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Veröffentlicht am 28.04.2022

Unglaublich guter Agenten-Thriller!

Das Vermächtnis
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Die 12jährige Tochter des saudischen Kronprinzen Khalid bin Mohamed wird auf dem Nachhauseweg von einem schweizer Internat entführt. Sie werde freigelassen, wenn Khalid als Kronprinz zurücktritt. In ...

Die 12jährige Tochter des saudischen Kronprinzen Khalid bin Mohamed wird auf dem Nachhauseweg von einem schweizer Internat entführt. Sie werde freigelassen, wenn Khalid als Kronprinz zurücktritt. In seiner Verzweiflung wendet sich Khalid an einen Mann, der als Einziger in der Lage wäre, seine Tochter zu finden, den Direktor des israelischen Geheimdienstes Gabriel Allon. Jener hat selbst ein Kind verloren. Zusammen mit der ehemaligen CIA-Agentin Sarah Bancroft macht Allon sich mit seinen Kollegen auf die Suche.

Schauplätze in diesem rasanten und spannenden Spionage-Thriller sind Israel, Saudi-Arabien, Schweiz, Frankreich, England, U.S.A. und sogar Deutschland. Allon knüpft Kontakte mit den westlichen Geheimdiensten, um die Entführer zu finden. Ständig ist irgendwo immer etwas los, man kommt den ganzen Ereignissen nicht hinterher. Observationen und Beobachtungen hier, Attentate dort, spannenden Verfolgungsjagden. Das führt dazu, dass man das Buch in relativ kurzer Zeit durchgesuchtet hat. Daniel Silva bedient sich dabei in seinem bereits 19. Gabriel-Allon-Thriller einiger Personen, die bereits in anderen Büchern mitgewirkt haben. Im Mittelpunkt steht jedoch die Beziehung zwischen Khalid Bin Mohammed und Allon. Khalid ist dabei an den realen Kronprinzen Mohammed bin Salman angelehnt ist. Jener war ein im Westen gefeierter Hoffnungsträger, er wollte sein Land und die islamische Welt von den starren religiösen Fesseln lösen und erneuern. Auch die Ermordung des Regimekritikers und Journalisten Kashoggi wird erwähnt. Des weiteren spielen auch die Attentate des russischen Despoten Putin auf seine Kritiker eine Rolle. Aufgrund des unsäglichen Ukraine-Krieges sind diese Darstellungen jedoch leider weit durch die Realität überholt.

Dieser Agenten-Thriller aus dem Verlag HarperCollins ist gute Unterhaltung, spannend und informativ.

Ich gebe dem Buch 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Erstklassiger Auftakt!

18/4 - Der Hauptmann und der Mörder
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Verbrecher müssen für ihre Taten büßen. Dazu müssen sie allerdings auch von den Behörden gefasst werden. Doch einige gehen ihnen durch die Lappen. Eine Person will das nicht durchgehen lassen – Eumenides! ...

Verbrecher müssen für ihre Taten büßen. Dazu müssen sie allerdings auch von den Behörden gefasst werden. Doch einige gehen ihnen durch die Lappen. Eine Person will das nicht durchgehen lassen – Eumenides! Er kündigt durch Todesanzeigen an, wann und wen er aufgrund welcher Verbrechen hinrichten wird. Die Polizei in der chinesischen Metropole Chengdu kann Eumenides nicht fassen, er führt den Polizeiapparat an der Nase herum. Als ein Kommissar ermordet wird, gründet der Polizeichef die Sondereinsatzgruppe 18/4 unter der Leitung von Hauptmann Han. Ein
Wettlauf beginnt, kündigt Eumenides doch weitere Hinrichtungen an.

