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Veröffentlicht am 09.02.2024

Eher reine Romance

The Queen Will Rise
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Inhaltliche Spoiler zu Band 1 können vorhanden sein.

Schon lange herrscht in London ein Ungleichgewicht zwischen den Menschen und den Vampiren. Neben Menschen, die heimlich gegen die Vampire zu rebellieren, ...

Inhaltliche Spoiler zu Band 1 können vorhanden sein.

Schon lange herrscht in London ein Ungleichgewicht zwischen den Menschen und den Vampiren. Neben Menschen, die heimlich gegen die Vampire zu rebellieren, gibt es auch eine vampirische Rebellion, die glaubt, König Benedict wäre zu weich. Als Florence als Benedicts Blutbraut an den Hofe Benedicts kommt, ist ihr Plan, ihn zu töten, doch dann verliebt sie sich in Benedict. Doch dann läuft bei einem Fest alles aus dem Ruder, auf Benedict wird ein Anschlag verübt und Florence gilt als Verräterin. Nun sitzt sie im Tower von London und wartet auf ihre Strafe, während Benedict nicht glauben kann, dass ausgerechnet Florence ihn so hintergangen hat.

Band 1 der Dilogie konnte mich durch einen wunderschönen Schreibstil der Autorin Marie Niehoff durchaus fesseln und auch der zweite Teil besticht genau mit diesem Stil. Es macht dem Leser sehr leicht, durch die Seiten zu fliegen, denn die Autorin schafft es sehr gut, Gefühle und Gedanken ihrer Protagonisten zu transportieren.

Allerdings hatte ich nach dem Ende des ersten Bandes gehofft, dass Band 2 fiel mehr Tempo bekommt und man nun auch die Welt der Protagonisten besser kennen- und verstehen lernt. Aber auch The Queen will rise ist in erster Linie eine Lovestory ohne ein für Fantasy typischen Worldbuildings. Wer sich also mehr Spannung und Tempo erhofft hat, dürfte auch hier eher enttäuscht werden.

Gerade über die Welt der Protagonisten hätte ich gerne mehr erfahren. Ich weiß, dass die Handlung in London spielt und das wir uns in unserer Zeit befinden, doch irgendwie hat das Setting einen Hauch aus längst vergangener Zeit, in der es Prinzessinnen und Ballkleider gab. Mich hätte es unheimlich interessiert, wie es außerhalb des Palastes aussieht, wie leben die Menschen, woher kommt der Hass? Nur wegen der Blutabgabe? Ich hätte gerne gewusst, wie Florences Familie lebt, warum sie so sehr gegen Vampire vorgeht etc. All das kommt so gut wie gar nicht zur Sprache und damit fehlt mir leider auch im zweiten Band ein wichtiger Part. Die Handlung findet auch hier so gut wie nur im Schloss statt und spiegelt auch in erster Linie nur die Gefühle der Protagonisten füreinander wider. Selbst das Ende bleibt hinter meinen Erwartungen, da hier einfach alles viel zu leicht gelöst wurde.

Auch mit Florence habe ich mich leider sehr schwergetan, denn sie ist nicht nur unglaublich naiv, sondern voller Widersprüche. Sie geht in ein Schloss, um den König zu töten, hat aber keinerlei Plan, was überhaupt nach dem Mord an Benedict hätte passieren sollen. In die gesamte Rebellion ihrer Familie scheint sie gar nicht eingeweiht zu sein. Sie möchte eine knallharte Rebellin sein, heult sich aber nur wegen der unerfüllten Liebe ständig die Augen aus.

In Benedicts Part hatte ich nach dem starken Beginn wirklich Hoffnung, immerhin ist er laut Klappentext ja auch zum Monster mutiert nachdem ihn Florence verraten hat. Doch auch mit seinem Hass ist es vorbei, sobald er die Tränchen seiner Florence sieht.

Die Nebencharaktere bleiben sehr blass, man erfährt einfach zu wenig, um sie besser abzuschätzen. Weder Valerian, noch Lyra oder Brianna werden hier deutlich gezeichnet, so dass ich zu ihnen kaum Beziehung aufbauen konnte. Auch die Rebellion der Vampire, die sich roter Regen nennen konnte ich ebenso wenig nachvollziehen, wie die Rebellion der Menschen.

