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Veröffentlicht am 21.07.2021

Die Gefahren des Labyrinths

Die Birkenbraut und ihr Ungeheuer
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In ihrem Clan ist Onora mit ihren weißen Haaren und ihrer Vorliebe für alte Märchen und Geschichten über Magie eindeutig eine Außenseiterin. Die Jäger und Jägerinnen ihres Atholclans sind da etwas rabiater ...

In ihrem Clan ist Onora mit ihren weißen Haaren und ihrer Vorliebe für alte Märchen und Geschichten über Magie eindeutig eine Außenseiterin. Die Jäger und Jägerinnen ihres Atholclans sind da etwas rabiater Eigestellt.

Als Onora durch Zufall die Chance bekommt bei den Drunen die alten Geschichten zu studieren, ergreift sie die Gelegenheit. Die Drunen sind grün gekleidete Damen mit einer besonderen Verbindung zum Wald und seinen Bäumen.
Sie Erfährt, dass bereits ihre Mutter nach einem verbotenen Labyrinth gesucht hat. Immer größer wird ihr Drang den magischen Pfad zu finden und die Geheimnisse des Labyrinths aufzudecken. Die Drunen stellen Orona einen Aufpasser an die Seite, der sie vor Schaden bewahren soll. Unfreiwillig muss Hecser ihr folgen. Allerdings kommt ihm die Suche nach den Schätzen im Labyrinth nur allzu Recht, denn für ihn steht seine Freiheit auf dem Spiel.

Ich muss sagen, dass mir die Gesamtidee von "Die Birkenbraut und ihr Ungeheuer sehr gut gefallen hat. In das erste Drittel bin ich allerdings nicht so gut gestartet, wie ich gehofft hatte. Man ließt hier finde ich ein wenig heraus, dass es sich um einen Debutroman handelt. Ich persönlich hätte mir hier ein wenig mehr die Welt von Onora erklärt gewünscht.
Danach nimmt das Buch allerdings an Fahrt auf! Wer auf eine unschuldige Fantasy-Story hoff, ist hier fehl am Platz. Fantasy: ja, unschuldig: eher nein. Düster und manchmal brutal ereignen sich Dinge im Labyrinth, die auf jeden Fall die Charaktere "mitwachsen" lassen.

Gute 440 Seiten an neuer Fantasy-Geschichte lassen die Lesenden auf jeden Fall nicht gelangweilt zurück!

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Veröffentlicht am 18.07.2021

Fanatische Londoner Nachbarschaft

Ich will dir nah sein
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Erin braucht unbedingt eine neue Wohnung in London. Sie ist Tänzerin und ihre Karriere beginnt einen großen Satz nach vorne zu machen, als sie für die Hauptrolle in einer modernen Inszenierung nominiert ...

Erin braucht unbedingt eine neue Wohnung in London. Sie ist Tänzerin und ihre Karriere beginnt einen großen Satz nach vorne zu machen, als sie für die Hauptrolle in einer modernen Inszenierung nominiert wird. Lange Anfahrszeiten kann sie sich daher nicht leisen. Nur zu perfekt, dass gerade eine bezahlbare Wohnung in einem Wohnkomplex frei wird.

Ihr neuer Nachbar Lester Sharp arbeitet in einem Fundbüro und hat einen Hang zur Kategorisierung von Ereignissen und Gegenständen. Gut, dass im Londoner Nahverkehr vieles verloren geht, das dich seine Hände heimlich aus den Registern verwinden kann.

Als Lester Erin das erste mal auf dem Gang sieht entwickelt er eine fanatische Besessenheit von ihr. Alles an ihr erinnert ihn an Shannon. Eine Frau, die er vor 17 Jahren starb.

Lester fängt an Erin durch die dünnen Wände auszuspionieren, ihren Tagesablauf aufzuzeichnen und mittels verloren geglaubten Zweitschlüssel ihre Wohnung zu durchforsten.

Rückblicke in die Zeit mir Shannon verraten, dass Lester mehr und mehr in alte Muster zurück fällt.

Ich fand „Ich will dir nah sein“ nicht schlecht, aber auch nicht so gut, um nächtelang wach noch „nur noch ein Kapitel“ zu lesen.

Alles in allem fand ich die Geschichte an sich, gut und detailliert geschrieben. Sie kommt ohne Attentate und blutrünstige Attacken aus. Unterschwellig ist aber immer diese leise Stimme im Hinterkopf die sagt „unangenehm,! Zieh doch bitte einfach aus dieser Wohnung aus!!“
Das Ende des 336 Seiten Thrillers hat mich dann wiederum richtig eingenommen. Damit habe ich absolut nicht gerechnet!

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Veröffentlicht am 04.07.2021

Der etwas andere Stil für SciFi - Fans

Das Lied der Kämpferin
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Die Erde hat den Status "unbewohnbar" erreicht. Naturkatastrophen und die daraus resultierenden Kriege haben die Umwelt endgültig zerstört. Das letzte bisschen Leben auf dem blauen Planeten ist sich in ...

