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Veröffentlicht am 31.05.2019

einige gute Impulse, war mir aber teilweise aber zu viel

It’s All Good
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Was ist das?

In seinem neuen Buch „It’s all good“ möchte der bekannte Lifecoach Lars Amend seinen Lesern erklären, dass unsere Einstellung der Schlüssel zum Erfolg ist. Wenn die Gedanken stimmen, kann ...

Was ist das?

In seinem neuen Buch „It’s all good“ möchte der bekannte Lifecoach Lars Amend seinen Lesern erklären, dass unsere Einstellung der Schlüssel zum Erfolg ist. Wenn die Gedanken stimmen, kann man alles schaffen. Mit vielen inspirierenden Storys, Zitaten und zahlreichen Aufgaben und Ideen möchte der Autor eine positive Botschaft senden und dem Leser helfen, auch positiv zu werden.


Mein Fazit

Von Lars Amend kenne ich bereits das Buch „Why not“ und muss sagen, dass mir das Buch wirklich sehr gut gefallen hat. Es hat mir geholfen, einige Dinge anders anzugehen. Daher war ich sehr gespannt auf sein neues „It’s all good“-Buch.

In gewohnt lockerer Art führt der Autor auch dieses Mal durch sein Buch. Nach einem kurzen Vorwort startet das Buch direkt mit dem Wesentlichen. In 11 umfangreichen Kapiteln mit zahlreichen Unterabschnitten mit durchaus kuriosen Überschriften gibt es sehr viele privater Erlebnisse und Erfahrungen, die Lars Amend nutzt, um sein Anliegen und die Folgen zu illustrieren. Von Geschichten, die zum Lachen sind, bis zu welchen, bei denen das Herz ein wenig schmerzt, ist eine bunte Mischung dabei. Gespickt mit zahlreichen Zitaten und Hintergrundinformationen hat man hier ein leicht zu lesendes, sehr kurzweiliges Buch. Denn durch die lockere Art, die kurzen Sätze und die sehr positive Energie des Autors wird man regelrecht mitgerissen. Sofern man allerdings einen Ratgeber sucht, ist man hier eher falsch. Ein Großteil des Buches baut auf den Lebenserlebnissen des Autors auf, aus denen „Lektionen“ und Impulse abgeleitet werden. So etwas muss man mögen.

Lars Amend bezeichnet sich als Lifecoach. Ich finde, dass man das auch bei seinen Büchern immer sehr merkt. Die Bücher sind sehr persönlich, der Leser wird geduzt, es gibt viele rhetorische Fragen, aber auch zahlreiche Impuls-Fragen, die der Leser für sich selbst beantworten kann und soll. Der Grad zwischen philosophisch-motivierend und fast schon esoterisch-motivierend ist dabei sehr schmal. Zeitweise war mir das Buch daher etwas zu viel, das lag einmal an den Erzählungen des Autors, die zwar durchaus lustig waren, teilweise aber auch fast schon ausufernd wirkten. Manchmal hat es bei mir etwas länger gedauert, bis ich verstanden habe, worauf der Autor hinaus möchte. Über weite Phasen hatte ich aber vor allem das Problem, dass das Buch für mich eher wie eine verschriftliche Rede anfühlte. Ich weiß, dass der Autor auch Podcasts macht, daher ist es gut möglich, dass dieser Stil (so ähnlich war er auch bereits bei Why not, wenn auch nicht so ausufernd) einfach seine Art ist.

Insgesamt ist das Buch ein motivierendes Buch, was sicher einige gute Ansätze liefert, sein Leben zu überdenken. Die kleinen Impulse und Ideen im Buch sind teilweise gut umsetzbar und haben das ein oder andere Mal für mich auch zu Überraschungen geführt, so denke ich immer noch darüber nach, wie viele Stunden eine durchschnittliche Woche eigentlich hat, wenn ich mal wieder sage „ich habe keine Zeit“. Dennoch konnte mich das Buch nicht komplett überzeugen. Vielleicht lag es daran, dass ich mich nicht ganz darauf einlassen wollte, ich weiß es nicht. Jedenfalls hätte mir ein etwas sachlicheres Buch sicher besser gefallen.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 28.05.2019

einfach zu wenig, was einen bei Laune hält

Year of Passion (4-6)
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„Das The Fix war so viel mehr als ein reiner Broterwerb – es war sein Leben.“ (über die Bedeutung des The Fix für Tyree in Year of Passion 2)

Worum geht’s?

Das „The Fix“ steht vor dem Aus. Die Bar, die ...

„Das The Fix war so viel mehr als ein reiner Broterwerb – es war sein Leben.“ (über die Bedeutung des The Fix für Tyree in Year of Passion 2)

Worum geht’s?

Das „The Fix“ steht vor dem Aus. Die Bar, die für viele Leute ein wichtiger Bestandteil im Leben ist und deren Leute wie eine Familie zusammengehören, kann die Hypotheken nicht mehr bedienen. Um den Laden noch retten zu können, arbeiten alle zusammen, um mit verschiedenen Aktionen die Bar zu retten. Das Herzstück? Eine Kalenderaktion, bei der alle 2 Wochen ein „Man of the Month“ für einen Kalender gecastet wird. Doch in all dem Trouble entwickeln sich auch einzelne Lovestorys… In diesem Band geht es um den Radiomoderator Nolan und die Wirtschaftsprüferin Shelby, die gegensätzlicher nicht sein können, aber nach einem One Night Stand nicht mehr voneinander loskommen, um den The Fix-Besitzer Tyree, der plötzlich seiner Tochter gegenüber steht, von der er nichts wissen konnte, nur um dann auch seine erste große Liebe wiederzutreffen und um die PR-Frau Megan und den Unternehmer Parker, der bereits seit langer Zeit Megan für sich begeistern will.

