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Veröffentlicht am 13.02.2019

Welche Todsünde ruht in dir?

Saligia
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Keira ist sechzehn Jahre alt und lebt allein bei ihrer Mutter. Schon immer fühlte sie diesen abgrundtiefen Zorn in sich, was sie dazu bringt immer und überall anzuecken. In der Schule ist sie die unheimliche ...

Keira ist sechzehn Jahre alt und lebt allein bei ihrer Mutter. Schon immer fühlte sie diesen abgrundtiefen Zorn in sich, was sie dazu bringt immer und überall anzuecken. In der Schule ist sie die unheimliche Außenseiterin, der jeder mit Misstrauen begegnet. Als sie eines Tages von Eliot angesprochen wird, der ihr erzählt, dass sie eine Saligia sei und die Todsünde des Zorns in sich trägt, glaubt sie ihm recht schnell, denn genau das würde all ihre Gefühle erklären. Kurzerhand begleitet sie Eliot ins Eliteinternat Canterbury, an dem die Saligia unterrichtet werden. Hier trifft sie auf weitere Schüler und jeder von ihnen trägt eine der Todsünden in sich: Zorn, Hochmut, Neid, Lust, Habgier, Völlerei und Trägheit. Doch irgendetwas stimmt nicht im Internat, eine Schülerin ist verschollen und es scheint, als würden die anderen ihr etwas verschweigen.
Meine Meinung
Dieses Cover passt einfach perfekt zu dem Inhalt des Buches und machte mich neugierig. Auch der Klappentext klang nach einer neuen Idee, einer anderen Geschichte.
Genau diese habe ich mit Saligia auch erhalten. Swantje Oppermann erzählt leicht und sehr flüssig, dabei so jung und modern, dass es auch hervorragend für die Zielgruppe geeignet ist. Aber auch dem erwachsenen Leser bietet die Geschichte viel Spannung und eine ungewöhnliche Geschichte.
Unterteilt ist das Buch in vier großen Abschnitten, wobei man im ersten Abschnitt viel Zeit bekommt, sich an Keira und an die gesamte Situation, in der sie sich befindet, zu gewöhnen. Man erfährt mehr über die Schüler und deren Fähigkeiten und wird immer mehr in die Handlung gezogen. Dabei steigert sich die Spannung von Abschnitt zu Abschnitt und Swantje Oppermann hält diese mit immer wieder neuen Überraschungen aufrecht. Ob und wem man hier Vertrauen kann, bleibt ein Rätsel und man zweifelt gemeinsam mit Keira. Geheimnisse und Misstrauen und die daraus resultierende Wirkung sind sehr gut gelungen und ich habe, gemeinsam mit Keira alles beobachtet. Zum Ende bleiben noch viele Fragen ungeklärt und ich hoffe, dass dieses Buch ganz schnell fortgesetzt wird.
Keira erzählt in der Ich-Form von den Ereignissen und ihren Gefühlen. Dabei entwickelt man immer mehr einen Eindruck, wie es in ihr aussieht und wie sie die Welt um sich herum erlebt. Eine Saligia mit der Todsünde Zorn, eine sogenannte Ira, macht sie zu einem äußerst schwierigen Charakter. Doch Swantje Oppermann ist es perfekt gelungen, Keiras Charakter so darzustellen, dass man sie durchaus mögen muss.
Auch die weiteren Charaktere und deren Fähigkeiten wurden wirklich sehr gut gezeichnet. Dadurch, dass Keira ein äußerst misstrauischer Mensch ist, begegnet man den anderen Charakteren ebenfalls mit einem gewissen Maß an Misstrauen, doch die Dynamik untereinander und die gesamte Entwicklung der Charaktere war richtig gut umgesetzt.
Mein Fazit
Swantje Oppermann ist mit Saligia ein spannender Jugendroman gelungen, der einmal eine etwas andere Story bietet. Die Darstellung der Schüler mit den unterschiedlichsten Eigenschaften, den Todsünden, ist der Autorin richtig gut gelungen. Natürlich gibt es einige Geheimnisse, von denen auch noch nicht alle geklärt sind, und unvorhersehbare Ereignisse, die die Spannung aufrecht halten, so dass man immer mehr von der Story gefesselt wird. Ein mitreißender Schreibstil, aussergewöhnliche Charaktere, Geheimnisse und spannung lassen dieses Buch zu einem Pageturner werden.

Veröffentlicht am 12.02.2019

Endlich wieder David Hunter

Die ewigen Toten
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Als das leerstehende Krankenhausgebäude des St. Jude Hospitals abgerissen werden soll, findet man auf dem Dachboden eine in einer Plastikplane eingewickelte, mumifizierte Leiche. Zur genaueren Betrachtung ...

Als das leerstehende Krankenhausgebäude des St. Jude Hospitals abgerissen werden soll, findet man auf dem Dachboden eine in einer Plastikplane eingewickelte, mumifizierte Leiche. Zur genaueren Betrachtung wird David Hunter hinzugerufen, der aufgrund des Zustands der Toten gleich bestätigt, dass die Tote hier schon länger liegen muss. Doch schon beim Versuch, die Leiche zu bergen, bricht Davids Kollege Dr. Conrad durch die marode Decke ein. Alle Versuche, Dr. Conrad auf der Station zu finden scheitern und so begibt sich David vom Dachboden aus in den Raum. Hier befindet sich ein Krankenzimmer, das einst zugemauert wurde und darin sind drei Krankenbetten, von denen zwei noch belegt sind.
Meine Meinung
Was habe ich mich gefreut, als ich sah, dass endlich ein neuer Beckett, bzw. vielmehr ein neuer David Hunter Thriller erscheinen wird. Optisch passt dieses Buch wieder perfekt zu der Reihe und Hunters neuer Fall klang mehr als vielversprechend.
Schon der Einstieg fällt sehr leicht und schnell befindet man sich mitten in Davids neuem Fall. In gewohnt leichter und flüssiger Manier erzählt Beckett und das Buch wird ein wahrer Pageturner. Zum einen werden Orte und Begebenheiten so kristallklar gezeichnet, dass man diese direkt vor sich sehen kann, zum anderen bekommt man auch noch ganz viel über Davids Beruf des forensischen Anthropologen mit. Dadurch schafft Beckett wieder eine sehr düstere und auch leicht Gänsehaut bereitende Atmosphäre. Auch der gewählte Schauplatz, das alte, abbruchreife Krankenhaus, wird so lebendig beschrieben, dass man als Leser das Gefühl hat, sich auf einer Lost Place Tour zu befinden.
Der Fall selber ist hoch spannend und als Leser hat man, genau wie Hunter, nicht die geringste Ahnung, was sich einst im St. Judes zugetragen haben könnte. Stück für Stück erhält man dabei Antworten und das Puzzle setzt sich langsam zu einem Gesamtbild zusammen. Neben dem Fall erfährt man auch das ein oder andere über Hunters Privatleben. Doch all das schildert Beckett so geschickt, dass man selbst als Neueinsteiger in diese Serie keinerlei Verständnisprobleme haben dürfte. Ängste des Anthropologen, die sich auf Erlebnisse der Vergangenheit beziehen, werden noch einmal kurz erläutert und somit auch eventuell aufkommende Fragen beantwortet.
Wie immer begleitet man David Hunter aus dessen Perspektive in der Ich-Form, was dazu beiträgt sich ganz nah am Geschehen zu befinden. Wie auch sonst konnte ich hier wieder mit David mitzittern und seine Gefühls- und Gedankenwelt nachvollziehen. Man hat hier einfach das Gefühl, Hunter wirklich kennenzulernen, bzw. auch schon zu kennen.
Simon Beckett hat mit Hunter einen wirklich einmaligen Charakter geschaffen, der mir schon vom ersten Fall an sympathisch war und der mir mittlerweile wie ein guter Bekannter scheint. Doch nicht nur Hunter wird hier geschickt dargestellt, sondern auch die weiteren Nebencharaktere. Auch für diese nimmt sich Beckett so viel Zeit, um diese genauer zu charakterisieren und die ein glaubhaftes und authentisches Bild abgeben.
Simon Beckett hat mit Hunter einen wirklich einmaligen Charakter geschaffen, der mir schon vom ersten Fall an sympathisch war und der mir mittlerweile wie ein guter Bekannter scheint. Doch nicht nur Hunter wird hier geschickt dargestellt, sondern auch die weiteren Nebencharaktere. Auch für diese nimmt sich Beckett so viel Zeit, um diese genauer zu charakterisieren und die ein glaubhaftes und authentisches Bild abgeben.
Mein Fazit
Auch mit dem bereits sechsten Fall für David Hunter konnte mich Simon Beckett fesseln und begeistern und ich habe das Buch erst zur Seite gelegt, als ich es beendet hatte. Der Thriller wirkt von Anfang bis Ende durchdacht und logisch und das Ende sorgt noch einmal für einen Schock. Die Atmosphäre ist düster und wirkt sehr beklemmend, was noch einmal zusätzlich zur Spannung beiträgt. Eine klare Leseempfehlung für alle David Hunter Fans, aber auch für alle Thrillerfans!

