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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2019

Gute Unterhaltung mit kleineren Schwächen

Böser Engel
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In einem Kindergarten wird die Leiterin ermordet aufgefunden. Ermittler Tomar Khan wird gerufen und zunächst deutet alles auf eine Tat im Affekt hin. Denn ein Familienvater ist spurlos verschwunden und ...

In einem Kindergarten wird die Leiterin ermordet aufgefunden. Ermittler Tomar Khan wird gerufen und zunächst deutet alles auf eine Tat im Affekt hin. Denn ein Familienvater ist spurlos verschwunden und es scheint, als hätte dieser zuvor eine Beziehung zu der Toten. Doch je mehr Khan über den Fall erfährt, desto mehr Ungereimtheiten fallen ihm auf. Aber nicht nur der aktuelle Fall bringt Khan aus dem Konzept, denn als jemand aus seiner Vergangenheit auftaucht, der alles über ihn weiß, muss er handeln.
Meine Meinung
Mit Böser Engel erschien der erste Fall für Ermittler Tomar Khan, auch der Pitbull genannt. Der Klappentext klang nach einem spannenden Ermittlerthriller, der mich auch gleich neugierig machte.
Es fällt sehr leicht, in den Thriller einzusteigen, denn schon auf den ersten Seiten bekommt man einen kurzen, aber sehr ehrlichen Eindruck von dem Ermittler. Denn dieser bildet hier nicht nur den Mittelpunkt des Thrillers, sondern ist auch in der Tat eine sehr eindringliche Persönlichkeit. Khan ist durchaus sehr verbissen, wenn es um seine Fälle geht, man siehe allein schon seinen Spitznamen, doch auch in ihm schlummert etwas, was besser verborgen bleiben sollte. Trotzdem fand ich ihn auf seine Art sympathisch und konnte durchaus auch die Handlungen nachvollziehen, zu denen er sich gezwungen sieht. Weitere Personen bleiben hier noch deutlich im Hintergrund, aber da es sich auch um den ersten Band handelt, könnte ich mir vorstellen, dass man noch den ein oder anderen genaueren Blick auf die Charaktere erhaschen kann. Gerade was die Familie Khans angeht, habe ich noch die ein oder andere Frage offen.
Der Schreibstil Niko Tackians liest ist gut verständlich und direkt. In seinem Thriller verzichtet er auf schockierende Bilder und blutige Details, so dass auch etwas zartbesaitetere Liebhaber der Spannungsliteratur hier bedenkenlos zugreifen können. Durch die kurzen Kapiteln verfliegen die Seiten recht schnell, doch hatte ich hier auch ab und an das Gefühl, dass gerade hier auch zu schnell Sprünge gemacht wurden. Tatsächlich hätte ich hier gerade was den Täter angeht einfach mehr erfahren, denn man erhält zwar einen Blick auf diesen, doch der Tiefgang, bzw. das psychologische Spiel blieb hier etwas fern.
Erzählt wird hier aus unterschiedlichen Perspektiven durch einen Dritte Person Erzähler. Dieser beschreibt mit eher knappen Worten von den Ereignissen, hält aber dadurch auch den Lesefluss aufrecht.
Den Fall selber fand ich gut konstruiert und im Grunde spannend, aber wie bereits erwähnt, hätte ich mir gerade auch was den Täter angeht, etwas mehr Tiefgang gewünscht.
Mein Fazit
Ein im großen und ganzen unterhaltsamer erster Teil einer neuen Thrillerreihe rund um den Ermittler Tomar Khan, genannt Pitbull. Zwar hätte ich mir, gerade was die Charaktere angeht, etwas mehr Tiefgang gewünscht, aber da es ein erster Band einer Reihe zu sein scheint, wird man da wohl noch einiges erfahren. Ich bin durchaus gespannt auf weitere Fälle für Khan.

Veröffentlicht am 14.01.2019

Konnte mich nicht komplett berühren

Mein Jahr mit Dir
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Endlich ist es für die Studentin Ella Durran soweit, dank eines Stipendiums tritt sie ihr Studienjahr an der englischen Eliteuni Oxford an. Als sie dann noch kurz vorm Verlassen des Flughafens einen Anruf ...