Year of Passion 2 ist der zweite von vier Sammelbänden, in dem die Kurzgeschichten der weiteren drei Kalendermonate April bis Juni zusammengefasst sind. Die Kurzgeschichten sind im Groben in sich geschlossen, allerdings kommen sowohl Leute als auch Handlungen aus anderen Kurzgeschichten vor, da die Geschichte meist chronologisch aufgebaut ist. Es empfiehlt sich daher, die Reihe in richtiger Reihenfolge und komplett zu lesen.

Schreibstil / Gestaltung

Das Cover ist ein absoluter Hingucker mit seinen Glitzerelementen. Die drei halbnackten Männer geben die Idee vor, worum es in dem Buch geht: Sixpacks für den Kalender. Insgesamt wirkt die Aufmachung ansprechen und die dargestellten Männer passen auch zu den jeweiligen „Man of the Month“.

Das Buch wird in allen Kurzgeschichten mittels Erzähler erzählt. Es gibt in allen Kurzgeschichten weder eine Variation in der Sprache noch merkt man einen Unterschied, wenn der Erzähler den Fokus von einem Charakter zu einem anderen Charakter wechselt, sodass auch mitten im Kapitel kurzzeitig Verwirrung entstehen kann. Der Schreibstil ist größtenteils locker und gut lesbar, er ist vergleichbar mit den anderen Büchern der Autorin.

Mein Fazit

Nachdem Band 1 von Year of Passion zwar ganz nett lesbar war, mich aber nicht wirklich vom Hocker reißen konnte, wollte ich noch einen zweiten Versuch wagen. Leider muss ich sagen, dass bei mir nach Band 2 der Reihe Schluss sein wird.
Wie bereits Band 1 wird auch hier auf das gleiche Konzept gesetzt. Drei Kurzgeschichte, jeweils im Fokus ein Pärchen, als verbindenden Element die Man of the Month Wahl und eine Überleitung zur nächsten Geschichte. Die April-Geschichte ist mit etwa 190 Seiten die längste, die anderen beiden Geschichte umfassen ca. 130 Seiten. Inhaltlich gibt es ein bisschen Drama und ein bisschen Erotik, jedoch wenig Tiefgang und meist wenig Charakterentwicklung. Da die Geschichten meist auch nur einen Zeitraum von wenigen Tagen bis wenigen Wochen umfassen, kann sich hier auch nicht viel entwickeln.

Das Buch startet rund um die Wahl des Mister April. Im Fokus der Geschichte stehen dieses Mal Nolan und Shelby. Zumindest Nolan wurde vorher bereits einige Male erwähnt. Bei einem Junggesellinnenabschied schaut Shelby etwas zu tief ins Glas und der Abend endet mit Nolan, einem ortsbekannten Radiomoderator, im Bett. Ein harmloser One Night Stand, doch irgendwie ist da mehr. Im Verlauf der Geschichte wird vor allem die Auswirkung ihrer „Beziehung“ stark thematisiert, denn Nolan ist für seine sehr anzüglichen Witze bekannt und so verarbeitet er auch die ein oder andere Erfahrung mit Shelby in seiner Show. Dies fängt dann aber auch an, Shelby Karriere und ihr Privatleben zu beeinflussen. Insgesamt ist nicht viel aus der Geschichte hängen geblieben.

Die Mai-Geschichte hat mir bei diesem Band noch am besten gefallen. Der Besitzer des The Fix steht eines abends einer Frau gegenüber, die seiner ersten Liebe Eva stark ähnelt. Eva hat sich vor über 20 Jahren jedoch für jemand anderen entschieden. Jetzt erfährt Tyree allerdings, dass besagte Frau seine Tochter Elena ist. Elena und Eva sind jahrelang in dem Glauben aufgewachsen, dass Tyree im Krieg gefallen ist und haben erst vor einigen Wochen erfahren, dass er lebt. Wird es eine zweite Chance für Eva und Tyree geben? Wie wird seine Beziehung zu seiner Tochter sich entwickeln? Werden sie eine Familie werden?

Die Juni-Geschichte startet mit einer Aktion der PR-Frau Megan, die ein Bild des bekannten Unternehmers Parker auf den Flyer für die Wahl druckt. Der ist natürlich nicht begeistert, sagt seine Teilnahme aber zu. Als Gegenbedingung will er eine Nacht mit Megan. Megan, die den extrem heißen Typen bereits länger anhimmelt, möchte sich das nicht entgehen lassen. Bereits damals in LA hatte Parker sie nach einem Date gefragt, sie hatte im Hinblick auf ihren damaligen Freund Clayton abgesagt. Megan konnte aber nicht wissen, dass Parker sie nie aus den Augen verloren hat und seine Chance nun nutzen will, endlich die Frau seiner Träume für sich zu gewinnen. Doch auch Clayton, mit dem Megan kein schönes Ende hatte, da dieser anfing sie zu stalken, möchte seinen Senf dazugeben.

Wie bereits Band 1 kann auch Band 2 nicht gerade mit Innovation und Charaktertiefe überzeugen. Die Geschichten sind kurz, es fehlt die Möglichkeit, eine Verbindung aufzubauen. Die Qualität der Geschichten schwankt auch sehr massiv, so las sich der Mr. Juni wie ein Abklatsch von 50 Shades of Grey, vom Mr. April sind hauptsächlich fremdschämwürdige Äußerungen hängengeblieben. Mit zunehmender Länge des Buches musste ich mich mehr und mehr vorwärts kämpfen, da mich nichts fesseln konnte, vor allem, da die The Fix Story für mich nicht vorangetrieben wird. Klar, es werden drei Männer gewählt, im Juni-Abschnitt gibt es zudem einige Fotoshootings, aber es plätschert alles so zusammenhangslos vor sich hin.

Noch schwerer hat das Ganze für mich die enorme Anzahl an Namen gemacht. Wir haben zahlreiche Charaktere aus Band 1, die Charaktere aus Band 2, zudem teilweise noch Freunde und Bekannte der Charaktere und oftmals wusste ich nicht mehr, wer wer sein soll, besonders bei Charakteren, die wahrscheinlich erst bei Band 3 und 4 eine Hauptrolle spielen. Es ist einfach zu viel. Auch dieses Mal findet sich In jeder Kurzgeschichte eine ordentliche Portion Erotik. Diese bewegen sich im Bereich, den man bei der Autorin hinlänglich kennt.

Band 2 bleibt allenfalls eine Zwischendurchlektüre. Die Geschichten können mich weniger begeistern als Band 1, es passiert zu wenig, es sind zu viele Beteiligte und irgendwie fehlt die Substanz, die das Buch rechtfertigt. Daher ist für mich nach Mr. Juni Schluss – ich rechne ja eh damit, dass sie das The Fix retten.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 23.05.2019

süße und humorvolle Geschichte

ROYALS - Prinz Charming gesucht
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„Warte auf mich, bevor du irgendwelchen Schmuck in die Büsche schmeißt, Süße. “ (Daisys Vater zu Daisy in Royals 1)

Worum geht’s?

Als Daisys Schwester Ellie sich mit dem schottischen Prinzen Alex verlobt, ...

„Warte auf mich, bevor du irgendwelchen Schmuck in die Büsche schmeißt, Süße. “ (Daisys Vater zu Daisy in Royals 1)

Worum geht’s?

Als Daisys Schwester Ellie sich mit dem schottischen Prinzen Alex verlobt, fängt Daisys Leben an kopfzustehen. Plötzlich steht sie im Fokus der Öffentlichkeit und ziert die ersten Klatschblogs. Das schottische Königshaus entscheidet sich kurzerhand, Daisy nach Schottland zu holen, damit sie das Leben am Hof und die königliche Familie kennenlernt. Schon bald muss Daisy feststellen, dass hier das Motto „Mehr Schein als Sein“ sehr groß geschrieben wird. Und dann wäre da noch Miles, Freund der Königsfamilie und undurchschaubar…

Royals – Prince Charming gesucht ist Band 1 der Royals-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen.

Schreibstil / Gestaltung

Das Cover zeigt behandschuhte Hände mit einer Clutch sowie den Schriftzug Royals. Das Cover ist für ein Jugendbuch passend, für die Geschichte wäre aber z.B. ein Ballkleid passender gewesen. Der Schriftzug Royals wirkt etwas billig. Insgesamt ist das Cover für mich zwar passend, hätte mein Aufsehen aber nicht erregt.

Das Buch wird linear aus Sicht von Daisy erzählt. Es gibt keine Perspektivwechsel. Der Schreibstil ist locker-leicht, lässt sich gut lesen. Das Buch ist bis auf wenige Ausreißer sprachlich angemessen für ein Jugendbuch, an einigen Stellen wurde durch die Übersetzung aber auf nicht ganz passende Worte zurückgegriffen. Das Buch ist sehr gut verständlich, enthält keine Erotik und keine Schimpfwörter.

Mein Fazit

Obwohl ich deutlich aus der Jugendbuch-Zielgruppe heraus bin, greife ich sehr gerne in regelmäßigen Abständen wieder zu der locker-leichten Kost. Royals klang vom Klappentext her sehr niedlich und so landete es bei mir. Und was soll ich sagen? Ich habe jede Sekunde Lesezeit geliebt.

Die Geschichte beginnt unmittelbar damit, dass Daisys Schwester Ellie nach Amerika zurückkommt und gemeinsam mit Prinz Alex verkündet, dass die beiden nunmehr verlobt sind und heiraten werden. Daisy ist hiervon so mittelmäßig begeistert. Man merkt auch relativ schnell, dass Ellie sich für ihre Familie etwas zu schämen scheint. Als Daisys Exfreund dann noch der Zeitung erzählt, Daisy hätte Schluss gemacht, um in die Fußstapfen ihrer Schwester zu treten und sich einen Prinzen zu angeln, läuft das königliche Fass über. Die Königin entscheidet: Daisy und ihre Familie kommen nach Schottland. Sehr widerwillig fügt sich Daisy der Situation und muss in Schottland immer wieder feststellen, dass die Royals nicht so toll sind, wie sie immer dachte. Stück für Stück realisiert sie auch, was das königliche Leben für ihre Schwester bedeutet. Mit viel Witz und Charme manövriert die Autorin Daisy durch die undurchsichtige Welt am Königshof und lässt sie in Fettnäpfchen treten. Als Daisy sich dann auch noch Miles, einem Freund der königlichen Prinzen, stellen muss, der ihr feindgesonnen ist und denkt, sie will sich nur an den jüngeren Prinzen Sebastian heranmachen, ist das Chaos perfekt.

