Reihe kennt, kennt damit auch das Privatleben der beiden im Mittelpunkt stehenden Figuren. Man hat gemeinsam mit Bodenstein seine Tochter Sophia aufwachsen sehen und Pias gesamtes Familienleben miterlebt. Mir sind beide Ermittler mittlerweile sehr ans Herz gewachsen und ich hoffe auf noch viele weitere Fälle für die beiden.
Auch das Team des RKI trifft man hier wieder und auch da kann man mittlerweile schon sagen, dass man diese recht gut kennt, wobei es auch im Team Geheimnisse gibt.

Die weiteren Charaktere erhalten allesamt ein klares und sehr glaubwürdiges Bild. Mit Anne Böhlefeld, der Mutter der ermordeten Lissy, konnte ich mich tatsächlich nicht identifizieren, oder vielleicht nur teilweise, aber den Blickwinkel, den die Autorin hier einnimmt, fand ich sehr interessant. Auch sonst ist es wieder gelungen, die Charaktere lebendig werden zu lassen und die damit auch wiederum für noch mehr Spannung sorgten.

Mein Fazit: wer die bisherigen Krimis kannte, für den ist auch Monster ein Muss. Die Ermittlungen sind, wie auch in den vorherigen Bänden, abgeschlossen, die Privatleben gehen weiter, immerhin handelt es sich hier auch um den bereits elften Band der Reihe. Für mich hat sich jedes einzelne gelohnt und ich empfehle die Reihe immer wieder gerne, denn Nele Neuhaus weiß einfach, wie man den Leser gut unterhält und mit ihrer Geschichte eine regelrechte Sogwirkung entstehen lässt.