Die Erde hat den Status "unbewohnbar" erreicht. Naturkatastrophen und die daraus resultierenden Kriege haben die Umwelt endgültig zerstört. Das letzte bisschen Leben auf dem blauen Planeten ist sich in den Untergrund geflüchtet. Die besser Betuchten haben allerdings einen anderen Weg gewählt. Neue technologien machten es möglich permanent im Erdorbit zu leben, wobei die Menschheit nicht umhinkommt körperlich zu verkümmern. Neben all den Schreckensthemen gibt die Legende um Joan einer Gruppe von Rebellen Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

Lidia Yuknavitchs Schreibstil in "Das Lied der Kämpferin" hat mich wirklich überrascht! Er war für mich komplett neu und fällt definitv aus der Reihe. Die Autorin war bei diesem Thema sehr mutig. Oft wirkt die Sprache sehr grob und herb. Provokant wird die Themen Sexualität und Lust bzw. deren Verbot auf der Raumstation in den Mittelpunkt gerückt. Mit ihrer Sprachwahl schafft es Yuknavitch eine Weltuntergangstimmung der extra Klasse zu kreieren.

Was mit gut gefallen hat war, dass mit Perspektivenwechseln gearbeitet wurde. Sowohl aus Joans Sicht, als auch aus der Perspektive der Revolutionäre wird berichtet.

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Veröffentlicht am 01.07.2021

Maffia Boss trifft auf Urlauberin...

365 Tage
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Das Hörbuch zu Blanka Lipińska's 365 Tage habe ich innerhalb wenigen Tage durchgehört gehabt.
Ich kannte bereits den Film, daher war die Story an sich keine Überraschung mehr für mich, aber ich wusste ...

Das Hörbuch zu Blanka Lipińska's 365 Tage habe ich innerhalb wenigen Tage durchgehört gehabt.
Ich kannte bereits den Film, daher war die Story an sich keine Überraschung mehr für mich, aber ich wusste auch worauf ich mich da einlasse.

365 Tage (als Buch, als auch als Film) hat sehr viel Kritik bekommen. Und hier nicht nur positive.

Wer dieses Buch aufschlägt, bzw. das Hörbuch an macht, kann sich auf einen emotionaln Roadtrip einstellen. Laura denkt sich nichts böses, als sie mit ihrem Freund und Bekannten nach Sizilien in den wohl verdienten Urlaub fährt. Als ihr im Hotel allerdings Don Massimo begegnet, wird sie in das Leben des Mafia Bosses hineingezogen. Für Don Massimoi ist Laura förmlich aus seiner Traumwelt entstiegen. Kurzerhand entführt er Laura und verlangt von ihr mit ihm für ein Jahr zusammenuleben. Danach kann sie sich entscheiden, ob sie bei ihm bleibe will oder nicht.
Hier beginnt für Laura ein neuer Lebensabschnitt. Sie hadert viel mit sich, hat (berechtigte) Zweifel am Maffiakonstrukt und deren Methoden und vermisst ihre Heimat. Nichtsdestotrotz zieht sie etwas an Massimo an.
Beim Stichwort Maffia sollte eigentlich schon klar sein, dass es sich hier um ein Buch unter mit Motto "Gewaltszenen, Sex, Inrigen und Vervollgungsjagten" handelt. Dass das nicht unbedingt etwas für jeden ist verstehe ich. Ich persönlich habe da aber mit den fiktionalen Charakteren kein Problem.

Was mit an Laura nicht sehr gut gefallen hat, war ihr dauer-trunkener Zustand und die häufigen Schwankungen in ihrer Meinung über die Maffiamethoden. Ich bin davon überzeugt, dass es einfach gewisse Dinge und Ansichten gibt, die man in Beziehungen nicht einfach über den haufen wirft oder von denen man plötzlich abrückt. Laura erschien mir hier etwas sprunghaft.

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Veröffentlicht am 23.06.2021

Spiel mit Stereotypen

Nachrichten von Männern
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Bei "Nachrichten mit Männern" kommt man nicht umhin, sich schon mal zu fragem, was das Ganze soll. Das Ganze im Sinne von a) dem Inhalt und b) der Notwendigkeit, überhaupt so ein Buch zu schreiben.
Traurig ...

Bei "Nachrichten mit Männern" kommt man nicht umhin, sich schon mal zu fragem, was das Ganze soll. Das Ganze im Sinne von a) dem Inhalt und b) der Notwendigkeit, überhaupt so ein Buch zu schreiben.
Traurig aber wahr, viele Frauen werden schon mal unangenehme bis sehr unangenehme und unangebrachte Nachrichten auf elektronischen Wegen erhalten haben. Somit wäre b) erklärt. a) ist da schon etwas trickreicher. Katja Berlin und Anika Decker haben sich zusammen getan, um zahlreiche Textnachrichten von Männern an Frauen in den verschiedensten Beziehungen zueinander zu Analsysieren. Dabei sind sie auf eine Vielzahl von Mustern gestoßen. Diese Muster spiegeln sich als Verhaltensweisen bzw. der Art der Nachrichten wieder.

Hier gibt es scheinbar eine breite Palette vom "Einsilbigen", über den klassischen "Ghoster", bis hin zum "Dickpicer". Die beiden Autorinnen spielen zwar mit vielen Klischees, ich persönlich konnte mir den ein oder anderen zustimmenden Augenroller allerdings nicht verkneifen.

Was man nicht vergessen darf: zu Kommunikation gehören immer Sender und Empfänger. Da spielen beide Rollen einen wichtigen Part. Umgekehrt könnten bestimmt viele im Buch abgebildeten Textausschnitte auch von Frauen versendet worden sein. Das Resultat, eines verwirrten oder sich angegegriffen fühlenden Empfängers, wäre das selbe.

Ich habe einiges an Kritik zu "Nachrichten von Mänern" gelesen. Zu guter Letzt frage ich mich daher, ob es auch so viel Seitenhiebe gegeben hätte, wenn mindestens ein männlicher Name auf dem Cover stünde.

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