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Veröffentlicht am 03.03.2024

Rein ins Leben und raus aus der Konfortzone

Weil morgen ein neuer Tag beginnt
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Zentrale Themen dieses Romans sind neben Trauerbewältigung auch Neuanfang und Freundschaft.

Die Autorin schafft mit ihrem Schreibstil einen gelungenen Spagat zwischen hochemotionalen Erzählelementen und ...

Zentrale Themen dieses Romans sind neben Trauerbewältigung auch Neuanfang und Freundschaft.

Die Autorin schafft mit ihrem Schreibstil einen gelungenen Spagat zwischen hochemotionalen Erzählelementen und urkomischen Phasen.

Emely, die Hauptfiguren wird durch eine Reportage im TV gründlich in ihrer Komfortzone durchgerüttelt. Ihr geht auf, dass sie ein vollkommen durchschnittliches Leben führt. Nach und nach beginnt sie ihr Leben umzugestalten. Engagiert sich sozial, wird sportlich aktiv, ändert ihre Ernährung, kurz öffnet sich für die Vielfalt des Lebens.

Emely ist mir wirklich sehr schnell ans Herz gewachsen. Auch wenn ich anfangs nicht wirklich verstand, was denn so schlimm ist durchschnittlich zu sein. Erst im Laufe der Geschichte ist man den wirklichen Grund auf die Spur gekommen. Emely´s Zwillingsschwester verstarb infolge einer Krebserkrankung. Und dieses Trauma, der Verlust nicht nur einer Schwester sondern eben eines Teils von ihr, dass sie trotz Therapie in Kindheitstagen nicht überwinden konnte, holt sie unbarmherzig ein und zwingt sie dazu ihr Leben zu überdenken. Auch wenn ich nur den Kopf schüttelt konnte, da sie immer und immer wieder nicht an ihr eigenes Leben denkt und auch nicht ihr eigenes Leben lebt sondern immer das von Clare, ihrer toten Zwillingsschwester. Ihre eigenen Interessen und Gefühle stellt sie immer hinten an. Bis ihr dann endlich ein Licht auf geht.

Das Cover ist einfach wunderschön und passt richtig gut zur Story.

Fazit Ein wirklich emotionaler und humorvoller Roman, der nicht über das Ziel hinausschießt und den Leser auch nicht in ein tiefes Loch zieht. Urkomische und gefühlvolle Phasen wechseln sich gekonnt ab. Ich habe köstlich amüsiert und habe ich wirklich gut unterhalten mit dieser Geschichte. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Auch für die Romantiker unter euch bietet dieser Roman etwas.

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Veröffentlicht am 03.03.2024

Roman mit Sogwirkung

Rot
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Der Autor entführt den Leser in eine Endzeitumgebung, in der es seit über 500 Jahre immer wieder Rücksprünge vom Fortschritt gibt. Das heißt sämtliche einstige technische Fortschritte werden nach und nach ...

Der Autor entführt den Leser in eine Endzeitumgebung, in der es seit über 500 Jahre immer wieder Rücksprünge vom Fortschritt gibt. Das heißt sämtliche einstige technische Fortschritte werden nach und nach ausradiert oder schlichtweg verboten und damit auch vergessen. Normale Menschen scheint es nur noch vereinzelt zu geben. Die neuen „Menschen“ sind wesentlich kleiner und haben unter anderen auch ein anderen Habitus. Damit verbunden ist die selektive Wahrnehmung von Farben, der diesen auch einen unterschiedlichen gesellschaftlichen Rang verleiht.

Keine Frage der Autor hat einen wirklich tollen Roman geschrieben, allerdings konnte ich mich mit seinen sonderbaren Wortneuschöpfungen so gar nicht anfreunden. Bei einigen technischen Funktionsweisen bin ich irgendwann einfach ausgestiegen.

