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Veröffentlicht am 12.05.2024

ich habe alles daran geliebt

Glow Like Northern Lights (Strong Hearts 1)
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„Normalerweise dränge ich die Erinnerungen an jene Nacht weit zurück, aber heute will ich alles fühlen. Die Traurigkeit, den Schmerz, die Wut, die Ohnmacht.“
(Lilly in Glow like nothern lights)

Worum ...

„Normalerweise dränge ich die Erinnerungen an jene Nacht weit zurück, aber heute will ich alles fühlen. Die Traurigkeit, den Schmerz, die Wut, die Ohnmacht.“
(Lilly in Glow like nothern lights)

Worum geht’s?

Als Lillys herzkranker Zwillingsbruder stirbt, bricht für die Studentin eine Welt zusammen. Ihre Trauer findet in Berlin keinen Platz, also flieht sie kurzentschlossen nach Island, um den einzigen Menschen zu besuchen, der ihr in den letzten Monaten Halt geben konnte: Aron. Die beiden haben sich online in einem Forum für Angehörige von herzkranken Menschen kennengelernt. Doch als sie endlich vor ihm steht, ist er abweisend. Erst als Lilly ihm vom Tod ihres Bruders erzählt, tröstet er sie. Und während sie an seiner Seite die friedliche Schönheit des Landes entdeckt, wird ihm klar, dass Lilly ihm längst mehr bedeutet, als gut für sie beide ist …

Glow like nothern lights ist Band 1 der Stronger Hearts-Dilogie. Die Geschichte ist nicht abgeschlossen.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Lilly in der Ich-Perspektive erzählt, am Ende gibt es ein Kapitel aus Arons Sicht. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Themen, insbesondere aus dem Bereich Verlust.

Meine Meinung

Sarah Stankewitz ist meine deutsche Queen of Heartbreak. Das habe ich schon immer gesagt und ich werde es immer wieder sagen. Ihre Bücher sind Autobuy, ihr Schreibstil phänomenal und die emotionale Intensität ihrer Bücher erreichen nur unfassbar wenige Autor:innen. Gleichzeitig finde ich es wahnsinnig schwer, eine Rezension zu schreiben. Angemessen in Worte zu fassen, wie schön ich das Buch fand. Festzuhalten, wie es mich berührt hat und wie der Wechsel aus Tragik und Hoffnung eine einzigartige Geschichte spinnt. Aber trotzdem sitze ich hier und versuche es, wie so viele Male, wenn ich Sarahs Bücher rezensiert habe. Worte werden nie genug sein, meine Begeisterung auszudrücken.

Das erste Kapitel reicht, um zu verstehen, was ich meine. Lilly gewährt dem Leser Einblicke in ihre Welt. Eine Welt, wo ihr Zwillingerbruder herzkrank ist und die Nacht nicht überleben wird. Wo Abschied nehmen und Neuanfänge aufeinanderfallen. In einer Welt, wo sie das gesunde Kind ist und nie gesehen wird. Wo sämtliche Energie von „dem kranken Kind“ absorbiert wird, ohne dass ihr Bruder das möchte. Bereits im ersten Kapitel hatte ich wahnsinnige Gänsehaut. Die gnadenlose Brutalität vom Tod, die schmerzhafte Hoffnungslosigkeit und die große Frage nach dem „wie lebt man weiter, wenn man etwas so wichtiges verloren hat“ sind die anfänglichen Leitmotive der Geschichte. Lilly, die um ihren Bruder trauert, aber von ihrer Mutter so viel abgesprochen bekommt, dass sie nicht trauern darf, wie sie es braucht. Lilly, die ihr Leben pausiert hat, um bei ihrem Bruder zu sein. Lilly, deren Seelengefährte und größter Halt in der Silvesternacht einfach die Erde für immer verlassen hat. Innere Zerrissenheit, Erleichterung, Angst. Die Emotionen, die in den Worten stecken, die zwischen den Zeilen liegen und die gedacht und gesagt herumschwirren, sind beeindruckend.

