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Veröffentlicht am 22.09.2019

Ich will dein Leben

Morgen früh, wenn sie will
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Ella hatte es nie leicht in ihrem Leben, doch als die mittellose, junge Frau eine Stelle als Kindermädchen bei der gleichaltrigen Lonnie antritt, scheint sie das große Los gezogen zu haben. Doch auch Lonnie ...

Ella hatte es nie leicht in ihrem Leben, doch als die mittellose, junge Frau eine Stelle als Kindermädchen bei der gleichaltrigen Lonnie antritt, scheint sie das große Los gezogen zu haben. Doch auch Lonnie scheint Nähe zu brauchen und so beginnen die beiden so unterschiedlichen Frauen eine Freundschaft. Aus Ella wird Elle, die Gespräche werden immer vertrauter und auf den ersten Blick sieht es aus, als würde diese Freundschaft gut gehen. Doch in Ella brodelt der Neid auf das Leben, das Lonnie führt. Als Lonnie Ella auf einer Reise bittet, sich als sie auszugeben, wird es Ella so richtig bewusst: sie will Lonnies Leben.
Meine Meinung
Oh, dieser Klappentext, /er klang so richtig fies und hinterhältig, er klang nach einer toxischen Frauenfreundschaft mit ganz viel Intrigen. Denn sind wir mal ehrlich, eine Frau schmiedet die fiesesten Pläne und gerade untereinander können sie so herrlich gemein sein. All das hatte ich hier bei dieser Geschichte erwartet, doch so ganz war ich dann mit der Umsetzung nicht zufrieden.
Der Schreibstil liest sich recht leicht und flüssig und als Leser erhält man hier, trotz Ich-Perspektive aus Ellas Sicht, eher eine Draufsicht auf das Geschehen. Dieses passt allerdings wirklich gut zur Protagonistin, denn diese kam mir ebenfalls recht distanziert vor. Aber auch wirklich glaubhaft, denn Ella hat es nicht leicht im Leben. Sie ist mittellos und allein in New York und scheint mit ihrer neuen Stelle das große Los gezogen zu haben. Ich habe ihr den Neid auf Lonnie und auch die Gedanken, die sie in Bezug auf dieses völlig andere Leben hat, abgenommen. Doch was mir hier gefehlt hat, waren diese bestimmten Momente, die zu schockieren wissen. Alles in allem hat die Geschichte eher ein ruhiges Tempo, ohne große Steigerungen. Die erhofften Psychospielchen und Gemeinheiten, wie sie nur Frauen untereinander beherrschen, fehlten mir hier irgendwie. Damit fehlte der Geschichte einfach die große Spannung und den Sog, den solche Geschichten sonst auf mich haben.
Was der Autorin Madeline Stevens hier wirklich gut gelungen ist, ist die Darstellung Ellas. Eine junge Frau, die für eine Mahlzeit sogar mit Fremden schläft und plötzlich einen Blick auf ein Leben erhascht, dass man sich so niemals erträumt hätte. Sympathisch wird sie mir allerdings nicht, wie schon erwähnt, hielt ich beim Lesen eine gewisse Distanz zu ihr und diese konnte ich nicht ablegen. Die Entwicklung, die Ella oder Elle hier nimmt, fand ich allerdings wirklich gelungen, denn sie entwickelt ihre Obsession so nach und nach und auch dieses dunkle Verlangen nach mehr, konnte ich schon nachvollziehen.
Doch auch Lonnie und die weiteren Charaktere sind keine wahren Sympathieträger. Doch auch diese sind so, wie sie dargestellt sind, durchaus gelungen und facettenreich. Lonnie ist eine Träumerin, doch sie ist einfach fernab von der Welt und ich hatte den Eindruck, dass es nichts und niemanden gibt, der ihr ans Herz gewachsen ist. Gerade dieser Gegensatz Lonnie – Elle ist schon gelungen dargestellt.
Mein Fazit
Eine Geschichte, von der ich wohl eher etwas anderes erwartet hatte, denn ich hatte mir wirklich kleine, böse Spielchen erhofft. Doch Madeline Stevens legt hier mehr ihren Blickpunkt auf die obsessiven Gedanken, die in Protagonistin Elle/Ella so langsam heranreifen. Für mich hätte es etwas spannender sein müssen, um hier wirklich in der Geschichte zu versinken, denn das Tempo selber ist eher ruhig. Sprachlich hat mir das Buch dafür sehr gut gefallen und auch die Charaktere, auch wenn sie mir nicht ans Herz wuchsen, waren hier sehr klar gezeichnet.

