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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2017

Streckenweise langatmig, streckenweise wendungsreich und spannend

Auf und davon
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Klappentext
„Wer würde nicht gerne einfach mal verschwinden? In den nächsten Bus springen und alles hinter sich lassen? Genau das macht die sechzehnjährige Mim Malone. Es reicht ihr, immer das zu tun, ...

Klappentext
„Wer würde nicht gerne einfach mal verschwinden? In den nächsten Bus springen und alles hinter sich lassen? Genau das macht die sechzehnjährige Mim Malone. Es reicht ihr, immer das zu tun, was ihr Vater und seine neue Frau für richtig halten. Sie will wissen, weshalb ihre Mom aus ihrem Leben verschwunden ist. Und ihre Gedanken sollen endlich aufhören, in ihrem Kopf Karussell zu fahren. Also steigt sie einfach in den Greyhound-Bus und haut ab, zu ihrer Mom. Während draußen die Landschaft vorbeifliegt, macht Mim einige unvergessliche Bekanntschaften – die wunderbare Arlene, den unheimlichen Ponchomann und den äußerst attraktiven Beck, an den sie ihr Herz zu verlieren droht ... Doch dann verändert ein tragischer Unfall von einem auf den anderen Augenblick alles. Und Mim muss sich den wirklich entscheidenden Fragen in ihrem Leben stellen.“

Gestaltung
Die Gestaltung passt gut zu „Auf und Davon“, da dieser Roman als Roadtrip Roman beworben wird und dies somit schon direkt am Cover ersichtlich wird. Mir persönlich gefällt es nicht so gut, da das gewisse Etwas fehlt. Die schwarzen Schatten, das Mädchen, das von der Sonne angeschienen wird und die Prärie im Hintergrund sind für mich keine besonderen Eyecatcher, aufgrund derer ich das Buch direkt in der Buchhandlung in die Hand nehmen würde.

Meine Meinung
David Arnolds Roman ist zunächst an mir vorbeigegangen. Ich hatte ihn einfach nicht wahrgenommen, doch als „Auf und davon“ mir irgendwann auf der Verlagshomepage begegnete und ich den Klappentext las, war mir klar „Das musst du lesen!“. Ich erwartete einen Roadtrip Roman voller Lebensweisheiten, die mich bewegen und aus denen ich vielleicht auch den ein oder anderen Rat für mein Leben ziehen kann.

Leider war dieser Roman aber eher sehr langatmig und trocken. Die von mir erhofften kleinen Weisheiten gab es zwar, aber nur seicht gestreut, nicht, wie von mir erhofft, mit Pauken und Trompetenschlag. Sie waren eher leise und ich musste geradezu suchen, um sie aus dem Text zu saugen.

Dafür muss ich aber auch sagen, dass David Arnold in diesem Roman sehr viele ernste Themen aufgreift (vielleicht auch ein wenig zu viele). Protagonistin und Scheidungskind Mim fährt in einem Bus durch Amerika, von ihrem aktuellen Wohnort bei ihrem Vater hin zu ihrer schwer kranken Mutter, um dieser beizustehen. Auf ihrem Weg trifft sie die unterschiedlichsten Menschen und erlebt die verschiedensten Abenteuer. Dabei streift der Autor Themen wie Behinderung, Gewalt, Krankheiten und auch Gefahren des Reisens.

Ich finde zwar, dass all diese Themen zum Roman gepasst haben, aber manchmal habe ich mich auch gefragt, ob es nicht auch gereicht hätte weniger Themen aufzunehmen und sich dann voll und ganz auf diese zu konzentrieren. Auf diese Art und Weise hat der Autor nämlich alles nur marginal gestriffen oder gar angekratzt, aber nicht ausführlich behandelt. Er hat zwar zum Nachdenken angeregt, uns Lesern aber nur kleine Bröckchen hingeworfen, nach dem Motto „Den Rest wisst ihr ja oder könnt ihr euch denken“.

Gut gefallen hat mir allerdings, dass es auf Mims Reise so einige Wendungen und Überraschungen gibt, mit denen man als Leser so gar nicht rechnet. Nichtsdestotrotz schwankte die Handlung zwischen interessanten und eher langweiligen, langatmigen Strecken. Wer eher auf Action und viel Tamtam steht, sollte definitiv die Finger von diesem Roman lassen, da Mims Reise nicht auf solche Aspekte ausgelegt ist.

