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Veröffentlicht am 10.02.2023

Sehr durchwachsene Mischung von Ratschlägen

Einfach gut sortiert
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"Einfach gut sortiert" von Erin Zammett Ruddy ist ein Sachbuch, von dem ich mir persönlich eine ganze Menge versprochen habe. Es sollte eine Schritt-für-Schritt-Anleitung geben, um in wenigen Schritten ...

"Einfach gut sortiert" von Erin Zammett Ruddy ist ein Sachbuch, von dem ich mir persönlich eine ganze Menge versprochen habe. Es sollte eine Schritt-für-Schritt-Anleitung geben, um in wenigen Schritten den Alltag zu meistern und Zeit für sich gewinnen zu können.
Das Buch ist irgendwie chronologisch aufgebaut, so wie man selber seinen Tag verbringt, beginnt also mit dem aufstehen, dem Betten machen usw. Man kann das Buch auch in dieser Reihenfolge lesen, oder man sucht sich grade für einen passende Tipps im Inhaltsverzeichnis raus und liest je nach momentanem Interesse, die Autorin fordert zu beiden Methoden auf.
Zu jedem ihrer eigenen Tipps, Ratschläge und To-Do-Listen gibt es immer eine Expertenmeinung dazu und auch noch Hinweise, wo man sich noch weiteres Wissen holen kann. Die einzelnen Abschnitte sind teils mit viel Humor geschrieben und ich hatte beim Lesen schon meinen Spaß und wurde gut unterhalten.
Es waren Dinge dabei, die ich nicht unbedingt erwähnen würde, wie ein Auto zu betanken oder die Spülmaschine auszuräumen, aber auch so einiges, von dem ich profitiere, was ich in meinen Alltag übernommen habe. Da gibt es lästige Haushaltspflichten, die ich mir jetzt beispielsweise besser einteile.
Auch habe ich oftmals das Gefühl, dass sich einige Dinge wirklich auf die amerikanischen Leser beziehen.
Und beim Thema Rasen fand ich alles nicht mehr lustig, so mit alle Gänseblümchen müssen weg und wie viel jeden Tag gewässert werden sollte, das ist absolut unzeitgemäß.

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Veröffentlicht am 05.02.2023

Politisch und sehr spannend

Am seidenen Faden
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"Am seidenen Faden" von Manuel Vermeer ist schon der vierte Band einer Reihe, aber unabhängig gut lesbar. Ich kenne die anderen 3 Bücher noch nicht, werde sie aber jetzt unbedingt nachholen.
Dr. Cora Remy ...

"Am seidenen Faden" von Manuel Vermeer ist schon der vierte Band einer Reihe, aber unabhängig gut lesbar. Ich kenne die anderen 3 Bücher noch nicht, werde sie aber jetzt unbedingt nachholen.
Dr. Cora Remy und ihr Freund Ganesh wollen eigentlich Urlaub machen und in Tibet um den heiligen Berg Mount Kailash pilgern. Darauf hat sich Cora schon lange gefreut. Immer wieder werden diese Episoden mit Cora und Ganesh aber unterbrochen von ganz verschiedenen Handlungssträngen rund um den Globus.
Überall geschieht politisch brisantes, die Lage spitzt sich zu, nur noch ein kleiner Funke fehlt und es kann zum Schlimmsten kommen. Erst nach und nach versteht man hier die einzelnen Verbindungen untereinander, das ist sehr gut gemacht.
Wie nebenbei sind hier absolut aktuelle und wichtige Themen, wie E-Mobilität, Energiegewinnung aus Wasserkraft, strategische Handelsrouten, außenpolitische Beziehungen zu den asiatischen Ländern, Umweltverschmutzung-und zerstörung und noch viele mehr mit eingeflochten. Das ist sehr gut recherchiert und verleitet auch zu eigenen weiteren Nachforschungen. Ich habe einige Zusammenhänge sehr gut verstehen können. Alles fühlt sich erschreckend echt und vorstellbar an.
Weiterhin sind Land und Leute sehr gut beschrieben, man hat sich fast mit auf den Weg gemacht.
Trotz der vielen verschiedenen Szenarien behielt der Autor die Fäden gut in der Hand und alles wurde aufgelöst und zusammengeführt. Ein Thriller mitsehr viel politischem Hintergrund, der von Anfang bis Ende spannend und fesselnd war.
Ich warte schon darauf, wenn es wieder mit Cora und Ganesh auf Reisen geht und denke, es wird sicher nicht langweilig werden.

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Veröffentlicht am 05.02.2023

Spannend und brisant mit schwächerem Ende

Taupunkt
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"Taupunkt" von Thore D. Hansen ist ein Roman, der den Klimawandel in den Mittelpunkt stellt und ein Szenario anhand einer Familie aufzeigt.
Im Mittelpunkt stehen hier die Brüder Tom und Robert Beyer, die ...

"Taupunkt" von Thore D. Hansen ist ein Roman, der den Klimawandel in den Mittelpunkt stellt und ein Szenario anhand einer Familie aufzeigt.
Im Mittelpunkt stehen hier die Brüder Tom und Robert Beyer, die ihr Leben auf sehr unterschiedliche Weise gestaltet haben. Tom ist Wissenschaftler und hochrangiger Mitarbeiter im Weltklimarat. Er hat ein Programm entwickelt, dass die Menschheit zum umdenken bringen soll und ihr Überleben sichern. Robert hat einen Bauernhof in Brandenburg und kämpft nicht nur wirtschaftlich ums Überleben. Auch privat liegt sein Leben in Scherben, er trinkt, seine Tochter ist nicht gut auf ihn zu sprechen. Jeder in der Familie hat auch seine eigenen Ansichten zum titelgebenden Thema.
Im Buch spitzt sich sehr schnell alles dramatisch und sehr spannend zu. Die Temperatur in Deutschland und anderen Ländern steigt, bis über das erträgliche Maß hinaus, die Politik ist machtlos, auf den Straßen stehen sich die verschiedenen Gruppierungen gegenüber. Die Weltpolitik hält an eingefahrenen Kursen fest und auch in der Familie kommt es zum ganz großen Krach.
Die Geschichte wird überaus spannend und plausibel erzählt, man kommt fast gemeinsam mit den Protagonisten ins schwitzen. Von den Charakteren blieben einige blass und farblos und mir war keiner wirklich sympathisch. Das ist aber auch nicht wichtig, die Idee hier ist gut umgesetzt und erzählt.
Für mich der größte Kritikpunkt ist das Ende des Buches, es wird alles irgendwann zu schnell beendet, da bleibt viel offen und ungesagt und ich finde das Ende auch sehr unrealistisch und nicht so stimmig zum Thema des Romans.

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Veröffentlicht am 05.02.2023

Großes Abenteuer mit tollen Charakteren

Der Skalde, der nicht singen konnte
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"Der Skalde, der nicht singen konnte" von U. T. Augstein ist ein Fantasyroman, den ich, einmal begonnen, nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Pantanon Rabensang ist ein Dichter, ein Skalde und Regjag ...

"Der Skalde, der nicht singen konnte" von U. T. Augstein ist ein Fantasyroman, den ich, einmal begonnen, nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Pantanon Rabensang ist ein Dichter, ein Skalde und Regjag Thundra ist ein Krieger, der mitten in der Schlacht sein Schwert niederlegt. Dann gibt es noch einen beschützenden Elf, einen vorlauten Raben, einen vegetarischen Zwerg und auch Dämonen fehlen nicht. Das alles klingt nicht nach etwas Besonderem, aber dieses Buch liest sich wie etwas Besonderes.
Es ist eine langsame, eine leise Geschichte, die einen behutsam und fast unbemerkt in den Bann schlägt. Jeder Charakter bekommt hier die Zeit, die er braucht, um vorgestellt zu werden. Und auch die Welt ist eine, über die es sich lohnt, Lieder zu singen und Geschichten zu erzählen.
Mit den unvertrauten Namen habe ich mich anfangs etwas schwer getan, aber es gibt ein Verzeichnis am Buchanfang, zum nachschlagen und die jeweiligen Charaktere sind wirklich so einprägsam und eigenwillig, dass man sie sich schnell merkt.
Die Autorin hat eine ganz besondere Erzählweise, sie schafft es, mit ihren Worten Bilder zu zeichnen, ich konnte hier ganz tief in die Geschichte eintauchen. Die Handlung kann man nicht vorwegnehmen, es geht um eine Suche, um eine Prophezeiung und den Hauptteil machen wirklich diese besonderen Charaktere und ihre Beziehungen untereinander aus. Was hier auch noch hervorsticht, ist dieser ganz besondere, feine Humor, der mich wirklich einige Male zum lachen brachte.
Auch von diesem Weltenbau kann ich gar nicht genug bekommen und würde sehr gerne noch weitere Bücher aus diesem Universum und mit den bekannten Abenteurern lesen. Absolute Empfehlung für Freund der High Fantasy!

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Veröffentlicht am 01.02.2023

Wut im Bauch

Salomés Zorn
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"Salomés Zorn" von Simone Atangana Bekono ist der Debütroman der Autorin und hat mich schon voll mit seiner sprachlichen Wucht überzeugt.
Als wir Salomé hier kennenlernen, wird sie in ein Gefängnis eingewiesen ...

"Salomés Zorn" von Simone Atangana Bekono ist der Debütroman der Autorin und hat mich schon voll mit seiner sprachlichen Wucht überzeugt.
Als wir Salomé hier kennenlernen, wird sie in ein Gefängnis eingewiesen und lernen ihren Alltag dort kennen. Alleine und mit zuviel Zeit lässt sie ihre Gedanken wandern und wir erfahren in Rückblicken viele Kleinigkeiten und auch einschneidende Erlebnisse aus ihrem Leben.
Salomé ist ein junges Mädchen mit viel zu viel Wut. Diese hat sich über Jahre des Erduldens, des Gefallenlassens in ihr angesammelt, aufgestaut und hatte sich nun ein Ventil gesucht.
Salomé wohnt in einem kleinen Dörfchen in den Niederlanden, mit ihren Eltern und einer Schwester und muss wegen ihrer Hautfarbe so die eine und andere Diskriminierung über sich ergehen lassen. Sie bekommt in ihrer Familie Liebe und Zuwendung und der Vater will ihr auch helfen. Er kauft ihr einen Punchingball und Salomé arbeitet Wut und Zorn mit Aggressionen ab. Genau das wird ihr in ihrer Weiterentwicklung aber zum Problem.
Das hier ist kein Buch der leisen Worte, hier wird geflucht, geschrien, geschlagen und doch ist es ein Buch der leisen Töne, dass sich ganz viel mit Gedanken und dem Innenleben beschäftigt. Dieses Buch fordert den Leser heraus und auch zur Mitarbeit auf.
Es ist vieles ungerecht und es wird aufgezeigt, dass das auch nicht geklärt ist. Das Ende lädt dazu ein, sich weiter damit zu beschäftigen.
Mir hat das Buch gefallen und ich werde noch eine Weile darüber nachdenken.

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