Endlich ist es für die Studentin Ella Durran soweit, dank eines Stipendiums tritt sie ihr Studienjahr an der englischen Eliteuni Oxford an. Als sie dann noch kurz vorm Verlassen des Flughafens einen Anruf aus Ohio erhält und man ihr einen Platz als Assistentin der Senatorin anbietet, scheint es, als würde es Ellas Jahr werden. Doch dann stösst sie an ihrem ersten Abend ausgerechnet mit Jamie Davenport zusammen, der so arrogant wirkt, dass Ella ihn nicht ausstehen kann. Die größte Überraschung bekommt Ella dann aber am nächsten Tag während der Vorlesung, denn ausgerechnet Jamie Davenport leitet ihren Literaturkurs. Allerdings muss Ella ihre Meinung zu Jamie revidieren, als sie ihn näher kennenlernt. Sie einigen sich auf eine unverbindliche Beziehung, was für beide auf den ersten Blick perfekt zu sein scheint. Aber es scheint, als hätte Jamie ein Geheimnis.
Meine Meinung
Das Cover finde ich wirklich wunderhübsch und gelungen und sprach mich gleich auf den ersten Blick an.
Die Autorin beginnt ihre Geschichte gleich mit Ellas Ankunft in England. Somit fiel auch der Einstieg in den Roman sehr leicht. Der Schreibstil der Autorin Julia Wheelan lässt sich ebenfalls gut verständlich und einfach lesen. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass man ihr durchaus die Drehbuchautorin anmerkt. Vor allem zu Beginn der Geschichte und in den Dialogen klang es auch ein wenig nach einem Drehbuch, das hier auch die Grundlage für den Roman war.
Die Geschichte selber ist sehr unterhaltsam und keineswegs eine der typischen Collegeromane. Sie klingt durchaus erwachsener und auch die Figuren klangen nicht mehr nach Teenagern. Das fand ich absolut erfrischend und gefiel mir sehr gut. Trotzdem hatte ich das Gefühl, das Grundgerüst der Geschichte zu kennen und somit konnte mich hier nicht mehr allzu viel überraschen. Auch die Emotionen kamen zu Beginn nicht so gut rüber und ich habe eine ganze Weile benötigt, um mich mit den Charakteren anzufreunden und mit ihnen mitfühlen zu können.
Die Geschichte wird in erster Linie aus der Ich-Perspektive aus der Sicht der Protagonistin Ella wiedergegeben. Dabei erlebt man ihre erste Zeit am Oxford College live mit und es gab Momente, die mich durchaus auch mal schmunzeln ließen. Dann gab es ein Kapitel, das direkten Kontakt zum Leser aufnahm und ab diesem Moment gab es für mich eine große Wendung in der Geschichte. Woran es genau lag, kann ich noch nicht einmal herausfiltern, aber auf einmal kam ich doch noch in Ellas Geschichte an, zwar war ich nicht völlig von Gefühlen überwältigt, aber ab hier fesselte mich das Gelesene deutlicher.
Ella, die Protagonistin der Geschichte, ist lange Zeit eine Person, zu der ich Abstand halten konnte. Allerdings glaube ich, dass dies hier gewollt war, denn zu Beginn ist Ella verschlossen, lässt nur wenig an sich heran und lebt für ihre Zukunft, für die sie eine große Karriere geplant hat. Doch so nach und nach konnte ich mich mehr in sie hineinfühlen und ihre Handlungen verstehen. Bei Jamie dachte ich zunächst noch an den klischeehaften, reichen Mann, der alles nimmt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Doch auch Jamie ist viel emotionaler und verbirgt sich, genau wie Ella, hinter einer Maske. Insgesamt hat mir Zeichnung der Charaktere gut gefallen und sie wirkten vorstellbar und lebendig.
Mein Fazit
Alles in allem war es eine unterhaltsame Liebesgeschichte für zwischendurch. Zwar war der Schreibstil leicht zu lesen, aber man merkte dem Debüt der Autorin Julia Wheelan noch ein wenig an, dass sie eigentlich Drehbuchautorin ist. Es hat ein wenig gedauert, bis ich in der Geschichte um Jamie und Ella ankam, aber letzten Endes hatte ich ein paar gemütliche Lesestunden, auch wenn mir die gewünschten, großen Emotionen eher fern blieben.

Veröffentlicht am 12.01.2019

Gutes Debüt mit Potential für mehr

Doggerland. Fehltritt (Ein Doggerland-Krimi 1)
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Als Kommissarin Karen Eiken Hornby nach dem großen Austernfest in einem fremden Hotelzimmer aufwacht, braucht sie einen Moment, um zu realisieren, wer da neben ihr liegt. Als sie zu ihrer Schande feststellt, ...