Royals ist so eine Geschichte, die relativ plump klingt, aber einen überrascht. Bereits von Anfang an fand ich Daisy wahnsinnig sympathisch, da sie sich nicht verstellt, aber aus Rücksicht auf ihre Schwester versucht, sich einzufügen. Die schrulligen Eltern, die kühle Schwester und eine wirklich interessante, aber leicht verkorkste Königsfamilie machen das Buch rund. Ich habe über weite Phasen nicht verstanden, wie Ellie so böse zu ihrer Schwester Daisy sein kann, doch Stück für Stück entfaltet sich die Geschichte und die Wahrheit über das Leben am Königshof und im Fokus der Öffentlichkeit. Man erhält Einblicke in die Geheimnisse der scheinbar perfekten Royals, fängt an zu verstehen, wie Geschichten gezielt manipuliert werden können und kommt aus dem Staunen nicht heraus, wie vorherbestimmt das Leben der Romanfiguren ist. Gepaart mit einige süßen und jeder Menge lustigen Momenten ist dieses Buch eine wahre Wohlfühlgeschichte, die teilweise etwas an „Plötzlich Prinzessin“ erinnert. Doch das ist gar nicht schlimm, denn trotz einiger Parallelen wartet das Buch mit vielen kreativen Ideen auf.

Durch den lockeren Schreibstil ist das Buch perfekt für ein entspanntes Lesevergnügen ohne großes Nachdenken, eine einfache Berieselung mit Humor. Zwischendurch gibt es immer wieder Blogbeiträge von Onlinemedien, die über das neuste Hofleben berichten und den Kontrast zwischen Medienberichtserstattung und Wahrheit aufzeigen. Man muss allerdings gestehen, dass das Buch relativ oberflächlich bleibt und die Charaktere wenig Tiefgang haben. Es beschränkt sich meistens auf einen Aspekt und mit diesem wird gearbeitet. Ich hätte mir gewünscht, die Charaktere besser kennenlernen zu dürfen, insbesondere Miles. Denn Miles spielt für die zweite Hälfte des Buches eine tragende Rolle.

Etwas schade war es, dass das Ende doch relativ gehetzt und überstürzt wirkte. Es passiert sehr viel, insbesondere der Auswirkung wird aber wenig Präsenz gegeben. Kurz nach dem großen Knall ist das Buch auch fast zu Ende, sodass ich kurzzeitig an einen Cliffhanger dachte. Doch in einem kurzen, letzten Kapitel wird der Sack dann doch noch zugemacht, in einer für das Buch angemessenen und akzeptablen Weise, die zwar nicht überraschend kommt, aber dennoch zufrieden stimmt.

Insgesamt ist Royals ist ein kurzweiliger, unterhaltsamer Lesespaß, der definitiv ins Herz geht und mit einer tollen Protagonistin, die sich selbst treuzubleiben versucht, überzeugen kann. Dieses Buch hat mich doch sehr positiv überrascht, da es mit mehr als nur einer süßen Story aufwartet.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 19.05.2019

zu viel Meinung bei zu wenig Informationen, zudem unstrukturiert

Ungerechtigkeit im Namen des Volkes
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„Lesen oder hören Sie von Fällen, wie ich sie bisher beschrieben habe, fragen Sie sich vielleicht, wie solche Urteile zustande kommen können.“ (Ingo Lenßen in Ungerechtigkeit im Namen des Volkes)

Worum ...

„Lesen oder hören Sie von Fällen, wie ich sie bisher beschrieben habe, fragen Sie sich vielleicht, wie solche Urteile zustande kommen können.“ (Ingo Lenßen in Ungerechtigkeit im Namen des Volkes)

Worum geht’s?

Der aus dem TV bekannte Strafverteidiger Ingo Lenßen befasst sich in „Ungerechtigkeit im Namen des Volkes“ mit unausgewogenen und unfair anmutenden Strafurteilen deutscher Gerichte und möchte dem Leser anhand zahlreicher Beispiele aus eigener und medialer Herkunft mehr Transparenz gewähren in ein schier unübersichtliches System, welches häufig zu Unverständnis führt. Anhand dieser über 40 Fälle möchte er Ansatzpunkte für eine Verbesserung der Strafjustiz und der damit einhergehenden Steigerung des Gerechtigkeitsgefühls aufzeigen.

Schreibstil / Gestaltung

Das Hardcoverbuch verfügt über einen abnehmbaren Schutzumschlag, auf dem sich neben dem Buchtitel ein Portrait von Ingo Lenßen und Teile einer Justitia befinden. Das umschlaglose Buch ist in der gleichen Petrolfarbe gehalten wie der Umschlag. Auch im Inneren setzt sich die Farbgebung schwarz-weiß-petrol weiter fort. Das Cover ist dezent und angemessen für das Buch.

Das Buch besteht aus einem Vorwort, 18 Kapiteln und einem Schlusswort. Die Kapitel werden jeweils durch eine ganzseitige Überschrift eingeleitet und sind teilweise mit petrolfarbenen Zwischenüberschriften versehen. In den Kapitel sind farblich in petrolfarbener Schrift die Fälle hervorgehoben, die Urteile werden in schwarzen Fettdruck nachgestellt.

Der Schreibstil ist sachlich-nüchtern und der Autor führt in der Ich-Form durch das Buch.

Mein Fazit

Ungerechtigkeit im Namen des Volkes war eines der Bücher, auf welches ich mich 2019 am meisten gefreut habe und bei welchem seit Monaten der Erscheinung entgegengefiebert habe. Ingo Lenßen ist hinlänglich bekannt und hat in diversen Sendungen seine Kompetenz bereits unter Beweis gestellt. Als das Buch dann kam, wurde jedoch aus Leselust sehr schnell Lesefrust. Am Ende bleibt ein Mischung aus Enttäuschung, Frustration und ein Quäntchen Wut. Doch warum?

Zunächst bemerkte ich bereits nach wenigen Seiten, dass der Schreibstil des Autoren nicht mein Ding ist. Ich empfand das Buch als anstrengend zu lesen, da es größtenteils wie ein verschriftlichter Vortrag wirkte. Die Sätze sind entweder sehr kurz oder sehr verschachtelt, die Absätze sind insbesondere in der ersten Hälfte teilweise nur einen oder zwei Sätze umfassend. Ingo Lenßen bedient sich einer großen Bandbreite an Füllwörtern. Dies empfand ich vor allem auch deshalb irritierend, da die Textlast des Buches nicht sonderlich hoch ist. Das Buch verfügt über 192 Seiten, hiervon sind mindestens 18 Seiten die ganzseitige Kapitelüberschriften, es gibt zudem noch einige Tabellen und Schaubilder, was den Inhaltsumfang bereits auf gute 165 Seiten kürzt. Doch durch viele Absätze, sehr großzügig bemessene (und verhältnismäßig große) Seitenränder und einem mindestens 1,5fachen Zeilenabstand ist der Inhalt auf den verbleibenden Seiten doch sehr reduziert. Hier greift definitiv mehr Schein als Sein. Dieser Eindruck wird auch dadurch verstärkt, dass der Autor in nahezu jedem Kapitel mindestens einmal ein Thema anschneidet, welches „im weiteren Verlauf an Stelle xyz“ behandelt wird. So wurden andauernd Themen angesprochen, die dann in der Luft hingen, weil sie später relevant werden würden. Wenn man berücksichtigt, dass die jeweils 18 Kapitel meist nur einen Umfang von 5-10 Seiten haben, ist dies sehr anstrengend und wirkt planlos. Das ganze Buch erweckt einen sprunghaften Eindruck.

Es existiert eine für mich undurchsichtige Struktur, die dazu führt, dass der – unerfahrene – Leser erst im Verlaufe des Buches mit Themen wie „wie entsteht ein Urteil“ und „welche Punkte spielen eine Rolle“ konfrontiert wird, aber bereits seit Seite 2 mit Fällen fast so um sich geworfen wird. Die Behandlung der jeweiligen Themen besteht zum Großteil daraus, dass Ingo Lenßen dem Leser direkt und indirekte Fragen stellt, die größtenteils rhetorischer Natur sind. Gern weist der Autor auch darauf hin, dass er den Leser ja nicht mit Theorie langweilen mag, dies manchmal aber notwendig ist – mit Theorie meint er dann aber meist nur wenige knappe Sätze, die nicht einmal den Kern des Problems erläutern können. Das Buch wirkt über weite Phasen wirr und nicht durchdacht, es wird wild verwiesen – vorwiegend nach hinten, selten nach vorne. So kommt es auch vor, dass Passagen inhaltlich oder sinngemäß wiederholt werden: einmal wiederholt der Autor fast wortwörtlich zwei Seiten später einen Abschnitt, einmal thematisiert er bei den Strafzumessungsgründen doppelt die Gesinnung des Täters in unterschiedlichen Worten, aber mit gleicher Quintessenz und dann präsentiert er den vermeintlichen „Nachklapp“ eines zu Beginn genannten Falles, den er allerdings am Anfang bereits als Nachtrag zum Fall erzählt hatte. Mehr als einmal dachte ich daher, dass hier ohne Plan gewerkelt wurde.

Auch inhaltlich merkte ich schnell, dass das Buch nicht viel zu bieten hat. Es werden einige juristische „Fachbegriffe“ angesprochen, die aber nicht oder nur sehr oberflächlich erläutert werden. Andere Themen werden angesprochen, sodass man auf eine endlich kommende Erklärung hofft, dann bricht das Kapitel aber unverrichteter Dinge wieder ab. So spricht der Autor die komplizierte Gesamtstrafenbildung an, rechnet sogar etwas vor, bricht dann aber mit Hinweis auf das fehlende Verständnis des Laien ab. Kurz danach wird die mehrfache Bewährung angeführt, die der Autor kritisiert, dann aber nach zwei Sätzen auch nicht erklären mag, wie es dazu kommt und warum sie schlecht ist. Ständig denkt man: Jetzt geht’s endlich los. Doch es geht nicht los. Ständig bleibt der Leser sich selbst überlassen und zwischenzeitlich hatte ich fast schon den Eindruck, der Autor möchte möglichst viel – unbelegte – Kritik äußern, die der Leser wie ein Schwamm aufsaugen soll. Kann und will ich aber ohne entsprechende Erklärungen nicht.

Hinzu kommen außerdem Schaubilder, die der Autor unerklärt einfügt (da gibt es einmal die Antragstaxen der Staatsanwaltschaft, bei denen ganz selbstverständlich von §316 und §315c StGB und Sachen wie bedeutender Wert gesprochen wird, der Autor aber kein Wort darüber verliert, WAS das alles ist -soll sich der Leser halt selbst zusammenreimen) oder nur als Schockeffekt nutzen möchte (es werden die rechnerisch möglichen Minderungen nach § 49 I StGB angeführt, es wird aber weder erklärt, in welchen Situationen Minderungen erfolgen und welche Faktoren eine Rolle spielen, noch was der § 49 StGB eigentlich ist). Auf S. 36 führt der Autor ferner zum Thema Gerichtswahl aus, dass vor dem Amtsgericht ja eine maximale Strafe von einem Jahr zu erwarten ist – ich frage mich, ob dies richtig ist, da mir aus anderen Büchern eine 2-Jahres-Grenze bekannt ist. Auch finde ich die Beleuchtung einiger Themen unglücklich verzehrt, etwa als der Autor über die Polizeiliche Kriminalstatistik philosophiert, aber bekannte Faktoren wie Anzeigebereitschaft vergisst und beim Gegenüberstellen von Zahlen aus 2003 und 2017 offenbar nicht daran denkt, dass sich Bevölkerungszahl und Bevölkerungsstruktur verändert haben. Da helfen seine Ausführungen zu seinem persönlichen Gefühl dann auch weniger.

Man könnte meinen, dass ich zumindest von der Vielzahl an Fällen begeistert sein dürfte. 44 sind es an der Zahl. Fälle bedeuten bei Ingo Lenßen allerdings, dass ein Sachverhalt auf meist 3-4 Sätze runtergebrochen wird, quasi das mutmaßliche Kerngeschehen. Teilweise gibt es keine Informationen zu Alter der Beteiligten, persönlichen Umständen und Vorstrafen. Es gibt nur wenige Fälle, die tatsächlich ausführlicher gestaltet sind – das sind Fälle, an denen Herr Lenßen selbst gearbeitet hat. Der Rest? Das sind Fälle, die der Jurist aus Erzählungen und Medien kennt. So sagt er selbst „Mir ist dieser Fall nur aus der Presse bekannt, aber ich kann mich nur wundern“ – ich mich auch. Denn Herr Lenßen erhebt sich, Fälle auf Grundlage medialer Berichtserstattung zu bewerten, ohne bei Beweisaufnahme und Urteilsverkündung gegenwärtig gewesen zu sein. Entsprechend qualitativ sind teilweise auch seine Kommentare zu den Fällen, sofern sie über die üblichen Fragen hinausgehen, die bei Fallstudium hätten beantwortet werden können. Der Autor ist ergo genauso wissend wie der Leser. Immer wieder predigt der Autor, wie kompliziert Strafzumessung und Urteilsfindung sind, wie viele Feinheiten hier warten – nur um dann auf medialer Basis Fälle zu bewerten, bei denen er sich teilweise sogar nur einen einzelnen Aspekt heraussucht, an dem er seine Meinung aufhängen möchte. Absolut unverständlich und für meinen Geschmack sogar beinahe unprofessionell und fahrlässig.

Eines meiner größten Probleme in diesem Buch war der – so kam es mir persönlich vor – regelmäßige Vergleich von Äpfeln und Birnen. Munter werden Jugendstrafverfahren mit Erwachsenenstrafrecht verglichen, gar Straftaten ganz unterschiedlicher Natur wie die Körperverletzung mit Todesfolge in Verhältnis zu einem Urteil wegen Totschlags. Es wird eine tatmehrheitliches, qualifiziertes Delikt mit einer einfachen Körperverletzung verglichen, ein Delikt unter Alkoholeinfluss mit einem Angriff auf Polizeibeamte in Rahmen einer Demonstration. Zur Kontrolle habe ich den Vergleich einige Leuten vorgelegt, die fachfremd sind. Allesamt fanden die Vergleiche unpassend und unverständlich. Selten habe ich mich so oft gefragt, was der Autor eigentlich bezwecken will, indem er einzelne Facetten eines Falles heraushebt und kritisiert. Fälle, die vielleicht oftmals ähnlich wirken, unterscheiden sich in den Feinheiten. Das ist der Punkt, auf dem Strafverteidigung und Strafzumessung eigentlich basiert – der hier aber gewissermaßen vorgeführt wird. Verallgemeinerungen helfen meiner Meinung nach nicht.

Man muss ja fairerweise feststellen, dass das Buch selbst als „Strafjurist klagt an“ untertitelt ist. Das erfüllt das Buch. Es ist eine fortlaufende Anklage, die aus „ich meine“ und „ich denke“ besteht, aber kein Fundament hat, weil der Autor von Fällen spricht, die er selbst nur aus der Berichtserstattung kennt, der Autor in den Fällen – entgegen der Rechtspraxis – nur eine Rosine des Falls herauspickt und betrachtet, der Autor mit Fragen nur so um sich wirft, aber keine Antworten liefert. Habe ich hier nach der Buchbeschreibung erwartet, Kritik am Rechtssystem, zugleich aber Erklärungen für bestimmte Aspekte und gewisse Urteile zu finden, so scheint dies nicht der Anspruch von Ingo Lenßen zu sein. Dem Leser Urteile näherzubringen und in die Praxis einzuführen steht zu keiner Zeit auf der Agenda. Im Gegenteil fühlte ich mich als Leser permanent mit einem Urteil und seinen 2-3 rhetorisch anmutenden Fragen stehen gelassen, da die Antwort auf die aufgeworfenen Fragen fehlt – obwohl sie mit Beleuchtung des Falls sicher möglich gewesen wäre. Die in der Buchbeschreibung fehlende Transparenz der Urteile, die er angeblich bringt, suchte ich jedenfalls vergebens.

Natürlich liegt es auch in der Natur eines derartigen Buches, dass Einzelfälle herausgesucht werden, die als Exempel für Missstände dienen. Das ist auch ok. Allerdings sollte man sich meiner Meinung nach dann mit diesen Fällen auch hinreichend auseinandersetzen und seine Punkte erläutern. So wirkt alles nur wie ein bisschen Meinung hier, ein bisschen Meinung da, verbunden durch zahlreiche Fälle, die nicht einmal sonderlich detailliert geschildert werden und für den Leser auch mangels Angaben nicht nachprüfbar sind. An einigen Stellen hätte ich nämlich gern Infos gehabt, die ich sicher hätte googlen können, der Autor mag aber bis auf seltene Hinweise zum Gericht keine Angaben machen. Es ist auch nicht so, dass der Autor mit einigen seiner Eindrücke im Unrecht ist und seine Ansätze grundsätzlich falsch sind. Allerdings fehlen so viele grundlegende Erklärungen, dass der Leser sich meiner Meinung nach als Laie gar kein angemessenes Bild machen kann und nach dem Buch vermutlich denken wird, dass das Deutsche Strafrechtssystem der größte Verbrecherverein ist. Hätte der Autor doch lieber auf Erklärung und Aufklärung gesetzt, sodass der Leser zu einer – vom Autoren eigentlich intendierten – eigenen Meinung kommen kann… Der Autor hat sein rechtliches Knowhow so facettenreich nutzen können, erhebt diesen Anspruch aber offenbar gar nicht. Es bleibt bei mir großes Unverständnis.

Zum Abschluss bleibt für mich nur die Erkenntnis, dass dies aus verschiedenen Gründen eines der schlechten Real Crime Sachbücher ist, welche ich bisher habe. Es fehlt an Struktur, es fehlt an Erklärungen und der Informationsgehalt des Buches kommt größtenteils Schlagzeilen der großen Medien inklusive 0815-Stammtischparolen-anmutender Kommentierung gleich. Ingo Lenßen mag ein guter Schauspieler sein und sicher auch ein guter Strafverteidiger – ein guter Autor ist er für mich jedenfalls nicht. Dieses Buch erfüllte nicht einmal ansatzweise meine Erwartungen und entsprach leider überhaupt nicht der Vorstellung, die ich nach der Buchinfo hatte.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 17.05.2019

leider nur ganz nett für Zwischendurch

Year of Passion (1-3)
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„Ich weiß, dass die Einnahmen geringer ausfallen, weil die Konkurrenz inzwischen mörderisch geworden ist, aber ich hätte nicht gedacht, dass er ein Problem damit hat, die Hypothek zu zahlen “ (Reece über ...

„Ich weiß, dass die Einnahmen geringer ausfallen, weil die Konkurrenz inzwischen mörderisch geworden ist, aber ich hätte nicht gedacht, dass er ein Problem damit hat, die Hypothek zu zahlen “ (Reece über Tyree in Year of Passion 1)

Worum geht’s?

Das „The Fix“ steht vor dem Aus. Die Bar, die für viele Leute ein wichtiger Bestandteil im Leben ist und deren Leute wie eine Familie zusammengehören, kann die Hypotheken nicht mehr bedienen. Um den Laden noch retten zu können, arbeiten alle zusammen, um mit verschiedenen Aktionen die Bar zu retten. Das Herzstück? Eine Kalenderaktion, bei der alle 2 Wochen ein „Man of the Month“ für einen Kalender gecastet wird. Doch in all dem Trouble entwickeln sich auch einzelne Lovestorys… In diesem Band geht es um die Freunde Reece und Jenna, die eine Anziehung spüren, aber doch nur Freunde sind, um Spencer und Brooke, die gemeinsam das The Fix renovieren sollen für eine TV-Show, aber zwischen denen Eiszeit herrscht, sowie um Cam und Mina, die gemeinsam im The Fix arbeiten.

Year of Passion 1 ist der erste von vier Sammelbänden, in dem die Kurzgeschichten der ersten drei Kalendermonate zusammengefasst sind. Die Kurzgeschichten sind im Groben in sich geschlossen, allerdings kommen sowohl Leute als auch Handlungen aus anderen Kurzgeschichten vor. Es empfiehlt sich daher, die Reihe in richtiger Reihenfolge und komplett zu lesen.

Schreibstil / Gestaltung

Das Cover ist ein absoluter Hingucker mit seinen Glitzerelementen. Die drei – ähnlich aussehenden – halbnackten Männer geben die Idee vor, worum es in dem Buch geht: Sixpacks für den Kalender. Insgesamt wirkt die Aufmachung ansprechend.

Das Buch wird in allen Kurzgeschichten mittels Erzähler erzählt. Es gibt in allen Kurzgeschichten weder eine Variation in der Sprache noch merkt man einen Unterschied, wenn der Erzähler den Fokus von einem Charakter zu einem anderen Charakter wechselt. Der Schreibstil ist größtenteils locker und gut lesbar, er ist vergleichbar mit den anderen Büchern der Autorin.

Mein Fazit

Year of Passion war eine Reihe, die mich direkt angesprochen hat, aufgrund erster verhaltener Stimmen dann doch einige Zeit ungelesen herumlag. Nachdem ich nun Band 1 gelesen habe, kann ich diese Stimmen zum Teil aber verstehen.

Der Einstieg in das Buch gelang mir dürftig. Gerade am Anfang wird sehr viel über die Umstände und das The Fix berichtet, man lernt auf wenigen Seiten sehr viele Charaktere kennen. Das Januar mit seinen über 200 Seiten ist die längste Kurzgeschichte, da hier ja auch das Grundproblem um das The Fix erklärt werden muss. Es dauert jedoch einige Zeit, bis das Problem auf dem Tisch liegt. Relativ fix kommt dann die Kalenderidee auf dem Tisch. Fortan verlaufen die Kurzgeschichten nach folgendem Schema: 2 Charaktere, die was voneinander wollen, aber ein Problem verhindert es. Charaktere kommen sich näher, es gibt etwas Sex, es wird ein wenig über das The Fix gesprochen, auf den letzten Seiten kommen dann ordentlich (nachvollziehbares oder nicht nachvollziehbares) Drama und zack zack zack ist alles wieder gut. Dann kommt die Man of the Month Wahl und in einem Epilog die Überleitung in die nächste Kurzgeschichte.

Beim Januar geht es um Reece und Jenna. Beide kennen sich seit der Kindheit und sind gemeinsam mit Brent ein festes Dreiergespann. Reece hegt seit jeher romantische (oder eher erotische?) Gefühle für Jenna, sie ebenso für ihn. Aufgrund ihrer Freundschaft reden sich beide jedoch ein, dass es nicht angehen könne. Nachdem Jenna einige Monate weg war, kommt sie nun zurück und soll als Marketing-Kopf das The Fix retten. Der Januar legt den Fokus auf das Grundproblem mit dem The Fix. Aus diesem Grund ist die Liebesgeschichte hier sehr kurz und fast schon undramatisch, auf jeden Fall komplett vorhersehbar. Aufgrund der Kürze der Geschichte passiert gerade gegen Ende sehr viel in sehr kurzer Zeit und für mich war das alles etwas zu viel und zu gewollt, klassischer amerikanischer Liebeskitsch.

Beim Februar geht es um Spencer und Brooke. Die beiden sollen für eine TV-Show das The Fix renovieren, das Problem ist jedoch, dass beide Geschichte haben – sehr unschöne Geschichte. Spencer sinnt auf Rache gegenüber Brooke und erpresst sie, damit er an der TV-Show teilnimmt, die ihre Karriere ankurbeln würde. Der Februar hat mir am besten gefallen, da hier Spannung und Unvorhersehbarkeit vorlagen. Ich mochte die Geschichte um Spencer und Brooke, hier waren sehr viele interessante Facetten angelegt, die leider aufgrund der Kürze nicht ausgespielt werden konnten. Wie bereits im Januar überschlagen sich dann am Ende wieder die Ereignisse und ich blieb doch etwas frustriert zurück, weil die Geschichte so viel Potenzial hatte, aber einfach nicht den Platz hatte, sich zu entfalten.

Beim März geht es um Mina und Cam, beide arbeiten im The Fix. Cam ist zudem der beste Freund von Minas Zwillingsbruder und sie kennen sich bereits seit Jahren. Cam hat bereits länger ein Auge auf Mina geworfen, über freundschaftliche Momente ging es jedoch nicht hinaus. Jetzt fühlen sich die beiden aber doch zueinander hingezogen, Mina hat aber Angst, was ihr Bruder davon halten wird und glaubt nicht daran, dass es für die Ewigkeit wird. Diese Geschichte war für mich die Langweiligste, da es für mich keine Spannung und keine wirklichen Probleme gab.

Zu den Charakteren kann ich tatsächlich relativ wenig sagen. Es kommen sehr viele Charaktere vor – pro Kurzgeschichte stehen zwei im Vordergrund, es kommen jedoch auch welche aus vergangenen und künftigen Geschichten vor – und ich habe schnell den Überblick verloren. Hinzu kommt, dass die Charaktere doch sehr oberflächlich bleiben und aufgrund der Kürze der jeweiligen Geschichten gar kein wirklicher Verbindungsaufbau möglich ist. Somit ging ich aus dem Buch ohne wirkliche Erkenntnis, die Charaktere bleiben eindimensional. Am Ende gibt es zudem noch kurze Cameos von Charakteren aus anderen J. Kenner-Büchern, die ich allerdings nicht gelesen habe und nur von den Namen der Charaktere her kenne.

In jeder Kurzgeschichte gibt es zudem eine solide Portion Erotik. Meist wirkten die Szenen für mich sehr stürmisch und gewollt, fast schon unpassend. Obwohl die Charaktere in jeder Geschichte wechselten, wirkten die Sexszenen doch sehr ähnlich: Wild, endlose Orgasmen, mehrere Runden, beim Januar gabs bisschen Haue, beim Februar bisschen Gefessle und beim März bisschen „Öffentlichkeit“. Ich fand die Sexszenen im Verhältnis zur Geschichte meist zu lang.

Schade finde ich es, dass der Originaltitel „Man of the Month“ nicht beibehalten wurde. Dieser hätte deutlich besser gepasst, bei Year of Passion denke ich automatisch Richtung Calender Girl. Das Buch hat hiermit auch einige Ähnlichkeit, ist prinzipiell aber dennoch komplett anders ausgerichtet. Die „Man of the Month“-Wahl am Ende jedes Kapitels wird allerdings auch wenig thematisiert und dient meist eher für das finale Drama oder den finalen Kitsch. Der jeweilige Gewinner ist auch vorhersehbar.

Insgesamt muss ich sagen, dass Year of Passion 1 mich mittelmäßig begeistern konnte. Es ist ganz nett, mehr aber auch nicht. Die Kurzgeschichten sind kurzweilig, es fehlt ihnen aber die Tiefe. Insbesondere die Februargeschichte hätte für mich Potenzial gehabt, in Romanlänge zu bestehen. Die Hintergrundgeschichte mit der Barrettung ist ganz interessant, wird meist jedoch sehr nebensächlich behandelt. Für ein kurzes Lesevergnügen ohne große Ansprüche zwischendurch eignet sich das Buch auf jeden Fall ganz gut. Ich werde Band 2 lesen und schauen, ob hier etwas mehr Input geboten wird.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]