Kurzerhand entscheidet sich Lilly, nach Island zu fliegen. Ungeplant, ohne Plan, planlos. Sie steigt einfach in ein Flugzeug und taucht bei ihrem Internetfreund Aron auf, der hier mit seiner Familie lebt und den sie im Internetforum für Angehörige von Herzerkrankten kennengelernt hat. Die Geschichte ist dabei offen orientiert, die Autorin legt es nicht darauf an, dass beide zusammenkommen müssen. Wichtiger ist, dass die emotionale Beziehung der beiden dargestellt wird. Der Halt, den sich Lilly von Aron erwünscht. Die Überforderung, die Aron plötzlich mit Lilly in seiner realen Gegenwart verspürt. Die Leichtigkeit und gleichzeitig Schwere, die Hoffnungslosigkeit und gleichzeitig aufkeimende Hoffnung. Das Buch thematisiert dabei sehr facettenreich die Frage, ob man mehrere Seelenverwandte haben kann, ob Lilly nach dem Tod ihres Bruder auch wieder Licht sehen darf. Es gibt eine Szene, die für mich perfekt zeigt, warum die Autorin so wunderbar in ihrem Handwerk ist: Lilly hat Spaß, genießt den Abend, weint Freudentränen – bis sie bemerkt, dass sie Spaß hat und sich selbst dafür verurteilt, während ihr Bruder gestorben ist. Es sind die komplizierten Fragen, wie man mit Trauer umgeht, wie unterschiedlich Leute mit Trauer umgehen (gerade auch im Hinblick auf Lillys wirklich grausame Mutter) und ob Lillys Leben nach dem Verlust jetzt nur noch freudlos sein darf.

Gepaart wird das Ganze mit schönen Ausflügen in die isländische Natur und Kultur. Man merkt, dass die Autorin weiß, wovon sie spricht. Die Lebendigkeit der Beschreibungen, die Detailliebe, hier wurde Island wirklich wunderschön eingefangen. Die Kneipenabende, das beschauliche Örtchen, die Vibes des „um 7 werden hier die Bürgersteine hochgeklappt“-Lebens. Man lernt Arons Clique kennen und merkt, dass hier etwas im Argen liegt. Kurzzeitig war ich von einer Entwicklung irritiert, die aber kurz danach (für mich zum Glück) revidiert wurde, weil es für mich ein No-Go-Aspekt in Liebesgeschichten ist. Aron und Lilly tun sich einfach gut, zarte Verbindungen und zerbrechliche Gefühle wachsen, aber alles ist so sanft und ungezwungen, dass es wunderbar in das Gesamtbild der Geschichte passt. Die Enthüllung am Ende war für mich tendenziell vorhersehbar, wenn man aufmerksam liest. Aber das tut ihrer Wirkung keinen Abbruch, denn es geht um das Problem, was hierdurch aufgeworfen wird. Ich bin sehr gespannt, wie Arons und Lillys Geschichte weitergeht und ich bin mir unfassbar sicher, dass Sarah Stankewitz auch in Band 2 wieder Herzen zerschmettern und sie dann behutsam zusammensetzen wird.

Mein Fazit

Glow like nothern lights ist ein wunderschöner Auftakt zu einer gefühlvollen Dilogie. Die Autorin beweist, dass sie ein unglaubliches Fingerspitzengefühl für Emotionen hat und präsentiert hier eine mitreißende Geschichte über Trauer und die Frage, wie man nach einem Verlust weitermacht. Ein wundervolles Buch, was ich sehr empfehlen kann.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 05.05.2024

ein fantastischer Abschluss

Cruel Castaways - Cold-Hearted
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„Ich hatte keinen blassen Schimmer, wie es sich anfühlte, geliebt zu werden. Jemanden wichtig zu sein.“
(Riggs in Cruel Castaways 3)

Worum geht’s?

Daphne »Duffy« Markham steckt in der Klemme: Ihr ...

„Ich hatte keinen blassen Schimmer, wie es sich anfühlte, geliebt zu werden. Jemanden wichtig zu sein.“
(Riggs in Cruel Castaways 3)

Worum geht’s?

Daphne »Duffy« Markham steckt in der Klemme: Ihr vermögender Freund lässt sie genau dann sitzen, als ihr Arbeitsvisum abzulaufen droht. Doch um in den USA zu bleiben, braucht sie dringend einen Ehemann. Als sie zufällig den attraktiven Riggs Bates in einer verheerenden Situation mit ihrer Chefin erwischt, erpresst sie ihn kurzerhand. Glücklicherweise sucht der scheinbar mittellose Riggs genauso dringend eine Möglichkeit, in New York zu bleiben, und so stimmt er einer Scheinehe zu. Obwohl ihre gegenseitige Abneigung zunächst das Einzige ist, was sie verbindet, stellt Duffy schon bald fest, dass ihre Ehe auf einmal beginnt, sich alles andere als gespielt anzufühlen ...

Cruel Castaways – Cold-Hearted ist Band 3 der Cruel-Castaways-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen und unabhängig lesbar. Vorkenntnisse sind nicht nötig, mögliche Spoiler zu den Vorbänden sind enthalten.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Duffy und Riggs der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

L. J. Shen gehört zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen, allerdings waren ihre letzten Werke leider nicht so ganz mein Geschmack. Vor allem Cruel Castaways Band 2 fand ich regelrecht enttäuschend. Entsprechend zwiegespalten war ich, als nun die Geschichte von Riggs und Duffy kam. Aber ich muss gestehen: Ich habe sie geliebt. Es war seit längerer Zeit mal wieder ein Buch der Autorin, was sich für mich auch wie ein solches angefühlt hat.

Die Grundidee ist so simpel wie absurd: In reinster „Der Teufel trägt Prada“-Manier wird Duffy von ihrer tyrannischen Chefin für jeden Mist beauftragt. In diesem Fall zum Einkaufen der Geschenke für die Tochter, mitten in der Nacht. Als Duffy die Geschenke ins Apartment bringt, erwischt sie ihre Chefin mit Riggs in flagranti – ihre Chefin ist verheiratet und fürchtet ob der Entdeckung um ihre bevorstehende politische Karriere. Duffy hingegen verliert durch den Weggang der Chefin ihren Job, dadurch ihr Arbeitsvisum – und blöderweise ist ihr langjähriger Boyfriend lieber ins Kloster abgehauen, statt sich mit ihr zu verloben. Und so entsteht ein Deal, so unglaublich unrealistisch, dass er schon wieder normal ist: Riggs, ungebunden ohne jegliche Verpflichtungen, soll Duffy heiraten. Der lacht dadrüber und sieht keinen Grund, das Schlamassel seiner Affäre zu beseitigen – bis sein Chef ihn nach Alaska – ausgerechnet der einzige Ort der Welt, den Riggs niemals betreten will – schicken will. Nur mit „Ballast“ kommt er aus der Nummer raus und entscheidet sich so, in den Deal mit Duffy einzuwilligen. Was Duffy nicht weiß: Riggs ist nicht so mittellos wie er wirkt, er ist ein Milliardär, der aber mit Geld und der glamourösen Welt nichts anfangen kann. Duffy hingegen kommt aus armen Haus, hat sich über die Jahre ein (Schein-)Image aufgebaut als kultivierte Frau, die in feiner Gesellschaft bestehen kann. Ein reicher Ehemann ist ihr wichtig, weil sie finanziell abgesichert sein will. Wie gut, dass Riggs ihr nicht steckt, wie viel Kohle er hat.

Das Abenteuer von Riggs und Duffy hat mich absolut begeistert. Es ist voller Witz, der gute „Boston Belles-Hunter“-Witz, der mich damals schon so mitgerissen hat. Riggs, immerhin 27 Jahre alt, wirkt so ungezwungen wie ein Teenager, fordert die stocksteife Duffy immer wieder heraus. Duffy hingegen zeigt so eine liebevolle Seite, dass sie sich andauernd um Riggs sorgt, ihr letztes Geld für ihn ausgibt und absolut nichts von ihm einfordert. Gegensätze in jeglicher Hinsicht, die aber beide ihr Herz am rechten Fleck tragen. Herz ist ein gutes Stichwort, denn Riggs muss sich im Laufe des Buches eingestehen, dass er bedauerlicherweise doch so etwas besitzt, auch wenn er es immer verneint hat. Langsam fällt das Fake in Fake Marriage weg und vor allem Duffy erkennt, dass im Leben Liebe und Zuneigung so viel mehr Wert ist als jeder Cent. Die beiden stehen zwar vor dem ein oder anderen Dilemma, vor allem als die Nullnummer von Duffys Exfreund immer mal wieder Thema wird, aber die Entwicklung der beiden hat wirklich Spaß gemacht. Die beiden öffnen sich in so vielen Punkten gegenseitig die Augen. Das Drama am Ende hätte es daher für mich gar nicht gebraucht, aber hat trotzdem nochmal ein bisschen Schwung in die Geschichte gebracht.

Mit dem Freundeskreis von Riggs hat man in diesem Teil nicht ganz so viel zu tun, aber die wenigen Szenen waren pures Gold. Ich habe so viel gelacht, in diesem Buch stecken wunderbare Punchlines. Aber daher ist das Buch auch gut lesbar, falls man die Vorgänger nicht kennt. Auch die Basisgeschichte um Riggs, wieso er Alaska so verabscheut, hat mir sehr gut gefallen und war von einigen – zugegeben nicht immer realistischen – Überraschungen geprägt. Es gab wirklich schöne Szenen in diesem Buch und während Duffy erkennt, dass Geld nicht alles im Leben ist, kann der Leser begeistert dabei sein, wie Riggs erkennt, dass er eben doch nicht der heimatlose Lone Wolf ist und sein möchte, denn manchmal fehlt nur die richtige Person im Leben, um alles auf den Kopf zu stellen. Dieses Buch bringt wirklich alles mit, um zu begeistern, auch wenn es keines dieser zerstörerischen L. J. Shen Bücher ist, die nur einen Trümmerhaufen hinterlassen (wie etwa die All Saints High Reihe).

Mein Fazit

Cruel Castaways – Cold-Hearted konnte mich absolut begeistern. Zwei tolle Charaktere, eine zwar anfangs unrealistische aber mitreißende Lovestory, jede Menge Witz und eine wunderbare Charakterentwicklung kombiniert mit ein wenig Haters to Lovers und jeder Menge Opposites attract. Super Buch, so liebe ich die Autorin!

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 23.04.2024

ein wunderschönes Buch

Grace Kelly
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Was ist das?

In „Grace Kelly – Die zauberhafte Welt der Stilikone“ präsentiert die weltbekannte Fashion-Illustratorin Megan Hess dieses Mal eine weitere besondere Frau, die für Mode und Stil steht: Grace ...

Was ist das?

In „Grace Kelly – Die zauberhafte Welt der Stilikone“ präsentiert die weltbekannte Fashion-Illustratorin Megan Hess dieses Mal eine weitere besondere Frau, die für Mode und Stil steht: Grace Kelly, bekannte Schauspielerin, europäische Fürstin und Namensgeberin für Hermes‘ bekannte Kelly-Bag. Mit aufwendigen Illustrationen, liebevoll ausgearbeiteten Details und informativen Kurztexten wird ein umfassender Einblick in das Leben und die Legende um Grace Kelly gewährleistet und ein hochwertiges, biografisches Bilderbuch geschaffen.

Wie sieht es aus?

Bei dem Buch handelt es sich um eine Hardcover-Ausgabe, die etwas größer als A5 ist. Der Buchschnitt ist in glänzendem Gold gehalten genauso wie die goldene Verzierung auf dem Cover. Die Grundfarbe des Buches ist in einem dezenten Rosa gehalten. Die gesamte Aufmachung des Buches ist sehr hochwertig und edel. Auf dem Cover befindet sich zudem eine Illustration von Grace Kelly, liebevoll illustriert von der Autorin. Das Innere umfasst größtenteils Zeichnungen der Autorin nebst kleineren Texten, gelegentlich gibt es auch ganzseitige Zitate. Der Großteil des Buches ist in schwarz, weiß, rosa und gelb/gold gehalten. Die Textabschnitte sind sehr kurz und knapp sowie dezent eingearbeitet. Im Fokus stehen klar die Zeichnungen. Die Texte haben eher „Untertitel“-Charakter.

Was erwartet einen?

Wie alle Bücher von Megan Hess handelt es sich bei dem Buch nicht um eine umfassende textlastige Biografie, sondern um wunderschöne Illustrationensammlung, die mit Begleittexten ausgestaltet sind. Das gesamte Buch ist auf Grace Kelly ausgerichtet, es geht um die Frau, ihr Werk und ihre Legende – das ist die klassische Aufteilung der Autorin bei jedem dieser „Fashionikoninnen“-Bücher. Entsprechend ist das Buch in drei Abschnitte unterteilt, wobei neben bekannten Rollen als Schauspielerin vor allem auch ihr Leben als Fürstin von Monaco und dessen Herausforderungen begutachtet wird. Alles wird mit zahlreichen kleinen und großen, teils ganzseitigen Illustrationen belegt. Zwischendurch werden auch teilweise Zitate eingebaut. Außerdem wird Grace‘ Einfluss auf die Mode- und Fashionwelt gewürdigt.