Veröffentlicht am 12.02.2019

Schönheit, Schönheit über alles?

The Belles 1: Schönheit regiert
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In Orléans leben die Gris, Menschen, völlig ohne Farbe, ohne Schönheit, nur wenige unter ihnen können an diesem Zustand etwas ändern, die Belles. Sie sind wunderschöne, junge Mädchen, die mit ihrem Arcanum ...

In Orléans leben die Gris, Menschen, völlig ohne Farbe, ohne Schönheit, nur wenige unter ihnen können an diesem Zustand etwas ändern, die Belles. Sie sind wunderschöne, junge Mädchen, die mit ihrem Arcanum Gris in Schönheiten verwandeln können. Camelia ist eine der Belles und ihr größtes Ziel ist es, die Favoritin unter ihnen zu werden, um am Hofe der Königin zu leben. Doch nicht immer läuft alles so, wie man es sich wünscht und Camelia muss feststellen, dass ihre Gabe viel gefährlicher ist, als sie je gedacht hätte. Auch hinter den Mauern des Palastes ist es anders, als sie glaubt und es lauern Gefahren, mit denen sie nie gerechnet hätte.
Meine Meinung
Dieses Cover ist traumhaft schön und erweckte gleich beim ersten Blick meine Aufmerksamkeit. Auch sonst ist die Gestaltung des Buches absolut gelungen und macht dem Namen alle Ehre – absolut Belle.
Allerdings muss ich zugeben, dass ich hier eine ganze Weile gebraucht habe, um wirklich mit dem Inhalt warm zu werden, denn es dauert etwas, bis hier mehr passiert. Der Einstieg stellt nicht nur Protagonistin Camelia und deren Fähigkeiten vor, sondern beschreibt auch sonst sehr viele Momente ausschweifend und blumig. Ich hatte zunächst die Befürchtung, dass es hier hauptsächlich um die Schönheit geht, doch dann gab es die erste Wendung und ab dem Moment konnte ich ganz tief in die Geschichte abtauchen und habe das Buch in einem Rutsch verschlungen.
Danielle Clayton hat einen sehr leicht lesbaren und auch flüssigen Schreibstil und dadurch, dass sie in der Gegenwart schreibt, fühlt man sich noch dichter am Geschehen. Sie beschreibt Umgebungen und Ereignisse sehr anschaulich und verschafft dadurch intensive Bilder beim Leser. An diese blumige Sprache musste ich mich ein wenig gewöhnen, doch es passt hier einfach absolut zum Inhalt, denn immerhin geht es um Schönheit und die wird selbst sprachlich dargestellt.
Die Welt von Orléans ist trist und grau, hier hätte ich mir schon gewünscht, da noch ein wenig mehr zu erfahren. Doch da die Haupthandlung im Palast der Königin stattfindet, bleibt der Rest erst einmal Nebensache. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass sich das im nächsten Band noch deutlich ändern wird.
