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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2016

Besser als Band 1

Eden
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Nach dem ersten Buch „Hades“ der Trilogie von Candice Fox bin ich mit weniger Erwartungen an diesen zweiten Band heran gegangen. Bei „Hades“ haben mir die Figuren und der Inhalt in der Theorie gut gefallen, ...

Nach dem ersten Buch „Hades“ der Trilogie von Candice Fox bin ich mit weniger Erwartungen an diesen zweiten Band heran gegangen. Bei „Hades“ haben mir die Figuren und der Inhalt in der Theorie gut gefallen, sodass ich dem zweiten Band eine Chance geben wollte. Und das hat sich definitiv gelohnt. Der zweite Band „Eden“ ist deutlich besser als der erste.
Die einzelnen Kapitel sind aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben. Bei dem Cop Frank Bennett wird aus der Ich-Erzähler Perspektive geschrieben. Eden wird aus der Er-Erzähler Perspektive erlebt und dann gibt es noch eine Art Flashbacks aus der Er-Erzähler Perspektive von Hades in jungen Jahren. Diese drei Erzählperspektiven sind sehr abwechslungsreich und erhöhen die Spannung und wecken durchgehend neues Interesse. Das ist sehr gelungen. An einigen Stellen hätte ich mir gewünscht, dass mehr Kapitel aus der Perspektive von Eden erzählt werden um mehr von ihr zu erfahren. Im Vergleich zum ersten Band erfährt der Leser durch die Undercoverrolle von Eden definitiv schon einiges mehr als im ersten Band. Zudem frage ich mich, warum ausgerechnet die Ich-Erzähler Perspektive bei Frank Bennet angewendet wird. Die Distanz zur Figur Eden bleibt dadurch, das ist aber wahrscheinlich von der Autorin absichtlich so gewollt.
In diesem zweiten Band wird die Vielschichtigkeit der Figuren noch einmal deutlich. Das ist der Autorin sehr gut gelungen, da sie nicht zu weit abschweift, sondern einen deutlichen roten Faden beibehält und die Figuren sehr kohärent sind.
Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen und die Struktur ist durchweg spannend aufgebaut, sodass man beim Lesen alles um sich herum vergisst. Einige Szenen sind jedoch für meinen Geschmack sehr brutal beschrieben. Interessant fande ich wieder einmal, dass Eden, Hades und Frank trotz ihrer schlechten Taten, für Gerechtigkeit sorgen, wenn auch auf brutalem Wege und eher als Helden erscheinen, als als „die Bösen“.
Sehr gut gefallen hat mir auch das Ende, dass sich immer mehr, sehr rasant zuspitzt und ohne Umschweife auf den Höhepunkt hinausläuft. Wirklich top!

Alles in allem ein sehr spannendes, rasantes Buch mit sehr interessanten Figuren!
Ich bin nun sehr gespannt auf den dritten und letzten Band. Es wird ja bereits angedeutet, dass Franks neue Freundin herausfindet, dass Eden das vermisste Kind des Tanner-Professors ist.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Übernatürliche Beziehungsgeschichte

Die Attentäter
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Das Cover und der Bucheinwand sind sehr packend gestaltet. Nach dem Lesen des Klappentextes habe ich eine Geschichte erwartet, die sehr authentisch und realitätsgetreu wiedergibt wie Jugendliche vom IS ...

Das Cover und der Bucheinwand sind sehr packend gestaltet. Nach dem Lesen des Klappentextes habe ich eine Geschichte erwartet, die sehr authentisch und realitätsgetreu wiedergibt wie Jugendliche vom IS angezogen und von diesem für ihre Zwecke missbraucht werden. Und wie die Freunde der Jugendlichen, die zum IS übertreten, darauf reagieren.
Das Buch war dann jedoch ganz anders als ich erwartet hatte. Zwar ging es dort auch um einen Jugendlichen, der zum IS gegangen ist, jedoch stand seine Person und die seiner zwei Kindheitsfreunde viel mehr im Mittelpunkt. Auch wirkte die Geschichte auf mich wie aus einer anderen isolierten Welt und nicht unbedingt so, als würde sie wirklich passieren. Denn Cliff und Alain hatten durchaus Gedanken und Erscheinungen, die ich als nicht realistisch beschreiben würde. Mal abgesehen davon, wie viel die beiden als Vierjährige schon gedacht und wie sie gehandelt haben. Das ging ein wenig in die Richtig Übernatürliches.
Des Weiteren war die Sache mit dem IS nur ein kleiner Teil der Geschichte bzw. ein kleiner Teil von Cliff. Denn seine Persönlichkeit war eher das Ausschlaggebende und der IS nur ein Teil, den er benutzt hat, der ihn aber nicht näher berührt hat.