Veröffentlicht am 22.09.2019

Interessante Einblicke

Rote Nächte
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Jura-Studentin Jasmina ist auf der Suche nach einem neuen Job, als sie ein äußerst ungewöhnliches, aber sehr verlockendes Angebot erhält. Sie könnte als Bardame in einem Edelbordell arbeiten. Der Verdienst ...

Jura-Studentin Jasmina ist auf der Suche nach einem neuen Job, als sie ein äußerst ungewöhnliches, aber sehr verlockendes Angebot erhält. Sie könnte als Bardame in einem Edelbordell arbeiten. Der Verdienst klingt nur allzu verlockend, doch über ihren Job dürfen ihre Eltern und ihr Freund niemals etwas erfahren. Allein schon durch die arabische Abstammung sind ihre Eltern äußerst konservativ und ihr Freund, der sich zur Zeit zum Glück auf einer Reise befindet, ist immer eifersüchtig. Doch dem Angebot kann Jasmina nicht widerstehen, sie nimmt den Job an und lernt dabei die kuriosesten Personen kennen.
Meine Meinung
Ich bin ja immer auf der Suche nach ungewöhnlichen Geschichten und diese hier klang definitiv danach, zumal das Erlebte auf wahren Begebenheiten beruht. Das Cover ist wirklich wunderhübsch gestaltet und rundete den ersten Eindruck zusätzlich ab.
Jasmina Amin erzählt locker und leicht und mit einem ganz eigenen Humor, der mich so manches Mal wirklich zum Schmunzeln brachte.
Dadurch, dass die Geschichte auf wirkliche Erlebnisse der Autorin zurückgreift, machte diese dann auch umso interessanter. Ich habe mir zwar bis dato noch nie solch einen Job vorgestellt, doch natürlich hat man gewisse Erwartungen vor dem Lesen. Doch das, was hier wirklich beschrieben wird, hat mich durchaus überrascht. Was mir hier gefallen hat, ist, dass die Frauen hier nicht die große Opferrolle spielen, sondern tatsächlich über gewisse Stärken verfügen. Manch ein Erlebnis klingt so absurd, dass man es sich tatsächlich so auch vorstellen kann.
Jasmina Amin erzählt in der Geschichte in erster Linie von dem Leben im Club, große Teile ihres Privatlebens bleiben hier außen vor und auch diese Differenzierung fand ich sehr passend. Sie zieht hier eine deutliche Grenze zwischen ihrer Familie und ihrem eher ungewöhnlichen Beruf, zumal sie ja sogar arabischer Abstammung ist. Na ja, aber auch sonst gilt dieser Beruf ja nicht als unbedingt hoch angesehen.
Erzählt wird das Geschehen aus der Sicht der Protagonistin Jasmina. Ihre Veränderungen während des Jobs sind glaubwürdig und ebenfalls sehr spannend. Aus einer recht ruhigen und zurückhaltenden jungen Frau wird eine wirklich starke Persönlichkeit, die auch nicht davor zurückschreckt, auch mal durchzugreifen.
Das sich hier auch tatsächlich Freundschaften ergeben, fand ich zusätzlich interessant. Zwar lernt man die einzelnen Personen nur oberflächlich kennen, bekommt aber trotzdem ein gewisses Bild, so dass man sich vorstellen kann, wie ihr Leben aussieht, zumindest in der Nacht. Ebenfalls äußerst interessant sind die Besucher des Edelbordells, die teilweise in der Öffentlichkeit stehen und erst im Club ihr wahres Gesicht zeigen. So wird wieder einmal besonders bewusst, dass man nie nur nach dem Urteilen sollte, was man zu Gesicht bekommt.
Mein Fazit
Mit diesem Buch konnte mich die Autorin Jasmina Amin tatsächlich sehr überraschen und die Einblicke, die sie dem Leser hier gewährt, fand ich interessant, spannend und ja, tatsächlich so manches Mal amüsant. Jasmina ist mir sehr sympathisch und die Wandlung, die sie hier in der Geschichte nimmt, hat mir äußerst gut gefallen. Denn aus einer jungen, eher schüchternen Frau wird eine sehr starke Persönlichkeit. Ich kann diese “Geschichte ” absolut empfehlen, denn sie bietet wirklich Einblicke, bei denen ich doch häufiger überrascht werden konnte. Ich bin wohl doch ganz schön unschuldig…

Veröffentlicht am 16.09.2019

Die Götter sind los

Staub & Flammen
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Achtung! Da es sich hier um den zweiten Band einer Reihe handelt, könnten inhaltliche Spoiler vorhanden sein!
Livia ist erst vor kurzem mit ihren Eltern nach Paris gezogen. Dort lernt sie den geheimnisvollen ...