Vieles dreht sich hier um die Schönheit, diese ist vor allem bei den Reichen immer im Mittelpunkt. Jeder will schöner sein, will schlanker sein, will besonders sein. Es wirkt beinahe schon wie ein Wahn, fast übertrieben und doch kann man hier durchaus auch Passagen auf uns selbst übertragen. Wie oft gehen viele heute schon weit über ihre Grenzen hinaus, um “wahre” Schönheit zu erreichen. Das Schönheit nicht alles ist, kam vor allem zu Beginn noch nicht so gut heraus, doch auch hier gelingt es Dhonielle Clayton die Kurve zu bekommen. Teilweise konnte sie mich hier doch schockieren und die zunächst blumige Stimmung wird deutlich düsterer, bedrohlicher und beängstigender. Diese Wirkung hat die Autorin wirklich hervorragend hinbekommen und mit so manch einer Wendung konnte sie mich völlig überraschen.
Camelia Beauregard, die Protagonistin, erzählt aus der Ich-Perspektive von den Ereignissen. Kam sie mir zu Beginn noch sehr naiv und oberflächlich vor, hat mir danach ihre Entwicklung umso besser gefallen. Camelia muss lernen, dass eben doch nicht nur die äußere Fassade zählt und parallel zur Entwicklung des Geschehens entwickelt sich auch Camelia immer weiter. Neben Camelia gibt es noch einige äußerst interessante Charaktere, wie z. B. Camelias Leibwache Rémy oder ihre Dienerin Bree, die für mich hier sehr besondere Persönlichkeiten sind. Aber auch Camelias “Gegnerin” Prinzessin Sophia erhält eine glaubwürdige Darstellung und gerade bei ihr spürt man die Besessenheit sehr deutlich. Alles in allem bin ich hier sehr auf die weitere Entwicklung der Charaktere gespannt.
Mein Fazit
Ein wunderschönes Buch über die Schönheit und die Besessenheit von dieser. Dhonielle Clayton versteckt ihre Kritik hier ein wenig, doch schon bald muss man als Leser sehr genau über das Gelesene nachdenken. Ist Schönheit wirklich alles? Mit ihrem detailreichen Schreibstil konnte mich die Autorin doch recht schnell begeistern, passte dieser doch perfekt zum Inhalt. Vor allem aber die Entwicklung ihrer Protagonistin hat mir sehr gut gefallen und zeigt, dass nicht alles nur oberflächlich ist. Dieses Buch ist sowohl optisch auch als inhaltlich einfach eine Belle.

Veröffentlicht am 11.02.2019

Facettenreicher Krimi

Eisige Tage
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In einer Böschung am Elster-Saale-Kanal wird der Audi A6 des Rechtsanwalts Malinowski gefunden und auf dem Beifahrersitz die Leiche ebendiesen. Als die beiden Ermittler Milo Novic und Hanna Seiler mit ...

