Cover-Bild Die Druidin
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13,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe Audio
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Ersterscheinung: 11.03.2008
  • ISBN: 9783838761534
Birgit Jaeckel

Die Druidin

Dana Geissler (Sprecher)

Süddeutschland, 120 vor Beginn der Zeitrechnung. Talia wächst als Waise unter Druiden auf, wo sie die Heilkunst erlernt. Bald entdeckt sie ihre Fähigkeit, in die Seelen der Menschen zu sehen und diese vor Schrecklichem zu bewahren. Verfolgt von der Druidin ihres Clans, muss Talia in die Alte Stadt zum mächtigen Caran fl iehen. Wird er sie beschützen können?

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.07.2019

Eine seltene Gabe und eine spannende Lebensgeschichte

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„Die Druidin“ erzählt die bewegende und erstaunliche Geschichte der jungen Talia im Jahre 120 v. Christus im heutigen Süddeutschland. Aufgewachsen bei der Hebamme Vebromara, die ihr nach der Geburt das ...

„Die Druidin“ erzählt die bewegende und erstaunliche Geschichte der jungen Talia im Jahre 120 v. Christus im heutigen Süddeutschland. Aufgewachsen bei der Hebamme Vebromara, die ihr nach der Geburt das Leben gerettet hat, wächst sie unter dem Einfluss des mächtigen Druiden Ientus auf. Talia verfügt über eine seltene, wie auch unheimliche Gabe: sie kann Seelen sehen. Ientus fürchtet auf der einen Seite um seine Macht in der Bevölkerung, will aber gleichzeitig ganz berechnend, Talias Gabe für sich nutzen. Nach dem Tod ihrer Ziehmutter Vebromara flieht Talia zu ihrem Vater Caran, dem mächtigen und angesehenen Herrn von Alte-Stadt. Ohne dass er es auch nur ahnt, nimmt er seine Tochter in seinem Haushalt auf. Während Carans Schwester Roueca, Ientus und der machtbesessene Dago gegen Talia intrigieren, findet sie in Carans Krieger Atharic vom Rabenvolk einen wertvollen Freund. Dann spitzt sich nicht nur für Talia die Lage in Alte-Stadt zu.


Die Geschichte um Talia, die Seelenwächterin, hat mich sehr begeistert und berührt. Die Beschreibung der Umgebung und der Menschen ist so anschaulich, dass ich sie mir gut vorstellen konnte. Sie wurden lebendig mit jedem Wort und jeder detailreichen Beschreibung der Landschaften und Städte. Besonders interessant fand ich die vielen Informationen über das Leben der Menschen zu jener Zeit, die Verbrennung der Toten, ihr Glaube an das Kleine Volk, das filigrane Machtgefüge und vieles mehr. Die unterschiedlichen Charaktere sind sehr glaubhaft und bildlich beschrieben, so dass ihre Handlungen stets zu ihnen passen. Die Entwicklung von Talia ist sehr emotional und aufwühlend angelegt, so dass auch die Furcht vor ihrer Gabe eine wichtige Rolle spielt. Wie unterschiedlich die Menschen auf eine Frau mit Talias Fähigkeiten reagieren, ist hervorragend dargestellt und zeigt, welche Ängste und Hoffnungen die Völker mit ihren Druiden oder Weisen verbanden. Die geschickt gewählten Perspektivenwechsel geben dem Leser stets einen kleinen Einblick in die Geschehnisse, ohne dabei zu viel zu verraten. Das hat mir sehr gut gefallen und mich stets beim Lesen vorangetrieben. Einzig die Länge der Kapitel könnten etwas gekürzt werden. Tun aber dem Lesevergnügen keinen Abbruch.


Am Ende des Buches finden sich eine Personenliste und Informationen zu den wichtigsten Orten und Völkern dieser Zeit. Das half mir sehr, den Überblick über die unterschiedlichen Völker und handelnden Personen zu behalten. Zudem war die Geschichte dermaßen spannend, dass ich das Buch nur ungern zur Seite legen wollte und über kleine Verwirrungen hinweggelesen habe. Die Verwirrung ist in den örtlichen Gegebenheiten und der unterschiedlichen Machtkämpfen begründet und hat nichts mit der schlüssigen, spannenden Handlung an sich zu tun.

"Die Druidin" hat mich so sehr begeistert, dass ich mich sofort für die Fortsetzung "Die Tochter der Druidin" beworben und diese auch gewonnen habe.

Veröffentlicht am 21.07.2022

Ein toller Historienschmöker, wenn auch die Ausdrucksweise eher modern wirkt...