Wow, hätte nicht gedacht, dass mich der chinesische Autor Zhou Haohui so beeindrucken wird. Der chinesische Thriller aus 2014 wurde aus der englischsprachigen Ausgabe durch Heyne übersetzt. Zu Beginn haben mich zwar die chinesischen Namen ein wenig verwirrt. Doch dank eines kleinen Personenregisters und der guten Erzählweise hatte ich schnell keine Probleme mehr, die Protagonisten zu unterscheiden. Alle Personen konnte ich mir sehr gut vorstellen. Neben Han kommen der aus einem kleineren Ort kommende und charismatische Hauptmann Pei Tao dazu, der einige geheimnisvolle Beziehungen zu einem Fall von vor 18 Jahren aufweist, der Fall eine wichtige Rolle zu den aktuellen Ereignissen spielen wird. Mit dabei ist auch eine Polizeipsychologin namens Mu, die durch Hauptmann Han u.a. beauftragt worden ist, Pei Tao zu beobachten. Vor 18 Jahren gab es bereits eine Sondereinsatzgruppe 18/4, der der ermordete Polizeibeamte angehörte. Der damalige Fall wird in einem Tagebuch nacherzählt, das Pei Tao in den Unterlagen des toten Beamten findet. Zheng, ein IT-Experte, und Xiong Yuan, der Leiter der Spezialeinheit von Chengdu, ergänzen die Gruppe. Der Fall wird immer komplexer und undurchschaubarer. Eumenides ist brillant und trickreich. Schließlich weiß man gar nicht mehr, wer Täter und Opfer ist, wer Eumenides sein könnte.

Hier lockt uns Zhou Haohui immer wieder aufs Glatteis. Das Buch ist durchgehend spannend, an keiner Stelle kommt Langeweile auf. Nur manchmal hatte ich das Gefühl, dass einige Wörter nicht stimmig waren. Das könnte aber an der doppelten Übersetzung liegen.

Der Thriller ist wirklich erstklassig und erhält von mir 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 16.04.2022

Toller Auftakt!

Der Kryptologe
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In Dresden wird die Frau eines Sensationsreporters mit ihrer Tochter entführt. Sie wird kurz darauf tot in der Kanalisation unterhalb der Semperoper gefunden. Sie trägt ein schwarz-rotes Kleid. An ihren ...

In Dresden wird die Frau eines Sensationsreporters mit ihrer Tochter entführt. Sie wird kurz darauf tot in der Kanalisation unterhalb der Semperoper gefunden. Sie trägt ein schwarz-rotes Kleid. An ihren Füßen und Händen sind Zahlen eingeritzt. Von der Tochter fehlt jede Spur. Hat der Mord etwas mit der aktuellen Aufführung „Der feurige Engel“ in der Semperoper zu tun? Kommissar Arne Stiller übernimmt den Fall, gerade erst nach einjähriger Suspendierung und Degradierung in den Polizeidienst zurückgekehrt.

Ort des Geschehens ist Dresden, eine schöne Stadt, mit der bekannten Semperoper. Weiterer Schauplatz ist u.a. die sog. Blaue Brücke. Da ich bereits in Dresden gewesen bin, konnte ich mir das Ganze auch gut vorstellen.

Stiller ist schon ein besonderer Charakter. Er ist Kryptologe und beschäftigt sich mit der Entschlüsselung von Informationen. Was bedeuten die Zahlen an dem Opfer? Was hat es damit auf sich? Das heraus zu finden ist seine Aufgabe. Schon bald wird klar, dass er es hier mit dem Beghilos-Alphabet zu tun hat. Teilweise kann er die Botschaft des Mörders entschlüsseln. Die Spuren führen dabei in die Semperoper. Und schließlich taucht auch eine mysteriöse Frau auf, die behauptet, das entführte Kind sei ihres.
Stiller ist kein Konformist. Das war sein Verhängnis. Er muss wieder klein anfangen, er bekommt zunächst ein Büro in einem abgestellten Raum mit minimaler Ausstattung. An seine Seite kommt die Kommissarin Inge Allhammer. Sie hat schon drei Alkoholtherapien hinter sich. Doch sie leistet wertvolle Arbeit im Hintergrund. Sie ist somit ebenso vorbelastet wie Stiller, der wegen eines Skandals ein Jahr lang suspendiert war. Beide raufen sich im Laufe der Geschichte zusammen. Ein sehr interessantes Ermittlerduo.

Die Story ist abwechslungsreich, spannend geschrieben und lässt gute Ermittlungsarbeit erkennen, ist der Autor doch selbst Polizist.

Der Auftakt dieser Thrillerreihe ist aus meiner Sicht sehr gelungen. Kurzweilig, spannend, interessant.

5 Sterne

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Veröffentlicht am 09.04.2022

Toller Auftakt!

Nichts als Staub
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Mit Nichts als Staub hat Alexander Hartung eine neue Reihe um die Polizistin Alina Grimm in Hamburg gestartet. Und der Auftakt ist gelungen.
In Hamburg hat ein Serienmörder erneut zugeschlagen. Sein viertes ...