In einer Böschung am Elster-Saale-Kanal wird der Audi A6 des Rechtsanwalts Malinowski gefunden und auf dem Beifahrersitz die Leiche ebendiesen. Als die beiden Ermittler Milo Novic und Hanna Seiler mit ihren Ermittlungen beginnen, sieht alles zunächst noch nach einem Routinefall aus. Doch schnell müssen sie feststellen, dass hinter dem Mord noch weitaus mehr steckt. Denn nicht nur, dass ausgerechnet einer der größten Mafiosi der Leipziger Russenmafia Malinowskis einziger Klient gewesen zu sein scheint, nein, sie finden auch noch Fotos von minderjährigen Mädchen bei dem Opfer. Bei ihren Ermittlungen geraten sie in immer tiefere Verstrickungen und müssen feststellen, dass der Fall noch viel weiter reicht.
Meine Meinung
Ein düsteres Cover, welches gleich bei mir Aufmerksamkeit erregte und ein spannender Klappentext machen neugierig auf den Krimi.
Schnell gelingt der Einstieg in den Krimi, da es vom ersten Augenblick an spannend losgeht. Alex Pohl schreibt klar und direkt und durch die gewählte Zeitform, die Gegenwart, fühlt man sich regelrecht in die Handlung gezogen. Mit kurzen Kapiteln und immer wieder wechselnden Perspektiven bekommt der Leser hier sehr viel mit, doch wie schockierend und erschreckend sich das Ganze entwickelt, lässt sich nicht vorhersehen. Alex Pohl versteht es ganz hervorragend, den Leser in verschiedene Richtungen zu lenken und diesen zum Mitdenken anzuregen. Hier und da gibt es noch kleinere Momente bei den Ermittlungen, die noch ein wenig zu konstruiert wirken, bzw. deren Lösungen zu einfach herbeikommen, doch im großen und ganzen ist die Handlung in sich stimmig und logisch. Die unterschiedlichen Blickwinkel, aber auch die kurzen Zeitsprünge, in denen der Autor Rückblicke auf unterschiedliche Figuren gibt, halten ebenfalls die Spannung aufrecht und man möchte wissen, wohin dies alles führen wird.
Mit seinen Ermittlern hat der Autor zwei sehr interessante Figuren geschaffen. Man erfährt von beiden etwas aus ihrer Vergangenheit und doch bleiben beide noch mit einigen Geheimnissen. Da es sich hier allerdings auch um den ersten Band einer neuen Krimireihe handelt, wird man wohl noch einiges erwarten dürfen. Hanna Seiler ist alleinerziehende Mutter eines achtjährigen Jungen, doch so richtig viel erfährt man von ihr noch nicht. Man weiß, dass sie sich durchaus in der Unterwelt ihrer Stadt Leipzig auskennt, da sie eine Verbindung zu Mafiaboss Iwanow hat, doch woher, wieso, warum bleibt noch recht vage. Milo Novic hat als Kind den Balkankrieg miterlebt, scheint dadurch auch traumatisiert und auch wenn man dieses weiß, bleibt er doch noch undurchschaubar. Ich bin hier sehr gespannt, wie sich diese beiden Charaktere weiterentwickeln werden.
Die Figuren des aktuellen Falls wirken durchdacht und auch mit ihnen weiß der Autor immer wieder zu überraschen.
Mein Fazit
Mit Eisige Tage erschien der erste Band einer neuen Krimireihe aus der Feder von Alex Pohl, der wohl einigen Leser als L. C. Frey bekannt sein dürfte. Eine spannende und durchaus auch komplexe Handlung und zwei Ermittler, von denen noch lange nicht alles preisgegeben wurde, lassen den Krimi zu einem Pageturner werden. Das Thema des Buches ist schockierend und beängstigend und lässt den Leser mitfiebern. Ich bin gespannt auf weitere Fälle für Novic und Seiler, deren Potential noch lange nicht ausgeschöpft zu sein scheint.

Veröffentlicht am 08.02.2019

Tolle Fantasy

Feuerjäger 1: Die Rückkehr der Kriegerin
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Krona Karagin ist Schwertmeisterin und Hauptmann im Krieg auf den südlichen Inseln. Doch mit beinahe fünfzig ist sie nicht mehr die jüngste und kehrt nach ihrer Beurlaubung zurück in die Heimat. Mit kleineren ...