Mein Fazit: Die Romantasy Dilogie ist wirklich schön geschrieben, mit Worten kann die Autorin auf jeden Fall umgehen. Doch für mich fehlte hier leider ein gut aufgebauter Fantasy Part und auch die Spannung. Insgesamt würde ich das Buch als reine Romance/Lovestory anordnen, die Fans von Young oder New Adult mit Sicherheit lieben werden. Meine Geschichte war es leider nicht.

Veröffentlicht am 11.01.2024

Eiszeit in Deutschland

White Zero
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Das hat es noch nie gegeben, denn in Deutschland herrschen seit Monaten tiefste Temperaturen, in Leipzig wurden sogar -28,2 Grad gemessen. Die Menschen sind machtlos, Lieferketten sind unterbrochen, Gebäude ...

Das hat es noch nie gegeben, denn in Deutschland herrschen seit Monaten tiefste Temperaturen, in Leipzig wurden sogar -28,2 Grad gemessen. Die Menschen sind machtlos, Lieferketten sind unterbrochen, Gebäude halten den Wetterverhältnissen nicht stand, in den Geschäften gibt es nur das nötigste, viele scheitern an den hohen Energiekosten und niemand weiß, was wirklich los ist, selbst die Wissenschaftler sind ratlos. Eine von ihnen ist Dr. Jana Hollmer, die alles versucht, um der Ursache auf den Grund zu gehen. Ist es der Klimawandel oder doch vom Menschen gemacht?
Das Thema klang so unheimlich spannend und aktuell, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Der Einstieg fiel mir relativ leicht, da dieser noch recht spannend war, doch dann kam für mich der Einbruch. Die vielen, oftmals schnell wechselnden Perspektiven und damit auch das immer wieder einlassen auf neue Personen, machten die Handlung für mich zäh. Manche Gespräche, z.B. die Gespräche des Krisenstabs, bei dem jeder vorgestellt wurde zogen sich für mich zu sehr in die Länge und auch Zeitungsmeldungen etc, die immer wieder eingestreut wurden, waren langatmig und drückten auf die Spannung. Ohne Frage, der Inhalt ist aktuell und wirklich genau so vorstellbar, was die Handlungen der einzelnen Charaktere betrifft. Dabei kommen Wissenschaft, Politik, Verschwörungen und mehr zur Sprache und auch wenn wir aktuell zwar nicht diese Eiszeit aus dem Buch haben, so fühlten sich manche Reaktionen real an. Was mir, trotz der schrecklichen Ereignisse aber fehlte, waren das Mitfiebern und Hoffen, dass das für alle noch gut ausgehen wird. Von den handelnden Charakteren befand sich trotz aller Widrigkeiten niemand richtig in Gefahr. Stattdessen blieb ich eher wenig berührt und was mit den Charakteren geschah, war mir recht gleichgültig. Das Tempo blieb durchweg flach und manchmal fiel es schwer, weiterzulesen. Bei diesem Thema hatte ich mir mehr Dramatik erhofft und Momente, die Spannung aufbauen.
Allerdings hängt vieles davon damit zusammen, dass es für mich zuviele Charaktere gab, Jana Hollmer, die Geophysikerin, war der Mittelpunkt und trotzdem fand ich keinen Zugang zu ihr. Ich denke, all diese Personen sollten Impulse geben und verschiedene Reaktionen zeigen, aber für mich wäre hier weniger einfach mehr gewesen. Oftmals fragte ich mich, wer das da gerade im Kapitel war und was er überhaupt macht, aber dann war ich schon beim nächsten Charakter.
Neben Jana Hollmer fand ich noch die Familie, die häufiger auftauchte, noch ganz gut. Was diese aber wichtig machte, kam erst spät heraus.
Mein Fazit: Ich hatte einfach falsche Erwartungen vor dem Lesen, denn ich hatte einen dramatischen Thriller mit einem durchweg vorhandenen Spannungsbogen erhofft. Viele Gespräche waren in die Länge gezogen, manche Handlung empfand ich als unwichtig und leider gab es auch keinen Charakter, mit dem ich mitfiebern konnte. Leider nicht meine Geschichte, aber natürlich empfehle ich bei Interesse am Buch immer die Leseprobe, denn vielleicht trifft es ja genau den Geschmack eines anderen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.12.2023

Unübersichtlich und teilweise zäh

Twelve Secrets -
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Zwanzig Jahre ist es her, dass das Leben von Ben Harper aus den Fugen geriet. Damals wurde sein großer Bruder Nick durch die Hand von zwei jungen Mädchen bestialisch ermordet. Seine Mutter starb zehn Jahre ...

Zwanzig Jahre ist es her, dass das Leben von Ben Harper aus den Fugen geriet. Damals wurde sein großer Bruder Nick durch die Hand von zwei jungen Mädchen bestialisch ermordet. Seine Mutter starb zehn Jahre später, als sie sich vor einen Zug warf, dabei schien es, dass sie zwar nie aufgehört hatte, um Nick zu trauern, aber doch fest im Leben stand. Heute ist Ben ein Journalist und zurück in seiner Heimatstadt Haddley. Als eines Morgens die Polizei vor seiner Tür steht und ihm von einem Mord berichtet, wirft dieser neue Fragen auf und Ben begibt sich selbst auf Nachforschungen, was damals wirklich geschah und warum seine Mutter sterben musste.
Auch hier war es das düstere Cover, das mich dazu verleitete, den Klappentext zu lesen und da ich grundsätzlich Bücher mag, die auf Geschehnisse in der Vergangenheit deuten, war ich gleich neugierig.
Die Geschichte an sich beginnt recht ruhig, der Autor schreibt zwar insgesamt leicht und flüssig, verwirrte mich aber mit seinen schnellen und auch recht vielen Perspektivwechseln. Da ich hier auch in den Kapitelüberschriften erstmal keine Information bekam, wer gerade handelte, brauchte ich ein wenig, um die unterschiedlichen Charaktere auseinander halten zu können.
Der Handlungsort, das kleine Dörfchen Haddley in der Nähe von London, fand ich wiederum gelungen. Allein die Geschichte, wie Bens Bruder Nick ums Leben kam, machte Gänsehaut.
Leider blieb dieses aber auch so ziemlich das einzige, was Gänsehaut machte, denn oftmals wurde die Handlung zu zäh und drückte dadurch immer wieder auf die Spannung. Die Gespräche zwischen verschiedenen Charakteren, die hier die Vergangenheit wiedergeben, sollte spannend wirken, verlor sich aber eher in zu vielen Details. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Geschichte mehr Wirkung erzeugt hätte, wenn sie auf zwei Zeitebenen erzählt worden wäre. Viele Charaktere waren zu vorhersehbar und konnten mich dann leider nicht mehr überraschen. Zwar kommt zum Ende hin ein wenig mehr Spannung auf, insgesamt blieb das Tempo aber zu ruhig und machte es mir schwer, am Ball zu bleiben.
Der Autor nimmt sich sehr viel, für meinen Geschmack zu viel, Zeit, um die unterschiedlichen Charaktere mit ihren Hintergründen vorzustellen und teilweise doch unwichtige Momente wurden zu ausführlich geschildert. Ich hatte irgendwann kaum noch Lust, mir immer wieder neue Charaktere zu merken und was sie früher und was sie heute tun, zu merken.
Ben, als Protagonist, blieb mir zu farblos. Dadurch, dass hier immer wieder andere Charaktere in den Vordergrund gerückt werden, habe ich Ben nicht sehr gut kennenlernen können. Damit fehlte mir aber auch dieser Moment, mit ihm mitfiebern zu können und der Wunsch nach Aufklärung der Vergangenheit. Unterscheiden konnte man Ben in der Erzählweise, da er der einzige war, dessen Sicht in der Ich-Perspektive dargestellt wurde.
Die Kapitel sind teilweise recht kurz, was ich prinzipiell mag, wird aber jedes Kapitel aus einer neuen Perspektive erzählt, wirkt das oft verwirrend. Ich habe das Gefühl, der Autor wollte mit all diesen Wechseln den Leser auf die falsche Fährte locken, doch wenn ich ehrlich bin, hat mich nur wenig überraschen können und viele Charaktere habe ich fast von Beginn an einschätzen können.
Mein Fazit: Auch wenn der Klappentext recht spannend klang, gerade mit dem Wissen, wie Bens Bruder ums Leben kam, verstrickte sich der Autor hier in vielen Perspektivenwechsel und immer neuen Aspekten. Insgesamt war mir dieser Thriller zu zäh und langatmig, gerade durch die vielen, teils unnötigen Gespräche. Ich konnte mir zwischendurch nicht verkneifen, mit den Augen zu rollen, weil es doch manches Mal abstrus wirkte und die Auflösung birgt für mich auch einen kleinen Logikfehler, auf den ich hier nur schwer eingehen kann, der mich aber die Stirn runzeln ließ. Für mich war dieses Buch leider nichts.