Mein Fazit

Ich bin ein riesiger Fan von Megan Hess und ihren wunderbaren Büchern, die von unglaublich schönen Zeichnungen geprägt sind. Ich habe alle ihre übersetzten Werke im Regal stehen und auch einige der englischen Titel sind bei mir eingezogen. In jedem Programm warte ich daher quasi nur darauf, was jetzt veröffentlicht wird. Ich finde es super, dass neben den klassischen Modellabel und Modeschöpfer-Büchern jetzt auch einzelne Persönlichkeiten, die großen Einfluss auf die Modewelt hatten, beleuchtet werden. Schon das Buch von Audrey Hepburn fand ich gelungen, genauso wie jetzt das von Grace Kelly. Sie ist eine Ikone, die lange Zeit vor meiner Lebenszeit ihren Einfluss, der bis heute anfällt, entfaltet hat. Ich fand das Buch sehr faszinierend und ihren Weg von Schauspielerin zur Fürstin an Hofe von Monaco. Die wunderschönen Zeichnungen haben mich mal wieder sehr verzaubert. Ich liebe es einfach, diese anzuschauen und gefühlt jedes Mal wieder etwas Neues zu entdecken. Die dezente Farbpalette mit dem dominierenden Rosa hat natürlich erst recht mein Herz erreicht. Die kurzen Erläuterungen sind informativ, das Erleben von Grace und ihrem Einfluss hat mir viel Freude gemacht und ich bewundere die Handwerkskunst der Autorin wirklich sehr. Wie immer ein schönes, hochwertiges Bilderbuch mit der Geschichte um eine interessante Frau und beindruckenden Illustrationen. Ein toller Hingucker zum Träumen und Staunen, auch als kleines Coffee Table Book oder Deko-Element super geeignet.


[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 11.03.2024

eine Gefühlsachterbahn

Wo die Sterne uns sehen
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„Nicht jeder sieht die Dunkelheit, denn manchmal versteckt sie sich zwischen Licht und Glanz.“
(Elias in Wo die Sterne uns sehen)

Worum geht’s?

Studentin Willa engagiert sich im Ehrenamt und leitet ...

„Nicht jeder sieht die Dunkelheit, denn manchmal versteckt sie sich zwischen Licht und Glanz.“
(Elias in Wo die Sterne uns sehen)

Worum geht’s?

Studentin Willa engagiert sich im Ehrenamt und leitet gleich mehrere Selbsthilfegruppen: Für andere da zu sein, bedeutet ihr alles – gleichzeitig gelingt es ihr nur so, ihr inneres Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Als Willa Elias im Gemeindezentrum bei der Rollstuhl-Basketballgruppe kennenlernt, fliegen zwischen ihnen die Funken. Mit ihm erscheint Willa alles einfach, doch was, wenn ihre Dunkelheit sein Licht verschluckt? Je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, desto mehr gerät Willas Kartenhaus ins Wanken – bis sie schließlich zu Mitteln greift, die nicht nur sie selbst verletzen ...

Wo die Sterne uns sehen ist Band 1 der Skyline-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird durch Willa und Elias in der Ich-Perspektive erzählt, wobei Willas Erzählanteil überwiegt. Das Buch beinhaltet Thematiken, die triggern können, insbesondere aus dem Bereich Depressionen. Die Triggerwarnung sollte berücksichtigt werden.

Meine Meinung

Es gibt jede Menge Bücher, auf die ich mich in einem durchschnittlichen Jahr freue. Dieses Buch aber stand auf der Liste ganz weit oben. Einfach, weil ich bereits Justines Belmont Bay-Reihe gelesen und für sehr gut befunden habe. Ich weiß, was Justine abliefern kann und hatte entsprechend hohe Erwartungen an dieses Buch. Aber ganz ehrlich? Diese wurden absolut übertroffen.

Gleich vorweg: Wo die Sterne uns sehen ist kein Wohlfühlbuch, zumindest nicht auf die klassische Weise. Denn gleichzeitig fühlt man sich beim Lesen auf eine undefinierbare Art wohl, gehört, gesehen, berücksichtigt, selbst wenn man die Erlebnisse und Erfahrungen der Charaktere nicht teilt. Denn das Buch spricht das Grundthema an, dass jeder mit seiner eigenen Art von Trauma – in welcher Form auch immer – zu kämpfen hat. Aber auch, dass es immer etwas im Leben gibt, für das es sich zu kämpfen lohnt. Dieses Buch ist so viel mehr als ein Romance-Buch, bei dem man lächelnd und schmachtend erlebt, wie zwei Leute sich verlieben. Dieses Buch ist eine Abrechnung mit dem Leben mit seinen Hindernissen und Stolpersteinen, eine Liebeserklärung an die Hoffnung und den Mut, weiterzumachen. Es ist eine Herausforderung für den Leser, der sich mit Willa und Elias auf eine Reise begibt, die unter anderem die Probleme der Sozialarbeit beleuchtet, die innere Zerrissenheit zwischen Helfen-Wollen, Helfen-Können und Helfen-Sollen anspricht und dabei in einer so behutsamen, so greifbaren und gleichzeitig schmerzhaften Weise Themen angeht, die sicher häufig in Romance-Büchern vorkommen, aber meist als Wegbegleiter, Wendepunkte oder einfach Geheimnisse verwendet werden. Hier nicht. Hier lädt die Autorin in die Köpfe ein, zeigt Gedankenwelten, die mit Gefühlwelten kollidieren. Und ich bin ganz ehrlich: Nicht jeder Gedanken wird bequem und schön sein. Dieses Buch ist so ehrlich, so real. Obwohl es ein wahnsinnig umfassendes Potpourri an Themen ist, die alle in unterschiedlicher Weise, von unterschiedlicher Intensität und vor allem mit ganz unterschiedlicher Explizität besprochen werden, ist es die Gesamtheit, die dieses Buch so rund macht. Nicht immer sind es die Worte, die wir lesen. Manchmal sind es die Bedeutungen dahinter, die nicht-gesagten Worte zwischen die Zeilen. Und hilfreich ist wahrscheinlich auch, dass die Autorin so viel Herzblut und Erfahrung in die Zeilen gelegt hat.

Zur Geschichte selbst möchte ich gar nicht so viel sagen, auch weil die eigentliche Geschichte sehr überschaubar ist. Es gibt Willa, die angehende Sozialarbeiterin ist, im Studium aber etwas hinterherhängt, Bafög-Sorgen hat, zu viel im Gemeindezentrum arbeitet und hierbei vielleicht manchmal auch – ihre eigenen – Grenzen überschreitet. Willa ist von Anfang an sympathisch, zugleich aber auch kompliziert. Sie ist facettenreich und bringt so viel Licht, aber auch jede Menge Dunkelheit mit sich. Und dann ist das Elias, der nach einen tragischen Unfall im Rollstuhl sitzt, aber so viel Lebensenergie mitbringt. Aber auch Elias ist nicht nur von Sonnenschein geprägt, er muss sich der Herausforderung stellen, wieder ins Elternhaus zurückzuziehen, sein Leben an die Beeinträchtigung anzupassen. Vielleicht hätte ich mir ein kleines bisschen mehr Rückblicke auf Elias Zeit vor Willa gewünscht, aber gleichzeitig ist Willas Geschichte schon sehr mächtig, dass es vielleicht den Rahmen gesprengt hätte. Zwischen beiden entwickelt sich langsam eine Anziehung, aber die Autorin zeigt auch, dass Liebe kein Wundermittel ist, nicht alles lösen kann und das Leben eben das Leben ist. Ich mochte die Thematiken rund um beide Figuren, die WG von Willa, Elias Arbeit als Basketballtrainer, die Ausflüge der beiden.

Aber die Magie der Geschichte liegt eben auf der emotionalen Seite, in der Gedankenwelt der Figuren. Bereits bei Belmont Bay meinte ich, dass ich vor der Autorin den Hut ziehe, wie behutsam und gefühlvoll sie das Thema häusliche Gewalt anging und dem Leser, der (im Idealfall) mit dem Thema bisher keine Berührungspunkte hatte, die Dimensionen aufzeigt. Mit diesem Buch übertrifft sie sich aber noch einmal selbst. Es geht hier nicht nur um körperliche Wunden, auch um psychische und seelische Qualen, um Ängste, um Verzweiflung. Es geht um Unverständnis aus dem Umfeld, auch das eigene Unverständnis, um Engelchen und Teufelchen auf der Schulter. Es kam mir so vor, als hätte die Autorin wirklich an alles gedacht, denn in diesem Buch ist absolut gar nichts schwarz oder weiß, sondern in vielfältigen Graustufen dargestellt. Das Buch hat mich emotional berührt, zum Nachdenken angeregt und wird am Ende auch noch ein wenig dramatisch, aber ich bin der Autorin so dankbar dafür, dass sie eben nicht den Stempel „Liebe heilt alles“ einfach draufgehauen hat. Ich werde auf jeden Fall für Band 2 zurückkommen und freue mich vom Herzen auf mehr von Justine Pust.

Mein Fazit

Wo die Sterne uns sehen ist ein beeindruckendes, wunderschön geschriebenes Buch. Es ist eine Gefühlsachterbahn aus Hoffnung und Verzweiflung, eine Liebeserklärung an den Mut und gleichzeitig so greifbar und real, dass es manchmal wehtut. Kein klassischer Romance-Roman, ganz sicher keine seichte Wohlgefühl-Geschichte, aber auf so vielen Ebenen eine Geschichte, die jeder lesen wollte.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 11.03.2024

ungewöhnlich, aber genial

Daisy Haites
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„Neben meinem Bett bewahre ich ein kleines Notizbuch in einer Schublade auf, in dem ich versuche, festzuhalten, wie viele Leute mein Bruder umgebracht hat. Versuche, genauso viele zu retten, und vielleicht ...

„Neben meinem Bett bewahre ich ein kleines Notizbuch in einer Schublade auf, in dem ich versuche, festzuhalten, wie viele Leute mein Bruder umgebracht hat. Versuche, genauso viele zu retten, und vielleicht wird das alles im Universum ein bisschen ausgeglichen, sodass wir nicht in die Hölle kommen, für all das, was wir getan haben.“
(Daisy in Daisy Haites)

Worum geht’s?

Alles, was sich die 20-jährige Daisy Haites wünscht, ist ein normales Leben. Aber das ist für sie einfach nicht drin: Ihr Bruder Julian ist Londons mächtigster Gangsterboss, und seine Geschäfte machen Daisys Leben ... kompliziert. Ihre Lage wird nicht einfacher, als sie sich in den verboten attraktiven und emotional unerreichbaren Christian Hemmes verliebt. Doch dann wird aus Freundschaft langsam, aber sicher mehr und die beiden müssen entscheiden, ob sie den Sprung ins Ungewisse wagen.

Daisy Haites ist Band 2 der Magnolia-Parks Reihe um das Magnolia Parks Universum. Die Reihe wird fortgesetzt, die Handlung ist nicht in sich geschlossen. Es kommen Spoiler zu Band 1 vor.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Daisy und Christian in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Inhalte und explizite Themen.

Meine Meinung

Ich weiß, Magnolia Parks hat die Geister geschieden. Trash, wie ein Verkehrsunfall, oberflächlich, dysfunktional. Aber hey, ich fand es toll. Toll, weil es herausfordernd war, mal etwas anderes, ein bisschen thinking outside the box. Und dann kam Daisy Haites. Das Buch, die junge Frau. Ein Wirbelsturm, der mich mitgerissen hat.

Daisy ist 20 Jahre, studiert Medizin und lebt mit ihrem Bruder in London. Bis hierhin könnte es eine komplett normale Geschichte sein. Aber glaubt mir, bei Daisy ist gar nichts normal. Ihr Bruder ist einer der bekanntesten Ganglords, gefürchtet und geliebt. Daisy selbst mussten in Kindestagen miterleben, wie ihr Mafiavater hingerichtet wurde, seitdem zieht Julian sie groß, irgendwie zumindest. Daisy ist seine klare Priorität, aber das Leben auf der dunklen Seite ist gefährlich. Polarisierend. Verrückt. Und das wirklich auf jeder Seite dieses Buches. Daisys Leben ist kompliziert, denn irgendwie versucht sie, normal zu sein, stolpert aber regelmäßig abends in Planungen für Überfälle oder muss beim Wäsche waschen (ihre Beruhigungsbeschäftigung) plötzlich mal eine Wunde nähen, die irgendjemand davongetragen hat. Daisy ist quasi eine Art Mafiaprinzessin, aber geht in dieser Rolle so gar nicht auf. Sie ist das moralische Korrektiv der Gruppe, Julians Stimme der Vernunft, das schwächste Glied mögen einige denken, aber gleichzeitig so wahnsinnig stark und mutig. Dieses Buch ist auf wirklich jeder einzelnen Seite so wunderschön absurd, dass man permanent flucht, lacht oder einen halben Herzinfarkt bekommt.

Und ja, vielleicht auch ein Schleudertrauma, denn bei den ganzen Männern, die Daisy trifft, muss man erstmal mitkommen. Lange Zeit ist das Buch tendenziell eine Love Triangle, denn es gibt Rome, der bereits seit Kindheitstagen Daisys (eher nicht) bessere Hälfte ist, beide haben sehr viel miteinander erlebt und sich dem Tod mehr als einmal von der Schippe gesprungen. Und dann ist da Christian, den der Leser von Magnolia bereits kennt. Lockere Affäre, freundschaftliche Beziehung, mehr. Keiner weiß es so wirklich, am wenigsten die beiden, was vielleicht gelegentlich auch daran liegt, dass beide schnell mit Annahmen, aber langsam mit Worten sind. Für mich war die Thematik um die Liebesgeschichte aber auch gar nicht so sehr der Kern des Buches – auch wenn sehr unterhaltsam, vielseitig und eben, naja, teilweise absurd – sondern eher nettes Beiwerk. Der Kern ist für mich Daisy und ihr Leben gewesen. Ich habe mit ihr gelitten, mit Entsetzen ihre Traumata angehört und bewundert, wie diese junge Frau in dieser Welt der Lost Boys diesen krassen Spagat zwischen „Loyalität“ und „sich nicht selbst verlieren“ hinbekommt. Es gibt Szenen, in denen Daisy so schön normal sein kann, und Szenen, die zeigen, wie kompliziert die Welt der Haites ist. Mein kleiner Guilty Pleasure war dabei aber die wahnsinnig amüsante Verbindung von Daisy und Detective Tiller, der schamlos mit Daisy flirtet, aber irgendwie auf eine verrückte Weise sympathisch rüberkommt.

Für mich hebt sich der Schreibstil in Daisy Haites sehr von Magnolia Parks ab. Daisy kommentiert mit einer Mischung aus purem Zynismus, spritzigem Sarkasmus und bittersüßer Einsicht ihre eigenen Aussagen in Fußnoten. Allein diese Anmerkungen für sich waren schon highlightverdächtig. Das in Kombination mit den Einblicken in das Verbrecherleben, die schillernden Partys, die alltäglichen Momente, mit einem ständigen Fadenkreuz auf dem Rücken und einem Herzen, was für den falschen Mann schlägt, der die Liebe – mutmaßlich – nicht erwidert? Was will man mehr! Ich habe an diesem Buch jede Seite geliebt, wenngleich es sehr slow paced ist und ich manchmal in einer Stunde nur gefühlt 1 Prozent vorwärts gekommen bin. Das Buch ist lang-lang-lang, aber im Vergleich zu Band 1 nicht so chaotisch und planlos, weil einfach immer etwas passiert. Lustig fand ich, dass man einige bekannte Szenen jetzt aus anderen Blickwinkeln, teils mit anderen Informationen und anderer Kommentierung miterleben kann und so tatsächlich auch einige Überraschungen aufkommen, die man nicht so erwartet hat. Daisy Haites war für mich ein Buch, von dem ich niemals erwartet hätte, dass es mich auf diese kaputte und verworrene Art und Weise fesselt, mich so berührend würde und mich gleichzeitig so heftig süchtig nach mehr macht, dass ich nach diesem absolut wahnsinnigen Ende quasi Hals über Kopf mir Band 3 geschnappt habe, in der Hoffnung, verdammt nochmal Antworten zu kriegen.

Mein Fazit

Daisy Haites ist ein Buch, was polarisiert, mich aber einfach nur mega begeistert hat. Eine junge Frau zwischen Verbrechen, familiärer Loyalität und dem Wunsch, einfach normal zu sein - Love Triangle inklusive! Besonders, absurd, verrückt, mitreißend, aber nicht für jeden geeignet.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]