Dafür waren die Figuren einfach nur Klasse. Besonders die beiden Hauptfiguren haben mich beeindruckt. Das währen zum einen Eddie ein Roter mit einen sehr hohen Rotwert, der dadurch für die in seinem Dorf herrschende Herrscherfamilie vom größten Interesse ist. Denn diese ist darauf bedacht nicht nur ihr Blut aufzufrischen sondern ihre Nachkommen mit einem möglichst hohen Rotwert auszustatten, um ihre Position zu festigen. Tja nur haben sie nicht damit gerechnet, dass eben dieser Eddie seit dem er Jane Grey kennen und lieben gelernt hat einen freien und eigenen Willen hat und angefangen hat das gesellschaftliche System in Frage zu stellen. Er torpediert eben jenes Bestreben der Herrscherfamilie nach Leibeskräften.

Und Jane ist einfach klasse. Sie ist mutig und taff schert sich nicht um irgendwelche Klassen. Sie liebt wen sie liebt mit Haut und Haar. Sie ist wagemutig und hat ein ausgeprägtes technisches Verständnis. Und sie ist eine Graue mit leichten Grün. Also eigentlich eine jener, die wie Sklaven in einer Fabrik arbeiten, bis sie tot umfallen.

Als Eddie durch einen wirklich dummen Zufall den Sitz des gefallenen Mannes, der so ganz nebenbei eine Frau war, aktiviert kommt in sein langweiliges Leben mächtig Bewegung. Denn plötzlich findet er sich quasi auf einer Todesliste nicht nur auf der der Herrscherfamilie sondern auch noch auf der des Schöpfers. Er schafft es mit viel Glück eine tödliche Seuche zu überleben, nicht zerquetscht zu werden und für den Schöpfer kurzfristig unsichtbar zu sein.

Was ihn jedoch fast den Boden unter den Füßen wegzieht ist die brutale Erkenntnis, ja die Tatsache, das er nur ein Objekt auf einer Insel ist. Aber genau aus dieser brutalen Ausweglosigkeit schöpft er nicht nur Hoffnung sondern auch Energie.

Trotz der kleinen Mängel hat sich dieses Buch unglaublich gut gelesen, so das man es gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Fazit: Eine wirklich gute Dystopie mit starken Charakteren, nur die seltsamen Wortneuschöpfungen schmälern teilweise das Lesevergnügen. Dafür entfaltet die Geschichte so einen Sog, dass man den Roman gar nicht mehr aus die Hand legen will.

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Veröffentlicht am 03.03.2024

schöner Unterhaltungsroman

Glückstöchter - Einfach lieben
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Im zweiten Band erzählt die Autorin die Geschichte der Glückstöchter Anna und Eva weiter.

Die Autorin wechselt immer wieder die Erzählperspektiven zwischen Anna und Eva.

So erfährt man wie es Anna ergeht, ...

Im zweiten Band erzählt die Autorin die Geschichte der Glückstöchter Anna und Eva weiter.

Die Autorin wechselt immer wieder die Erzählperspektiven zwischen Anna und Eva.

So erfährt man wie es Anna ergeht, nachdem sie aus ihr elterliches Gut vertrieben wird. Wie sie sich durchschlägt, sich findet und sich auf einer alten Almhütte niederlässt. Wie gut sie sich mit den normalen Alpenmenschen versteht und Freundschaften schließt. Sie wird ein Teil dieser Gemeinschaft und durch ihr handwerkliches Geschick kann sie auch ihren Lebensunterhalt bestreiten. Dennoch ist es für Anna alles andere als ein leichtes Leben. Hoch oben in den Bergen, stellt sie sich der Natur. Ihr Leben dort in der rauen Natur ist hart, trotzt ihr Land für ihren Garten ab und versucht sich als Selbstversorger durchzuschlagen. Aber auch für hält dieses Leben auch das Glück in Form von großer Liebe bereit. Und natürlich auch in Form von Helene.

Auch für Eva wird diese nicht nicht nur turbulent und anstrengt sondern hält auch Überraschungen bereit. Denn Eva´s WG drohnt zu zerbrechen und somit auch ihr einziger Halt, an den sie sich klammert. Für mich passiert nun das längst Überfällige. Endlich macht sich Eva zusammen mit ihrer Oma auf die Suche nach Eva´s Wurzeln. Das sie sich dabei endlich mit ihrer Familie aussöhnt ist auch mehr als überfällig. Nicht zuletzt weil schon die nächste Generation in den Startlöchern steckt. Zugegeben Eva ist alles andere als ein einfacher Charakter. Richtig warm bin ich mit ihr erst gegen Ende der Geschichte geworden, wo sie dieses borstige und selbstsüchtige Verhalten abgelegt hat. Ja sie war zornig, sie hatte ja auch allen Grund dazu, aber sie sich dermaßen darin gesult hat und ihre Adoptivfamilie dermaßen, allen voran ihrer Oma, so unrecht getan hat, fand ich einfach nur schäbig. Auch ihr Egoismus, nicht nur was Freundschaft angeht fand ich fürchterlich. Die Autorin hat wirklich erst gegen Ende grad so die Kurve gekriegt, dass man Eva noch gemocht hat.

