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Sophie_Jahn

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.05.2019

Eine weibliche Druidin..?

Die Druidin
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Dieser selbstständige Band bedarf keiner Fortsetztung, wenn man es nicht möchte. Der Folgeband, "Die Tochter der Druidin", thematisiert die Entführung Talias Tochter 10 Jahre später. Dieser erste Band ...

Dieser selbstständige Band bedarf keiner Fortsetztung, wenn man es nicht möchte. Der Folgeband, "Die Tochter der Druidin", thematisiert die Entführung Talias Tochter 10 Jahre später. Dieser erste Band ist somit in sich abgeschlossen. (:

Er erzählt die Geschichte Talias, die als junges Mädchen nur durch einen Zufall überleben konnte. Früh wird ihre Gabe, Seelen zu spüren, entdeckt. Von ihrem Vater zurückgelassen steht sie nur unter dem Schutz ihrer Amme. Bald entdeckt der Druide des Dorfes, Ientus, die Möglichkeiten ihrer Gabe und beginnt sie zu umwerben. Doch ihr als Frau will er die Geheimnisse der Druiden nicht offenbaren, schließlich ist sie eher eine Bedrohung als eine Bereicherung für das Dorf.... oder?
Um seinem Einfluss zu entgehen, flieht sie nach dem Tod ihrer Amme nach Alte Stadt. Wie lange aber wird sie dem Druiden entwischen können? Kann sich eine Frau aus einem kleinen Dorf wirklich zur damaligen Zeit allein behaupten?

Zeitlich spielt der Roman zwischen 120 und 112 vor Christus während u.a. Kelten und Germanen durchs Land ziehen, aber auch feste Siedlungen bewohnen. Die Druiden sind dabei nur einer von vielen Fakten, die in diesem Roman beleuchtet werden.

Es war sehr spannend, die einzelnen Stämme und auch die unterschiedlichen Sichtweisen auf Talias Gabe mitzuerleben. Während manche in ihr eine Bedrohung sehen, glauben andere an ihre Macht als Heilerin.
Nichtsdestotrotz lag das Hauptaugenmerk der Geschichte nicht nur auf Talias Gabe, sondern auch auf den politischen Konfliken in Alte Stadt, dem Haupthandlungsort. Die dortigen politisch konkurrierenden Charaktere bewirkten durch ihre intriganten Pläne die ein oder andere unerwartete Überraschung, sodass es an Spannung nicht mangelte.

Dabei waren die stetigen Perspektivwechsel sehr von Vorteil. Durch einen auktorialen Er/Sie- Erzähler konnte mühelos und flüssig ein Übergang erfolgen. Mal war die eine Figur im Fokus des Erzählers, mal eine andere. Allerdings offenbarte der Erzähler nicht alles, sondern sorgte durch indirekte Anspielungen oder einen geschickten Wechsel der Fokuses dafür, dass manche Geschehnisse und Pläne selbst dem Leser verborgen blieben. (Im Englischen auch "multiple point of view genannt. (; )
Des Weiteren konnte so ein umfassendes Bild der Figuren, ihres Verhaltens, aber auch ihres Charakters vermittelt werden, was ein gutes Verständnis der Figuren und deren Handeln zu Folge hatte. (:

Gerade deswegen waren die Kapitel aber sehr umfangreich, weswegen man oft das Problem hatte, mitten im Kapitel unterbrechen zu müssen. Mal schnell ein Kapitel durchzulesen dauerte kaum unter 30min, obwohl die Zeit aufgrund der fesselnden Handlung schneller voranschritt, als erwartet.

Den Roman bewerte ich darum mit 4,5 von 5 Sternen, da die anschauliche, gut verständliche Darstellung des Lebens zu dieser Zeit auf mich sehr authentisch wirkte, aber durch die vielschichtigen Charaktere auch eine spannenden Geschichte kreiert wird. (:

Veröffentlicht am 30.04.2019

Was würdest du tun, um dem Fluch zu entgehen?

Der Fluch der Hexen
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In dieser Welt leben die Wesen aus den alten Legenden im Verborgenen und geraten so langam in Vergessenheit. Als Dimitri eine junge Diebin davon abhält, ihn zu bestehlen, traut er seinen Augen nicht, ...

In dieser Welt leben die Wesen aus den alten Legenden im Verborgenen und geraten so langam in Vergessenheit. Als Dimitri eine junge Diebin davon abhält, ihn zu bestehlen, traut er seinen Augen nicht, denn Katelyn ist nichts anderes als eine Hexe!
Was soll er nun mit ihr machen? Seine Reisegefährten scheinen nicht besonders überzeugt, während Katelyn alles versucht, um wieder frei zu sein.

Prinzipiell ist die Geschichte aus zwei Perspektiven geschrieben: Dimitris und Katys. Das hat natürlich den Vorteil, dass man die Gefühle und deren Beweggründe besser verstehen kann. Gleichzeitig nutzt die Autorin dies aber auch zum Spannungsaufbau, da oft die Handlungen mancher Figuren, zum Teil auch der Protagonisten, nicht geschildert werden, sondern die Beobachtungen der jeweils anderen, sodass Spekulationen angeregt werden.

Während Katy und ihre neugierige Nase Ärger praktisch magnetisch anziehen, bemüht sich Dimitri, die stoische Ruhe in Person, möglichst unbeschadet das Ziel seiner Reise zu erreichen. Doch trotz all seiner Vorurteile den bösartigen Hexen gegenüber, hört er Katy aufmerksam zu und bemüht sich um ein friedliches, fast freundschaftliches Miteinander. Will das Katy überhaupt? Der Fluch und dem Entkommen dessen Folgen haben doch oberste Priorität, oder?

Während ihrer Reise quer durchs Land erlebt man verschiedene Kulturen und Sitten, wenn auch nur kurz und überblicksartig. ich hätte mir auch detailiertere Schilderungen der Fähigkeiten der einzelnen Fabelwesen gewünscht, da nicht zuletzt Katelyns Potential und ihr Wissen darüber eine entscheidende Rolle spielt.

Sprachlich habe ich allerdings nichts auszusetzten. Katys ironische Kommentare lockerten die Stimmung nicht nur einmal auf und zusammen mit Dimitris Ernsthaftigkeit waren sie ein unschlagbares Paar. Letztendlich kann ich den Schreibstil insgesamt nur als locker, fesselnd und sehr anschaulisch bezeichnen. (;

Bewertet habe ich das Buch darum mit 4,5 von 5 Sternen, da ich mir manchmal tiefgründigere Erklärungen bezüglich der Hexenkräfte gewünscht hätte, aber auch das auf mich sprunghafte wirkende Ende etwas ausführlicher hätte sein können. (:

Veröffentlicht am 29.04.2019

Was ist deine Wahrheit?

Wenn Donner und Licht sich berühren
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Als Jasmine zum ersten Mal eine öffentliche Schule besuchen darf, ist sie wohl das glücklichste Mädchen in ganz New Orleans. Doch schnell stellt sie fest, dass dies nicht für jeden so ist. Elliot erlebt ...

Als Jasmine zum ersten Mal eine öffentliche Schule besuchen darf, ist sie wohl das glücklichste Mädchen in ganz New Orleans. Doch schnell stellt sie fest, dass dies nicht für jeden so ist. Elliot erlebt dort jeden Tag seine Hölle auf Erden, obwohl es weniger die Schuld der Schule als die der Schüler darin ist.
Während Elliotts Mutter ihn dafür Zuhause mit Liebe überschüttet und TJ alles dafür tut, dass er der beste Jazz-Musiker im Ort wird, erstickt Jasmines Mutter sie nahezu mit ihren Träumen und zwingt ihr eine Karriere als Popmusikerin auf. Doch was, wenn sie einfach nur Soul singen möchte? Was, wenn ein schmächtiger Junge alles daran setzt, dass sie sich nicht für ihre Mutter aufgibt?

