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Veröffentlicht am 30.01.2018

Klasse Dystopie mit erschreckend realem Zukunftsbild

Land ohne Lilien - Geraubt
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Inhalt:
Genmanipulation hat zu einem Gendefekt geführt, der dafür sorgt, dass Frauen bereits im Alter von 20 Jahren und Männer mit 25 Jahren sterben. Rhine ist 16 und hat somit noch vier Jahre zu leben, ...

Inhalt:
Genmanipulation hat zu einem Gendefekt geführt, der dafür sorgt, dass Frauen bereits im Alter von 20 Jahren und Männer mit 25 Jahren sterben. Rhine ist 16 und hat somit noch vier Jahre zu leben, als sie entführt und in die Villa von Linden Ashby gebracht wird. Dort wird sie, sowie zwei weitere Mädchen, an ihn verheiratet - eine mittlerweile standardmäßige Prozedur um möglichst viele Nachkommen zu erzeugen. Doch Rhine will weg und so plant sie gemeinsam mit dem Bediensteten Gabriel die Flucht... wird sie es schaffen?

Rezension:
"Land ohne Lilien" habe ich eher zufällig in der Bücherei entdeckt und da ich Dystopien sehr gerne lese, musste ich es natürlich lesen. Große Erwartungen hatte ich keine an das Buch, wurde dann aber doch positiv überrascht.

Das Buch behandelt ein Thema welches ich gar nicht so unrealistisch finde: Genmanipulation. Zwar steht Rhines Leben in der Villa und ihre geplante Flucht schon im Mittelpunkt, aber alles kreist um die Tatsache, dass die Veränderung der Gene zu dieser Situation geführt hat. Es zeigt, wohin uns die ständige Einmischung führen kann: Menschen die eigentlich gesund und lange leben sollten, sterben früh und müssen mit allen Mitteln gegen das Aussterben der menschlichen Rasse vorgehen. In diesem Fall ist es die Entführung und die Zwangsehe von jungen Mädchen, um so möglichst viele neue Nachkommen zu erschaffen. Ist es unrealistisch? Ich finde nicht! Daher finde ich die Grundidee zur Dystopie erschreckend real, was einen umso mehr an das Buch fesselt.
Auch Ethik und Moral spielen in diesem Buch eine enorme Rolle, denn Menschenrechte werden hier kaum beachtet. Der reine Überlebenstrieb der Menschen zeigt, wozu Menschen in solchen Situationen fähig sind. So beginnt das Buch direkt mit einem Knall. Entführung, Menschenhandel, Mord und Zwangsehe.
Allein thematisch konnte mich "Land ohne Lilien" überzeugen.

Rhine ist eine sehr toughe Protagonistin, die schon viel in ihrem Leben durchgemacht hat. Sie lebt mit ihrem Bruder zusammen in Manhattan, bis sie sich in der ihr komplett fremden Umgebung der Villa wiederfindet. Luxus gehörte nie zu ihrem Leben und nun befindet sie sich auf einmal in der Welt der Reichen und Schönen. Diese Gegensätze werden von der Autorin gut ausgearbeitet und man kann sich gut in Rhines Lage versetzen - wie sich fühlt und wie sie denkt.
Dann ist dort Linden, Rhines neuer Ehemann. Doch Linden ist nicht das was man denkt. Er ist ein Protagonist der zunächst recht oberflächlich behandelt wird, aber mit jeder neuen Information die Rhine aufschnappt, bildet sich ein komplett neues Bild.
All zu viel möchte ich über all die Protagonisten gar nicht sagen, außer eben das Destefano eine bunte Mischung an Charakteren erschaffen hat die man liebt oder hasst. Die Entwicklungen dieser Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und gehen in die unterschiedlichsten Richtungen. Einige habe ich so nicht kommen sehen.

Destefano schreibt spannend - obwohl die Geschichte selber gar nicht so rasant ist. Die meiste Zeit spielt es in der Villa und beschreibt den Alltag Rhines und der anderen beiden Ehefrauen. Die Beziehung zwischen den Dreien hat die Autorin übrigens sehr interessant ausgearbeitet. Langsam entwickelt sich eine Geschichte die zum Schluss hin rasanter wird und ein Ende, welches durchaus neugierig auf den 2. Band macht. Es ist nicht direkt ein offenes Ende. Es bleiben Fragen offen, könnte aber auch durchaus für sich stehen.
Der Schreibstil ist sehr emotional und so kann man Rhines Emotionen und Gedanken selber erleben. Ihre Wut auf die Welt, den Hass gegenüber Lindens Vater, die Verwirrung über ihre eigenen Gefühle und den enormen Fluchtgedanken.