Als Kommissarin Karen Eiken Hornby nach dem großen Austernfest in einem fremden Hotelzimmer aufwacht, braucht sie einen Moment, um zu realisieren, wer da neben ihr liegt. Als sie zu ihrer Schande feststellt, dass es sich bei dem Mann um ihren Chef. Heimlich stiehlt sie sich aus dem Hotel und flüchtet. Doch schon kurz darauf wird sie zu einem neuen Fall gerufen, eine Frau wurde erschlagen in ihrem Haus aufgefunden und bei der Frau handelt es sich ausgerechnet um die Exfrau ihres Chefs. Nun gilt es für Karen, nicht nur die gemeinsame Nacht mit diesem aus den Ermittlungen fern zu halten, sondern auch, die Unschuld ihres Chefs zu beweisen. Denn Jounas Smeed gilt nun als Verdächtiger und Karen soll die Ermittlungen leiten. Kann es sein, dass der Mann, mit dem sie die Nacht verbrachte, kurz nachdem sie ihn verließ, tatsächlich seine Frau getötet hat? Oder steckt vielleicht etwas ganz anderes dahinter?
Meine Meinung
Das düstere Cover machte mich neugierig und als ich dann erfuhr, worum es hier ging, war mir klar, dass ich den Krimi lesen wollte.
Gerade auch die Tatsache, dass die Autorin Maria Adolfsson als Handlungsort Doggerland wählte, machte mich neugierig auf das Buch. Denn bei Doggerland handelt es sich um eine Insel, die in der Nordsee versank und somit so etwas wie das Atlantis des Nordens bildet. Die Autorin beschreibt diese Insel auch intensiv und man hatte hier durchaus das Gefühl, dass man eine fremde Welt mit bekannten Zügen vor sich sieht.
Dabei ist der Schreibstil absolut klar und versetzt den Leser auch direkt nach Doggerland, was wohl auch mit an der gewählten Zeit, der Gegenwart, liegt. Ansonsten aber wirkt es sprachlich fast schon stoisch, denn Maria Adolfsson beschreibt klar und direkt, mit kurzen Sätzen und schnörkellos.
Erzählt wird der Krimi hauptsächlich in der Gegenwart, wobei die Autorin zwischendurch immer mal wieder in das Jahr 1970 zurückschwänkt. Hier erzählt sie von einer Kommune, die einst auf Doggerland ansässig war und auch wenn man gerade zu Beginn nicht wusste, welche Verbindungen es hier geben könnte, war es durchaus klar, dass in der Vergangenheit ein Geheimnis liegen muss. Diese Verbindungen und Verknüpfungen haben mir soweit gut gefallen und es kommt auch zu diversen Wendungen, doch trotzdem hatte ich das Gefühl, dass die Spannung nicht konstant oben blieb. Es gab, trotz der knappen Worte, weite Ausschweifungen und Beschreibungen, die mir immer wieder das Tempo zu sehr ausbremsten. So gab es zwischen den spannenden Momenten zu viele Längen, um mich wirklich endgültig zu fesseln.
Mit Karen Eiken Hornby hat die Autorin eine sehr interessante Figur geschaffen. Auch wenn diese auf Doggerland geboren wurde, zog sie einst nach London. Doch nach einem schweren, perönlichen Verlust, kehrt sie nach Doggerland zurück. Ein wenig unglaubwürdig fand ich, dass ihr Schicksal auf Doggerland unbekannt scheint. Bisher hatte ich jedoch das Gefühl, Karen noch nicht richtig kennengelernt zu haben, wobei das ja durchaus auch in den nächsten Bänden noch intensiviert werden kann.
Neben Karen gab es noch weitere Charaktere, die ich mir zwar vorstellen konnte, die mir aber etwas fern blieben. Gerade unter Karens Kollegen waren mir nicht alle sympathisch. Im großen und ganzen jedoch waren die Charaktere für einen Krimi mit den nötigen Eigenschaften gezeichnet, um nicht stoisch zu wirken.
Mein Fazit
Doggerland Fehltritt ist das Krimidebüt der Autorin Maria Adolfsson und vor allem die Idee, ihre Handlung auf einer versunkenen Insel stattfinden zu lassen, fand ich sehr spannend. Die Handlung hatte für mich leider zu viele Längen, so dass die Spannung immer wieder ausgebremst wurde. Somit fand ich, dass es sich bei Doggerland um ein solides Debut handelt, dass durchaus noch ausbaufähig bleibt.