Wer jetzt an ein Highschooldrama denkt, liegt nur teilweise falsch. Die Handlung beginnt zwar mit dem Kennenlernen der Protagonisten während deren Highschoolzeit, setzt dann aber wieder detailiert ein, wenn beide Charaktere Anfang 20 sind, sodass dieser Roman den Weg zweier junger Erwachsenen beschreibt, deren schwierige Ausgangslage zu einigen Umwegen führte, bis sie für das, was sie wirklich sein wollen, eintreten können.

Ich kenne die Situation an amerikanischen Schulen meist nur aus Filmen oder wenn in Büchern davon geschrieben wird, allerdings kann man dies meiner Meinung nach nicht damit vergleichen, wie es ist, dies aus der Sicht einer Figur mitzuerleben. Und obwohl dies nur eine kurze Sequenz innerhalb der Geschichte ist, waren es meiner Ansicht nach mehrere solcher kurzen Momente und auch mancher signifikanter Aussagen, die einen mit den Protagonisten haben mitfühlen lassen. Nicht zuletzt konnte man, da man miterlebte, wie sie aufwuchsen, nachvollziehen, warum sie so dachten oder handelten, wie sie es taten.

Jazz und Elliot sind beide zwei sehr sympathische Charaktere. Beide sind loyal, fürsoglich und liebenswert. Doch während Jazz in ihrer Naivität versucht, alles für Elliot zum besseren zu wenden, bemüht sich dieser vor allem, seine Probleme vor anderen zu kaschieren. Ob Jazz zu ihm durchdringen kann?
Alles was es Jazz' Mutter an Liebe und Mitgefühl fehlt, hat Elliotts im Überfluss. Wenn ihr dieses Buch lest, seid ihr hoffentlich genauso schockiert wie ich vom Verhalten von Jazz' Mutter. Wie weit geht eine Mutter im Glauben, nur das Beste für ihre Tochter zu tun? Kann Jazz sich jemals von dieser lösen?

Doch jede Geschichte ist letztlich nur so gut, wie der Schreibstil, der diese vermittelt. Meiner Meinung nach gibt es an diesem nichts auszusetzten. Manchmal waren mir einige Aussagen vielleicht etwas zu kitschig, ein bisschen zu viel des Guten. Allerdings ist dies eine sehr subjektive Ansicht.
Flüssig, anschaulich, bildlich und trotz der ersten Textpassagen doch locker und dadurch angenehm zu lesen. Ein Buch, das ich bis zur letzten Seite gerne gelesen haben!

Ich vergebe darum für diesen Roman 4,5 von 5 Sternen. Er erzählt die Geschichte von zwei Teenagern, die durch die Verbindnung zueinander, zu ihrer eigenen, selbstgewählten Familie auch die dunklen, stürmischen Zeiten überstehen können.

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Veröffentlicht am 22.04.2019

Ein hochaktuelles Thema verpackt in einer interessanten Geschichte..

Der verborgene Dämon
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Im Jahr 2100 ist nichts mehr so, wie wir es heute kennen. Aufgrund des Klimawandels, diesen mysteriösen Dämon, ist die Zahl der Menschen stark dezimiert. Je nach Lebensort herrschen bessere oder schlechtere ...

Im Jahr 2100 ist nichts mehr so, wie wir es heute kennen. Aufgrund des Klimawandels, diesen mysteriösen Dämon, ist die Zahl der Menschen stark dezimiert. Je nach Lebensort herrschen bessere oder schlechtere Überlebensbedingungen. Doch eines haben alle Orte gemeinsam: unser heutiger Wohlstand ist Luxus.

Protagonist des Romans ist Leon. Während der Erzählung wird häufig über Rückblicke sein Werdegang näher beleuchtet, schließlich ist es er, der mit Hilfe der Wissenschaft jenen Dämonen zu besiegen gedenkt. Gleichzeitig werden auch die derzeitigen Zustände geschildert, denn alles, vor dem man uns heute noch warnt, angestiegener Meeresspiegel, Waldbrände, zu wenig Ernteerträge, all das ist eingetreten.
Wird Leon das Blatt zugunsten der Menschen wenden können?