Veröffentlicht am 29.11.2023

Für mich zu zäh und ausufernd

Jonathan Strange & Mr. Norrell
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England Anfang des 19. Jahrhunderts, seit hunderten von Jahren ist die Magie hier ausgestorben. Während in Europa Krieg gegen Napoleon herrscht, stellen englische Forschende fest, dass es sehr wohl noch ...

England Anfang des 19. Jahrhunderts, seit hunderten von Jahren ist die Magie hier ausgestorben. Während in Europa Krieg gegen Napoleon herrscht, stellen englische Forschende fest, dass es sehr wohl noch einen Magier gibt, den zurückgezogen lebenden Mr. Norrell, der sich selbst auf die Fahne geschrieben hat, wieder Magie lebendig werden zu lassen. Bis Jonathan Strange auftaucht, der einfach unheimlich talentiert ist und bei Norrell in die Lehre geht. Später möchten sie gemeinsam England im Krieg unterstützen. Doch beide haben Geheimnisse, die ihnen und ihrem Vorhaben zum Verhängnis werden könnten.

Das dieses Buch bereits 2004 erschienen ist, hatte mich sehr überrascht, gehört hatte ich auf jeden Fall noch nie von dieser Geschichte. Das düstere Cover und der ungewöhnliche Klappentext weckten allerdings meine Aufmerksamkeit auf Susanna Clarkes Geschichte.

Ich muss zugeben, dass die Autorin einen wirklich ausufernden Schreibstil besitzt und man für dieses Buch auch eine gewisse Zeit benötigt, denn die Handlung baut sich einfach nur langsam auf. Wer also auf tempo- und actionreiche Fantasy von Beginn an steht, wird hier wahrscheinlich eher enttäuscht sein. Sprachlich ist die Geschichte ruhig und klar, für mich aber ein wenig gewöhnungsbedürftig. Auch die unheimlich vielen Fußnoten störten mich beim Lesefluss und brachten mich raus.

Die Welt ist ein historisches London, so finden wir hier nicht nur Fantasy sondern auch reale, historische Begebenheiten vor. Insgesamt ist dieses Buch ein Genremix zwischen Fantasy, Historie und auch ein wenig Mystery.

Wie bereits erwähnt, ist dieses Buch über ganz weite Teile ruhig, wer auf viel Action steht, wird sich wirklich schwertun. Auch für mich hat es sehr lange gedauert, bis ich durch dieses Buch durch war. Allerdings nimmt es zum Ende hin doch noch Tempo auf und es wird spannender.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die beiden dem Buch den Titel gebenden Herren Norrell und Strange, wobei Strange erst später hinzukommt. Clarke nimmt sich auch hier Zeit, ihre Charaktere Tiefe zu geben, sie beschreibt sie intensiv und sie wurden für mich sehr gut vorstellbar. Was mir besonders an den Charakteren gefallen hat, sind ihre Ecken und Kanten, was sie einfach authentischer werden ließ.

Mein Fazit: ein Buch, das Zeit braucht, das man nicht einfach mal eben nebenbei liest und das durch seine ausufernde Erzählweise den Leser zur Geduld zwingt. Ich habe selten so lange für ein Buch benötigt, wobei es hier auch geschmeidige 1000 Seiten sind, durch die man sich erstmal lesen muss. Ich selbst brauche eher Bücher mit Action und Tempo, so dass es mir hier schwerfiel, am Ball zu bleiben. Ich würde aber jedem raten, der Interesse hat, hier einfach vorher mal reinzulesen.