Das Buch beinhaltet hier und da Zeitsprünge, welche die Autorin wunderbar eingebaut hat und viele wichtige und interessante Informationen über Rhine preisgeben.

Insgesamt finde ich "Land ohne Lilien" ein fesselndes Buch, welches ich jedem Dystopie-Fan ans Herz legen mag. Ihr Bruder bleibt weitgehend unbekannt und ich hoffe, dass er in den Folgebänden noch eine größere Rolle spielt.

Das Buch kann durch eine realistisches Setting überzeugen, welches mich sehr zum nachdenken angeregt hat. Wer sind wir und sind wir selber unser eigener Untergang? Was macht die Genmanipulation aus uns und wo könnten wir landen? Ich finde das Buch behandelt wichtige Fragen die in ein "typisches" dystopisches Jugenbuch eingearbeitet wurden. Also definitiv ein Mustread

Veröffentlicht am 30.01.2018

Eine verrückte, surreale aber zugleich wunderschöne Geschichte.

Magonia
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Als Leser begleitet man Aza, welche durch eine unbekannte Lungenkrankheit nur schwer atmen kann und immer wieder um ihr Leben kämpfen muss. Zu Verwunderung aller stirbt sie nicht wie erwartet bereits als ...

Als Leser begleitet man Aza, welche durch eine unbekannte Lungenkrankheit nur schwer atmen kann und immer wieder um ihr Leben kämpfen muss. Zu Verwunderung aller stirbt sie nicht wie erwartet bereits als Kleinkind, sondern lebt Jahr um Jahr weiter. Immer an ihrer Seite, Jason. Ihr bester Freund seit Kindheitstagen. Doch als der Tag kommt, vor dem alle Angst haben, landet Aza in der Welt von Magonia. Dort ist sie nicht das kranke Mädchen, sondern eine kräftige und gesunde junge Frau. Doch plötzlich sieht sie sich zwischen dem Krieg zweier Welten - Magonia und der Erde...

Der Einstieg in die Geschichte erschien mir keineswegs zu lang, denn so konnte man Aza erst einmal kennen lernen. Man brauchte den Anfang um zu verstehen, wer Aza ist und wie sie seit ihrer Geburt leidet. Aza ist eine direkte, sarkastische und oft auch in sich zurückgezogene Fünfzehnjährige, welche Bücher, Filme und die Wissenschaft liebt. Sie ist auf ihre Art einzigartig und so hofft man als Leser inständig, dass sie wie durch ein Wunder wieder gesund wird. Natürlich weiß man gleichzeitig, was passieren wird, denn man hat den Klappentext vorher gelesen - und so wartet man auf das Unabdingbare.
Headley schafft es dabei den Leser emotional zu packen und ihn in eine schwierige Lage zu bringen. Man will das Aza lebt, aber gleichzeitig wartet man darauf das sie stirbt. Was? Ja so ist es! Denn auch wenn man keinem den Tod wünscht, so weiß man doch, dass Magonia auf einen wartet und so ist es ein innerer Kampf zwischen Neugierde, Trauer, Hoffnung und Angst.

Die Welt welche die Autorin, basierend auf dem Mythos, erschaffen hat, ist einfach genial. Wie gerne würde ich mit einem Schiff durch Magonia segeln. Mitten auf den Wolken, umgeben von sturmerzeugenden Walen und mit meinem eigenen kleinen Vogel eines der magonischen Lieder singen. Die Bewohner Magonias finde ich ebenso spannend. Neben den Walen, gibt es gigantische Haie, Tintnefische oder auch riese Fledermäuse. Aber die eigentlichen Bewohner sind halb Vogel, halb Mensch. Haben Federn oder können sich sogar gänzlich in einen Vogel verwandeln. Auch Magie spielt eine große Rolle, in welcher Form mag ich aber nicht verraten - nur eins sei gesagt: In dieser Form habe ich sie noch in keinem Buch gefunden. Headley hat den Mythos um Magonia wunderbar ausgearbeitet und erweitert. Ich konnte mir all die vielen Wesen wunderbar vorstellen und war glatt neidisch auf Aza.