Durch die Realitätsnähe zu der derzeitigen Klimadebatte, schweifen die Gedanken mehr als nur einmal zu diesen Themen, zu derzeitigen Entwicklungen und Erkenntnissen, ab. Realität und Fiktion vermischen sich zunehmen, da man überlegt, ob dies wirklich so eintreffen könnte, wie beschrieben. Besonders dieser Aspekt hat mich sehr fasziniert, da man häufig nur einige negative Folgen betrachtet, die Summe aller aber noch bedrohlicher erscheint, so wie sie hier geschildert wird.

Am Schreibstil störte mich allerdings, dass es sich manchmal schon fast wie ein Sachbuch, ein nüchterner Bericht las und nicht mehr wie ein Roman. Trotz der Eloquenz und des Talents des Autors ein flüssig lesbares Textgeflecht zu erstellen, zog sich das ganze doch an mancher Stelle wie Kaugummi in die Länge.

Darum habe ich dieses Buch auch "nur" mit 4 von 5 Sternen bewertet, da die Thematik zwar interessant und spannend war, die Art und Weise, wie der Autor diese aber an mancher Stelle umsetzte, mich nicht immer überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 22.04.2019

Eine sprechende Katze? Wo gibt's denn sowas?!

Kopernikus?!
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Dieser eigenständige Roman ist nicht gänzlich in der Realität angesiedelt.
An einem Tag wie jedem anderen begegnet der vom Pech verfolgte Egon einer schwarzen Katze mit grünen Augen. Schnell ist die erste ...

Dieser eigenständige Roman ist nicht gänzlich in der Realität angesiedelt.
An einem Tag wie jedem anderen begegnet der vom Pech verfolgte Egon einer schwarzen Katze mit grünen Augen. Schnell ist die erste seltsame Begegung unter dem Stress des Büroalltags vergessen. Statt sich gegen seinen fiesen Kollegen zu behaupten oder seiner herrischen Mutter zu widersprechen, beugt er sich meist nur deren Willen. Doch genau das soll nun ein Ende haben! Nicht nur Lotte, seine einzige Freundin, kann das nicht mehr mit ansehen, sondern auch Kopernikus, jene schwarze grünäugige Katze, plant Egon zu helfen, doch wie?

Gleich zu Beginn des Buches wird Egon von Zombies verfolgt. Doch dies ist nicht das Hauptmotiv der Geschichte, sondern nur eines von vielen merkwürdigen Szenarien.
Die Perspektive wechselt regelmäßg zwischen Gegenwart und davor, offen bleibt jedoch anfangs die Frage: Vor was? Gleichzeitig ist die Handlung dadurch sehr abwechslungsreich und auch vielseitig. Des Weiteren werden diese merkwürdigen Szenarien auch genutzt, um die Egons Entwicklung prägenden Personen auf eine andere, fantasievolle und kritische Weise darzustellen, was den Charakteren eine gewisse Tiefgründigkeit gibt.

Auf humorvolle Weise werden Egons Erfahrungen geschildert, sodass die Geschichte nie wirklich langweilig ist. Gleichzeitig bewirkt dies natürlich auch sein Mitstreiter, Kopernikus, der durch seine ruhige, selbstbewusste Art auch an Hermes aus "Die Sprache der Zeit" erinnert, aber keinesfalls mit jenem gleichgesetzt werden kann.

Der Schreibstil konnte mich leider nicht immer begeistern. Am Anfang und am Ende flogen die Seiten nur so dahin, während ich im Mittelteil öfters mal auf die Seitenzahl blicke und überprüfte, wie viele Seiten es noch bis zum Kapitelende sind. Nichtsdestotrotz liest sich der Schreibstil angenehm und flüssig, sodass er zum gelungenen Gesamteindruck der Geschichte beiträgt. (:

Insgesamt gebe ich dem Buch sehr gute 4 von 5 Sternen, da mir die Idee und auch die kreative Umsetzung dieser sehr gefallen hat. Trotz Egons unglücklichem Schicksal, bemitleidet man dieses doch nie, sondern lässt sich von den Erlebnissen mitreißen. (: