Sehr düster und etwas langatmig, aber das Ende ist prinzipiell zufriedenstellend.
The Mirror of Beasts. Dt. Ausgabe (Die Hollower-Saga 2)Meinung:
Nachdem Teil eins ja mit einem richtig heftigen Cliffhanger geendet hat, war ich sehr auf diese Fortsetzung gespannt. Ich hatte die wichtigsten Ereignisse auch noch gut im Kopf und bin deshalb ...
Meinung:
Nachdem Teil eins ja mit einem richtig heftigen Cliffhanger geendet hat, war ich sehr auf diese Fortsetzung gespannt. Ich hatte die wichtigsten Ereignisse auch noch gut im Kopf und bin deshalb auch recht gut wieder in die Geschichte gestartet, auch wenn es nicht nahtlos nach dem Auftakt weitergeht.
Es ist schon etwas Zeit vergangen und Tamsin, Caitriona, Olwen und Neve sind zurück in unserer Welt und versuchen eine Möglichkeit zu finden, Lord Death aufzuhalten. Jedoch schlagen sie sich dabei nicht besonders gut und müssen sich auch noch mit den Zauberinnen rumärgern, die es ihnen verübeln, dass sie Lord Death befreit haben.
An sich passiert in diesem Teil doch mehr, als es am Anfang vom Auftakt der Fall war, aber für mich ist die Handlung irgendwie trotzdem oft nur wenig voran gegangen. Es gibt zwar einige neue und unerwartete Enthüllungen, die ich ziemlich gut fand und auch, dass die Nebenfiguren mehr beleuchtet werden, hat mir echt gut gefallen, aber irgendwie hat mir in der Haupthandlung etwas der Fokus oder der Lichtblick gefehlt. Denn, an sich kann Lord Death lange Zeit einfach schalten und walten, wie er möchte und es dabei geht es auch wieder mal nicht gerade zimperlich und mit viel Tod und Gewalt zu.
Es gibt einen recht schockierenden Prolog aus Emrys Sicht, der seine wahre Bedeutung erst später offenbart. Die Hauptgeschichte wird wieder aus Tamsins Sicht erzählt. Dazwischen gibt es ein paar Kapitel aus der Sicht von Cabell, aber die sind noch düsterer. An sich bekommt man mit, dass er schon etwas mit seiner Entscheidung hadert, aber es dauert schon echt lang, bis er aktiv wird. Und allgemein wurde mir einfach noch etwas zu wenig dargestellt, weshalb er für Lord Death so anfällig ist und dafür auch alle, die er liebt, verrät.
Die Grundstimmung ist also erneut sehr düster und brutal und teilweise etwas von Hoffnungslosigkeit geprägt. Dazwischen gibt es ein paar lichte Momente, wenn die Freundinnen zusammenhalten und alles geben, um gegen Lord Death zu bestehen. Und auch die Liebesgeschichte zwischen Tamsin und Emrys ist trotz des großen Verrats noch nicht ganz vom Tisch, obwohl ich es gut fand, dass Tamsin nicht gleich einknickt. Die Knochenschneiderin fand ich auch eine wirklich interessante Persönlichkeit und ich hätte mir doch auch gerne noch etwas mehr zu ihren Hintergründen gewünscht.
Am Ende überschlägt sich dann alles wieder etwas und der Showdown ist erneut wieder sehr fulminant und mitreißend. Jedoch hätte ich mir einiges davon einfach schon vorher gewünscht, wo die Geschichte für mich doch einige Längen hatte und nicht so komprimiert aufs Ende. Der Abschluss an sich, ist aber doch recht versöhnlich, hat die wichtigsten Fragen beantwortet und mich prinzipiell zufriedengestellt.
Sprecherin Yeşim Meisheit hat wieder gut zur Geschichte gepasst und sie gut und lebendig gelesen. Julian Tennstedt übernimmt die männlichen Parts, die auch ok waren.
Fazit:
Auch nach dem Beenden von Teil zwei bin ich mir nicht ganz so sicher, wie ich diese Reihe einordnen soll. Prinzipiell interessant, sehr düster und mit krassen Offenbarungen und Wendungen, aber dazwischen einfach doch auch etwas langatmig, auf der Stelle tretend und mir wurden die Beweggründe der Figuren nur zum Teil ausreichend beleuchtet. Der Showdown ist wieder sehr fulminant und war mir dann schon fast etwas zu viel, sodass ich kaum hinter hergekommen bin. Da fand ich es einfach schade, dass dies in der Geschichte nicht etwas besser verteilt wurde. Dennoch gibt es viele Antworten und ein recht versöhnliches Ende. Insgesamt würde ich knappe 3,5 Sterne vergeben.