Veröffentlicht am 07.01.2019

Aussergewöhnliche Grundstory, jedoch mit Längen

Das Buch der vergessenen Artisten
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1902: als dreizehnter Sohn eines Bohnenbauers wächst Mathis Bohnsack in dem kleinen Ort Langweiler auf. Als eines Tages ein Jahrmarkt in dem kleinen Ort seine Zelte aufschlägt, ist er durchweg fasziniert. ...

1902: als dreizehnter Sohn eines Bohnenbauers wächst Mathis Bohnsack in dem kleinen Ort Langweiler auf. Als eines Tages ein Jahrmarkt in dem kleinen Ort seine Zelte aufschlägt, ist er durchweg fasziniert. Vor allem der Röntgenapparat hat es ihm so sehr angetan, dass er spontan beschließt, mit gerade einmal fünfzehn Jahre, seine Heimat zu verlassen und mit den Artisten weiterzureisen.
1935: mittlerweile lebt Mathis gemeinsam mit seiner Freundin Meta und deren Bruder, der eine Behinderung hat, in einer Wohnwagensiedlung am Rande Berlins. Artisten wird es alles andere als leicht gemacht, denn die nationalsozialistische Regierung schließt Bühnen und verbietet Aufführungen. Mathis hat für sich beschlossen, nun ein Buch zu verfassen, über all die Artisten, die ihm begegnet sind, damit diese nicht in Vergessenheit geraten werden.
Meine Meinung
Das Cover sprach mich irgendwie gleich auf den ersten Blick an und machte mich neugierig auf die Geschichte dahinter. Doch dann habe ich sehr lange Zeit benötigt, um mich halbwegs auf die Geschichte einzulassen. Dabei lag dies gar nicht so sehr am Schreibstil der Autorin, der sich durchaus verständlich lesen lässt und teilweise sehr malerisch klingt. Doch Vera Buck hat eine Art, sehr ausführlich zu beschreiben und gerade bei Nebencharakteren passierte das immer wieder und brachte mich somit ständig aus dem Lesefluss und ich musste es einfach zwischendurch mal zur Seite legen.
Dabei ist die Grundstory der Geschichte wirklich sehr interessant und bisher habe ich aus diesem Bereich noch nichts vergleichbares gelesen. Genau das war auch dann der Grund, warum ich dieser Geschichte dann noch einmal eine zweite Chance gegeben habe.
Spannend fand ich, dass sie hier auch wirklich die Sensationslust der Menschen an anderen dargestellt hat, denn damals war es nicht ungewöhnlich, gerade Personen mit körperliche Anomalien, regelrecht zur Schau zu stellen. Das aber hier hinter jeder “Sensation” ein Mensch mit Gefühlen und Träumen stand, hat die Autorin für mich dabei sehr gut dargestellt.
Vera Buck erzählt diese besondere Geschichte auf zwei Zeitebenen, zum einen aus dem Jahr 1902, zum anderen ab dem Jahr 1935. Dabei hatte ich durchweg das Gefühl, dass die Autorin sich hier ganz viel Mühe mit ihrer Recherche gegeben hat. Gelungen sind die Verknüpfungen von realen Persönlichkeiten mit ihren fiktiven Charakteren, aber auch mit der Entwicklung die Deutschland damals genommen hat. Plötzlich waren all diese Kuriositäten, die man auf dem Jahrmarkt traf, nicht mehr gefragt, nein ganz im Gegenteil, sie wurden teilweise verboten, manche verschwanden sogar völlig und all diesen widmet Mathis sein Buch, sein Buch der vergessenen Artisten.
Im Vordergrund steht Mathis Bohnsack, der mit seinem Leben als Durchleuchtungskünstler glücklich war. Er und seine Lebensgefährtin Meta könnten nicht unterschiedlicher sein, denn Mathis ist schmal und eher schwach und Meta ist die muskulöse Kraftfrau. Zwar konnte ich mir die Figuren gut vorstellen und hatte auch von ihnen ein klares Bild, doch so richtig mit ihnen verbunden fühlte ich mich beim Lesen leider nicht. Ich blieb hier mehr der Beobachter, des Geschehens. Neben den beiden Protagonisten Mathis und Meta gibt es zahlreiche Nebencharaktere, wie z. B. Metas geistig behinderter Bruder Ernsti, aber auch zahlreiche vergessene Artisten. Jeder wurde recht ausführlich vorgestellt und genau das war es, was mir teils zu langatmig wurde.
Mein Fazit
Eine Geschichte, für die man sich Zeit nehmen muss beim Lesen, denn Vera Buck erzählt sehr detailliert und ausführlich, was für mich teilweise zu langatmig wirkte. Auch zu den Protagonisten konnte ich gar nicht so sehr eine Beziehung aufbauen und blieb hier mehr der Beobachter. Dabei ist die Geschichte absolut gut recherchiert und Vera Buck hat hier eine sehr interessante Grundstory herauskristallisiert, die bisher in historischen Romane keine große Beachtung fanden.