Was ich allerdings wirklich Schade fand ist, dass die gemeinsame Zeit zwischen Anna und Eva gegen Ende des Romans wirklich sehr kurz gehalten ist, wo es doch im Verlaufe der Handlung doch auch einige Längen gab.

Anna hat mir als Figur einfach wesentlich besser gefallen. Ja sie hatte auch ihre Schwächen, aber diese hat sie überwunden und ist als starke Frau daraus herausgegangen. Vielleicht färbt ja ein wenig Anna noch auf Eva ab, würde der Figur der Eva jedenfalls gut tun.

Das Cover gefällt mir sehr gut und hat auch zum Band 1 einen Wiedererkennungswert.

Fazit: Durch den gewohnten Schreibstil, ist man sehr rasch in der Story drin und fühlt sich als Leser pudelwohl. Auch wenn der Charakter der Eva mich Nerven gekostet hat, wird man am Ende entschädigt. Besonders gefallen hat mir auch das einige Charaktere aus der Wunderfraureihe hier und da aufgetaucht sind. Mein Favorit ist und bleibt jedoch Anna.

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Veröffentlicht am 07.02.2024

sich finden

Lichtungen
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In einem episodenhaften rückwärtigen Schreibstil, berichtet, die Autorin, in einer sehr intensiven Art und Weise, nicht nur über Lev´s Leben, sondern auch über das Leben im Vielvölkerstaat Rumänien.

Wenn ...

In einem episodenhaften rückwärtigen Schreibstil, berichtet, die Autorin, in einer sehr intensiven Art und Weise, nicht nur über Lev´s Leben, sondern auch über das Leben im Vielvölkerstaat Rumänien.

Wenn man sich erst einmal an das Rückwärts erzählen gewöhnt hat, vielmehr sich auch darauf einlässt, kann das für ein wahrer Gewinn für einen Leser sein. Nicht nur das man die Geschichte sehr intensiv wahrnimmt.

Lev und Kato sind die beiden Hauptfiguren in dieser Geschichte. Und in gewisserweise auch die beiden Extrempunkte eines Lebens im ländlichen Rumänien. Kato, die so gerne noch weiter zur Schule gegangen wäre, wo der Vater sie jedoch vorzeitig von der Schule nimmt. Die so gerne mahlt und zeichnet. Ihre künstlerische Ader aber erst im erwachsenen Leben ausleben kann. Lev, der nicht wirklich weis, wer er eigentlich ist, Deutscher, Rumäne, Österreicher. Der erst begreift wie viel Wert sein eigenen Schulbesuch für Kato wert ist, als dieser die Schule abbrechen will. Wie hart das Leben als Forstarbeiter ist.

Denkt man am Beginn noch warum holt Lev Kato zurück, versteht man doch im Laufe der Geschichte, welche intensive Beziehung, die beiden schon seit Kindheitstagen sie doch verbindet. Zwei, die es nie leicht hatten. Keiner hatte es leicht. Ein Leben unter Entbehrungen, einer Diktatur, sozialer Härte. An vielen Stellen ist die Geschichte der beiden so intensiv, dass man wirklich ausruhen muss, erst sacken lassen muss, was man gelesen hat, um fort zu fahren. Lev´s Mutter muss man wirklich bewundern, wie sie es schafft, nicht nur die Familie zusammenzuhalten, sondern auch durch zubringen.