Veröffentlicht am 09.11.2023

Nicht mein Thriller

Und nebenan der Tod
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Als Adeles beste Freundin schwer erkrankt, bittet sie ihren Mann Niklas gemeinsam mit ihr von Venedig nach Berlin zu reisen. Um dort nicht die ganze Zeit in einem Hotel zu leben, hat Niklas eine Idee: ...

Als Adeles beste Freundin schwer erkrankt, bittet sie ihren Mann Niklas gemeinsam mit ihr von Venedig nach Berlin zu reisen. Um dort nicht die ganze Zeit in einem Hotel zu leben, hat Niklas eine Idee: Wohnungstausch. Wie es der Zufall will, entdeckt er Veronikas und Konstantins Anzeige. Die beiden möchten nämlich am liebsten in den Süden. Nach kleineren Skype Telefonaten ist die Sache klar und die beiden Paare tauschen die Wohnungen. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft in Berlin macht Niklas eine merkwürdige Erfahrung. Konstantins und Veronikas Nachbarin erkundigt sich nach Paulina, die angeblich Konstantins Lebensgefährtin sein soll. Wer zum Teufel ist Paulina?
Es ist zwar schon eine Weile her, dass ich einen Thriller aus der Feder von Autorin Andrea Nagele gelesen habe, aber schon beim Blick auf das Cover musste ich sofort daran denken. Ich habe mich hier auf einen spannenden Thriller gefreut, doch leider folgte für mich schnell die Ernüchterung.
Der Prolog war noch ganz interessant, doch dann wird das Tempo erstmal herausgenommen und die Autorin stellt ihre vier Hauptcharaktere vor. Dabei fiel es mir leider schon schwer, wirklich am Ball zu bleiben, denn es fühlte sich so an, als würde mir zwar die Geschichte der Charaktere erzählt, aber ich war halt nicht Beobachter, sondern nur Zuhörer, es kam einfach kein Kopfkino zustande. Auch die Dialoge zwischen den Paaren fand ich leider eher hölzern und wenn ich ehrlich bin, wirkte das für mich nur wenig authentisch.
Die psychologische Spannung blieb hier leider auch eher im Hintergrund und kam, wenn überhaupt, erst ab der Mitte des Buches auf. Ich muss keinen blutigen Thriller lesen, aber irgendwie fehlte es hier einfach an Plottwists. Die Ereignisse reihten sich einfach aneinander und auch wenn mal etwas passierte, blieb auch das eher unspektakulär. Es lief einfach alles zu glatt und berechenbar.
Bei einem Thriller, der mit tiefenpsychologisch motiviert wirbt, erwarte ich ein wenig, dass die Charaktere besonders ausgearbeitet werden. Sei es, dass sie etwas verbergen oder zwei Gesichter haben. Doch hier blieben alle vier eher blass und wenig authentisch. Auch hatte ich oft das Gefühl, dass sich Dinge zu häufig wiederholten, z. B. erlebte ein Teil des Paares etwas, erzählte dieser dem anderen davon. Das fand ich leider viel zu langatmig und ich musste mich wirklich zusammenreißen, um weiterzulesen. Was noch hinzukam, ist, dass mir hier auch niemand sympathisch wurde. So konnte ich weder mit jemanden mithoffen oder mitbangen, obwohl ich z. B. die Sorgen Adeles gut nachvollziehen konnte.
Mein Fazit: es tut mir sehr leid, denn irgendwie hatte ich hier zuvor etwas ganz anderes erwartet, als ich erhalten habe. Ich bin einfach nicht warm geworden mit der Geschichte, sei es der wirklich eher nüchterne Schreibstil oder die fehlende Spannung, es war einfach nicht meine Geschichte. Trotzdem empfehle ich jedem, der Interesse an dem Buch haben sollte, sich selbst ein Bild zu machen, denn vielleicht gefällt es einem anderen ja sehr viel besser.

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