Achtung! Da es sich hier um den zweiten Band einer Reihe handelt, könnten inhaltliche Spoiler vorhanden sein!
Livia ist erst vor kurzem mit ihren Eltern nach Paris gezogen. Dort lernt sie den geheimnisvollen Maél kennen, der ihr eine Welt innerhalb der Stadt zeigt, die nahezu unglaublich klingt: denn in Paris leben Götter mitten unter den Menschen. Und Maél ist einer von ihnen, zuminest ein halber, auch Halbgott genannt. Hals über Kopf verlieben sich die beiden, doch dann passiert etwas und Maél wird vor dem Olymp angeklagt. Gemeinsam mit Maéls Halbbruder Enko versucht Livia Maéls Unschuld zu beweisen.
Meine Meinung

Die Cover sind hier ein absoluter Hingucker und sie sehen nebeneinander absolut genial aus. Auf diese Fortsetzung war ich auch so richtig gespannt, denn der erste Band war nicht nur ein Highlight, sondern endete auch mit dem berühmten Cliffhanger. Der Einstieg in den zweiten Band fällt leicht, denn die Handlung knüpft hier recht zeitnah ans Ende des ersten Bandes an. Immer wieder streut die Autorin kleinere Gedankenstützen mit ein, so dass man schnell wieder weiß, was zuvor geschehen ist.
Wie auch schon im ersten Band der Dilogie gefiel mir auch hier der locker, leichte Schreibstil der Autorin Kira Licht richtig gut. Neben witzigen Dialogen, die immer mal wieder zu Schmunzeln bringen, ist es noch jung und modern und es macht Spaß, die Götter und Halbgötter der Mythologie zu beobachten.
Allerdings fand ich es, vor allem zu Beginn des Buches, etwas zäh vom reinen Tempo her. Dachte ich, es gäbe gleich Action, gab es zu weiten Teilen im ersten Band eher Alltäglichkeiten. Hier hätte ich von Protagonistin Livia durchaus mehr erwartet, vor allem hatte ich gehofft, viel viel mehr über ihre Fähigkeiten als Nymphe zu erfahren. Doch gerade die erste Hälfte des Buches legt den Fokus auf die Freundschaft, zwischen Livia und den beiden Mädels Jemma und Gigi aus der Schule. Man trifft auf bekannte Personen, lernt aber den ein oder anderen neuen Charakter kennen. Diese werden hier vor so manch einem Problem gestellt, wobei mir hier die Lösungen doch häufiger zu leicht waren.
Witzig finde ich nach wie vor, dass all die Götter und Halbgötter mitten unter uns wohnen. Dadurch wirken sie zwar ein wenig so wie du und ich, doch gefielen mir die Ideen rund um die Götter, die Kira Licht hier mit einbaut.
Wie auch der erste Band wird auch der Abschluss der Dilogie in der Ich-Perspektive aus Livias Sicht erzählt. Livia ist mir schon im ersten Band ans Herz gewachsen und sie ist rundum sympathisch. Sie bleibt sich und ihre Art treu und auch hier mochte ich ihre doch sehr schlagfertige Art. Auch ihre beiden Freundinnen Gigi und Jemma muss man einfach mögen, aber auch die vielen anderen Nebencharaktere punkten mit ihren vielen Facetten. Die Freundschaft und der Zusammenhalt stehen hier absolut im Mittelpunkt und machen für mich auch den Kern der Geschichte aus.
Mein Fazit

Durch den etwas zähen Einstieg in den zweiten Band fand ich diesen einen Tick schwächer als den ersten, doch wer wissen möchte, wie es mit Livia und all ihren Freunden weitergeht, ist dieses Buch Pflicht. Im zweiten Band stehen die Freundschaft und der Zusammenhalt absolut im Vordergrund und bekannte aber auch neue Charaktere sorgen für Abwechslung. Die Sicht auf die Götter ist absolut ungewöhnlich und gerade mit Protagonistin Livia und deren Zusammenspiel gab es hier doch immer wieder Momente zum Schmunzeln. Für mich hätte es ruhig etwas mehr Action und Überraschungen geben können, doch alles in allem ein runder Abschluss der Dilogie.