Veröffentlicht am 29.12.2018

Leider nicht so gruselig und spannend wie erhofft

The House - Du warst nie wirklich sicher
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Jack und Sydney können ihr Glück kaum glauben, denn ausgerechnet sie erhielten den Zuschlag für das Haus, das es Sydney gleich auf den ersten Blick angetan hat. Einen kleinen Haken gibt es allerdings, ...

Jack und Sydney können ihr Glück kaum glauben, denn ausgerechnet sie erhielten den Zuschlag für das Haus, das es Sydney gleich auf den ersten Blick angetan hat. Einen kleinen Haken gibt es allerdings, denn die beiden müssen den gesamten Inhalt des Hauses mit übernehmen. An und für sich kein Problem, doch schon kurz nach dem Einzug kommt es zu merkwürdigen Ereignissen, nicht nur, dass es übel riecht, es mehren sich auch die unheimlichen Geräusche. Als dann hinter ihrem Haus eine Leiche gefunden wird, wird der Traum fast schon zum Alptraum.
Meine Meinung

Das düstere Cover mit dem knallgelben Buchschnitt machte mich gleich aufmerksam und die Geschichte auf dem Klappentext versprach eine leicht gruselige Atmosphäre in einem unheimlichen Haus. Diese Erwartung konnte sich allerdings nicht ganz erfüllen, dazu aber gleich mehr.
Simon Lelic schreibt gut verständlich, allerdings auch sehr detailreich und ausführlich, was mir an mancher Stelle zu langatmig wurde und mir gerade den Einstieg in den Thriller etwas erschwerte.
Auch das Tempo der Geschichte bleibt eher ruhig und wenig spektakulär, zumindest gab es die erhoffte Gruselatmosphäre hier leider nicht. Zwar gab es ab und an mal Momente, bei denen ich hoffte, da doch noch mehr Atmosphäre zu erhalten, aber diese verliefen sich leider. Insgesamt entwickelt sich der Thriller dann doch eher in die Richtung eines Dramas, welches sich aus der Vergangenheit der Protagonistin Sydney ergibt.
Unterteilt ist das Buch in zwei größeren Abschnitten, die aus wechselnder Ich-Perspektive durch die beiden Protagonisten Jack und Sydney erzählt werden. Während man durch Jack mehr über das aktuelle Geschehen erfährt, schweifen Sydneys Gedanken immer wieder in die Vergangenheit. Sydney wird hier vor allem durch den gewalttätigen Nachbarn getriggert, wodurch ihr ihre eigene Kindheit nur zu sehr wieder in die Erinnerungen gerät. Ich möchte hier gar nicht mehr weiter auf den Inhalt eingehen, da es doch zu sehr spoilern würde, nur so viel: die Auflösung des ganzen kam ein wenig zu früh und zu einfach. Ich hätte es mir hier mehr gewünscht, dass man da mehr rätseln könnte.
Die Protagonisten Jack und Sydney waren durchaus vorstellbar ausgearbeitet, aber trotzdem gab es auch bei ihnen zu wenig Überraschungen. Gerade durch das Thema Kindesmisshandlungen, was hier durch Sydney und auch durch Nachbarstochter Elsie, einen großen Raum einnimmt, hätte das ganze doch intensiver werden müssen, allerdings blieb dies nur eher wie ein Mittel, um die Auflösung klarer werden zu lassen.
Die Nebencharaktere bleiben hier sehr blass und nehmen auch keine besonderen Rollen ein, gerade da hätte man noch mehr mit einbringen können, um die gesamte Story spannender werden zu lassen.
Mein Fazit

Ein zu geradliniger und zu konstruierter Thriller, der leider nur wenige Überraschungen bereit hielt. Mit dem Thema als Hintergrund hätte man viel mehr aus dieser Geschichte machen können. Auch wurde meine Erwartung an das Buch anhand des Klappentextes nicht erfüllt, denn im Prinzip geht es hier nicht um das unheimliche Haus. Schade, denn ich hatte mehr erwartet.