Die Frauen sind von einem besonderen Schlag, wenn ich da an Lev´s Mutter und Großmutter denke und auch an Kato. Auf der anderen Seite, sind Frauen, deutlich weniger privilegiert, das sie vorzeitige, die Schule verlassen müssen. Verheiratet werden, sobald was kleines unterwegs ist, vollkommen egal ob die Partner sich nun lieben oder nicht. Ihre Rolle ist klar, Kinder und Haus. Nur wenige können einen Beruf ausüben.

Und dann noch die Diktatur, die Überwachung der Menschen. Und das sachte leise revoltieren gegenüber dieser Macht. Dieser feine Humor, der einen schmunzeln lässt.

Fazit: Ein anspruchsvoller Roman, der seinem Leser einiges abverlangt, eindringlich und feinsinnig geschrieben. Zärtlich und gleichzeitig eine Brutalität zeigt, die einen den Atem raubt. Wer sich den Rückwärtigen Erzählstil öffnet, wird diese Geschichte lieben. Ja sie hat es in sich, teilweise auch wirklich schwere Kost, aber es lohnt sich.

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Veröffentlicht am 31.01.2024

Jugendthriller

Deep Sleep, Band 1: Codename: White Knight (explosiver Action-Thriller für Geheimagenten-Fans)
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In einem rasanten und Actionreichen Schreibstil erzählt der Autor von einer jugendlichen Schläferzelle, die von dubiosen machtbesessenen Geheimdienstlern unter ihrer Kontrolle gebracht werden.

Das eine ...

In einem rasanten und Actionreichen Schreibstil erzählt der Autor von einer jugendlichen Schläferzelle, die von dubiosen machtbesessenen Geheimdienstlern unter ihrer Kontrolle gebracht werden.

Das eine jugendliche Schläferzelle, vom Geheimdienst missbraucht wird, um dubiose Ziele zu erreichen, ist zwar sehr spannend zu lesen, jedoch schätzungsweise recht realitätsfern. Mal abgesehen von diesem Fakt, habe ich mich sehr gut mit dem Buch unterhalten. Ja es war recht actionreich, es ist viel Blut geflossen, es gab auch Tote (das als kleine Trigerwarnung), aber alles in allen war das Gewaltlevel für Jugendliche ab einen Alter ab Schätzungsweise 16 noch im Rahmen. Besonders interessant fand ich in diesem Zusammenhang, dass der Autor auch auf Spielsucht und Alkoholmissbrauch eingegangen ist. Somit also auch in gewisser Weise, Jugendlichen vor Augen geführt hat, was passieren kann, wenn es zur Eskalation kommt. Jedoch finde ich es doch reichlich unrealistisch, in dieser Konstellation einen Jugendlichen zur Heldenfigur hochzustilisieren mit Kampfkunst, chemisches Wissen etc., der durch regelmäßige Blackouts, nicht mehr Herr seiner Selbst ist. Gut das er diese Blackouts hat hat er dem Geheimdienst und diesem Projekt zu verdanken.

Die Figur des Ian (John) ist die Hauptfigur, die im Fadenkreuz vom Geheimdienst gelandet ist, nicht nur mit Gedächtnisverlust zu kämpfen hat, sondern auch mit wiederkehrenden Blackouts und einer wirklich nervigen Stimme in seinen Kopf. Er wird von einen behüteten Leben, was als Tarnung diente, aktiviert um Anschläge zu verhindert bzw. auszuüben, je nachdem welche Partei seiner schneller habhaft werden wird. Und das ist genau der Knackpunkt ein 17jähriger Highschoolschüler mit hervorangenden Kenntnissen in Chemie und Waffenkind und Kampfkunst, was sonst eigendlich nur Spione haben. Aber das ist hier eben die Fiktion. Ansonsten finde ich die Figur des John wirklich interessant, weil er über einen moralischen Kompass verfügt. Er versucht das richtig zu machen und möglichst wenig Schaden anzurichten. Er will nicht töten. Für sein Alter verfügt er über eine hohe emotionale Reife.

Das Cover ist ein Blickfang und passt zum Roman und zur Handlung.

Fazit Ein actionreicher Jugendthriller, ziemlich gewaltbehaftet, aber gut zu lesen. Schade das es sich hierbei um eine Trilogie handelt. Vielleicht hätten 2 Bände auch gereicht, dann wäre die eine oder andere Länge nicht nötig gewesen.

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