Veröffentlicht am 10.09.2019

Sorgt für #herzpogo

Nayra und Jo
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Sommer, Sonne, Festivalzeit, Nayra genießt das Leben und tobt gemeinsam mit ihren Freunden über die Festivalwiesen. Kein Wunder, dass sie dabei mit einem Jungen zusammenprallt. Doch dieser Knall löst nicht ...

Sommer, Sonne, Festivalzeit, Nayra genießt das Leben und tobt gemeinsam mit ihren Freunden über die Festivalwiesen. Kein Wunder, dass sie dabei mit einem Jungen zusammenprallt. Doch dieser Knall löst nicht nur Kopfschmerzen aus, sondern auch Herzpogo, denn Jo, mit dem Nayra zusammenstößt, ist die große Liebe und das auf dem ersten Blick. Gemeinsam verbringen sie einen Tag und eine Nacht auf dem Festival, doch als schwere Unwetter aufziehen, müssen sie schnellstmöglich das Festivalgelände verlassen. Durch wirklich blöde Zufälle verlieren die beiden sich aus den Augen, doch vergessen können sie sich nicht. Nun sind sie auf der Suche nacheinander, denn das #herzpogo war unbeschreiblich.
Meine Meinung
Das Cover finde ich richtig hübsch und es passt wirklich wunderbar zum Inhalt der Geschichte. Diese Geschichte hat mich in kürzester Zeit verzaubert, denn sie ist nicht die typische Young Adult Story, wie man sie schon zu oft gelesen hat. Anke Weber erzählt so locker und leicht, als würde die Geschichte wirklich durch die beiden Protagonisten Nayra und Jo wiedergegeben. Sprachlich ist sie jung und modern und ich habe der Autorin die gesamte Geschichte genau so auch abgenommen.
Die beiden Charaktere verlieben sich, schnell und heftig, aber ich habe ihnen diese große Liebe auf den ersten Blick abgekauft. Bei dem plötzlichen Ende des Festivals verlieren sie sich aus den Augen, doch aus dem Sinn gehen sie sich nicht. Man begleitet die beiden bei der Suche nacheinander und man hofft und bangt mit ihnen. Dabei gibt es immer wieder so viele Zufälle, so viele Beinahebegegnungen, dass man einfach mit den Beiden mitleidet und mithofft.
Was hier so richtig gelungen ist, ist das Festival Feeling, dass die Autorin beschreibt. Ich hörte die Bands im Hintergrund spielen, während ich tief in der Geschichte versunken bin. Ich spürte den Matsch unter den Fußsohlen, sah den Moshpit und bekam einfach auch mit Feierlaune. Die gesamte Atmosphäre ist einfach locker und lebendig und auch wenn die Autorin sich nicht in endlosen Details verliert, absolut glaubwürdig und vorstellbar. Genauso muss ein Festival sein!
Aus wechselnder Perspektive, jeweils in der Ich-Form, erzählen die beiden Protagonisten Nayra und Jo. Beide Charaktere sind mir ganz schnell ans Herz gewachsen, sie sind weder junges, schüchternes Mädchen noch Bad Boy, sondern einfach mega natürlich. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, wie es ist, mit ihnen auf den Festivals zu feiern. Auch wenn die beiden Charaktere sich nur kurz begegnet sind, habe ich sofort gespürt, was auch sie gespürt haben: nämlich die große Liebe.
Doch nicht nur Nayra und Jo sind hier lebendig und authentisch gezeichnet, sondern auch ihre Freunde. Allen voran die besten Freunde Tessa und Karl. Zwar bleiben diese hier etwas im Hintergrund, wirken aber genauso sympathisch wie die Protagonisten.
Mein Fazit
Nayra und Jo ist ein herrlich erfrischender und anderer Liebesroman in diesem Genre, der mir richtig viel Spaß gemacht hat. Ich habe mich gemeinsam mit den Protagonisten verliebt und mit ihnen über die Festivals getanzt. Lebendige Charaktere, eine mindestens genauso lebendige Atmosphäre und ganz viel Herzpogo haben die Seiten beim Lesen nur so verfliegen lassen. Wenn ihr einmal die etwas andere Liebesgeschichte lesen wollt, dann zittert doch einfach einmal mit Nayra und Jo mit. Vielen Dank, Anke Weber, für diese herzliche und einfach andere Geschichte!

Veröffentlicht am 08.09.2019

Für Kenner der Serie

Grabesgrund
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Bei Grabungsarbeiten auf einem Feld wird ein Kampfflugzeug aus dem zweiten Weltkrieg ausgegraben, am Steuer sitzt noch sein Pilot. Alles deutet darauf hin, dass es sich um den Aristokraten Fred Blackstock ...

Bei Grabungsarbeiten auf einem Feld wird ein Kampfflugzeug aus dem zweiten Weltkrieg ausgegraben, am Steuer sitzt noch sein Pilot. Alles deutet darauf hin, dass es sich um den Aristokraten Fred Blackstock handelt, dessen Familie immer noch in der Gegend lebt. Doch eigentlich ist das ein Ding der Unmöglichkeit, denn Fred Blackstock starb in einem ganz anderen Flugzeug, zumindest wurde das vermutet. Die Spuren führen DcI Nelson und die forensische Archäologin direkt zum Anwesen der Blackstocks. Schnell wird auch hier klar, dass die Blackstocks ein Geheimnis hüten, ein Geheimnis, das viele Jahrzehnte alt ist.
Meine Meinung
Mit Grabesgrund erschien im Rowohlt Verlag der bereits siebte Fall für die forensische Archäologin Ruth Galloway und DCI Nelson. Allerdings habe ich als Quereinsteiger mit diesem Band begonnen, was den Krimi für mich vor allem zu Beginn ein wenig schwieriger gestaltet hat.
Elly Griffiths schreibt sehr klar und direkt, was auch durch die Zeit, die Gegenwart, in der sie schreibt, noch betont wird. Der reine Fall ist inhaltlich auf jeden Fall leicht verständlich und ich hatte beim Lesen dieses “very british” Gefühl.
Die Geschichte ist ein eher unaufgeregter Krimi, der in einem ruhigen Ton erzählt wird und ohne blutige Szenen und haufenweise Action auskommt. Trotzdem ist es interessant, gemeinsam mit der Archäologin und dem DCI auf Spurensuche zu gehen. Vor allem, weil es sich um einen Cold Case handelt. Diese Fälle finde ich immer sehr interessant, wenn längst verloren geglaubte Geheimnisse der Vergangenheit in der Gegenwart wieder zum Vorschein kommen.
Bei vielen Krimireihen kann man auch als Quereinsteiger locker loslesen. Das ist hier allerdings nicht der Fall, denn es hat hier eine Weile gebraucht, bis ich hinter all die persönlichen Beziehungen geblickt habe, bzw. habe ich da nach wie vor noch nicht den richtigen Durchblick. Gerade was Ruth Galloway und ihre unterschiedlichen Beziehungen angeht, stand ich auf dem Schlauch und es hat auch etwas gedauert, bis ich die Personen zuordnen konnte. Das wird Freunden der Reihe selbstverständlich leicht fallen, deswegen denke ich, dass es gerade für Liebhaber der Reihe spannender wird.
Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, so dass man als Leser beim reinen Fall gut miträtseln kann. So wie ich es herausgelesen habe, sind die anderen Fälle für Ruth Galloway weiter in der Vergangenheit angesiedelt, so dass dieser Band ein wenig aus der Reihe fällt.
Die Charaktere der Geschichte blieben mir ein wenig fern und es fiel mir schwer, mich hier in die Personen hineinzufühlen. Was aber, wie zuvor schon erwähnt, eher daran lag, dass ich die einzelnen Charaktere einfach zu wenig kannte. Für mich lasen sich die Beziehungen untereinander noch ein wenig konfus. Ruth mochte ich schon irgendwie mit ihrer neugierigen Art, die es anderen nicht so leicht macht. DCI Nelson hingegen konnte ich noch nicht so richtig einsortieren. Aber aus reiner Neugier, werde ich hier wohl mal in die Vorgänger hineinschnuppern.
Mein Fazit
Ein ruhiger und unblutiger Krimi, der erst zum Ende hin mehr Fahrt aufnimmt. Trotzdem bleibt die reine Suche nach der Wahrheit schon sehr interessant und spannend erzählt. Mir als Quereinsteiger fiel es nicht leicht, den persönlichen Geschichten der Hauptcharaktere zu folgen. Von daher ist das Buch vor allem für Liebhaber der Reihe geeignet. Allen anderen rate ich wohl, hier auch tatsächlich in chronologischer Reihenfolge zu lesen, damit man die privaten Verstrickungen besser versteht.