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Nachdem die Mutter der Keltin Talia bei der Geburt stirbt und ihr Vater sie im Stich lässt, wird sie von Vebromara, einer mitleidigen Geburtshelferin und Heilerin aufgezogen. Mehr noch- Vebromara rettet ...

Nachdem die Mutter der Keltin Talia bei der Geburt stirbt und ihr Vater sie im Stich lässt, wird sie von Vebromara, einer mitleidigen Geburtshelferin und Heilerin aufgezogen. Mehr noch- Vebromara rettet dem Säugling das Leben, denn eigentlich sollte Talia kurz nach der Geburt von Vebromaras Hand getötet werden. Als Talia heranwächst und ihrer Ziehmutter eines Tages bei der Pflege von Verletzten mit schweren Brandwunden zur Hand gehen soll, kommt sie mit einem der Opfer in Berührung. Dabei entdeckt sie eine übernatürliche Gabe an sich: Talia hat die besondere Fähigkeit, die Seelen und deren Auren sehen zu können. Diese Fähigkeit ist dem ehrgeizigen Druiden Ientus zunächst ein Dorn im Auge und er verbietet Talia, ihre Fähigkeiten bei anderen Menschen anzuwenden.

Doch einige Jahre später belauscht die junge Keltin den Druiden durch Zufall bei einem Gespräch und erfährt, dass Ientus plant, sie in Besitz zu nehmen und ein Kind mit ihr zu zeugen, das dann seine ehrgeizigen Pläne unterstützen soll- denn Ientus weiß genau, welche große Macht Talias Gabe für ihn bedeuten könnte. So beschließt Talia schweren Herzens zu fliehen.

Als ihre Amme stirbt, begleitet sie daher den gutaussehenden Söldner Atharic, der zusammen mit seiner Söldnertruppe eine zeitlang Zuflucht und Unterkunft in ihrem Dorf gesucht hat, nach Alte-Stadt, der Stadt, in der ihr leiblicher Vater, Caran regiert. Durch Zufall kommt ein Kontakt zwischen Carans hochschwangerer Ehefrau und Talia zustande und letztendlich führt er dazu, dass Talia in Carans Haushalt als Arbeiterin aufgenommen wird. Talia verschweigt ihrem Vater jedoch , wer sie wirklich ist, auch wenn sie nach und nach immer mehr zu der Überzeugung kommt, dass ihr Vater kein so schlechter Mensch sein kann, wie sie es seit ihrer frühesten Kindheit an, annahm.

Die Vorstellung, dass ihr eigener Vater ihre Ermordung befehligt haben soll, fällt ihr immer schwerer- bis sie Carans ehrgeizige und kaltherzige Schwester kennen lernt, die ihr dies jedoch bestätigt. Verletzt lässt sich Talia dazu überreden, für Carans Schwester zu spionieren.

Doch als Carans Frau eines Tages ihr Kind gebiert und das Kind zu schwach zum Leben scheint, ist es nur Talias beherztes Eingreifen zu verdanken, dass das Kind überlebt. Caran ist ihr überaus dankbar und versucht Talia dazu zu überreden, ihre besondere Gabe zu fördern. Sehr zum Verdruss des Druiden Ientus, der mittlerweile, in der Hoffnung auf Ruhm und Ehre, ebenfalls nach Alte-Stadt gezogen ist und immer noch alles daransetzt, Talia für sich zu gewinnen.

Außerdem verbündet er sich mit Carans Schwester und schmiedet zusammen mit ihr ein gefährliches, politisches Komplott, das am Ende Carans Ende als Stammesführer oder schlimmer noch, seinen Tod zur Folge haben könnte. Doch einem Menschen ist es bestimmt, dieses Schicksal abzuwenden- Talia!

Der Debütroman von Birgit Jaeckel schildert unterhaltsam ein Stück Zeitgeschichte, dass sehr selten in historischen Romanen behandelt wird- und zwar die Zeit der Kelten.

Interessant empfand ich vor allem die religiösen Einflechtungen rund um das Druidentum und welche Auswirklungen der Glauben auf die Menschen der damaligen Zeit hatte. Aber nicht nur der historische Hintergrund ist unterhaltsam beschrieben; die Geschichte der jungen Druidin Talia, die in Alte-Stadt auf ihren zunächst verhassten Vater trifft und in politische Intrigen verwickelt wird, ist sehr spannend und mitreißend umgesetzt und der eingängige Schreibstil der Autorin, fesselte mich regelrecht an das Buch.

Selbst die Charaktere sind durchweg glaubwürdig gezeichnet und man kann sich als Leser sehr gut in Talias Gefühlswelt hineinfinden Auch wenn man als Leser vielleicht zunächst ein wenig verwirrt sein mag, von den vielen im Roman genannten Völkerstämmen, mit ungewohnt klingenden Bezeichnungen und ihre Beziehung zueinander- es lohnt sich jedoch auf jeden Fall weiterzulesen.

Einziger kleiner Kritikpunkt ist meines Erachtens, die teilweise sehr modern wirkende Ausdrucksweise zwischen den Protagonisten, die eher in unsere heutige Zeit passen würde. Wenn man davon absieht, bekommt man auf jeden Fall ein Buch, das viel Lesespaß verspricht und nebenbei bemerkt auch optisch sehr viel her macht, denn das Cover der gebundenen Knaur- Ausgabe ist sehr ansprechend.

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Veröffentlicht am 06.05.2019

Eine weibliche Druidin..?

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Dieser selbstständige Band bedarf keiner Fortsetztung, wenn man es nicht möchte. Der Folgeband, "Die Tochter der Druidin", thematisiert die Entführung Talias Tochter 10 Jahre später. Dieser erste Band ...

Dieser selbstständige Band bedarf keiner Fortsetztung, wenn man es nicht möchte. Der Folgeband, "Die Tochter der Druidin", thematisiert die Entführung Talias Tochter 10 Jahre später. Dieser erste Band ist somit in sich abgeschlossen. (:

Er erzählt die Geschichte Talias, die als junges Mädchen nur durch einen Zufall überleben konnte. Früh wird ihre Gabe, Seelen zu spüren, entdeckt. Von ihrem Vater zurückgelassen steht sie nur unter dem Schutz ihrer Amme. Bald entdeckt der Druide des Dorfes, Ientus, die Möglichkeiten ihrer Gabe und beginnt sie zu umwerben. Doch ihr als Frau will er die Geheimnisse der Druiden nicht offenbaren, schließlich ist sie eher eine Bedrohung als eine Bereicherung für das Dorf.... oder?
Um seinem Einfluss zu entgehen, flieht sie nach dem Tod ihrer Amme nach Alte Stadt. Wie lange aber wird sie dem Druiden entwischen können? Kann sich eine Frau aus einem kleinen Dorf wirklich zur damaligen Zeit allein behaupten?

Zeitlich spielt der Roman zwischen 120 und 112 vor Christus während u.a. Kelten und Germanen durchs Land ziehen, aber auch feste Siedlungen bewohnen. Die Druiden sind dabei nur einer von vielen Fakten, die in diesem Roman beleuchtet werden.

Es war sehr spannend, die einzelnen Stämme und auch die unterschiedlichen Sichtweisen auf Talias Gabe mitzuerleben. Während manche in ihr eine Bedrohung sehen, glauben andere an ihre Macht als Heilerin.
Nichtsdestotrotz lag das Hauptaugenmerk der Geschichte nicht nur auf Talias Gabe, sondern auch auf den politischen Konfliken in Alte Stadt, dem Haupthandlungsort. Die dortigen politisch konkurrierenden Charaktere bewirkten durch ihre intriganten Pläne die ein oder andere unerwartete Überraschung, sodass es an Spannung nicht mangelte.

Dabei waren die stetigen Perspektivwechsel sehr von Vorteil. Durch einen auktorialen Er/Sie- Erzähler konnte mühelos und flüssig ein Übergang erfolgen. Mal war die eine Figur im Fokus des Erzählers, mal eine andere. Allerdings offenbarte der Erzähler nicht alles, sondern sorgte durch indirekte Anspielungen oder einen geschickten Wechsel der Fokuses dafür, dass manche Geschehnisse und Pläne selbst dem Leser verborgen blieben. (Im Englischen auch "multiple point of view genannt. (; )
Des Weiteren konnte so ein umfassendes Bild der Figuren, ihres Verhaltens, aber auch ihres Charakters vermittelt werden, was ein gutes Verständnis der Figuren und deren Handeln zu Folge hatte. (:

Gerade deswegen waren die Kapitel aber sehr umfangreich, weswegen man oft das Problem hatte, mitten im Kapitel unterbrechen zu müssen. Mal schnell ein Kapitel durchzulesen dauerte kaum unter 30min, obwohl die Zeit aufgrund der fesselnden Handlung schneller voranschritt, als erwartet.

Den Roman bewerte ich darum mit 4,5 von 5 Sternen, da die anschauliche, gut verständliche Darstellung des Lebens zu dieser Zeit auf mich sehr authentisch wirkte, aber durch die vielschichtigen Charaktere auch eine spannenden Geschichte kreiert wird. (: