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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.04.2022

Toller Auftakt!

Nichts als Staub
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Mit Nichts als Staub hat Alexander Hartung eine neue Reihe um die Polizistin Alina Grimm in Hamburg gestartet. Und der Auftakt ist gelungen.
In Hamburg hat ein Serienmörder erneut zugeschlagen. Sein viertes ...

Mit Nichts als Staub hat Alexander Hartung eine neue Reihe um die Polizistin Alina Grimm in Hamburg gestartet. Und der Auftakt ist gelungen.
In Hamburg hat ein Serienmörder erneut zugeschlagen. Sein viertes Opfer stammt aus dem Drogenmilieu. Alina Grimm und ihr Kollege sind Streifenpolizisten und das Opfer stammt aus ihrem Revier. Kurzer Hand macht sich Alina mit ihrem Kollegen auf die Suche nach dem Täter und gerät in einen Hinterhalt und wird verletzt. Im Krankenhaus wacht sie auf und wird selbst des Drogenhandels beschuldigt und suspendiert. Doch sie ermittelt auf eigene Faust weiter.
Es handelt sich um einen soliden und gut durchdachten, spannenden Thriller mit der klugen Polizistin Alina Grimm, die gerne zur Kriminalpolizei gehen möchte. Sie erhält schon bald Unterstützung durch Gerwald, einen wohlhabenden Mann. Er kannte ihren Vater, der ebenfalls Polizist war und in einem Fall, in dem Gerwald das Opfer gewesen ist, ermittelt hatte. An seiner Seite steht Elias, sein Bodyguard, der schon bald Alina unterstützt. Elias verbirgt jedoch ein düsteres Geheimnis, das in diesem Buch noch nicht gelüftet wird.

Mir hat diese Geschichte gut gefallen, auch wenn noch etwas Luft nach oben ist. Die Personen sind gut durchdacht. Etwas zu viel Action und manchmal seltsame Zufälle, die weiterhelfen. Dennoch kurzweilig und interessant.
Mir hat das Buch gut gefallen. Es ist ein gelungener Auftakt der Alina-Grimm-Thriller und ich bin gespannt auf die Fortsetzungen.

4 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Verwirrend, komplex, spannend!

Marta schläft
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Romy Hausmann hat mit Martha schläft ihren zweiten Psychothriller geschrieben.
Im Mittelpunkt steht Nadja, die eine schwere Kindheit in Polen hatte und nach einem langen Gefängnisaufenthalt aufgrund eines ...

Romy Hausmann hat mit Martha schläft ihren zweiten Psychothriller geschrieben.
Im Mittelpunkt steht Nadja, die eine schwere Kindheit in Polen hatte und nach einem langen Gefängnisaufenthalt aufgrund eines grausamen Verbrechens endlich ein normales Leben führen möchte und in einer Berliner Anwaltskanzlei arbeitet. Sie steht aufgrund von Panikattacken auch unter psychologischer Betreuung. Als eine Kollegin sie nach einem Mord an ihren Geliebten um Hilfe bittet, gerät sie in einen Strudel, der ihr gefährlich werden könnte.

Im Mittelpunkt steht nicht Martha, wie der Buchtitel verraten könnte, sondern Nadja. Sie erzählt die Ereignisse aus der Ich-Perspektive. Neben diesem Erzählstrang gibt es Abschnitte, die Ereignisse aus den Jahren 2014 und 2015 berichten. Und schließlich gibt es immer wieder - in kursiver Schrift dargestellt – Briefe einer unbekannten Person.

Es ist zwar nicht ungewöhnlich, dass in einem Thriller mehrere Erzählstränge vorhanden sind. Hier jedoch schienen mir diese noch weitaus bruchstückhafter, so dass ich zunächst große Probleme hatte, in die Geschichte einzutauchen und am Ball zu bleiben. Vieles war mir völlig unklar und ließ mich ratlos zurück. Doch nach und nach kamen die Einzelteile zusammen. Dann weiß man auch, warum Martha schläft. Durch die sehr kurzen Kapitel fliegt man schnell durch die Seiten. Und dann wird man in etwas hineingeworfen, das man so nicht erwartet. Romy Hausmann lässt die Leser tief in die Psyche der beteiligten Personen blicken. Niemand ist perfekt, alle haben so ihre eigenen Macken. Auch reagieren sie anders als eigentlich erwartet. Ich habe manchmal nur den Kopf geschüttelt. Das hatte mich oft überrascht und teilweise auch richtig genervt. Die Figuren sind teilweise gut ausgearbeitet, aber einige sind eher oberflächlich. Nadja hingegen ist eine starke Person, auch wenn sie ihre Schwächen hat, die ihre Ursprünge in der Vergangenheit haben.

Dennoch hat mich das Buch gereizt. Die Autorin hat einen tollen Schreibstil und eine interessante Erzählweise an den Tag gelegt.

Ich gebe dem Buch daher 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Toller Auftakt der Bronski-Reihe

DUNKELKAMMER
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Es ist der Auftakt einer Krimireihe um den Pressefotografen David Bronski. Vor 20 Jahren verlor er sein Baby, kurz darauf seine Ehefrau. Verbittert vom Leben ist er nur noch für seinen Beruf da. Er macht ...

Es ist der Auftakt einer Krimireihe um den Pressefotografen David Bronski. Vor 20 Jahren verlor er sein Baby, kurz darauf seine Ehefrau. Verbittert vom Leben ist er nur noch für seinen Beruf da. Er macht Bilder von Toten, entwickelt analoge Bilder in seiner Dunkelkammer. Die Vergangenheit holt ihn ein, als ein Obdachloser, ein ehemaliger Kollege, in einem leerstehenden Gebäude die vor 20 Jahren verschwundene Millionärin Zita Laufenberg enthauptet und mumifiziert in einem Zimmer entdeckt. Die Tote hat ein Foto seines Babys in der Geldbörse. Zusammen mit seiner Kollegin Svenja Spielmann und seiner Schwester Anna, einer Privatdetektivin, macht Bronski sich auf, das Rätsel um den Tod dieser Frau und das Verschwinden seines Babys aufzuklären.

Was erwartet Euch?

Ihr bekommt mit diesem Krimi eine sehr rasante und vielschichtige Erzählung, spannend von Anfang bis Ende. Bronski mag zwar anfangs ein mürrischer und unzugänglicher Protagonist sein, der es mehr mit den Toten als mit den Lebenden hält. Er ist vom Leben gezeichnet und vom Schicksal geschlagen. Seine in der Dunkelkammer entwickelten Bilder besitzen eine gewisse Ästhetik. Dennoch gibt er nicht auf und macht weiter. Das ganze Buch ist geprägt von Aichners ganz besonderem Schreibstil. Er verwendet eine eigenwillige Sprache, die Sätze sind kurz und knackig. Dadurch erhält die Erzählung ein rasantes Tempo. Im Buch wechseln sich Dialoge mit Erzählungen aus der Ich-Perspektive von Bronski mit solchen aus der Sicht des allwissenden Lesers ab. Die Dialoge selbst sind zudem optisch durch Spiegelstriche gekennzeichnet und treiben die Geschichte voran. Die Geschichte um den Mord und dem Verschwinden des Babys sind gut miteinander verwoben. Die Erzählstränge sind aufeinander abgestimmt und es gibt zahlreiche überraschende Wendungen. Alle Figuren sind sehr gut ausgebaut, Aichner lässt tief in die Seele und Psyche der Protagonisten blicken.

Fazit:
Ein sehr gelungener Auftakt der Reihe um David Bronski, sehr empfehlenswert mit hohem Wiedererkennungswert.

Volle 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 13.03.2022

Toller Bildband zur Entstehung der Gedanken von Kontinenten

Die Erfindung der Kontinente
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Die Kontinente? Klar, hat man doch in der Schule gelernt - Europa, Amerika, Afrika, Asien, Australien. Easy, oder? Nein, doch nicht so ganz. Anderenorts spricht man von sechs oder sieben Kontinenten. Wie ...

Die Kontinente? Klar, hat man doch in der Schule gelernt - Europa, Amerika, Afrika, Asien, Australien. Easy, oder? Nein, doch nicht so ganz. Anderenorts spricht man von sechs oder sieben Kontinenten. Wie kommt’s?

Darauf gibt Christian Grataloup in dem wundervollen Bildband Die Erfindung der Kontinente – Eine Geschichte der Darstellung der Welt eine umfassende historische und kulturelle Antwort. Er stellt sich u.a. folgende Fragen:
Warum zeigt ein Kompass immer nach Norden? Wie viele Kontinente gibt es und weshalb sprechen wir von drei Ozeanen, obwohl es doch nur eine einzige Wassermasse gibt?

Wir alle kennen bereits aus der Schule die zahlreichen geografischen Karten über die Länder unserer Weltkugel. So sieht es heute aus. Doch wie hat das ganze eigentlich angefangen? Der Geograph und Historiker Christian Grataloup ist historisch an die Sache herangegangen. Die frühen ersten Darstellungen einer „Welt von oben“ haben frühchristliche Wurzeln. Noahs Söhne sind nach der Sintflut in drei Richtungen gegangen - Osten – Süden – Westen. Früh gab es eine Orientierung nach Osten hin, Karten waren noch Osten ausgerichtet, man hatte sich (O)rient-iert. Im Mittelalter und später beginnen die Entdeckungen anderer Länder und es veränderte sich dieses dreigeteilte Weltbild, genauere und detailliertere Weltkarten wurden gefertigt. Dabei bildete sich irgendwann der Gedanke von Kontinenten heraus, die unser heutiges Weltbild prägen. Anhand zahlreicher farbiger Bildmaterialien zeigt uns Grataloup die Entwicklung der Landkarten, von frühen Abbildungen einer dreigeteilten Welt, einer Welt in Menschenform bis hin zu den bekannten Mercatorkarten. Wegners Plattentektonik – die Kontinentalverschiebung - und weitere geologische Ansatzpunkte lassen Zweifel aufkommen, ob die heutige Einteilung der Kontinente auch der Wirklichkeit entspricht. Die Entwicklung zu diesem Thema scheint nicht abgeschlossen zu sein.

Dieser Bildband enthält zahlreiche farbige historische und aktuelle Weltkarten, Zeichnungen und Fotografien. Man erhält einen umfassenden Einblick zu diesem Thema.

Ein wirklich toller Bildband, dem ich fünf Sterne vergebe und den ich wärmstens empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 13.03.2022

Klasse Fortsetzung der Reihe um Margeaux Surfin!

Französische Verstrickungen
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Die Autorin Nicole de Vert hat mit Französische Verstrickungen bereits den vierten Frankreichkrimi vorgelegt.

Diesmal spielen Organisierte Kriminalität, Geldwäsche und Mafia eine Rolle. Eingebettet wird ...

Die Autorin Nicole de Vert hat mit Französische Verstrickungen bereits den vierten Frankreichkrimi vorgelegt.

Diesmal spielen Organisierte Kriminalität, Geldwäsche und Mafia eine Rolle. Eingebettet wird dies alles wieder in eine interessante Geschichte mit der Privatermittlerin und Mimikexpertin Margeaux Surfin und Frank Kaiser, der ihr Ex-Kollege aus Stuttgarter Zeiten ist. Frank untersucht bereits seit Jahren den nie aufgeklärten Mord an seiner Mutter in den 1980er Jahren. Er erzählt Margeaux vom Verschwinden eines Beweismittels. Frank und Margeaux beginnen zu ermitteln. Wieder mit an Bord sind der Hacker und Computernerd Matze König sowie der Franks’ Chef Werner Walter. Dieser bekommt Druck vom Staatsanwalt wegen der eigenmächtigen Ermittlungen Franks. Die Frage ist dabei, warum? Daneben hat Margeaux aber auch noch an einer anderen Baustelle zu tun. Sie soll einen verdeckten Ermittler, der seit Jahren im Sumpf der französischen Unterwelt ermittelt, unterstützen.

Zu Beginn des Buchs werden alle wichtigen Personen nacheinander dargestellt und ihre Rollen auch in der Vergangenheit dargestellt, so dass auch diejenigen, die die ersten drei Bücher nicht gelesen haben, sehr schnell einen umfassenden Einblick in die bisherigen Ereignisse bekommen. Dennoch empfehle ich, die vorherigen Bücher zu lesen. Für mich war es wie ein nach Hause kommen, als ich die ersten Seiten gelesen habe. Die Kapitel sind alle recht kurz gehalten und so kommt man schnell weiter. Dazu trägt auch der schöne Schreibstil der Autorin bei. Man merkt gar nicht, wie weit man schon gekommen ist. Die vielen einzelnen Erzählstränge sind anfangs sehr miteinander verstrickt, doch diese lösen sich zum Schluss sehr gut auf. Immer wieder gibt es zeitliche Rückblenden in die 1970er und 1980er Jahre, in denen wir die Eltern von Frank kennen lernen sowie die berufliche Tätigkeit von Franks Mutter. Der Titel Französische Verstrickungen ist Programm. Das Geflecht der einzelnen Personen zueinander, in der Vergangenheit wie in der Gegenwart, die persönlichen Geheimnisse und Verfehlungen, in die sich die Personen verstricken und verirren, wird gut dargestellt.

Gewürzt wird die Geschichte immer wieder von köstlich zubereiteten Speisen, zu denen es im Anhang wie in den anderen Büchern auch, Rezepte zum Nachkochen gibt.

Ich kann mit vier von fünf Sternen diesen Krimi wie auch die Reihe selbst allen Krimifans und Gourmetfreunden sehr ans Herz empfehlen.

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