Fazit
„Auf und davon“ ist ein Roadtrip Roman mit leisen Lebensweisheiten, die man bei genauem hinsehen findet. An sich war die Handlung überraschend und voller unerwarteter Wendungen, aber dennoch durchzog die Langatmigkeit diesen Roman von der ersten bis zur letzten Seite. Der Autor streift viele ernste Themen, von denen ich mir manchmal gewünscht hätte, dass er sie tiefergehend behandelt.
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 03.11.2017

Etwas vorhersehbar, aber trotzdem super packend und mit tollen Ideen und Setting!

Auf immer gejagt (Königreich der Wälder 1)
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Klappentext
„Im Wald kennt Tessa sich aus, er ist ihr Zuhause. Im Dorf jedoch wird sie nur geduldet, obwohl ihr Vater Saul der Kopfgeldjäger des Königs ist. Denn ihre Mutter beherrschte Magie, und die ...

Klappentext
„Im Wald kennt Tessa sich aus, er ist ihr Zuhause. Im Dorf jedoch wird sie nur geduldet, obwohl ihr Vater Saul der Kopfgeldjäger des Königs ist. Denn ihre Mutter beherrschte Magie, und die ist in Malam verboten. Als Saul getötet wird, hat die junge Fährtenleserin nur eine Chance auf ein sicheres Leben: Sie muss im Auftrag des Königs den angeblichen Mörder jagen – Cohen, der Gehilfe ihres Vaters. Der Junge, den sie heimlich liebt! Tessas besondere Gabe sagt ihr, dass Cohen schuldig ist. Aber ihr Herz spricht eine andere Sprache.“

Gestaltung
Besonders schön finde ich die schimmernde Goldverzierung des Titels, denn diese strahlt vor dem braun-grünen Hintergrund richtig. Der Wald wirkt auch sehr geheimnisvoll und sieht durch seine Farben sehr natürlich aus. Die Kombination aus dem Foto eines realen Waldes mit dem darauf liegendem Astmuster mag ich auch sehr gerne, weil dies dem Cover verschiedene Eben verleiht. Das Mädchen hätte für mich etwas hellere Haare haben müssen, da die Protagonistin als hellblond beschrieben wird. Unter dem Schutzumschlag verbirgt sich dann auch eine wunderschöne Illustration, denn das Buch wird von dem Foto eines Waldes verziert.

Meine Meinung
Die englische Originalversion von „Auf immer gejagt“ ist mir bereits auf Instagram mehrfach ins Auge gesprungen. Umso erfreuter war ich natürlich über die deutsche Übersetzung zu der ich auch direkt greifen musste. In diesem Buch geht es um Tessa, die im Königreich Malam lebt und deren Vater, der Kopfgeldjäger des Königs, leider gestorben ist. Ihre früh verstorbene Mutter stammte aus dem Nachbarkönigreich, mit dem Malam im Krieg steht. Als Tessa gegen ein Gesetz des Königs verstößt und verhaftet wird, erfährt sie, dass Cohen, der ehemalige Lehrling ihres Vaters und ihre heimliche Liebe, ihren Vater ermordet haben soll. So macht sie sich mit drei Männern der Königswache auf, Cohen zu finden. Auf dieser beschwerlichen Reise entdeckt sie auch mehr über sich, denn sie verfügt über eine Gabe…

Die Handlung versprach einiges an Spannung, denn mit Kopfgeldjägern, verfeindeten Königreichen und einer Jagd auf Leben und Tod kann man doch so einiges anstellen! Für mich war der Dilogie-Auftakt von Erin Summerill dann eine Mischung aus wirklich spannenden Momenten und etwas Vorhersehbarkeit, denn ich konnte einige Entwicklungen vorausahnen. Gleichzeitig hielt das Buch aber auch packende Überraschungen parat, die große Lust auf das Weiterlesen gemacht haben. Man sollte sich aber auch darauf einstellen, dass in diesem Buch viel oder eigentlich fast nur gereist wird, denn zu Pferd verfolgen Tessa und die Soldaten Cohen.

So wird es zwischenzeitlich etwas monoton, wenn die Figuren nur reisen, Rast machen und miteinander Gespräche führen. Mich hat dies allerdings gar nicht so gestört, denn ich fand es spannend, Tessa, Cohen und die Soldaten auf ihrer Reise zu begleiten. Zudem gibt es gleichzeitig auch spannende Verfolgungsjagden und die 2. Hälfte bietet einiges an Abwechslung. Mir hat Tessa, aus deren Ich-Perspektive das Buch erzählt wird, nur manchmal zu viel betont, dass Cohen sie verlassen und ihr das Herz gebrochen hat (während sie gleichzeitig aber auch die ganze Zeit nach ihm geschmachtet hat).

Was mir besonders gut gefallen hat, war die Verbindung der Protagonisten zu den Kriegsgeschehnissen der beiden Königreiche, denn Tessa und Cohen nehmen dafür eine wichtige Rolle ein. Die Hintergründe zum Krieg werden dabei von der Autorin richtig schön in die Handlung und Tessas Suche nach dem Mörder ihres Vaters eingewoben, sodass ich nach und nach mehr über die von Erin Summerill erdachte Welt erfuhr. So kommt das junge Mädchen im Angesicht des drohenden Krieges einer Verschwörung auf die Spur, welche nochmals eine hohe Brisanz in die Handlung bringt. Auf diese Weise wird die Spannung um einiges erhöht, denn ich wurde zum Spekulieren und Vermuten-aufstellen angeregt und war neugierig, ob ich Recht behalten würde. Die Gefahr des Krieges, die stets über der Handlung und den Figuren schwebt, war für mich richtig greifbar, sodass ich mich stets gefragt habe, wann die Stimmung kippen und der Krieg ausbrechen wird. So wird das Buch wirklich super spannend! Zudem mochte ich den Weltentwurf der Autorin sehr gerne, denn sie hat eine eigene Welt entworfen und diese richtig lebendig werden lassen. Auch ihre Ideen zur (schwarzen) Magie haben mir richtig gut gefallen, denn sie haben die Fantasygeschichte toll ergänzt und waren gut durchdacht.

Das Ende von „Auf immer gejagt“ hat mir am besten gefallen, denn es wird dramatisch und hat noch einmal einiges an Action in Form von spannenden Kämpfen parat gehalten, nach welchen ich mich vorher gesehnt hatte. Zudem lässt das Ende ein paar Fragen offen für den zweiten Band, auf den ich mich jetzt schon riesig freue, denn ich bin wirklich neugierig, was all die Andeutungen am Ende dieses Bandes für uns Leser in der Fortsetzung bereit halten werden!

Fazit
„Auf immer gejagt“ ist ein spannender Dilogie-Auftakt, den ich richtig gern gelesen habe und der mir tolle Lesestunden beschert hat. Das Buch ist gerade angesichts des drohenden Krieges und der damit verbundenen Entdeckungen richtig packend und die Verfolgungsjagd durch den Wald und die Länder hat mir großen Spaß gemacht. Für mich war manche Entwicklung etwas vorhersehbar, aber es gibt auch Überraschungen, die interessante Wendungen in die Handlung bringen. Der Weltentwurf und die Ideen der Autorin haben mir zudem sehr gut gefallen und mich wirklich überzeugt!
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Königreich der Wälder - Auf immer gejagt
2. Ever the brave (erscheint voraussichtlich am 05. Dezember 2017 auf Englisch)

Veröffentlicht am 03.11.2017

Das Thema Liebe mal anders…

Auf eine wie dich habe ich lange gewartet
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Klappentext
„Ab ans Ende der Welt, heißt es für Großstadtmädchen Laura – dort, wo sich höchstens die Wildgänse und Mamas neue Hühner gute Nacht sagen. Wie soll sie es da nur aushalten? Aber das piefige ...

Klappentext
„Ab ans Ende der Welt, heißt es für Großstadtmädchen Laura – dort, wo sich höchstens die Wildgänse und Mamas neue Hühner gute Nacht sagen. Wie soll sie es da nur aushalten? Aber das piefige Kaff hat dann doch etwas zu bieten: Enzo, den süßen Neffen des Pizzeriabesitzers, und Irina, das hübsche, durchgeknallte Mädchen, mit dem Laura sich auf Anhieb versteht, Musik hört, am Bach herumliegt und … dann passiert es: Auf einer Party küsst Irina Laura – und Laura küsst Irina. Doch so unerwartet schön, so schrecklich verwirrend sind ihre Küsse auch. Bin ich lesbisch?, googelt Laura. Und wenn ja, warum dann dieses irre Kribbeln, wenn sie Enzo sieht?“

Gestaltung
Blauer Himmel, kleine Wölkchen und ein Schwarm Vögel zieren das Cover von „Auf eine wie dich habe ich lange gewartet“. Die Schrift des Titels ist dabei einerseits sehr klar und deutlich zu lesen, andererseits ein wenig verschnörkelt, wodurch die Schriftart auch ein wenig verträumt wirkt. Mir gefällt das Cover sehr gut, da ich das Hintergrundmotiv mit dem Himmel und den Vögeln superschön finde und auch die Positionierung des Titels in Zusammenhang mit dem Bild perfekt passt.

Meine Meinung
Vorrangig aufgrund des spektakulären Covers habe ich „Auf eine wie dich habe ich lange gewartet“ in die Hand genommen. Als ich dann entdeckt habe, dass es ein Werk von Patrycja Spychalski ist, war für mich klar: das liest du! Ich habe zwar bisher noch kein anderes Werk der Autorin gelesen, aber nur gutes darüber gehört. Darum war es nun an der Zeit, dass ich mir selbst ein Bild mache.

Die Handlung dreht sich um Protagonistin Laura, welche mit ihrer Familie von der Stadt aufs Land zieht. Hiervon ist Laura natürlich alles andere als begeistert. Sie muss nicht nur ihre Freunde zurücklassen, sondern auch viele Freuden, die es auf dem Land nicht gibt. Doch zum Glück lernt sie Enzo und Irina kennen und freundet sich mit ihnen an. Doch schnell ist klar, dass zwischen den dreien mehr ist als nur Freundschaft…

Was nun zunächst nach einer verzwickten Dreiecksgeschichte klingen mag, ist hier absolut nicht der Fall. Ohne den Klappentext gelesen zu haben, hat nur der Titel in mir bestimmte Erwartungen an die Handlung geweckt. Doch was würde ich überrascht, als dann nichts davon eintraf! Ich lernte zunächst Laura kennen, anschließend Enzo und schnell war bei mir im Kopf der typische Gedanke vorhanden, dass diese beiden Figuren am Ende zusammen kommen würden. Doch dabei hatte ich Irina vollkommen außen vor gelassen und nicht auf dem Schirm! Auch zwischen ihr und Laura entwickelt sich ein zartes Band.

Das Thema der Homosexualität und der sexuellen Orientierung wird aktuell immer häufiger in Romanen aufgegriffen. Ich finde das gut, da wir so dazu angeregt werden, über diese Themen zu reden, denn gleichgeschlechtliche Liebe ist immer noch nicht überall genauso anerkannt wie Heterosexualität.

Erzählt wird „Auf eine wie dich habe ich lange gewartet“ aus der Ich-Perspektive von Laura. Der Schreibstil der Autorin ist dabei sehr gut zu verstehen und sprachlich nicht zu komplex gehalten, sodass ich den Roman lesen konnte ohne ins Stocken zu geraden. Für Einsichten in die Innenwelt dieser Figur ist dieser Erzählstil natürlich auch sehr passend. Allerdings fand ich diesbezüglich, dass Laura nach dem Kuss mit Irina viel zu locker und zu wenig verunsichert war. Es war ihr erster Kuss mit einem Mädchen und sie hat es einfach so weggesteckt.

Auch Irina hat mich im letzten Romanabschnitt ziemlich aufgeregt, da sie sehr unüberlegt handelt und neu gewonnene Freunde einfach so links liegen lässt. Wobei ich persönlich sowieso mit Irina nicht so viel anfangen konnte, da sie mir einfach zu flatterhaft war. Enzo mochte ich dafür umso lieber. Er schraubt gerne an Mofas rum, ist ein wenig schüchtern und man merkt ihm seit seinem ersten Auftreten an, dass er Laura gerne mag.

Fazit
Wer für den Sommer noch nach einer luftig leichten Geschichte sucht, der wird mit „Auf eine wie dich habe ich lange gewartet“ voll auf seine Kosten kommen! Neben einem angenehmen sprachlichen Stil finden sich in diesem Roman vor allem auch sehr interessante Themen, die auf jeden Fall Diskussionen aufkommen lassen werden.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 03.11.2017

Mit kleinen Schwächen, aber dennoch lesenswert

Atemnot
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Klappentext
„Es gibt Geschichten, in denen das Mädchen seinen Prinzen findet, und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende. So eine Geschichte ist das hier nicht. Jenna Lords Leben verlief ...

Klappentext
„Es gibt Geschichten, in denen das Mädchen seinen Prinzen findet, und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende. So eine Geschichte ist das hier nicht. Jenna Lords Leben verlief bisher nicht gerade wie im Märchen. Ihr Vater ist ein kontrollbesessener Neurotiker und ihre Mutter Alkoholikerin. Früher war ihr älterer Bruder ihr einziger Halt, doch jetzt ist er im Irak stationiert. Und vor einigen Jahren wäre Jenna beinah bei einem Hausbrand ums Leben gekommen. Es gibt Geschichten, in denen das Monster das Mädchen umbringt und alle um das unschuldige Opfer trauern. So eine Geschichte ist das hier auch nicht. Mitch Anderson hat viele Qualitäten: Er ist ein engagierter Lehrer und Lauftrainer. Ein liebevoller Ehemann. Ein Mann mit einer ziemlichen … Anziehungskraft. Und dann gibt es noch die Geschichten, bei denen man schwer sagen kann, wer der Prinz und wer das Monster ist, wer das Opfer und wer es verdient, bis an sein Lebensende glücklich und zufrieden zu leben. Diese Geschichten sind die besten.“

Gestaltung
Ich finde das Cover von „Atemnot“ ist mal etwas anderes als das, was man sonst so kennt. Es löst beim Betrachter eine gewisse Beklemmung aus aufgrund der Farbwahl, den Wassertropfen, die vom Gesicht laufen und dem Motiv. Die unterschiedlichen Blautöne harmonieren miteinander und wirken besonders dadurch, dass sie von dunkel nach hell verlaufen. So sticht auch der rote Titel hervor, da er auf dem hellblauen Untergrund steht. Der dunklere Mädchenkopf, der so aussieht als sei er gerade aus dem Wasser aufgetaucht, spiegelt dabei gut den Titel „Atemnot“ wieder.

Meine Meinung
Der neue Roman von der „Ashes“-Autorin Ilsa J. Bick ist etwas ganz anderes, als ihre bisherige Buchreihe. Die facettenreiche Autorin zeigt dem Leser hier eine ganz andere Seite, wobei „Atemnot“ zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Dies liegt an dem Erzählstil der Geschichte. Nach einer sehr kurzen Einführung, in der normal mittels eines Erzählers in der 3. Person Präsens berichtet wird, wechselt der Erzählstil zu einem Ich-Erzähler, da die Protagonistin Jenna dann ihre Geschichte zu erzählen beginnt.

Besonders hierbei ist vor allem die Berichtweise, denn die Kapitel sind recht kurz gehalten und spiegeln eine Diktiergerätaufnahme wieder. So gliedert sich das Buch in die einzelnen Kapitel oder Szenen dieser Aufnahme und gehen von 1:a bis 53:g. Dabei kommt es dem Leser wirklich so vor, als würde Protagonistin Jenna zu einem sprechen. Vor allem durch die umgangssprachlichen Formulierungen und auch unvollständigen Sätze erscheint es wirklich realistisch und eben wie ein mündlicher Bericht.

Durch diesen Erzählstil wird der Leser tief berührt, da man Jenna immer besser kennen lernt und ihr Schicksal einen sehr bewegt. Man kann ihre Gefühle sowie Gedanken sehr gut nachvollziehen, auch wenn man sich erst an diese Erzählweise gewöhnen muss.
Der Schreibstil von Ilsa J. Bick war aber wie gewohnt flüssig und angenehm zu lesen, sodass man sich an die „Diktiergerätgeschichte“ schnell gewöhnt hat.

Besonders packend gestaltet sich der bereits angesprochene Anfang der Geschichte. Als Leser weiß man nicht, was passiert ist und wird mitten in eine Szenerie geworfen, die zunächst unverständlich scheint. Das Einzige, das man weiß, ist, dass vermutlich ein Verbrechen passiert ist, in das Jenna vermutlich als Opfer verwickelt ist. Der ermittelnde Kommissar bittet sie ihre Erlebnisse und Geschehnisse auf sein Diktiergerät zu sprechen und so beginnt „Atemnot“. Dieser Anfang macht den Leser neugierig auf den weiteren Handlungsverlauf, sodass man sich fragt, was mit Jenna passiert ist und gespannt weiter liest.

Im weiteren Verlauf erfährt der Leser dann Stück für Stück Jennas Leben, bis hin zu den Ereignissen vom Anfang der Geschichte. Allerdings schweift sie auch schon mal ab beim erzählen (wie Gedanken es eben tun) oder redet über Dinge, die scheinbar nicht viel mit dem eigentlichen Vorfall vom Handlungsbeginn zu tun haben. Leider gab es in Jennas Bericht zusätzlich einige Wiederholungen, die nicht hätten sein müssen.

Fazit
Mit „Atemnot“ hat Ilsa J. Bick ein Werk geschaffen, das sich eindeutig auf dem Buchmarkt durch seine Andersartigkeit abhebt und hervorsticht. Die ernste Thematik des Romans wird dadurch, dass sie immer im Hinterkopf des Lesers schwebt, auch sehr schön aufgegriffen. Besonders gefallen hat mir, dass der Leser die Protagonistin durch diesen ungewöhnlichen Erzählstil in Form der mündlichen Erzählung wirklich sehr gut kennen lernt. Allerdings haben mich die vielen Wiederholungen gestört und das doch recht offene, plötzliche Ende.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 03.11.2017

Unterhaltsame Geschichte in märchenhafter Kulisse, die noch detaillierter hätte sein können

Aschenkindel - Das wahre Märchen
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Klappentext
„Jedes Mädchen wäre dankbar, auf den Ball des Kronprinzen gehen zu dürfen. Schließlich will er sich dort eine Braut aussuchen. Doch Claerie Farnflee ist nicht wie andere Mädchen. Lieber bewohnt ...

Klappentext
„Jedes Mädchen wäre dankbar, auf den Ball des Kronprinzen gehen zu dürfen. Schließlich will er sich dort eine Braut aussuchen. Doch Claerie Farnflee ist nicht wie andere Mädchen. Lieber bewohnt sie ein muffiges Turmzimmer, schuftet wie eine Dienstmagd und erträgt die Launen ihrer Stiefmutter, als sich an einen dahergelaufenen Prinzen zu ketten. So denkt sie – bis zu dem Tag, an dem sie im Verbotenen Wald einen Fremden trifft, der ihre Vorsätze ins Wanken bringt“

Gestaltung
Ich liebe die Farben des Covers! Sie sind warm und lassen das Cover so aussehen, als würde das Mädchen einem Licht entgegenblicken. Die Art, wie das Mädchen dasteht, finde ich etwas verkrampft und unnatürlich. Vor allem die Position wie sie ihre Schultern hält sieht doch sehr unbequem und unnatürlich aus. Ich frage mich auch, warum sie so steht, denn niemand würde seine Arme ohne Grund so seltsam nach vorne biegen. Das Kleid, das das Mädchen trägt, gefällt mir, denn es greift die Geschichte auf und vermittelt gleichzeitig den märchenhaften Charakter des Buches.

Meine Meinung
Ich mag Bücher, in denen ein leichter Märchenflair zu spüren ist und nachdem eine Freundin von „Aschenkindel“ so begeistert war, war ich sehr gespannt, wie mir die Geschichte gefallen würde. Der Gewinner des Kindle Storyteller Awards 2016 hat mich nicht enttäuscht und diesen Preis zurecht verdient! Die Geschichte von Claerie alias Aschenkindel hat mich gut unterhalten und sie ließ sich schnell verschlingen! Dieses Buch ist eine schöne zeitweilige Lektüre, die man gut zwischendurch zur Entspannung lesen kann, denn die Geschichte ist angenehm und schnell zu lesen, da sie unkompliziert ist. Ich konnte die Handlung vollkommen genießen, ohne dass ich mich ständig konzentrieren und aufpassen musste. So ist sie die perfekte Ablenkung vom Alltag!

Zudem gefiel mir die Welt, in die das Buch mich entführt hat, sehr gut. Sie versprüht einen märchenhaften Charme und erinnerte mich beim Lesen oftmals an die Geschichte von Aschenputtel. Gleichzeitig hat Autorin Halo Summer dem Setting aber auch eine besondere (Fantasy-)Note verpasst, denn in der Welt von Protagonistin Claerie gibt es nicht nur Prinzen, Schlösser und Feste, sondern auch einen düsteren, gefährlichen Wald samt Vampiren und anderen interessanten Fantasywesen! Auch den Aufbau der Städte bzw. Königsländer fand ich sehr interessant, denn es gibt einen Kaiser, der große Landesteile regiert und nur wenige unabhängige Königreiche (so wie das Land, in dem die Protagonistin lebt). Mir hat die Welt wirklich gut gefallen, allerdings hätte ich gerne (gerade weil mir die Idee dieses Settings so gefiel) mehr über sie erfahren. Es wird zwar immer wieder angeschnitten, wie die Welt aussieht und was es alles in ihr für Wesen gibt, aber genauer beschrieben wird dies leider nicht. Eine Karte des Landes hätte ich auch sehr toll gefunden.

Super fand ich auch Claeries trockenen Humor am Anfang der Geschichte! „Aschenkindel“ wird aus der Perspektive von Claerie erzählt und diese spart nicht an bissigen Kommentaren über ihre Stiefmutter, Stiefschwestern oder ihre eher unfähige gute Fee, die ihr eigentlich helfen soll. Dies hat mich zu Beginn der Geschichte oftmals zum Lachen oder mindestens zum breit Grinsen gebracht. Leider hat Claeries Humor mit dem Handlungsverlauf etwas nachgelassen. Im Verlauf der Geschichte lernt sie einen geheimnisvollen Fremden kennen und die beiden verlieben sich ineinander. Später auf dem Ball des Prinzen, der eine Ehefrau sucht, weckt ausgerechnet Claerie das Interesse des Thronfolgers. So steht sie zwischen zwei Männern.

Ich bin normalerweise skeptisch gegenüber Dreiecksgeschichten, aber hier fand ich sie in Ordnung, denn Claerie ist nicht die Sorte Frau, die unschlüssig zwischen beiden Männern hin und her schwankt. Sie hat sich sehr früh für einen der beiden entschieden und bleibt auch bei diesem Entschluss. Dies fand ich super, denn so hebt die Protagonistin sich vom Rest der Mädchen-in-Dreiecksgeschichten ab. Etwas seltsam fand ich allerdings das Verhalten der beiden Männer, denn sowohl Prinz als auch Fremder haben sich sofort in Claerie verliebt und in so hohen Tönen von ihr gesprochen, obwohl sie sie noch nicht wirklich kannten. Dieses „Claerie in den Himmel loben“ der Beiden hat mich schon gestört, denn sie haben sie wie eine Heilige dargestellt, so als habe sie keinerlei Fehler. Selbst Claeries Schimpferei über ihre Stiefmutter und -schwestern wurde dann auf einmal in ein positives Licht gerückt, sodass die Protagonistin als ein Mensch ohne Fehler dargestellt wurde.

Ich mochte Claerie wirklich, denn sie war sehr sympathisch (nicht nur wegen ihrer lustigen Kommentare). Sie ist taff, selbstständig und nicht auf den Kopf gefallen. Claerie weiß sich zu helfen und auch anzupacken. Die anpreisenden Worte der Männer haben mir Claerie zu perfekt dargestellt und erscheinen lassen und so mein Bild von der Protagonistin etwas gestört. Aber nun gut, vielleicht haben die Männer dies auch nur gesagt, um Claerie zu umgarnen…

Fazit
Wer auf der Suche nach einer lustigen, unterhaltsamen Liebesgeschichte für zwischen durch ist, der wird bei „Aschekindel“ sicherlich fündig werden. Dieses Buch ist angehaucht mit einem märchenhaften Flair und ich habe es wirklich gerne und sehr schnell gelesen. Die Welt von „Aschenkindel“ mit ihren Fantasywesen und Märchenaspekten hat mir richtig gut gefallen, sodass ich mir gewünscht hätte, dass sie noch detaillierter beschrieben worden wäre. Aufgrund der lustigen Kommentare der sehr sympathischen Protagonistin hatte ich zudem oftmals ein Lachen im Gesicht!
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband