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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2025

Sehr düster und etwas langatmig, aber das Ende ist prinzipiell zufriedenstellend.

The Mirror of Beasts. Dt. Ausgabe (Die Hollower-Saga 2)
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Meinung:
Nachdem Teil eins ja mit einem richtig heftigen Cliffhanger geendet hat, war ich sehr auf diese Fortsetzung gespannt. Ich hatte die wichtigsten Ereignisse auch noch gut im Kopf und bin deshalb ...

Meinung:
Nachdem Teil eins ja mit einem richtig heftigen Cliffhanger geendet hat, war ich sehr auf diese Fortsetzung gespannt. Ich hatte die wichtigsten Ereignisse auch noch gut im Kopf und bin deshalb auch recht gut wieder in die Geschichte gestartet, auch wenn es nicht nahtlos nach dem Auftakt weitergeht.

Es ist schon etwas Zeit vergangen und Tamsin, Caitriona, Olwen und Neve sind zurück in unserer Welt und versuchen eine Möglichkeit zu finden, Lord Death aufzuhalten. Jedoch schlagen sie sich dabei nicht besonders gut und müssen sich auch noch mit den Zauberinnen rumärgern, die es ihnen verübeln, dass sie Lord Death befreit haben.

An sich passiert in diesem Teil doch mehr, als es am Anfang vom Auftakt der Fall war, aber für mich ist die Handlung irgendwie trotzdem oft nur wenig voran gegangen. Es gibt zwar einige neue und unerwartete Enthüllungen, die ich ziemlich gut fand und auch, dass die Nebenfiguren mehr beleuchtet werden, hat mir echt gut gefallen, aber irgendwie hat mir in der Haupthandlung etwas der Fokus oder der Lichtblick gefehlt. Denn, an sich kann Lord Death lange Zeit einfach schalten und walten, wie er möchte und es dabei geht es auch wieder mal nicht gerade zimperlich und mit viel Tod und Gewalt zu.

Es gibt einen recht schockierenden Prolog aus Emrys Sicht, der seine wahre Bedeutung erst später offenbart. Die Hauptgeschichte wird wieder aus Tamsins Sicht erzählt. Dazwischen gibt es ein paar Kapitel aus der Sicht von Cabell, aber die sind noch düsterer. An sich bekommt man mit, dass er schon etwas mit seiner Entscheidung hadert, aber es dauert schon echt lang, bis er aktiv wird. Und allgemein wurde mir einfach noch etwas zu wenig dargestellt, weshalb er für Lord Death so anfällig ist und dafür auch alle, die er liebt, verrät.

Die Grundstimmung ist also erneut sehr düster und brutal und teilweise etwas von Hoffnungslosigkeit geprägt. Dazwischen gibt es ein paar lichte Momente, wenn die Freundinnen zusammenhalten und alles geben, um gegen Lord Death zu bestehen. Und auch die Liebesgeschichte zwischen Tamsin und Emrys ist trotz des großen Verrats noch nicht ganz vom Tisch, obwohl ich es gut fand, dass Tamsin nicht gleich einknickt. Die Knochenschneiderin fand ich auch eine wirklich interessante Persönlichkeit und ich hätte mir doch auch gerne noch etwas mehr zu ihren Hintergründen gewünscht.

Am Ende überschlägt sich dann alles wieder etwas und der Showdown ist erneut wieder sehr fulminant und mitreißend. Jedoch hätte ich mir einiges davon einfach schon vorher gewünscht, wo die Geschichte für mich doch einige Längen hatte und nicht so komprimiert aufs Ende. Der Abschluss an sich, ist aber doch recht versöhnlich, hat die wichtigsten Fragen beantwortet und mich prinzipiell zufriedengestellt.

Sprecherin Yeşim Meisheit hat wieder gut zur Geschichte gepasst und sie gut und lebendig gelesen. Julian Tennstedt übernimmt die männlichen Parts, die auch ok waren.

Fazit:
Auch nach dem Beenden von Teil zwei bin ich mir nicht ganz so sicher, wie ich diese Reihe einordnen soll. Prinzipiell interessant, sehr düster und mit krassen Offenbarungen und Wendungen, aber dazwischen einfach doch auch etwas langatmig, auf der Stelle tretend und mir wurden die Beweggründe der Figuren nur zum Teil ausreichend beleuchtet. Der Showdown ist wieder sehr fulminant und war mir dann schon fast etwas zu viel, sodass ich kaum hinter hergekommen bin. Da fand ich es einfach schade, dass dies in der Geschichte nicht etwas besser verteilt wurde. Dennoch gibt es viele Antworten und ein recht versöhnliches Ende. Insgesamt würde ich knappe 3,5 Sterne vergeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.12.2024

Nicht ganz das, was ich erwartet hatte, aber in der zweiten Hälfte besser und am Ende mit einigen guten Twists

Die Insel der Angst
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Meinung:
Da ich „Zwei Fremde“ vom Autor irgendwie besonders fand, hat auch sein neues Werk mein Interesse geweckt. Vor allem, weil ich das Cover sehr ansprechend finde und auch der Klappentext spannend ...

Meinung:
Da ich „Zwei Fremde“ vom Autor irgendwie besonders fand, hat auch sein neues Werk mein Interesse geweckt. Vor allem, weil ich das Cover sehr ansprechend finde und auch der Klappentext spannend klingt. Den endgültigen Ausschlag zum Lesen, hat der richtig geniale Prolog gegeben. Selten hab ich so einen spannenden und mitreißenden Prolog gelesen, der einen auch noch direkt anspricht und einfach viele Fragezeichen hinterlässt.

Jedoch konnte die Geschichte selbst damit leider nicht wirklich mithalten. Die erste Hälfte fand ich ziemlich zäh und leider wenig spannend.

Protagonistin Tess hat eine schwierige Zeit durchgemacht. Sie hat einen ausgezeichneten Dokumentarfilm veröffentlicht, aber danach kam der große Absturz. Ihre Kollegin ist dabei ums Leben gekommen und die Ermittlungen werden jetzt wieder neu aufgerollt, was sie sehr belastet. Was damals genau passiert ist, erfährt man erst nach und nach, eingeschoben in die Haupthandlung, die sich auf der verlassenden Insel Navigaceo abspielt.

Auf der Insel sollen eigentlich Robben markiert und dargestellt werden, weshalb die Insel für Tiere und Natur menschenfrei bleiben soll, aber im Buch selbst liest man sehr wenig davon. Es geht eher darum, dass Tess schnell auf die Leiche trifft, ihren Mitreisenden misstraut und schnell verschiedenste Theorien aufstellt, die anfangs für mich doch auch etwas aus der Luft gegriffen waren. Vielleicht liegt dies einfach an ihrer Vergangenheit und ihrer Neigung, Sachen aufdecken zu wollen, aber wirklich gut dargestellt wurde es für mich nicht.

An sich gab es für mich auch zu wenig handfestes von den Charakteren und ihren wahren Beweggründen, weshalb sie mir alle ziemlich fern geblieben sind, auch Tess selbst.

In der zweiten Hälfte wurde es definitiv besser, die beklemmende Atmosphäre der einsamen Insel kam dann manchmal bei mir an, aber leider auch nicht durchgehend. Irgendwie wurde es dann schnell etwas wild und auch wenn ich die Auflösung unerwartet, im Kern stimmig und durchaus mit einigen guten Twists versehen fand, wäre vielleicht doch auch noch ein bisschen mehr möglich gewesen, vor allem, weil eine Person nicht gefunden wird und man damit nicht weiß, ob Tess in Zukunft sicher ist.

Und auch beim Geheimnis um Gretchen hatte ich irgendwie noch etwas mehr erwartet, als am Ende kam.

Dennoch kam am Ende noch ein recht zufriedengestelltes Gefühl auf, da ich die Wendungen, Erklärungen und Twists doch irgendwie gut fand.

Den Schreibstil fand ich prinzipiell in Ordnung, jedoch hatte ich das Gefühl, dass die vom Autor beabsichtige Stimmung und Emotion nicht immer so bei mir ankam, wie gewollt.

Fazit:
Ein Thriller, der leider nicht ganz das geboten hat, was der Klappentext und der geniale Prolog versprochen haben. Die erste Hälfte fand ich sehr zäh und eher langweilig, in der zweiten wurde es definitiv besser, die unheimliche Atmosphäre kam eher an und es gab wirklich einige gute Wendungen und Twists, die ich so nicht erwartet hätte, weshalb am Ende auch ein relativ zufriedenes Gefühl bleibt. Aber trotzdem wäre in allen Bereichen auch noch mehr möglich gewesen und die schwache erste Hälfte darf man wirklich auch nicht vergessen, weshalb es am Ende nur für solide 3 Sterne reicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 17.12.2024

starke Protagonistin, unterhaltsam, aber mit schwachem Worldbuilding...

Powerless - Das Spiel
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Meinung:
Ich muss sagen, dass ich den großen Hype um die diese Reihe nur am Rande mitbekommen habe. Nachdem nun Teil 2 auf deutsch erschienen ist, habe ich mir die Reihe aber doch mal näher angesehen und ...

Meinung:
Ich muss sagen, dass ich den großen Hype um die diese Reihe nur am Rande mitbekommen habe. Nachdem nun Teil 2 auf deutsch erschienen ist, habe ich mir die Reihe aber doch mal näher angesehen und habe Potential darin entdeckt.

Potential, das für mich aber leider nicht vollkommen ausgeschöpft wurde. Denn, mein größter Kritikpunkt ist das, in meinen Augen, sträflich vernachlässigte Worldbuilding. Auch nach beenden dieses Auftakts habe ich zu Ilya und vor allem zu den Spielen noch einige Fragezeichen im Kopf. Die Welt ist mir nicht ganz klar geworden. Klar, es gibt die Slums und die Eliten, aber wie die Eliten genau leben, ist mir nicht ganz klar geworden. Und woher die Eliten ihre Kräfte haben, auch nicht. Nur, dass die Gewöhnlichen eine Bedrohung für diese Kräfte sein sollen, und deshalb sterben müssen. Und auch die Spiele habe ich überhaupt nicht verstanden. Wie genau werden die Teilnehmer gewählt? Wie haben die Spiele sonst immer ausgesehen, wenn sie dieses Jahr so anders waren? Und wer bestimmt, dass man sich töten muss, oder wie man auch immer sonst gewinnt? Also Fragen über Fragen, die ich in anderen, ähnlichen Reihen schon viel besser beantwortet bekommen habe.

Denn, dass die Reihe mit den Spielen Ähnlichkeiten zu Panem oder so hat, lässt sich nicht abstreiten, jedoch hat mich das kaum gestört, auch weil in Panem zumindest die Spielregeln und Hintergründe klarer waren.

Jedoch sind die Spiele auch weniger Präsent, als gedacht. Viel der Zeit geht für Geplänkel zwischen Protagonistin Paedyn und den Prinzen drauf. Ja, denn irgendwie schäkert sie mit beiden rum, obwohl es mit Kai schon am intensivsten ist. Pae ist eine starke und selbstbewusste Protagonistin, die sagt, was sie denkt und das hat mir gut gefallen. Ich mochte es, dass sie den Prinzen auch mal ihre Meinung gesagt hat und auch, dass sie damit ihr Interesse wecken konnte.

Kai ist kein beneidenswerter Charakter. Ausgebildet, um der nächste Vollstrecker, also der Auftragsmörder des Königs, zu sein. Er hat schon viele Leben auf dem Gewissen und von seinem Vater, dem König, nie mehr als Aufgaben und Leid erfahren und trotzdem steht er hinter ihm. Ich mochte seine Art irgendwie gerne, auch wie er mit Pae rumgeplänkelt hat. Jedoch hat dieser Part schon echt viel der Handlung eingenommen. Was ich an sich meist ok fand, da es lang dauert, bis sie sich wirklich näherkommen, aber prinzipiell hätte ich mir doch mehr Fokus auf Worldbuilding, den Widerstand, oder zumindest die Spiele gewünscht.

Die Spiele sind unnötige Aufgaben, bei denen mit Gewalt und Totschlag auch nicht gespart wird, wobei es doch auch Verbündete gibt. Während dieser Szenen gab es auf jeden Fall auch Spannung. An sich gab es auch einige interessante Wendungen, wobei diese zumeist doch auch etwas vorhersehbar waren.

Das Ende ist ein actionreicher Showdown, bei dem vieles wieder über den Haufen geworfen und die Karten neu gemischt werden.

Die Sprecher machen einen guten Job und passen zu den Figuren.

Fazit:
Ein Auftakt, der mich etwas zwiegespalten zurückgelassen hat. Ich mochte die starke Protagonistin, die etwas flapsige und doch ungeschönte Erzählweise und auch die Prinzen. Zwischendurch gab es auch solide Spannung, die Wendungen waren unterhaltsam, wenn auch nicht völlig unvorhersehbar und das Ende ist ein actiongeladener Showdown, der durchaus die Neugier auf mehr weckt. Jedoch fand ich das Worldbuilding sehr unausgereift, fast etwas lieblos und einfach lückenhaft und fand auch, dass die Szenen, in denen die Protagonisten miteinander rumalbern mit der Zeit deutlich überhand über den Rest genommen haben und somit das Verhältnis nicht ganz stimmig war. Und auch die meisten Nebenfiguren sind mir leider etwas zu blass geblieben. Deshalb würde ich 3,5 Sterne vergeben, die ich aber eher ab-, statt aufrunde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.12.2024

unterhaltsam, aber etwas viele Themen auf einmal...

Sixteen Souls (Souls-Dilogie, Band 1)
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Meinung:
Die Kurzbeschreibung hat mich sehr angesprochen, da ich Geister sehr gerne mag.

Den Einstieg ins Hörbuch fand ich aber etwas schwierig. Zuerst mal gibt es eine riesige Latte an Triggerwarnungen, ...

Meinung:
Die Kurzbeschreibung hat mich sehr angesprochen, da ich Geister sehr gerne mag.

Den Einstieg ins Hörbuch fand ich aber etwas schwierig. Zuerst mal gibt es eine riesige Latte an Triggerwarnungen, die ich schon etwas viel fand. Aber auch in der Geschichte selbst hadert Charlie etwas sehr mit seinem Leben und seinem Schicksal.

Er hat Angst vor den meisten Geistern, hat seinen Geister-Freunden menschliche Regeln auferlegt, damit er „vergessen“ kann, das sie Geister sind und hat keine menschlichen Freunde, da ihn die Begegnungen/Gespräche mit Geistern sehr seltsam wirken lassen. Gleichzeitig wird er deshalb natürlich auch gemobbt. Außerdem gibt es auch in der Familie Probleme. Seine Familie hat kaum Geld, seine Tante hat Krebs und deshalb sind deren Kinder auch noch oft bei der Familie und auch seine Stümpfe sind oftmals wund und er damit angeschlagen. Außerdem hat er seine Homosexualität noch nicht öffentlich gemacht und macht sich (zu) viele Gedanken darüber, wie seine Eltern darauf reagieren könnten. Und im Verlauf der Geschichte kommen sogar noch mehr (schwierige) Themen hinzu, weshalb ich das alles schon etwas viel fand, zusätzlich zum Hauptthema der Geister und deren ungewöhnliches Verschwinden.

Charlie ist zu Beginn also sehr unsicher und vielem gegenüber eher negativ eingestellt. Das fand ich teilweise zwar verständlich, aber doch auch nicht immer ganz sympathisch. Als er Sam kennenlernt, ist er auch ihm gegenüber skeptisch, aber Sam ist ganz anders als er. Nicht nur, dass er keine Geldprobleme hat, sondern er schafft es auch den Umgang mit den Geistern lockerer anzugehen und er hat genug Selbstbewusstsein, dass es ihm egal ist, was andere von ihm denken.

Also tut Sam Charlie und der Geschichte wirklich gut und die Handlung legt gut an Tempo und Entwicklung zu, auch wenn es hier durchaus zur Sache geht und mit grausamen Todesarten nicht gespart wird, die Charlie auch öfters hautnah nacherleben muss.

Dennoch ist der Erzählstil eher locker und sarkastisch, was mir gut gefallen hat, da es das düstere doch auch wieder auflockert und Sprecher Jacob Weigert hat dies auch gut umgesetzt.

Somit fand ich vor allem die Entwicklung bei den Geistern wirklich spannend, ziemlich unvorhersehbar und auch wenn das Ende etwas abgedreht ist, hat es doch stimmig gewirkt. Und auch Charlies persönliche Entwicklung ist enorm und hat mit gut gefallen. Dennoch finde ich, dass es nicht so viele kritische Themen gebraucht hätte, wie die Autorin eingebaut hat. Das war mir etwas zu viel des Guten, weshalb einiges auch nur angerissen wurde.

Natürlich entwickelt sich auch eine Liebesgeschichte zwischen Charlie und Sam, diese verläuft aber angenehm im Hintergrund. Und auch Freunde kommen hinzu, die wirklich zu Charlie halten.

Fazit:
Eine wirklich spannende und unterhaltsame Fantasy-Geschichte, bei der mir der Fantasyanteil gut gefallen hat. Dieser ist wendungs- und entwicklungsreich und auch das Ende hat mich zufriedengestellt. Die vielen anderen angeschnittenen Themen fand ich fast etwas zu viel des Guten, und haben Charlie anfangs doch etwas unsympathisch wirken lassen, aber auch er entwickelt sich gut und glaubhaft weiter. Viele Elemente sind doch sehr düster und brutal, weshalb die vielen Triggerwarnungen zu Beginn wahrscheinlich schon gerechtfertigt sind, aber der Erzählstil ist locker und sarkastisch, was ich sehr angenehm und auflockernd fand und auch Sprecher Jacob Weigert hat dies gut umgesetzt. Insgesamt hat mir der Auftakt, nach dem etwas holprigen Start, gut gefallen und ich bin gespannt, wie es weitergeht. Deshalb gibt es solide 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 25.11.2024

Sehr unterhaltsam und wendungsreich

Dynasty of Hunters, Band 1 - Von dir verraten
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Kurzbeschreibung:
Seit Jahrhunderten laufen die Jagdspiele im Reich der fünf Fürstentümer nach demselben Muster ab: Die Adligen sind die Jäger, die Bürgerlichen die Gejagten. Doch als Laelia de Bleu ihr ...

Kurzbeschreibung:
Seit Jahrhunderten laufen die Jagdspiele im Reich der fünf Fürstentümer nach demselben Muster ab: Die Adligen sind die Jäger, die Bürgerlichen die Gejagten. Doch als Laelia de Bleu ihr Los zieht, geschieht das Unfassbare: Die Fürstentochter ist eine Gejagte – und ihre große Liebe, Laurent de Vert, ihr Jäger. Ihr gemeinsames Schicksal scheint besiegelt. Denn am Ende der Jagd wird einer von ihnen dem anderen lebenslag untertan.

Meinung:

Die Kurzbeschreibung hat mich sofort gepackt, denn nicht nur, dass ich solche Jagdspiele immer wieder schockierend und erschreckend finde. Ich fand auch den Gedanken total faszinierend, dass es nun eine Adelige selbst trifft und sie gezwungen ist, die Seiten zu wechseln. Und dazu kommt dann noch der Aspekt, dass ihr Jäger, ihre große Liebe ist. Gleichzeitig finde ich auch das Magiesystem in dieser fiktiven Welt sehr interessant.

Denn, jede Fürstenfamilie hat ihre eigene Farbe und damit ihre eigene Magie. Alle können Menschen „zeichnen“ und sie damit unterwerfen, aber jede Familie hat ihren eigenen Fokus. So beherrscht eine Familie eher den Körper, andere die Erinnerungen und wieder andere den Tod. Sehr spannend, jedoch bleiben die Hintergründe dazu noch etwas im dunkeln. Denn es wird nicht wirklich genauer darauf eingegangen, wie dies möglich ist, oder wie sich die Unterschiede so wirklich zeigen. Dazu hätte ich gern noch etwas mehr erfahren, aber auch so ist es glaubhaft, dass die Bürgerlichen keine Lust darauf haben, Diener der Adeligen zu werden und sich selbst aufzugeben.

Den Aufbau der Geschichte fand ich gut gelungen. Zunächst lernt man Protagonistin Lia in ihrem normalen Leben kennen. Erst als Kind, wo sie fast ihre Cousine unerlaubt gezeichnet hätte und dann als Jugendliche, kurz vor ihren eigenen Spielen. Es wird deutlich in welchem Prunk die Adeligen leben und auch wenn es nur einen kurzen Einblick gibt, verdeutlicht dieser doch auch krass die privilegierte Stellung der Adeligen.

Als die Auslosung dann so extrem schief geht, ging es mir etwas zu schnell damit, wie leicht sich alle damit abfinden, dass Lia nun eine Gejagte ist. Es wird oft auf die Prinzipien der Fürstentümer verwiesen, die besagen, dass das Los Gesetz ist, aber trotzdem hätte ich mehr Widerstand und vor allem auch mehr Suche nach einem Schuldigen erwartet. Dennoch fand ich gut, dass sich mit der Zeit alles auflöst und ich diese Auflösung so auch nicht erwartet hatte. Und dies trifft auf mehrere Entwicklungen in der Handlung zu, weshalb ich davon wirklich gut unterhalten wurde.

Auch wenn der Großteil der Handlung sich eher damit beschäftigt, zu verdeutlichen, wie hart und ungerecht die Spiele für die Bürgerlichen wirklich sind und wie sehr Lia dies am eigenen Leib erfahren muss. Sie entwickelt sich auf jeden Fall glaubhaft weiter und auch wenn es manchmal schon etwas viel Mitleid und Selbsthass war, konnte ich ihre inneren Konflikte wirklich gut nachvollziehen und habe sie gerne als Protagonistin begleitet.

Natürlich gibt es auch wieder eine Liebesgeschichte, jedoch fand ich es angenehm, dass der Fokus darauf kleiner war, als erwartet. Auch Freundschaft spielt eine große Rolle, was ich persönlich ja immer lieber lese. Und auch die Umgebungsbeschreibungen auf der Insel fand ich wirklich fantasievoll und besonders.

Die Auseinandersetzung am Ende zwar zum Teil erwartbar, zum Teil endet sie mit einem gemeinen Cliffhanger und ich bin echt gespannt, wie es weitergeht.

Fazit:
Dieser Auftakt hat mich wirklich gut unterhalten. Es gibt nicht nur eine spannende Ausgangslage, sondern es gibt einige Wendungen, die ich so nicht erwartet hatte und die mich richtig mitgerissen haben. Auch wenn das Magiesystem und durch den Fokus auf die Insel, auch das normale Leben in den Fürstentümern etwas kurz kommt, fand ich es für einen Auftakt erstmal ausreichend und mochte Protagonistin Lia und ihre Entwicklung echt gerne und ich bin nicht nur wegen des gemeinen Cliffhangers gespannt, was der zweite Teil noch so zu bieten hat. Ich vergebe gerne die vollen 5 Sterne.

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