Die Autorin schreibt oft in kurzen Sätzen, die aber meiner Meinung nach die Emotionen und Botschaften wunderbar transportieren. Ich fand es sehr leicht in die Geschichte hineinzufinden und konnte das Buch flüssig und schnell lesen. Ich hab es nur ungerne aus der Hand gelegt. Geschrieben ist das Buch aus der Sicht von Aza und Jason.

Vielleicht habe ich zu viel in die Geschichte interpretiert, aber ich finde das viele wichtige Themen angesprochen werden. Der Tod und wie Menschen damit umgehen - vor allem die erkrankte Person. Die Nachwirkungen, wenn eine geliebte Person einen verlässt - die Isolation und Einsamkeit die aus der Trauer resultiert. Das Verlangen danach, dass es alles nicht wahr ist, sondern nur ein böser Traum.
Die Abhängigkeit der Welten voneinander und wie das Leben der Menschen auf der Erde nicht nur die Welt Magonias beeinflussen, sondern auch das Klima und ihr eigenes Leben.
Die Wichtigkeit und Anerkennung von Tieren als Lebewesen, Gut und Böse, Unabhängigkeit und die Identitätsfindung (Azas) sind weitere Themen. Ich glaube man kann das Buch sehr "oberflächlich" lesen, aber hinterfragt man hier und da die gesagten Worte, erkennt man viele Themen die einen längerfristig beschäftigen können.

"Ich bin bloß die blasse Version eines echten Mädchens, oder zumindest behaupte ich das, wenn ich was von mir preisgebe, worüber ich eigentlich nicht reden möchte, es aber hinter mir bringen muss, damit wir uns besseren Themen zuwenden können." (Aza, S. 13)

Ich liebe dieses Buch und würde es jedem, wirklich jedem, empfehlen. Dennoch gibt es auch Punkte die ich ebenfalls kritisieren würde. So fehlten mir ab und zu mehr Erklärungen oder einfach mehr Informationen. Das Ende... nun ich weiß noch nicht ganz was ich davon halten soll, aber da es einen zweiten Band gibt, habe ich es akzeptiert und bin gespannt wie es weitergeht.

Fazit:
Magonia kann durch eine fantasievolle Welt beeindrucken, in welche man als Leser gerne eintauchen möchte. Die Verbindung dieser Welt mit unserer ist gut ausgearbeitet und der Mythos wurde klasse aufgegriffen. Es passiert viel und man kommt oft aus dem Staunen nicht heraus.
Wenn es auch nicht DAS beste Buch ist, so kann es mit einer grandiosen Idee überzeugen. Azas Suche nach sich Selbst und ihrem Leben ist ebenfalls toll umgesetzt - was nicht zuletzt am Schreibstil liegt. Wer fiktive Welten liebt und mal in eine ganz neue und magische Welt eintauchen will, sollte dem Buch eine Chance geben. Ich meine, wer will denn nicht mit Walen durch die Wolken schwimmen?

Veröffentlicht am 03.08.2017

Viel verschenktes Potenzial...

Forever 21
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Inhalt:
Mit 21 Jahren wird Ava durch einen Fluch dazu verdammt auf ewig durch die Zeit zu reisen. Immer wieder wacht sie in einem neuen Körper auf mit einem festen Ziel: Zwei seelenverwandte Menschen zueinander ...

Inhalt:
Mit 21 Jahren wird Ava durch einen Fluch dazu verdammt auf ewig durch die Zeit zu reisen. Immer wieder wacht sie in einem neuen Körper auf mit einem festen Ziel: Zwei seelenverwandte Menschen zueinander bringen. Desto länger sie braucht, desto mehr scheint sich ihr Blut in Säure zu verwandeln – und so muss Ava sich beeilen, um den Schmerzen nicht vollends zu erliegen. Bei einem ihrer Sprünge lernt sie Kyran kennen – doch haben die beiden überhaupt eine Zukunft? Und kann sie ihm vertrauen und ihm die Wahrheit erzählen?

Rezension:
Das Cover hat mich damals aufmerksam werden lassen. Ich mag die Pastelltöne und den Schriftzug total gerne, da es so schön verträumt aussieht.
Dann habe ich mir den Klappentext angesehen und der klang interessant und vielversprechend.

Als ich las, worum es in dem Buch geht wurde ich direkt neugierig. Die Idee der Verdingung der Zeitreise als Avas Schicksal und ihrer Aufgabe die Seelenverwandten zu finden fand ich interessant. Zeitreisen finde ich haben oft viel Potenzial, da man einfach mehr Möglichkeiten hat auch mal innerhalb der Geschichte zu springen. Auch Kyran fand ich als Idee gut. So wird Spannung erzeugt und man fiebert als Leser mit.

In der Umsetzung war es mir leider einfach nicht ausgereift genug. Die Geschichte ist an vielen Stellen vorausschaubar und zieht sich. Man hat das Gefühl, dass die Handlung sich nur sehr schleppend – teils kaum merkbar- weiterentwickelt. Besonders da Ava immer wieder dieselbe Aufgabe hat. Die Seelenverwandten finden und zusammenbringen. So ähneln sich die Abschnitte sehr oft und so wurde es mir ab und dann zu langweilig. Sie springt in einen anderen Körper, erledigt ihre Aufgabe und weiter geht’s. Zumal Probleme, welche die beiden Seelenverwandten hatten – also Gründe weshalb sie nicht zusammen kamen – zu schnell gelöst wurden. Man war gerade halbwegs in der Story drin, da war es schon wieder vorbei.

Den Schreibstil fand ich fast schon zu jugendlich, obwohl er aber sehr flüssig zu lesen ist. Es passt zwar zu Avas Alter, aber an einigen Stellen hätte ich mir einfach ein Hauch mehr Ernsthaftigkeit gewünscht.
Die Charaktere bleiben auch sehr oberflächlich. Aus Ava werde ich nicht richtig schlau und Kyran ist zwar speziell aber so richtig in die Tiefe geht es auch nicht.
Im Bezug auf Avas Hintergrundgeschichte und wieso es ihr Schicksal ist, immer wieder in einem anderen Körper aufzuwachen, erfahrt man sehr wenig und ist gerade zu Beginn ziemlich verwirrt.

Für meinen Geschmack war es auch einfach zu kitschig. Ich meine erst reden sie über Zeitreisen und plötzlich liest er Gedichte vor und sie halten Händchen. Das ging teilweise so schnell und überstützt, dass man gar nicht wusste wie einem geschieht. Dazu noch Kyrans ich nenne es mal „Rumgesülze“. Das war leider so gar nicht nach meinem Geschmack.

ABER bevor ich jetzt nur von dem negativen Erzähle, möchte ich noch die positiven Aspekte aufzählen, weshalb das Buch doch keine so extrem schlechte Bewertung bekommt.

Die Charaktere sind vielleicht oberflächlich aber dennoch sympathisch. Besonders die Nebencharaktere, z.B. die Seelenpartner. Ich fand es schön ihre Geschichten zu erleben. Als Kurzgeschichten machen all ihre Abschnitte durchaus Sinn, nur eben nicht als ein großes Ganzes nicht unbedingt.
Trotz Mängel konnte mich das Buch stellenweise gut unterhalten und zum Lachen bringen. Lilly Crow schreibt locker flockig und mit viel Humor, wenn auch für meinen Geschmack sehr „kitschig“.
Auch die Grundidee finde ich richtig gut und mag den Mix aus Liebe, Zeitreise und Schicksal.

Fazit:
Leider war das Buch für mich ein Fehlgriff. Es ist ganz nett, aber leider nicht ausgereift. Es gibt interessante Aspekte wie eben die vielen kleinen Geschichten der Seelenverwandten aber im Ganzen war es einfach nicht rund. Die Handlung geht nur schleppend voran, es scheint sich immer wieder selbe zu widerholen und es ist vorhersehbar. Während die Handlung sich nur langsam weiterentwickelt, verlaufen die einzelnen „Fälle“ der Seelenverwandten viel zu schnell ab. Man ist als Leser unentschlossen ob man nun durch das Buch gehetzt wird oder auf der Strecke stehen bleibt. Auch die Liebesgeschichte zwischen Kyran und Ava war mir zu kitschig und vorhersehbar. Schade, ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut!