Ferner gibt das Buch Erklärungen für das Verhalten von Cliff bzw. dafür warum Menschen so werden wie sie sind. Zum einen ist dort Cliffs Vater, der ihn schlägt und schlecht behandelt und seine Mutter, die ihm keinerlei Liebe zeigen kann und ihn immer wieder von sich stößt. Dies könnte möglicherweise Cliff's Wutanfälle und Gewaltausbrüche erklären. Anderseits wird auch gesagt, dass manche Menschen einfach so geboren werden oder mit den falschen Menschen Umgang haben. Alles in allem ist es für die Geschichte jedoch nicht wichtig, warum Cliff so ist wie er ist.

Erzählt wird aus der Ich-Erzähler Perspektive von Margarete, Alain und Cliff. Sie erzählen viel aus ihrer inneren Welt, ihren Gefühlen und Gedanken. Dies entspricht dem Genre Jugendliteratur. Denn Jugendliche werden durch die Ich-Erzähler Perspektive einen besseren Zugang zu der Geschichte bekommen und sie wird ihnen näher gehen.

Nach den ersten 50 Seiten habe ich tatsächlich daran gedacht, dass Buch in das Regal zu stellen ohne weiterzulesen. Denn die Geschichte hatte mit mich nicht wirklich in den Bann gezogen und strahlte eine unangenehme Atmosphäre aus. Als ich über einen gewissen Punkt hinübergelesen hatte, konnte ich die Geschichte fließend zu Ende lesen. Dennoch hat mir etwas gefehlt. Zum einen hat mir die Geschichte an sich einfach nicht gefallen. Denn Cliff und Alain waren doch ein wenig Übernatürlich unterwegs und es ging politisch und psychosozial gesehen dann doch gar nicht viel um den IS. Sondern viel mehr um die merkwürdige Beziehung zwischen den drei Jugendlichen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannung fehlt

Bühlerhöhe
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Nach dem Klappentext und dem Cover hatte ich eine ganz andere Geschichte, als die, die ich nun gelesen habe, erwartet. Ich dachte die zwei Frauen würden in ihrer Rolle als Frauen ihrer Zeit, die sich in ...

Nach dem Klappentext und dem Cover hatte ich eine ganz andere Geschichte, als die, die ich nun gelesen habe, erwartet. Ich dachte die zwei Frauen würden in ihrer Rolle als Frauen ihrer Zeit, die sich in einer Männer dominierten Welt durchsetzten müssen, auszeichnen. Im Grunde waren die drei Frauen, aus deren Sicht die einzelnen Kapitel verfasst sind, einfach nur Personen, die in eine Geschichte verstrickt sind. Auch habe ich damit gerechnet, dass Adenauer viel mehr in Erscheinung tritt. Tatsächlich war er nur eine Figur, die ab und zu durch die Hotelangestellten und das Sicherheitspersonal erwähnt wurde, aber nicht direkt in Erscheinung tritt.

Des Weiteren sind sehr viele Figuren in die Geschichte involviert, sodass der Leser sich zunächst einen Überblick verschaffen muss. Zudem wird der Geschichte durch die vielen Figuren ihre Intensität genommen.


Da ich das Hotel Bühlerhöhe zuvor nicht kannte, habe ich es gegooglet und war sehr überrascht wie imposant dieses ist. Sprachlich kommt dieses große, schicke Hotel mit Charakter gar nicht zur Geltung.

Der Schreibstil ist zwar leicht zu lesen, jedoch zieht sich die Geschichte sehr zäh dahin. Lediglich zum Ende hin, lassen die Seiten sich relativ schnell lesen. Besonders spannend oder unerwartet ist das Ende jedoch nicht. Im Allgemeinen habe ich einen Spannungsbogen in diesem Buch sehr vermisst.

Spannenden Situationen werden nicht direkt beschrieben, sodass der Leser diese nicht miterleben kann, sondern erst im Nachhinein durch die Figuren in Erzählungen davon erfährt. Spannung die es geben könnte, wird somit genommen.

Alles in allem inhaltlich ein interessantes Buch. Denn der Leser erfährt historische Bezüge, wie die des Wiedergutmachungsgesetztes. Auch kann man in Ansätzen heraushören, wie das Leben für Juden in der Nachkriegszeit sein konnte. Die Ausführung dieser Inhalte hat mir leider weniger gefallen, da einfach die Spannung gefehlt hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr lesenswert!

Wir sehen uns am Meer
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Zunächst einmal finde ich das Cover des Buches sehr schön. Auch inhaltlich mit den weißen Wellen und der New York Skyline und dem Ausschnitt eines Paaren am oberen Rand, passt das Cover hervorragend zum ...

Zunächst einmal finde ich das Cover des Buches sehr schön. Auch inhaltlich mit den weißen Wellen und der New York Skyline und dem Ausschnitt eines Paaren am oberen Rand, passt das Cover hervorragend zum Inhalt. Denn Liat und Chilmi lernen sich in New York kennen, Chilmi liebt das Meer und beide sind zwar eigenständige Figuren, stehen aber dennoch symbolisch für ihr Volk bzw. ihr Land.
Der Israel Palästinenser Konflikt wird durch die Beziehung der beiden zueinander deutlich. Ängste, Vorurteile, die zwei verschiedenen Sprachen, die Grenzen des Möglichen und die Sorge um die Zukunft finden immer wieder Einhalt in ihre Beziehung und ihren gemeinsamen Umgang. Und dies zieht sich von Beginn ihres Aufeinandertreffens bis zum Ende hin, durch ihre Beziehung. Der Konflikt ihres Landes lässt sie in keinem Moment los, auch wenn es unbeschwerte Momente gibt.

Insgesamt kommt der Roman mit sehr wenigen Figuren aus, sodass das Paar Liat und Chilmi im Mittelpunkt steht, das sich immer wieder um die Differenzen ihrer unterschiedlichen Herkunft dreht. Die Figuren sind sehr gut ausgeschmückt und auch der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Dadurch wirkt die Geschichte sehr authentisch. Gut gefallen hat mir auch, dass die Geschichte durch die Ich-Erzählerin Liat erzählt wird und nicht gleichzeitig aus der Sicht von Chilmi. Wie im Buch auch gesagt wird, geht es nicht nur um reale Grenzen, sondern auch um die Grenzen in unseren Köpfen (vgl. S. 215).

Im Mittelteil des Buches flachte die Spannungskurve leider um einiges ab, sodass sich die Geschichte ein bisschen zäh dahin zog. Im letzten Teil des Buches kam es dann schlag auf schlag.
VORSICHT SPOILER:
Für den Leser kam es sehr überraschend, das Chilmi stirbt, besonders, da es ein Unfall ist. An dieser Stelle merkt der Leser erst, wie sehr er mit den Figuren mitgefiebert hat und wie nah ihm der Israel Palästinenser Konflikt geht, obwohl er nur durch die Figuren damit in Berührung gekommen ist. Dies ist eine großartige Leistung der Autorin! So habe ich als Leser mitgelitten, als Chilmi ertrunken ist. Zudem war es überaus unverständlich für mich, dass die Autorin die zweite Haauptfigur einfach sterben lässt und dann noch durch so einen tragischen Unfall. Und vor allem, bevor Liat und Chilmi es geschafft haben den Konflikt ihres Landes und die Grenzen in ihrem Kopf zu überwinden.
Im Nachhinein sehe ich den Tod Chilmis eher als symbolische Übertragung. Liat und Chilmi standen symbolisch für ihre beiden Völker. Und der Tod Chilmis steht somit möglicherweise symbolisch für die Folgen des Israel Palästinenser Konflikts, bei dem Schlimmes passiert, das nicht kontrollierbar ist und dieser Konflikt nicht Happy-End-mäßig ausgehen kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Macht nachdenklich

Und damit fing es an
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Nach dem Klappentext war ich nicht besonders angetan von der Geschichte und dachte, sie würde nicht besonders interessant verlaufen. Von Beginn an hat mich dann jedoch der Schreibstil in den Bann gezogen. ...

Nach dem Klappentext war ich nicht besonders angetan von der Geschichte und dachte, sie würde nicht besonders interessant verlaufen. Von Beginn an hat mich dann jedoch der Schreibstil in den Bann gezogen. Er ist angenehm zu lesen und eröffnet dem Leser eine ganz eigene Welt. Im Weiteren Verlauf stieß ich beim Lesen immer wieder auf Textstellen, an denen ich abrupt und erstaunt inne hielt, da sie so unerwartet und deutlich formuliert waren und aus allem bisherigen heraus stachen.

Die Geschichte an sich hat mir im Verlauf und auch zum Ende gut gefallen. Ebenso gut gefallen hat mir, dass der Leser sich während des Lesens nicht zusammenreimen konnte, was im restlichen Teil des Buches passieren wird.

Vorsicht Spoiler:

Schön fande ich auch das Symbol der Perle. Zum einen ist hiermit die Haarnadel mit Perle der Mutter gemeint, zum anderen heißt Gustav's Familie mit Nachnamen Perle. An einer Textstelle wird gesagt, dass die Perle der Haarnadel nicht echt sei und es eine Lüge sei, diese als echt anzupreisen. Genauso ging es mir mit der Figur der Emilie Perle. Von Anfang an hat sie sich ausgesucht, wen sie einmal heiraten will, was er für eine Stellung hat und wo sie einmal wohnen würden. Der äußere Schein war ihr sehr wichtig. Genau so wie der Schein der Perle. Innen drin in Frau Perle steckt jedoch eine Frau, die viel mehr mit ihrer Welt zu kämpfen hatte und sich selbst belog, um nach außen hin nichts Preis zu geben. Genauso ist die Ehe von Emilie und Erich eine Lüge, da Erich nicht Emilie, sondern Lottie liebt.

Bemerkenswert ist auch, wie sehr die Kindheit besonders die Figuren Anton, Emilie und Gustav prägte.

Alles in allem ein schönes und nachdenkliches Buch.