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Veröffentlicht am 21.11.2022

viel zu viel und dafür zu wenig Gefühl

Denn ohne Musik werden wir ertrinken
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„Sogar in den schlechten Teilen einer Geschichte gibt’s immer etwas Gutes. Was ist das Gute?“
(Ian zu Hazel in Denn ohne Musik werden wir ertrinken)

Worum geht’s?

Hazel Stone und ich konnten uns schon ...

„Sogar in den schlechten Teilen einer Geschichte gibt’s immer etwas Gutes. Was ist das Gute?“
(Ian zu Hazel in Denn ohne Musik werden wir ertrinken)

Worum geht’s?

Hazel Stone und ich konnten uns schon in der Schule nicht ausstehen. Aber als sie eines Nachts vor meiner Tür stand, völlig aufgelöst, und nicht wusste, wo sie hinsollte, brach die Traurigkeit in ihren Augen mein verdammtes kaltes Herz. Je mehr Zeit ich mit ihr verbringe, desto klarer wird, wie falsch ich lag. Hazel hat nichts mit meiner Vergangenheit zu tun. Sie ist mitfühlend, witzig, wunderschön – und vor allem hat sie mir geholfen, meine Stimme wiederzufinden. Hazel inspiriert mich auf eine Art und Weise, die ich noch nie erlebt habe. Zusammen schreiben wir Songs, die ich mir nie hätte vorstellen können. Sie ist meine Muse, meine Musik. Jetzt steht meine Band vor dem großen Durchbruch. Mein Traum ist zum Greifen nah, doch Hazel droht mir dadurch mehr und mehr zu entgleiten …

Denn ohne Musik werden wir ertrinken ist Band 1 der Mixtape-Dilogie. Das Buch ist in sich geschlossen und unabhängig.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird wechselnd durch Hazel und Ian in der Ich-Perspektive erzählt. Die Geschichte verläuft linear. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Inhalte wie häusliche Gewalt.

Meine Meinung

Als absolute Coverkäuferin war dieses Buch natürlich ein Titel, an dem ich nicht vorbeigehen konnte. Dann noch ein aufstrebender Rockstar, der die Hilfe von seiner Freundin braucht? I’m in. Auch wenn die Autorin und ich bislang eher eine durchwachsene Beziehung hatten, bin ich voller Erwartungen und Vorfreude an das Buch herangegangen. Leider kam aber alles anders als gehofft.

Zunächst muss ich sagen, dass der Klappentext etwas ungünstig gewählt ist. Denn tatsächlich ist es so, dass Hazel auf der Farm von Ians Großvater Big Paw anheuert, um Geld zu verdienen. Ian und sie hatten bisher nichts wirklich miteinander zu tun, aber Ian hasst wie, weil ihr Stiefvater Charlie der örtliche Drogendealer ist. Er projiziert seinen Hass auf Hazel und macht ihr das Leben schwer. Als Big Paw Ian dann aber erpresst, der wohnungslosen Hazel, die in einer Hütte auf dem Hof schläft, Unterkunft zu gewähren, wird aus Zwangs-Mitbewohnern mehr. Ian ist bemüht, aus dem kleinen Örtchen herauszukommen und der Schlüssel hierfür soll die Band „The wreckage“ sein, die er mit Freunden gegründet hat. Hazel hingegen will auch weg, weg aus dem Trailerpark, aus der Chancenlosigkeit und weg vom gewalttätigen Stiefvater Charlie. Doch sie will nicht ohne ihre schwangere Mutter gehen. Und so beginnt ein heilloses Durcheinander aus Problemen, Herausforderungen und Schicksalsschlägen…

Das Buch bringt so unfassbar viel Potenzial mit, wirklich. Ich war richtig begeistert davon, wie komplex die einzelnen Handlungsthemen sind, wie viele Facetten abgedeckt werden. Es geht um Abhängigkeit von Substanzen, aber auch von Menschen. Toxische Beziehungen und frisch geborene Babys. Um aufstrebende Superstars und die bösen Einflüsse der Medien. Um bindende Verträge und fesselnde Beziehungen. Es gibt alles davon. Hazel, die sich Sorgen um ihre Mutter macht, um das Baby, die Charlie loswerden will. Ian, der so sehr erfolgreich sein möchte und nach dem Verschwinden seiner Eltern eine gewisse Wut in sich fühlt. Es geht um Feinde, die nie welche sein sollten, aber zueinanderfinden und miteinander wachsen. Um kraftgebende Liebe und dramatische Bedrohungen. Und schon jetzt dürfte fast jeder erahnen, was das große Problem des Buches ist: Es ist verdammt nochmal zu viel.

Denn leider ist es ein regelrechter Ritt durch die Themen, bei dem die Autorin wirklich alles mitnimmt, was geht. Jede nur erdenkliche Entwicklung, jede Nebenhandlung – alles findet man hier, aber dafür leider sehr wenig Gefühl, wenig Tiefe. Gerade entscheidende Momente, die sehr viel Einfluss auf den Fortgang der Geschichte haben, werden leider sehr schnell, teils auf nur wenigen Seiten abgehakt. Das war oftmals ziemlich enttäuschend, fühlte es sich doch an wie eine Art To Do Liste, die die Autorin einfach erledigen wollte. Ich hatte hierdurch das Gefühl, dass sich die Charaktere total wenig entfalten konnte. Ich habe die Charaktere generell auch sehr wenig kennengelernt, sie sind recht eindimensional nur mit dem Ziel, die Erwartungen der Autorin zu erfüllen, aber nicht, dem Leser zugänglich zu sein. Es ist, als würde jeder eine gut choreografierte Rolle spielen, aber eben auch nicht mehr. Wo sind die Gefühle, die inneren Kämpfe? Bei Hazel hat man dies insbesondere im Hinblick auf ihre Familie noch ein wenig, bei Ian aber gefühlt gar nicht. Auch erschließen sich dadurch einige Entwicklungen nicht, wie etwa, dass Ian und Hazel sind irgendwie anfreunden. Das Buch ist an sehr vielen Stellen idealistisch und zu gewollt perfekt, zu Charaktere reflektieren zu wenig. Das führte bei mir zu vielen Enttäuschungen und Kopfschütteln.

Hätte man das Buch in zwei Teile aufgebrochen (etwa mit dem Cut bei dem Moment, wo die Band die Stadt verlässt), hätte man so viel mehr Raum gehabt für Entwicklungen. Das Buch fühlt sich so wahnsinnig gehetzt an, die Ereignisse überschlagen sich regelrecht. Aber bei so vielen komplexen Handlungen passt das für mich leider nicht. Deswegen war ich am Ende auch froh, dass das Buch vorbei war.

Mein Fazit

Denn ohne Musik werden wir ertrinken ist ein Buch der Kategorie viel zu viel, aber gleichzeitig zu wenig. Es gibt unfassbar viele Handlungsstränge, die auch alle so viel Potenzial haben, aber leider sehr schnell abgebügelt werden. Dadurch fehlt es oft an Tiefe und Gefühle. Man hätte den Inhalt locker zu zwei oder sogar drei Büchern verarbeiten können. Deswegen leider nur eingeschränkte Leseempfehlung.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 21.11.2022

toller Einblick in die Modemarke

Little Book of Louis Vuitton
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Was ist das?

Mit „Little Book of Louis Vuitton“ geht es weiter mit dem fünften Teil der Reihe „Die kleine Modebibliothek“ des Eden-Verlags. Wie der Name schon verrät, geht es dieses Mal um die bekannte ...

Was ist das?

Mit „Little Book of Louis Vuitton“ geht es weiter mit dem fünften Teil der Reihe „Die kleine Modebibliothek“ des Eden-Verlags. Wie der Name schon verrät, geht es dieses Mal um die bekannte Marke Louis Vuitton, welche noch heute für ihre Taschen und Gepäckstücke weltbekannt ist. Das Buch begleitet den jungen Mann Louis Vuitton, der als Gepäckwarenhersteller anfing und eine der größten Modemarken hierdurch ins Leben rief.

Wie sieht es aus?

Bei dem Buch handelt es sich um eine Hardcover-Ausgabe, die etwas größer als A6, aber kleiner als A5 ist. Der Einband ist in einem dezenten Hellbraun gehalten, was an die typische Lederfarbe der Taschen aus dem Hause Louis Vuitton erinnert. Die Schrift ist in einem kräftigen Dunkelblau gehalten, der Buchrücken ist gewohnt dezent gestaltet. Die äußere Gestaltung wie bei allen Bänden zurückhaltend und kann mit schlichter Eleganz überzeugen. Die Innengestaltung ist gradlinig, schlicht und übersichtlich. Die Seiten sind aus dickem, beschichtetem Papier und machen einen sehr hochwertigen Eindruck. Im Buch sind unzählige Fotografien – farbig und schwarz-weiß- eingearbeitet, die den Text sehr gut begleiten.

Was erwartet einen?

Mit „little Book of Louis Vuitton“ wird erneut sowohl der Gründer und sein Werdegang als auch der Aufbau der Marke, die Entstehung der Markenidentität, eine Beleuchtung der Markenzeichen und der entscheidenden Persönlichkeiten auf dem Weg zur Weltmarke beleuchtet. Mithin ist das Buch ein hochwertiger Mix aus Sachbuch mit Beleuchtung der Marke Louis Vuitton als auch Biografie über den Gründer Louis Vuitton. So finden die Themen Kriegszeit genauso Platz in diesem Buch wie der Zusammenschluss mit Moet Hennessy zu einem der bekanntesten Mega-Luxus-Labels der Welt. Besonders der Hauptteil, bei dem es um die Entwicklung der Marke, die weltweite Verbreitung und die Ausrichtung im Modemarkt geht, wird mit sehr vielen interessanten Fotografien unterlegt.

Mein Fazit

„Little Book of Louis Vuitton“ reiht sich wunderbar in die Vorbände ein. Es ist ein interessantes Buch, was mir aufgezeigt hat, wie viele Gedanken eigentlich hinter der Entstehung der weltbekannten Taschen stehen, die man heutzutage fast überall sehen kann, etwa das diebstahlssichere Schloss oder wie aus Reisegepäck die Ausrichtung auf Alltagstaschen überging. Man trifft auf bekannte Namen wie etwa dem von Marc Jacobs, derdie Marke wesentlich mitgeprägt hat. Der Abschluss des Buches, in dem die einzelnen Markenzeichen genauer beleuchtet werden, hat mir sehr gut gefallen. Der Aufbau des Buches ist stimmig und vielseitig. Toller Einblick hinter die Kulissen und die Idee eines einzigartigen Modehauses. Für Fashionfans ein absolutes Must Have!


[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 21.11.2022

Second Chances Enemies to lovers

A Place to Grow
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„Eine Liebe, die so gewaltig war, dass sie alle Hindernisse überwand. Jede Distanz überbrückte. Die Sorte Liebe, über die Songs und Gedicht geschrieben wurden. Die alle suchten, aber nur wenige wanden.“
(Lilac ...

„Eine Liebe, die so gewaltig war, dass sie alle Hindernisse überwand. Jede Distanz überbrückte. Die Sorte Liebe, über die Songs und Gedicht geschrieben wurden. Die alle suchten, aber nur wenige wanden.“
(Lilac in A place to grow)

Worum geht’s?

Für Lilac McCarthy ist Cherry Hill, die Obstfarm ihrer Familie, der schönste Platz auf Erden. Sie liebt ihren kleinen Farmladen, in dem sie Selbstgemachtes verkauft, und natürlich das jährliche Peach Festival, das sie als Vorsitzende des Veranstaltungskomitees hingebungsvoll organisiert. Doch dieses Jahr droht alles anders zu werden: Bo Radisson, der Erbe der größten Obstfarm vor Ort, ist nach seinem Auslandsstudium zurück in der Stadt. Bo hat Lilacs Leben schon einmal auf den Kopf gestellt. Nun verfolgt er große Änderungspläne für ihr geliebtes Peach Festival. Es dauert nicht lange, bis Bo und Lilac darüber kräftig aneinandergeraten, und Lilac feststellen muss, dass ihr Herz in Bos Nähe verräterisch schnell klopft …

A place to grow ist Band 2 der Cherry Hill-Reihe um die Farm Cherry Hill. Das Buch ist in sich geschlossen, die Charaktere der Vor- und Folgebände kommen jedoch vor. Vorkenntnisse sind nicht notwendig.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive durch Lilac erzählt, das Buch spielt auf zwei Zeitebenen. Im Buch ist sexueller Content enthalten.

Meine Meinung

Es gibt Bücher, die möchte man unbedingt lesen, aber tut es nicht. A place to grow ist so ein Buch. Wieso? Weil ich es nicht lesen wollte, weil ich wusste, dass ich es dann gelesen habe und nicht die Vorfreude habe, es noch lesen zu können. Ob das Sinn macht? Keine Ahnung. Aber nachdem ich Band 1 so geliebt habe, wollte ich mir Band 2 aufheben. Doch jetzt habe ich es getan und es war einfach wieder so toll, dass ich es am liebsten direkt nochmal lesen wollen würde.

Zurück nach Palisade zu kommen fühlte sich so selbstverständlich an. Wenig ist passiert, seitdem wir in Band 1 die Farm verlassen haben. Wir haben immer noch eine Farm voller Obstbäume, eine süße Stadt, ganz viel cosy Moments und einen Rückkehrer namens Bo. Oh, es hat sich also doch was getan und dieses Etwas ist für Lilac der größte Weltuntergang: Bo ist wieder da. Bo, den sie abgrundtief hasst und wo niemand weiß, wieso eigentlich. Es dauert auch etwas, bis der Leser es herausfindet. Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen, in der Gegenwart und im Sommer vor acht Jahren, wo Bo und Lilac sich kennengelernt haben, als Lilac regelmäßig bei Bos totkranken Bruder Luke vorbeikam. Eine Zeit, wo zwischen beiden Freundschaft und vielleicht sogar mehr war, wovon man nun acht Jahre später absolut gar nichts mehr finden kann. Lilac hasst Bo, wirklich hassen. Entsprechend bringt es sie aus dem Konzept, als er nach Jahren in Frankreich zurückkehrt, um den gigantischen Familienbetrieb zu übernehmen. Heißt: Der geht auch so schnell nicht wieder. Wie ein kleines bockiges Kind schlägt Lilac um sich, aber der Leser weiß von Anfang an, dass es mehr Schein als Sein ist. Zugegeben, Bo ist anfangs nicht gerade ein Sympathieträger, die Wortgefechte zwischen beiden machen unfassbar Spaß und trotzdem fragt man sich mit Blick auf die Vergangenheit, wie wir von Friends to Enemies gekommen sind. Als Bo dann auch noch ansetzt, das legendäre Peach Festival verändern zu wollen, geht Lilac endgültig zum Angriff über und erklärt ihm den Krieg.

A place to grow ist eines dieser Bücher, was man nicht weglegen kann, obwohl nicht super viel passiert. Es ist kein Pageturner, sondern ein Herzensbuch, was einen komplett vereinnahmt, entführt und nicht wieder loslässt. Es ist der schöne Schreibstil, der zauberhafte Ort, die starken familiären Verbindungen um die McCarthys – es ist einfach bezaubernd. Lilac hat so viel erreicht, seitdem Bo gegangen ist. Sie führt erfolgreich den Hofladen, unterstütz die Familie, ist Vorsitzende im Veranstaltungskomitee. Als Bo nun kommt und ihr das indirekt streitig macht, ist die Wut groß. Aber man merkt, dass so viel mehr dahintersteckt und als nach und nach rauskommt, was damals passiert ist, leidet man mit Lilac, aber später auch mit Lilac und Bo. Zwar habe ich das Thema ein wenig vorhergesehen, das ändert aber nichts an der Freude, die das Buch bereitet, an dem Kummer, den man fühlen wird, an der Hoffnung, die zwischen den Zeilen liegt, an der Verzweiflung, als es so kommt wie befürchtet.

Die Magie von Cherry Hill und Palisade hat mich einfach sofort wieder abgeholt. Es gibt ein Wiedersehen mit geliebten Charakteren, Kompromisse um die Neuausrichtung des Festivals und einen Blick hinter die Fassade der Familie um Bo, die vor Ort doch fast schon gefürchtet ist. Es geht um starke Frauen, die wissen, was sie wollen, aber auch zurückstecken können, ohne sich selbst aufzugeben. Es geht um den Kampf von wirtschaftlichen Interessen und wunderschönen Traditionen, um Verlust und Trauer. Manchmal hätte ich mir gewünscht, dass Bo und Lilac mehr und offener miteinander reden, was für mich eines der Highlights von Band 1 war, denn offene Kommunikation kann so viel bewirken, gleichzeitig ist Lilac auch noch etwas jünger und emotional tief getroffen. Als es dann im Finale zu dem befürchteten Knall 2.0 kommt, habe ich Lilac bewundert, dass sie sich nicht einfach zurückgezogen hat. Ich hätte mir hier zwar etwas Raum für die innerfamiliäre Entwicklung gewünscht, da Bo aber auch keine Erzählperspektive hat, wäre dies sicher auch nur schwer möglich gewesen.

Auf jeden Fall konnte mich auch A place to grow wieder komplett abholen. Ich habe mich in dem Buch verloren, jede Seite genossen und bin regelrecht trauernd aus der Geschichte gegangen, weil der nächste Teil erst in so vielen Monaten erscheint. Diese Wohlfühlbücher von Lilly Lucas sind zum Träumen und Schwärmen, zum Verlieben und Abschalten. Und hier konnte die Autorin mit Friends to Enemies to Lovers und Second Chance auf jeden Fall überzeugen.

Mein Fazit

A place to grow ist eine super gelungene Fortsetzung der Reihe und kann wieder mit Wohlfühlmomenten, mitreißenden Wortgefechten und einer starken Protagonistin begeistern. Seconds Chance mit leichten Enemies to Lovers Vibes trifft auf Cosy Smalltown. Lilly Lucas ist nicht umsonst meine Queen of Cosy Romance – eine große Leseempfehlung von mir.


[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 21.11.2022

starke Fortsetzung mit schwacher Lovestory

No Stars too bright
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„Es gibt nichts Schlimmeres, als es nicht wenigstens zu versuchen.“
(Sophie in No stars too bright)

Worum geht’s?

Der Naturfotograf Cooper Lee liebt sein Leben in der Wildnis Australiens und hält sich ...

„Es gibt nichts Schlimmeres, als es nicht wenigstens zu versuchen.“
(Sophie in No stars too bright)

Worum geht’s?

Der Naturfotograf Cooper Lee liebt sein Leben in der Wildnis Australiens und hält sich von Menschen fern. Nie mehr möchte er jemanden so nah an sich heranlassen, dass er verletzt werden kann. Doch dann ist er gezwungen, in die kleine Küstenstadt Eden zurückzukehren, wo die deutsche Studentin Sophie Naumann wie eine Naturgewalt über ihn hinwegfegt. Nicht nur schmeißt sie den Pub seines Großvaters fast im Alleingang, sie teilt auch seine Leidenschaft für die Natur und geht ihm mit ihrer Neugier und ihrem Optimismus gleich unter die Haut. Als Cooper erfährt, dass Sophies Work-&-Travel-Aufenthalt sich bereits dem Ende zuneigt, will er sie umso mehr auf Abstand halten. Doch auf einem gemeinsamen Roadtrip durch Australiens Outback ist das definitiv leichter gesagt als getan ...

No stars too bright ist Band 2 der Love down under-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen, die Charaktere der Vor und Folgebände kommen am Rande vor, wodurch Spoiler entstehen. Vorkenntnisse sind nicht zwingend nötig, aber hilfreich.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive durch Cooper und Sophie erzählt. Im Buch ist sexuell expliziter Content enthalten.

Meine Meinung

Nachdem ich No flames too wild komplett in einem Rutsch verschlungen habe, habe ich ehrlich gesagt direkt danach zu diesem Buch gegriffen, weil ich so begeistert von Eden, den Mädels und Australien war. Ich war gespannt, ob Band 2 meine Begeisterung genauso entfachen wird.

Seit Band 1 sind einige Monate vergangen und Sophie und Isabel sind immer noch in Eden, denn Liam und Isabel wollen herausfinden, was das mit ihnen ist. Sophie arbeitet mittlerweile in der örtlichen Kneipe, hat den Laden voll im Griff, aber ist auch etwas traurig: In zwei Monaten geht es zurück nach Deutschland und von den „wir gucken uns ganz Australien an“-Plänen ist sie meilenweit entfernt. Ohne Isabel weiterziehen ist keine Option, aber an Sophie nagt auch das Gefühl, die Zeit nicht ausgekostet zu haben. Und dann taucht Cooper auf und alles steht Kopf. Cooper ist der Enkel des mittlerweile verstorbenen Kneipenbesitzer Bobby und soll als sein Erbe den Laden übernehmen. Doch Cooper ist ein Freigeist, der mit seinem VW-Bus als Naturfotograf unterwegs ist, keinen festen Wohnsitz hat und sich von Menschen fernhält. Entsprechend soll Eden nur ein Kurzbesuch für ihn sein, damit er die Kneipe jemandem übergeben kann, der sie im Sinne von Bobby weiterführt. Aber als Sophie und die anderen ihn immer einbinden, gerät sein Entschluss ins Wanken. Als er dann noch mit Sophie zu einem Arbeits-Roadtrip aufbricht, wird alles kompliziert.

Es war wirklich schön, nach Eden zurückzukehren und vor allem auch zu erfahren, wie es mit Liam und Isabel weiterging. Es hat sich viel entwickelt in den Monaten, die beide da waren, aber ich konnte auch Sophie sehr verstehen, die das Gefühl hatte, dass ihr eigentlicher Traum nicht wahrgeworden ist. Als sie und Cooper aufeinandertreffen, ist sofort klar, dass beide auf einen Roadtrip gehen müssen, weil Cooper rausmuss und Sophie noch so viel sehen möchte. Entsprechend zeitig im Buch erfolgt der Aufbruch, was auch dazu führt, dass man sehr wenig Zeit in Eden und bei der Clique verbringt, was ich etwas schade fand. Cooper ist ein grandioser Reiseleiter und die Autorin hat hier wirklich großartige Arbeit geleistet, wie eindrucksvoll und wortgewandt sie die Erlebnisse der beiden beschreibt. Von absoluten Sehnsuchtsorten über geniale Ereignisse bis hin zu süßen Tieren, es ist alles dabei. Der Roadtrip ist wie eine Dokumentation, lebhaft und farbenfroh beschrieben, als wäre man wirklich live dabei. Das hat mir super gefallen.

Allerdings nimmt der ganze Trip auch wirklich sehr viel Platz in dem Buch ein. Dies führte für mich dazu, dass ich mir gewünscht habe, dass auch mal etwas anderes passiert. Denn Cooper und Sophie allein unterwegs ist zwar nett, aber ehrlich gesagt wollte der Funke nicht so überspringen, was hauptsächlich an Cooper lag. Ich fand ihn relativ unnahbar, bedingt sympathisch und entsprechend wirkten viele seiner Handlungen auch einfach nett, aber geschauspielert. Ich habe nicht nachvollziehen können, wieso sich beide ineinander verlieben, was vor allem auch für die Nachvollziehbarkeit des Finales zu einigen Bedenken führte bei mir. Cooper hatte so einige Eigenheiten, die mich etwas irritiert haben. Der Trip erfuhr deswegen für mich einige Längen und zu wenig Gefühl.

Ganz stark fand ich dafür aber Sophie, weshalb das Buch für mich auch eher Entwicklungsgeschichte als Liebesgeschichte war. Sophie ist innerlich so zerrissen, auch im Angesicht der Tatsache, dass es bald nach Hause geht. Denn irgendwie fühlt sie sich hier in Australien zuhause, auch wenn es nur ein Abenteuer sein sollte. Ihre Gedanken, das Wirrwarr war toll geschrieben und konnte mich absolut überzeugen.

Eine Sache, die ich an Band 1 toll fand, hier aber nicht gut umgesetzt fand: Ich habe lobend hervorgehoben, wie die Autorin Aufmerksamkeit auf den Klima- und Wildtierschutz lenkt. Das war natürlich auch hier sehr präsent, durch Cooper oftmals aber leider in einer für mich unangenehmen Weise. Er wirkt oft regelrecht besessen, belehrend und leider auch sehr aufgezwungen. Die Thematik ist sehr wichtig, aber hier wirkt sie doch sehr pushy und missionierend.

Mein Fazit

No stars too bright kam für mich nicht an den Vorgänger heran, was insbesondere an der doch schwachen und wenig greifbaren Liebesgeschichte lag. Sophies Entwicklung, die tolle Landschaft und die erlebten Abenteuer garantieren aber ein tolles Leseerlebnis. Gute Fortsetzung mit Abzügen in der Liebes-Note.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 21.11.2022

Highlight mit Suchtgefahr

No Flames too wild
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„Es war wie ein viel zu schöner Traum. Einer von denen, bei denen man schon mittendrin wusste, dass man träumte, und alles dafür tat, um nicht aufzuwachen.“
(Isabel in No flames too wild)

Worum geht’s? ...

„Es war wie ein viel zu schöner Traum. Einer von denen, bei denen man schon mittendrin wusste, dass man träumte, und alles dafür tat, um nicht aufzuwachen.“
(Isabel in No flames too wild)

Worum geht’s?

Auf der Suche nach ihrem australischen Vater, den sie nie kennengelernt hat, verschlägt es die 21-jährige Deutsche Isabel Tander in die kleine Küstenstadt Eden in New South Wales. Wegen heftiger Buschbrände wird in einem Koala-Reservat dringend Hilfe benötigt, und weil Isabel Geld braucht, nimmt sie den Job an, obwohl sie seit einem traumatischen Erlebnis in ihrer Kindheit Angst vor Tieren hat. Isabel versucht, sich eher im Büro nützlich zu machen und lernt so Liam kennen, dessen Eltern das Reservat betreiben. Mit seiner ruhigen, nachdenklichen Art fasziniert er Isabel, bleibt aber seltsam verschlossen. Sie kann nicht ahnen, dass Liam, dem die Koalas und das Reservat alles bedeuten, eine riesige Schuld auf sich geladen hat …

No flames too wild ist Band 1 der Love down under-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen, die Charaktere der Folgebände kommen am Rande bereits vor.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive durch Liam und Isabel erzählt. Im Buch ist sexuell expliziter Content enthalten.

Meine Meinung

Es geht nach Australien! Ich habe mich sehr gefreut, als ich das Setting von der neuen Reihe der Autorin erfahren habe, die mich mit ihrer Vorreihe schon begeistern konnte. Wie sehr ich Australien oder viel mehr Eden und vor allem das Koala-Reservat lieben werde, hätte ich niemals gedacht.

In dem Buch geht es um Isabel, die derzeit mit ihrer besten Freundin Sophie (Protagonistin von Band 2) in Australien via Work and Travel unterwegs ist. Isabel hofft, auf der Reise mehr über ihren verstorbenen Vater herauszufinden, der damals aus Student nach Deutschland kam. So verschlägt es beide nach Eden, einem kleinen Küstenort, wo sie in einem Koala-Reservat anheuern. Sowohl der grummelige Sohn der Besitzer, Liam, als auch die süßen Koalas sind Isabel dabei anfangs nicht geheuer, doch schon bald soll sich das ändern. Aber zwischen Reiseplänen, der Sorge um die finanzielle Zukunft und den ersten aufkeimenden Gefühlen gibt es noch ein Geheimnis, was Liam davon abhält, sich auf Isabel einzulassen.

Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, womit ich anfangen soll. Denn in diesem Buch hat mich so ziemlich alles begeistern können. Da ist das Setting: Smalltown, urig, beschaulich, familiär. Gelegen am Ozean, umgeben um Wäldern und Abenteuern. Pizzaessen am Strand, Barbecue in der Ortskneipe. Sympathische, lockere Menschen, die man sofort als Freunde gewinnen möchte. Beeindruckende Arbeitgeber, die Isabel und Sophie sofort wie eigene Töchter aufnehmen. Ja, schon damit hatte ich die Autorin ziemlich schnell um den Finger gewickelt. Man hat sich einfach direkt wohl gefühlt, angekommen und aufgenommen. Man hat die energiegeladene Plappertasche Sophie und die etwas ruhigere Isabel als Kontrast, die lebhafte Clique um Liam und den etwas in sich gekehrten Liam – und Koalas.

JA, KOALAS. Ich hätte am Anfang nicht gedacht, wie sehr mich diese kleinen Tierchen mitreißen könnten. Klar, sie sind süß, aber das sind andere Tiere auch. Die Autorin hat es aber geschafft, mir so viel über die kleinen grauen Bärchen, die Bedrohungen für ihr Leben und die schwierige Lage der Pflegestellen beizubringen, dass ich fasziniert war. Die Begeisterung, mit der Liam sich um die Tiere kümmert, die auch schnell auf Isabel und Sophie überspringt, hat auch mich mitgerissen. Als Isabel dann noch ein Pflege-Koalababy großzieht, war es endgültig um mich geschehen und ich war verliebt – in Koalas, in das Sapphire Coast Koala Sanctuary und in dieses Buch.

Aber auch der Rest kann sich absolut sehen lassen. Ich hatte etwas Befürchtungen, dass die Geschichte um Isabels Vater viel Raum einnehmen wird, aber dem war nicht so. Es war stimmig, hat die Handlung weitergebracht. Auch gibt es immer wieder Hinweise darauf, wie gefährdet der Planet ist, aber ohne dass es missionierend wirkt, was mir gut gefallen hat. Awareness schaffen, ohne zu predigen. Das hat die Autorin gut hinbekommen. Auch das Lebensgefühl in Australien, das Lebensgefühl als Work and Travellerin kommt super zur Geltung.

Das Herz der Geschichte ist natürlich die Lovestory um Liam und Isabel, die auf seiner Seite von großer Zurückhaltung geprägt ist, weil vor Jahren ein schlimmes Dilemma passiert ist und Liam sich hierfür bis heute die Schuld gibt. Als Isabel dank ihres Abschlusses in Marketing fleißig hilft, das finanzielle Ruder des Reservats rumzureißen, scheint sich alles zu wiederholen. Ich war an der Stelle übrigens auch sehr begeistert, dass die Autorin Isabel die Möglichkeit gibt, ihr Studium sinnvoll zu nutzen und es nicht einfach in der Schublade rumliegen lässt. Jedenfalls mochte ich Liam und Isabel sofort, auch zusammen. Der übliche Knall, den solche Geschichten brauchen, hatte man zwar auch hier, aber er war stimmig und hat eine gewisse Verzweiflung in mir ausgelöst. Ich war sehr zufrieden mit der Entwicklung der Beziehung und der Probleme. Stimmig und nachvollziehbar!

Mein Fazit

No flames too wild ist eine richtig schöne, süße Geschichte mit einem beeindruckenden Setting, zuckersüßen Koalabären und einer sympathischen Lovestory zwischen zwei absolut liebenswerten Charakteren. Mega Feeling, top geschrieben und absolut zum Träumen. Highlight und Suchtgefahr in einem!

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]