Profilbild von Stardust

Stardust

Lesejury Star
online

Stardust ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Stardust über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.02.2024

Spaziergang mit dem Gärtner

Einfach gärtnern! Naturnah und nachhaltig
0

"Einfach gärtnern!" von Horst Mager ist ein Buch über das naturnahe und nachhaltige gärtnern. Der Autor war mir vorher unbekannt, er moderiert aber eine Gartensendung und hat auch eine Ausbildung in die ...

"Einfach gärtnern!" von Horst Mager ist ein Buch über das naturnahe und nachhaltige gärtnern. Der Autor war mir vorher unbekannt, er moderiert aber eine Gartensendung und hat auch eine Ausbildung in die Richtung.
Was mich anspricht, er hat seinen Garten, den er vorstellt, in den gleichen Boden. und Klimabedingungen wie meinen eigenen Garten, was mir bei Pflanzempfehlungen sehr entgegenkommt. Im Land Brandenburg ist es vorwiegend sehr sandig und sehr trocken.
Das Buch ist sehr locker und erzählend geschrieben, man kann es im Gegensatz zu vielen anderen Gartenratgebern wirklich komplett von vorne nach hinten durchlesen.
Es ist nur ganz leicht gegliedert, wenn er auf den Boden oder den Baumschnitt oder Schädlinge eingeht, auch das im lockeren Plauderton.
Die Fotos im Buch sind sehr schön, dienen aber eher der Auflockerung und Gliederung als als Pflanzenporträt. Mir gefällt sein Garten sehr, ich konnte mir auch so einige Anregungen entnehmen, die ich umsetzen werden. Auch einige Pflanzen, die ich noch nicht im Fokus hatte, sind jetzt auf meiner Wunschliste.
Wer als Anfänger genaue Pläne und Pflanzenvorstellungen mit Fotos und Arbeitsanleitungen sucht, ist hier definitiv falsch.
Das hier ist ein Spaziergang durch einen schönen Garten, wo der Besitzer erzählt, wie es entstanden ist, was man machen kann, was er einfach geschehen lässt. Es ist ein lockeres plaudern, kein belehren und gerade das mochte ich hier sehr.
Ein umfangreiches Register rundet das Buch ab, so findet man auch jede Pflanze wieder.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.02.2024

Gute Geschichte, die nicht in Fahrt kommt

Zimmer 55
0

"Zimmer 55" von Helena Kubicek Boye ist ein Thriller mit einem Setting, dass ich sehr gerne lesen.
Ganz abgelegen im dunklen Wald von Dalarna in Schweden befindet sich eine Klinik für Forensische Psychiatrie. ...

"Zimmer 55" von Helena Kubicek Boye ist ein Thriller mit einem Setting, dass ich sehr gerne lesen.
Ganz abgelegen im dunklen Wald von Dalarna in Schweden befindet sich eine Klinik für Forensische Psychiatrie. Behandelt werden hier verurteilte Schwerverbrecher, die nicht ins Gefängnis dürfen.
Anna Varga verlässt Stockholm, um hier ihre neue Stelle als Psychologin anzutreten. Vermittlerin war hier auch ihre Freundin Lina, die dort schon arbeitet.
Von Beginn an ist es hier für Anna seltsam, sie erhält Warnungen als Botschaften auf ihrem Spiegel und als Briefe, ihre Vorgängerin ist verschwunden und keiner redet mit ihr darüber und auch die Ärzte verfolgen seltsame Konzepte.
Die Kapitel hier sind kurz gehalten und springen von einer Perspektive zur nächsten, aber immer gut gekennzeichnet. Trotzdem braucht man beim lesen eine Weile, um ein wenig hinter die Kulissen und Geschehnisse zu schauen.
Leider blieben mir sämtliche Charaktere fremd und auch nicht sympathisch, ihr Schicksal war mir gleichgültig, das hätte man vertiefen können. Mich störten auch Fehler im Aufbau, wie die beiden Freundinnen, die sich fremd waren und nur belogen.
Die Atmosphäre kam eigentlich gut rüber, düster und kalt und etwas gestört, richtige Spannung gab es aber erst zum Ende des Buches.
Am Ende offenbarte sich auch die Geschichte hinter der Geschichte, die sehr gut war, aber irgendwie, in meinen Augen, komisch erzählt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.02.2024

Sehr guter Teil einer Reihe

Monster (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 11)
0

"Monster" von Nele Neuhaus ist schon der 11. Band in der Krimi-Reihe um Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein. Es ist nicht mein erster, aber ich kenne auch nicht alle, was zum Verständnis auch nicht ...

"Monster" von Nele Neuhaus ist schon der 11. Band in der Krimi-Reihe um Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein. Es ist nicht mein erster, aber ich kenne auch nicht alle, was zum Verständnis auch nicht notwendig ist.
Es gibt hier mehrere Todesfälle und Vermisste, die Handlung ist sehr komplex und verstrickt aufgebaut. Durch die gute Erzähltechnik kann man den Handlungssträngen aber trotzdem gut folgen.
Was hier sehr betroffen macht, ist die Realitätsnähe des Krimis und auch die vielen aktuellen Themen, die einbezogen sind und zur Sprache kommen.
Bemerkenswert finde ich hier wieder die Ausarbeitung der Charaktere und auch die Entwicklung der Protagonisten, auch in der Beziehung zueinander.
Die Spannung bleibt ständig erhalten, das Buch ist etwas länger, aber nie langweilig, die Geschichte verliert sich nicht in Nebensächlichkeiten.
Besonders gut, man kann als Leser immer mitspekulieren, wenn es um die Suche nach dem Täter geht, und das bis zum Ende.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.02.2024

Innovative Aufmachung

Murder in the Family
0

"Murder in the Family" von Cara Hunter ist ein Thriller in einer ganz anderen Lesart. Für mich macht gerade das den Reiz dieser Geschichte aus, es kann unter Umständen aber auch anstrengend sein, ich empfehle ...

"Murder in the Family" von Cara Hunter ist ein Thriller in einer ganz anderen Lesart. Für mich macht gerade das den Reiz dieser Geschichte aus, es kann unter Umständen aber auch anstrengend sein, ich empfehle hier wirklich eine Leseprobe.
Im Dezember 2003 wird Luke Ryder auf seinem weitläufigen Grundstück aufgefunden. Brutal ermordet. Er hinterlässt eine reiche Witwe und zwei Stieftöchter, einen Stiefsohn. Zeugen gibt es keine, die Hauptverdächtigen können auch entlastet werden, der Mord bleibt unaufgeklärt.
20 Jahre später, hier in Echtzeit geschrieben, wird eine True-Crime-Serie darüber gedreht, der Stiefsohn ist der Regisseur. Hier soll vor laufender Kamera geschafft werden, was damals misslangt, der Mord soll aufgeklärt und der Täter überführt werden.
Ein Expertenteam wird zusammengestellt, die an alle Unterlagen, Orte und Zeugen kommen und von Beginn an neu ermitteln.
Das komplette Buch ist in Form von Steckbriefen, Mails, Telefonaten, Zeugenbefragungen, Dialogen und Chats, auch Zeitungsausschnitten verfasst. Manchmal fehlt mir dazwischen ein Kapitel mit Fließtext, ich habe mich aber eingelesen.
Was zu Beginn etwas zäh wirkt, entfaltet schnell einen Sog und zieht einen in die Geschichte rein, die Spannung ist manchmal fast greifbar.
Man kann als Leser sehr gut mitspekulieren, ist hier aber im Nachteil, da leider Fakten zurückgehalten werden, vor allen Beteiligten, auch den Lesern. Spaß macht es trotzdem sich als Detektiv zu versuchen.
Das Ende fand ich etwas übertrieben und gestellt, aber das hat mir den Lesespaß nicht verdorben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.02.2024

Der Weg zurück

Krummes Holz
0

"Krummes Holz" von Julja Linhof ist eine Geschichte, die ihre Wirkung erst so nach und nach entfaltet. Genauso entsteht sie nämlich beim Lesen. Sie setzt sich nach und nach aus einzelnen Szenen und Erinnerungen ...

"Krummes Holz" von Julja Linhof ist eine Geschichte, die ihre Wirkung erst so nach und nach entfaltet. Genauso entsteht sie nämlich beim Lesen. Sie setzt sich nach und nach aus einzelnen Szenen und Erinnerungen zusammen.
Jirka kehrt nach 5 Jahren auf den Hof zurück, auf dem er aufgewachsen ist. Seine Schwester Malene bat ihn schon mehrmals darum, was er damals ignorierte. Jetzt ist er da und der Vater ist weg und die Schwester redet nicht mit ihm.
Die Großmutter, Agnes, hat Demenz und ihre Herrschaft verloren, aber auch sie ist wie ein Geist aus der Vergangenheit präsent.
Es entsteht hier eine komische Atmosphäre, die sich kalt und lieblos, aber vor allem auch verzweifelt anfühlt.
Der einzige, der mit ihm spricht, ist Leander, der Sohn des einstigen Verwalters. Aber auch diese Beziehung ist belastet und nicht einfach.
Einfach ist in diesem Buch gar nichts, wir begleiten Jirkas Gedanken, in der Gegenwart und ganz oft auch in die Vergangenheit. Nicht immer ist klar, was wirklich passiert ist, aber trotzdem entsteht ein Bild. Dieses Bild wird auch nicht besser, nein, es geht immer noch schlimmer.
Das wichtigste sind hier die Gefühle, jahrelang unterdrückt und versteckt, jeder muss erstmal lernen, sie zuzulassen und zu leben. Es war eine kalte, fremde Kindheit, seltsam distanziert erzählt.
Das Buch endet so, wie es beginnt, vieles bleibt unklar, aber es entsteht Hoffnung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere