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Veröffentlicht am 18.07.2021

Mysteriös, psychologisch interessant & packend!

Wer zuletzt lügt
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Ich fand das Buch von Anfang an packend: der geistreiche, flüssige, plastische Schreibstil, die undurchsichtigen Figuren und die düster mysteriöse Handlung ließen mich nur so durch die Seiten fliegen.

Der ...

Ich fand das Buch von Anfang an packend: der geistreiche, flüssige, plastische Schreibstil, die undurchsichtigen Figuren und die düster mysteriöse Handlung ließen mich nur so durch die Seiten fliegen.

Der Aufbau der Geschichte, die vielen Häppchen aus der Vergangenheit zu Beginn jedes Kapitels, deuten nach und nach ein Bild an – gleichzeitig bleibt es aber rätselhaft sowie spannend, denn jede Antwort wirft neue Fragen auf.

Die Autorin beschreibt die ganze Bandbreite der Chaos-Gefühlswelt von Jugendlichen ganz wunderbar ausdrucksstark, einfühlsam sowie hautnah. Vor allem aber sehr authentisch!

Ich habe richtig mit Fiona, der Hauptfigur, mitgelitten, denn sie macht wirklich viel durch: Liebeskummer, Verrat, den Verlust ihrer besten Freundin, noch mehr Verrat, Selbstzweifel, Wut, Angst vor der Zukunft, und schließlich verliert sie sich in einem Netzt aus Lügen, Täuschungen sowie Verzweiflungstaten.

Zum Ende hin wird die Handlung sehr komplex, erschütternd sowie überraschend! Ein wirklich toller Jugendthriller – fesselnd, glaubwürdig, bewegend, klug und psychologisch interessant!

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Veröffentlicht am 18.07.2021

Eine schmerzlich schöne Reise nach Australien & in die 1980er

Der Shelly Bay Ladies Schwimmclub
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Ich fand dieses Buch inspirierend, aber es ist schon auch traurig…

Marie ist Witwe und Rentnerin – sie fühlt sich einsam sowie überfordert, weil sie sich z.B. um ein ihr großes altes Haus und den Garten ...

Ich fand dieses Buch inspirierend, aber es ist schon auch traurig…

Marie ist Witwe und Rentnerin – sie fühlt sich einsam sowie überfordert, weil sie sich z.B. um ein ihr großes altes Haus und den Garten kümmern muss. Dabei ist sie gar nicht so allein wie sie denkt…

Die zweifache Mutter Theresa hat schlimme Eheprobleme und dann kommt noch etwas dazu, das sie völlig aus der Bahn wirft…

Die junge Leanne hat als Jugendliche etwas Furchtbares erlebt, etwas das sich in eine Abwärtsspirale entwickelt hat - seither hat sie sich völlig in sich selbst zurückgezogen.

Elaine fühlt sich ihrer neuen Heimat Australien nicht wohl – sie hat zwar ihren Ehemann an ihrer Seite, aber ihre erwachsenen Kinder sowie ihren Job hat sie in England zurückgelassen. Aus Kummer hat sich einen ungesunden Bewältigungsmechanismus angewöhnt…

Die Frauen treffen sich zufällig am Strand und werden langsam von Bekannten, zu Freundinnen und schließlich zu Vertrauten, die sich bei allen Krisen gegenseitig beistehen. Und davon gibt es reichlich!

Die Lebenswege der verschiedenen Frauen werden feinfühlig, klug und auch mit Humor erzählt. Aber nie kitschig, gefühlsduselig oder klischeehaft - was meiner nach bei dieser Art von Buch ein Kunststück ist!!!
Die Handlung ist bewegend, regt zum Nachdenken an, und zeigt verschiedene Wege auf, Hoffnung zu schöpfen.

Ich finde auch, dass Toleranz sowie Offenheit nebenbei eine Rolle spielen, denn die völlig unterschiedlichen Frauen freunden sich an und entwickeln Empathie für einander, obwohl sie altersmäßig teilweise weit auseinander sind. Auch persönliche Lebenseinstellungen, arm oder reich spielen keine Rolle, ebenso wenig wie Berufe bzw. berufliche Ambitionen.

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Veröffentlicht am 01.07.2021

Beeindruckend!!!

Die verschwundenen Studentinnen
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„Die verschwundenen Studentinnen“ ist viel mehr, als ein spannender Mystery-Thriller mit außergewöhnlichen Charakteren und herrlich atmosphärischem Cambridge Flair: er steckt voller faszinierender Psychologie, ...

„Die verschwundenen Studentinnen“ ist viel mehr, als ein spannender Mystery-Thriller mit außergewöhnlichen Charakteren und herrlich atmosphärischem Cambridge Flair: er steckt voller faszinierender Psychologie, Philosophie sowie verstörender griechischer Tragödien…
Ich bin beeindruckt davon, wie mühelos Aspekte wie blindes Vertrauen, emotionale Bedürftigkeit bzw. Erpressung, gesunder Egoismus - vor allem aber Selbsterkenntnis - psychologisch & philosophisch interessant in die fesselnde Handlung verwoben werden. Die Charaktere sind ungewöhnlich, dennoch realistisch sowie lebendig. Der Schreibstil ist mitreißend, bildgewaltig und ausdrucksstark. Die Handlung ist wendungsreich, überraschen – mit einem verblüffenden Ende!
Das Schicksal der Protagonistin hat mich sehr bewegt und zum Nachdenken angeregt – wer bestimmt das Selbstbild? Warum können die meisten Menschen nur die Abgründe erkennen, die sie ertragen können? Und was passiert, wenn sie gezwungen werden, das Unerträgliche auszuhalten?
„Die verschwundenen Studentinnen“ ist ein facettenreicher, anregender und rätselhafter Thriller – ich bin begeistert!

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Veröffentlicht am 23.06.2021

Atmosphärisch & düster!

Kalte Knochen
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„Kalte Knochen“ ist ein herrlich atmosphärischer Roman: Die raue Natur Schottlands, die alten, stets kalten, Steinhäuser und die unheimlichen Sagen sind faszinierend. Das alles bietet den perfekten Rahmen ...

„Kalte Knochen“ ist ein herrlich atmosphärischer Roman: Die raue Natur Schottlands, die alten, stets kalten, Steinhäuser und die unheimlichen Sagen sind faszinierend. Das alles bietet den perfekten Rahmen für die mürrische, düstere Gefühlswelt der Protagonistinnen sowie die beklemmenden Begebenheiten.

Sandra Ireland kombiniert zwei Familiendramen, schottische Folklore und psychologische Spannung zu einem bewegenden Plot, mit einem überraschenden Ende, das mich ganz schön erschüttert hat!

Obwohl der Roman eigentlich perfekt ist, vergebe ich "nur" 4,5 Sterne, denn auf dem Cover steht Thriller, und für mein Empfinden wird es erst auf den letzten gut 30 Seiten so richtig spannend und nervenaufreibend.

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Veröffentlicht am 14.06.2021

Atmosphärisch & interessant!

Schrei der Erinnerung
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Ich mochte die unheilvolle Stimmung des Romans von Beginn an sehr: Erin - die Protagonistin - die dunkle Geheimnisse mit sich herumträgt, die psychiatrischen Einrichtungen mit all den schwierigen Patienten, ...

Ich mochte die unheilvolle Stimmung des Romans von Beginn an sehr: Erin - die Protagonistin - die dunkle Geheimnisse mit sich herumträgt, die psychiatrischen Einrichtungen mit all den schwierigen Patienten, und den rauen Winter mit Schneestürmen an der Ostküste der USA.
Der Schreibstil ist sehr atmosphärisch und bildstark, auch das düstere Innenleben der Hauptfigur wird ganz wunderbar plastisch beschrieben. Die Handlung ist rätselhaft: es gibt Andeutungen zu einer bestimmten Nacht in der Vergangenheit, und es deutet einiges darauf hin, dass diese besagte Sommernacht vor vielen Jahren, Erin, die mittlerweile als Psychiaterin arbeitet, und ihren neuen Patienten Tim verbindet…
Erin begibt sich auf Spurensuche in ihrem verhassten Heimatort, um endlich zu verstehen was in jener Nacht geschah, denn das könnte nicht nur ihrem Patienten nützen, es könnte auch ihr helfen, vieles aus ihrer schrecklichen Kindheit endlich zu begreifen…
Der Plot ist komplex, facettenreich und wendungsreich: es geht um traumatische Erlebnisse, Familiendramen, Opportunismus, Verrat, das oft fehlerhafte System Psychiatrie, und wie es ist ein Leben in Angst zu führen.
Ich vermute die Handlung hätte intensiver sein können, wenn sie innerhalb weniger Wochen abgelaufen wäre. Der lange Zeitraum, März-Juni, hat die Geschehnisse meiner Meinung nach irgendwie verwässert. Mir hat manchmal ein wenig die Spannung gefehlt und das Ende war mir persönlich ein bisschen zu harmonisch - aber im Großen und Ganzen hat mir dieser Roman gut gefallen.

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