Mit Nichts als Staub hat Alexander Hartung eine neue Reihe um die Polizistin Alina Grimm in Hamburg gestartet. Und der Auftakt ist gelungen.
In Hamburg hat ein Serienmörder erneut zugeschlagen. Sein viertes Opfer stammt aus dem Drogenmilieu. Alina Grimm und ihr Kollege sind Streifenpolizisten und das Opfer stammt aus ihrem Revier. Kurzer Hand macht sich Alina mit ihrem Kollegen auf die Suche nach dem Täter und gerät in einen Hinterhalt und wird verletzt. Im Krankenhaus wacht sie auf und wird selbst des Drogenhandels beschuldigt und suspendiert. Doch sie ermittelt auf eigene Faust weiter.
Es handelt sich um einen soliden und gut durchdachten, spannenden Thriller mit der klugen Polizistin Alina Grimm, die gerne zur Kriminalpolizei gehen möchte. Sie erhält schon bald Unterstützung durch Gerwald, einen wohlhabenden Mann. Er kannte ihren Vater, der ebenfalls Polizist war und in einem Fall, in dem Gerwald das Opfer gewesen ist, ermittelt hatte. An seiner Seite steht Elias, sein Bodyguard, der schon bald Alina unterstützt. Elias verbirgt jedoch ein düsteres Geheimnis, das in diesem Buch noch nicht gelüftet wird.

Mir hat diese Geschichte gut gefallen, auch wenn noch etwas Luft nach oben ist. Die Personen sind gut durchdacht. Etwas zu viel Action und manchmal seltsame Zufälle, die weiterhelfen. Dennoch kurzweilig und interessant.
Mir hat das Buch gut gefallen. Es ist ein gelungener Auftakt der Alina-Grimm-Thriller und ich bin gespannt auf die Fortsetzungen.

4 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Verwirrend, komplex, spannend!

Marta schläft
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Romy Hausmann hat mit Martha schläft ihren zweiten Psychothriller geschrieben.
Im Mittelpunkt steht Nadja, die eine schwere Kindheit in Polen hatte und nach einem langen Gefängnisaufenthalt aufgrund eines ...

Romy Hausmann hat mit Martha schläft ihren zweiten Psychothriller geschrieben.
Im Mittelpunkt steht Nadja, die eine schwere Kindheit in Polen hatte und nach einem langen Gefängnisaufenthalt aufgrund eines grausamen Verbrechens endlich ein normales Leben führen möchte und in einer Berliner Anwaltskanzlei arbeitet. Sie steht aufgrund von Panikattacken auch unter psychologischer Betreuung. Als eine Kollegin sie nach einem Mord an ihren Geliebten um Hilfe bittet, gerät sie in einen Strudel, der ihr gefährlich werden könnte.

Im Mittelpunkt steht nicht Martha, wie der Buchtitel verraten könnte, sondern Nadja. Sie erzählt die Ereignisse aus der Ich-Perspektive. Neben diesem Erzählstrang gibt es Abschnitte, die Ereignisse aus den Jahren 2014 und 2015 berichten. Und schließlich gibt es immer wieder - in kursiver Schrift dargestellt – Briefe einer unbekannten Person.

Es ist zwar nicht ungewöhnlich, dass in einem Thriller mehrere Erzählstränge vorhanden sind. Hier jedoch schienen mir diese noch weitaus bruchstückhafter, so dass ich zunächst große Probleme hatte, in die Geschichte einzutauchen und am Ball zu bleiben. Vieles war mir völlig unklar und ließ mich ratlos zurück. Doch nach und nach kamen die Einzelteile zusammen. Dann weiß man auch, warum Martha schläft. Durch die sehr kurzen Kapitel fliegt man schnell durch die Seiten. Und dann wird man in etwas hineingeworfen, das man so nicht erwartet. Romy Hausmann lässt die Leser tief in die Psyche der beteiligten Personen blicken. Niemand ist perfekt, alle haben so ihre eigenen Macken. Auch reagieren sie anders als eigentlich erwartet. Ich habe manchmal nur den Kopf geschüttelt. Das hatte mich oft überrascht und teilweise auch richtig genervt. Die Figuren sind teilweise gut ausgearbeitet, aber einige sind eher oberflächlich. Nadja hingegen ist eine starke Person, auch wenn sie ihre Schwächen hat, die ihre Ursprünge in der Vergangenheit haben.

Dennoch hat mich das Buch gereizt. Die Autorin hat einen tollen Schreibstil und eine interessante Erzählweise an den Tag gelegt.

Ich gebe dem Buch daher 4 Sterne.

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