Krona Karagin ist Schwertmeisterin und Hauptmann im Krieg auf den südlichen Inseln. Doch mit beinahe fünfzig ist sie nicht mehr die jüngste und kehrt nach ihrer Beurlaubung zurück in die Heimat. Mit kleineren Diensten hält sie sich hier über Wasser, doch als Jerina, die Erbin eines mit Krona befreundeten Kaufmanns, sie bittet, gemeinsam auf die Suche nach einem Artefakt der Familie zu gehen, kann Krona nicht widerstehen. Sie macht sich auf die Suche nach Gefährten für dieses Abenteuer, die sie in dem kleinwüchsigen Zauberer Pintel Luffelheim und dem ruhigen Krieger Fenrir findet. Gemeinsam mit Jelina begeben sie sich auf die Suche und geraten dabei in ein Abenteuer, dessen Ausmaße keiner von ihnen vermutet hätte, denn hinter Jerina verbirgt sich ein Geheimnis. Auf ihrer Reise treffen sie auf die beiden Zwerge Lomir und Nardon, die sie von nun an begleiten. Gleichzeitig sind auch die Kriegerprinzessin Lianna und der Zwerg Thork auf einer gemeinsamen Reise und müssen dabei feststellen, dass Zwerge und Menschen sich durchaus besser verstehen könnten, als sie je geglaubt hätten.
Meine Meinung
Hui, den Inhalt dieses Fantasyromans kurz wiederzugeben, war gar nicht so einfach, denn in dieser Geschichte erlebt man so viel, dass es mir kaum möglich war, mich kurz zu fassen. Das Cover ist ansprechend und vor allem der Klappentext macht neugierig auf den Inhalt. Der Einstieg in dieses Fantasyabenteuer fiel mir sehr leicht, denn Susanne Pavlovic erzählt mit einer Leichtigkeit und sehr fesselnd, so dass man als Leser ganz dicht am Geschehen bleibt. Aber womit sie mich gleich auf den ersten Seiten packen konnte, war die ungewöhnliche Heldin Krona, die hier als eine der Protagonisten fungiert.
Das Abenteuer an sich klingt zunächst nach einem typischen High Fantasy Setting. Gefährten begeben sich gemeinsam auf eine Reise und geraten dabei in ein Abenteuer. Doch dieses Gesamtpaket war einfach absolut gelungen, neben Rätseln und Action, Magie und Kämpfen erlebt man vor allem die unterschiedlichen Figuren der Geschichte hautnah.
Das Setting ist ein für High Fantasy recht typisches Gebilde, doch gemeinsam mit den Charakteren macht es einfach sehr viel Spaß, diese Welt zu erkunden. Susanne Pavlovic nimmt sich Zeit, sowohl für ihre Welt als auch für ihre Charaktere und baut diese immer tiefer aus, so dass man hier wirklich den Eindruck hat, die Personen der Geschichte zu kennen. Genau diese Personen machten dieses Fantasyspektakel für mich auch zu etwas besonderen. Allen voran Krona, die mich mit ihrer Art zum Lachen, aber auch zum Kopf schütteln brachte. Selten habe ich eine weibliche Protagonistin erlebt, die so derbe, rau und knallhart rüberkommt wie sie und doch wuchs sie mir sehr schnell ans Herz. Allein die Dialoge zwischen den Charakteren sprühen vor Lebendigkeit und sind wortgewandt, aber auch voller Wortwitz und Krona nimmt definitiv kein Blatt vor den Mund. Aber nicht nur Krona konnte mich begeistern, sondern auch die anderen Charaktere. Der schweigsame Fenrir, dessen Geheimnis man durchaus schnell erraten kann, ist das genaue Gegenteil von Krona und brachte mich mit seiner trockenen Art zum Schmunzeln. Mein “kleiner” Liebling ist Pintel Luffelheim, den ich förmlich vor mir sehen konnte und der mit seinen Versuchen zu zaubern, einfach nur zauberhaft war. Aber auch die Zwerge, die zu ihnen stoßen sind etwas besonderes. Susanne Pavlovic hat es auf jeden Fall geschafft, all ihre Figuren mit dem gewissen Etwas auszustatten und brachte mich mit all diesen unterschiedlichen Charaktere richtig zum Mitfiebern.
Mein Fazit
Ein spannendes, humorvolles, actionreiches Abenteuer mit absolut besonderen Figuren. Krona ist mir mit ihrer Art richtig ans Herz gewachsen und während ich hier von ihr schreibe, muss ich die ganze Zeit grinsen. Krona kann man nicht beschreiben, man muss sie einfach erleben. Auch wenn das Abenteuer und das Setting recht typisch ist für dieses Genre, so hat die Autorin Susanne Pavlovic doch etwas besonderes daraus gemacht.