Veröffentlicht am 01.08.2017

Abtauchen in fremde Galaxien...

Rat der Neun - Gezeichnet
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Der Inhalt:
Jeder Mensch besitzt eine besondere Gabe, welche Einfluss auf die Zukunft einer Person hat. Manch einer hat sogar ein ihm voraus bestimmtes Schicksal.. doch nicht immer ist dies ein Segen.

Cyra ...

Der Inhalt:
Jeder Mensch besitzt eine besondere Gabe, welche Einfluss auf die Zukunft einer Person hat. Manch einer hat sogar ein ihm voraus bestimmtes Schicksal.. doch nicht immer ist dies ein Segen.

Cyra lebt am Hofe ihres Bruders - dem Tyrann und Herrscher der Shotet. Ihre Gabe ist seine Waffe.

Akos und sein Bruder aus Thuve wurden von den Shotet verschleppt und an deren Hof gebracht. Doch Akos hat nicht vor zu bleiben und setzt so alles daran, sich und seinen Bruder zu retten. So lernt er Cyra kennen und schon bald müssen sie sich entscheiden - sich gegenseitig helfen oder einander zerstören.


Rezension:
Was mich als erstes auf das Buch hat aufmerksam gemacht hat ist wohl das Cover. Ich finde es einfach wunderschön und nun da ich den Inhalt kenne, passt es wirklich sehr gut zum Inhalt. Im Original heißt das Buch übrigens "Carve the Mark" und dieser Titel passt einfach so viel besser. Der Deutsche Titel ist einfach unpassend. Ja es gibt einen Rat der Neun, aber der wird nur am Rande erwähnt.
(Das Cover hat keinen Einfluss auf meine Wertung.)

Nun zunächst einmal muss ich sagen, dass ich recht unvoreingenommen an das Buch herangegangen bin. Erst nachdem ich es gelesen hatte, habe ich bemerkt wie umstritten dieses Buch ist. Aber ich muss sagen: Ich liebe es!
Die Welt die Veronica Roth erschaffen hat ist einfach fantastisch und so unglaublich detailreich. Ich liebe es wie sie so viele Völker und Planeten entwickelt hat, Kulturen und Religionen. Die Idee mit dem Strom, den Gaben und den Schicksalen finde ich richtig gelungen!
Ich bin ja sonst kein riesen SciFi Fan aber ich finde es mischt sich hier so wunderbar mit dem Genre der Fantasy, dass es mich gar nicht weiter gestört hat. Alleine für diese wirklich interessante Welt lohnt es sich das Buch zu lesen - und man möchte sofort in die Galaxie reisen und all die bunten Planeten bestaunen.

„Schrecklich. War das Leben schrecklich? Ich hatte dafür nie ein Wort gehabt. Schmerz führt dazu, dass Zeit in kleine Stücke zerbrach. Ich dachte immer nur an die nächste Minute, die nächste Stunde. Es gab nicht genug Raum in meinem Verstand, um all diese Teile zusammenzusetzen, um Worte zu finden, mit denen sich das Ganze umschreiben ließe.“

Die Idee der Handlung ist grundlegend nicht ganz neu aber eben durch das Ganze drumherum wird es super eingearbeitet. Ich mag die Idee der Gaben, welche auf einen als Person abgestimmt sind. Sie passen zu den Menschen und sind nicht einfach irgdendwie. Dadurch gibt es viele individuelle Charaktere.
Inhaltlich konnte mich das Buch direkt fesseln, obwohl ich zu Beginn die Namen und ihre Rolle notiert habe, da sie doch sehr fremd klingen und man da erst mal durchblicken muss. So gibt es neben Akos und Cyra noch Eijeh, Ryzek, Ylira, Kalmev oder auch Zyvo. Alles sehr spezielle Namen die aber einfach super in das Setting passen. Normale englisch klingende Namen würden gar nicht passen. Mit der Zeit habe ich dann aber meine Liste nicht mehr gebraucht. Das war nur so in den ersten 2-3 Kapiteln, dann habe ich verstanden wer nun wer ist. Obwohl es Spaß gemacht hat die Liste zu erstellen.
Die Geschichte selber ist nicht rasant, voller Action. Es entwickelt sich alles etwas langsamer, was ich aber realistisch und angemessen fand. Man hat Zeit die Charaktere und ihr wahres Ich kennen zu lernen, bevor man das Ende des Buches erreicht. Zumal ich die Charaktere hier sehr interessant fand. Cyra hat Schwächen und ist nicht die perfekte Heldin. Sie ist die Waffe ihres Bruders und muss als solche auch töten. Sie wird von vielen Selbstzweifeln – wenn nicht gar Selbsthass geplagt und doch ist sie einem sympathisch. In ihre steckt so viel mehr als man im ersten Moment erwartet und ihre Entwicklung im Laufe des Buches finde ich wirklich toll. Während ich Akos zu Beginn nicht richtig einschätzen konnte und immer dachte, da müsse noch was kommen. Dabei weiß man recht viel über Akos, wird aber eben so wie Cyra nicht direkt schlau aus ihm. Doch mit der Zeit schließt man auch ihn in sein Herz. Er ist ein friedliebender Mensch der viel durchmacht und so seine Ecken und Kanten hat.
Interessanterweise hat mir der Charakter des Ryzek sehr gefallen. Er ist der Böse der Geschichte – ungewollt. Ich glaube eine Geschichte über ihn würde ich glatt lesen. Ein grausamer Herrscher wider Willen.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Sehr flüssig, schnell zu lesen aber eben auch sehr detailreich. Denke das ich mir dadurch all die fremden und fiktiven Dinge so wunderbar vorstellen kann. Veronica Roth zieht den Leser in ihren Bann und schafft es Spannung da aufzubauen wo es nötig ist, aber auch Trost zu spenden, wenn man als Leser mal welchen braucht. Sie lässt einen nicht an einem Herzinfarkt sterben, aber schafft es mit wenigen Worten einen zum weiterlesen zu animieren.

Das Ende des Buch fand ich schön und traurig zugleich. Es ist kein riesen Cliffhanger, sondern eher ein ruhiges Ende. Dennoch kann man definitiv sehen, dass ein Band 2 kommen wird. Ich bin gespannt wie es weitergeht. Ich hoffe, dass ich es bald erfahren werde!

Fazit:
Ich liebe dieses Buch und daher wird es definitiv in die Kategorie „Must Read“ fallen. Diese wunderbare Welt die Veronica Roth erschaffen hat ist einfach wunderbar. Man fühlt sich heimisch und fremd zugleich. Alles ist perfekt aufeinander abgestimmt. Namen, Planeten, Kulturen und auch der Schreibstil. Die Charaktere sind mir sehr ans Herz gewachsen und viel zu oft musste ich um sie bangen. Die Idee mit den Fähigkeiten bzw. den Gaben finde ich richtig gut und auch schön ausgearbeitet. Eine Welt die ich gerne mal persönlich kennen lernen möchte.

Ich lege allen das Buch ans Herz die eine Mischung aus SciFi, Fantasy und einen Hauch von Liebesgeschichte. Es hat ein wenig was Romeo und Julia mäßiges. Auch wer gerne Bücher liest in denen besondere Fähigkeiten und Kämpfe vorkommen, würde dieses Buch mit Sicherheit mögen. Allerdings darf man keine Fähigkeiten wie in „die Rote Königin“ erwarten. Sie sind viel persönlicher und individueller auf die Charaktere angepasst – was sie nicht weniger interessant macht.

Veröffentlicht am 25.07.2017

Leider fehlte es an Tiefe, obwohl die Grundidee toll ist!

Das Geheimnis von Leben und Tod
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Inhalt::
Eines Tages wird Professor Felix Guichard zu einem Mordschauplatz gerufen. Dies ist für ihn nichts Neues, doch was er entdeckt ist auch für ihn nicht sofort zu verstehen. Als Professor für Sozialanthropologie ...

Inhalt::
Eines Tages wird Professor Felix Guichard zu einem Mordschauplatz gerufen. Dies ist für ihn nichts Neues, doch was er entdeckt ist auch für ihn nicht sofort zu verstehen. Als Professor für Sozialanthropologie soll er die Zeichnungen auf der Leiche einer jungen Frau entschlüsseln. Das ihn dieser Fall auf eine lange Reise in die Tiefen der Geschichte, zur Gräfin Elisabeth Bàthory und zu einer jungen Frau namens Jackdaw Hammond leiten wird, ahnt er nicht. Plötzlich steht er vor den Rätseln der Geschichte und einem mysteriösen Unsterblichkeitskult.

Rezension:
Das Cover hat mich sofort gefesselt! Ich mag die Kombination von schwarz und rot. Es lockt sofort den Blick des Käufers auf sich und verleitet zum Kauf. Zudem passt es sehr gut zum Inhalt des Buches. Wie immer hat das Cover aber keine Auswirkung auf meine Bewertung.

Ich muss gestehen, ich weiß an dieser Stelle nicht genau wie ich euch über das Buch berichten soll. Ich habe lange an dem Buch gelesen, bis ich es schließlich abgebrochen habe. Dabei hat das Buch durchaus Potenzial und gute Aspekte, konnte aber am Ende nicht überzeugen.

Was ich dem Buch auf jeden Fall zu Gute halten möchte ich der Schreibstil. Ich fand ihn sehr angenehm zu lesen und sehr verständlich. Da es insgesamt drei Handlungsstränge gibt, waren hier die Übergänge sehr wichtig und diese sind der Autorin wirklich gut gelungen. Ich hatte nie das Gefühl von einer Szene in die nächste geworfen zu werden, sondern es ging fließend (wenn auch nicht immer ohne Cliffhanger) ineinander über.
Bei den drei Handlungssträngen konnte man als Leser merken, wie sie miteinander verknüpft waren und dass sie tatsächlich alle eine Rolle für die Handlung spielen.

Was mich etwas irritiert hat war, dass ich ab der ersten Seite dachte, dass es ein Krimi gemischt mit Fantasy sei, doch im Laufe der Zeit stellte ich fest das es eher ein Mysterie-Buch gemischt mit Fantasy, Okkultismus und Historie ist. In gewisser Weise gibt es kriminologische Aspekte, aber es ist doch eher ein Roman. Grundsätzlich eine gute Idee, war mir in der Umsetzung aber ein Ticken zu viel, obwohl die Verknüpfung wie gesagt gut gelungen ist.

Leider gibt es zwei Gründe, weshalb ich das Buch abgebrochen habe.

Das Buch konnte mich nämlich von Beginn an nicht richtig fesseln und ich habe ewig gelesen. Und mit ewig meine ich wirklich ewig. Letztendlich habe ich das Buch dann abgebrochen. Mir fehlte einfach die gewisse Spannung im Buch. Zwar gab es actionreiche Momente mit Kämpfen oder Auseinandersetzungen, dennoch konnte mich das Buch nie richtig in die Geschichte ziehen. Ich hab es mehr von außen betrachtet, als Teil der Geschichte zu sein. Der Spannungsbogen baute sich stets auf, aber so richtig zum Höhepunkt kam er nie. Hier hat mir ganz klar die Tiefe gefehlt.

Denn nicht nur die Geschichte, welche so viele super Aspekte und Ideen aufweist, mangelt an Tiefe sondern auch die Charaktere. Ich wurde nicht richtig warm mit ihnen. Besonders da historische Personen vorkommen mit realem Background, hätte man hier so viel mehr raus machen können. Sie wirkten auf mich oberflächlich und distanziert. Durch die Handlungsstränge gibt es genügen Protagonisten und nein, man muss nicht zu jedem eine Bindung aufbauen können, aber dennoch hat mich keiner vollends überzeugen können. Vermutlich hätte man sich mehr auf die Charaktere und die Spannung konzentrieren sollen, als so viele Handlungsstränge zu haben.

Fazit:
Insgesamt bietet das Buch viele interessante Aspekte und eine sehr fantasiereiche Handlung. Die Übergänge zwischen den zahlreichen Sichtweisen sind toll und auch der Schreibstil sehr flüssig. Historisch gesehen gibt es viele reale Personen über die man sich im Nachhinein noch informieren kann und zur weiteren Recherche verleiten.
Leider mangelte es an Spannung und die Charaktere blieben eher oberflächlich als dass sie in die Tiefe gingen. Ich konnte mich nicht gut in die Geschichte einfühlen und musste das Buch am Ende abbrechen. Für mich daher leider ein Fehlgriff.

Wer aber Interesse an Büchern die aus einer Mischung von Okkultismus, Mysterien, Krimi und Historie hat, sollte in das Buch mal hineinschauen. Womöglich ist es eher was für denjenigen als für mich.