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Veröffentlicht am 01.10.2022

Leben in Barcelona

Simón
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"Simón" von Miqui Otero ist ein Roman, der mich jetzt etwas ratlos zurückläßt.
Die Hauptfigur, der Held, wächst in Barcelona auf inmitten einer Baraja, einer typischen Nachbarschaftskneipe. Dort spielt ...

"Simón" von Miqui Otero ist ein Roman, der mich jetzt etwas ratlos zurückläßt.
Die Hauptfigur, der Held, wächst in Barcelona auf inmitten einer Baraja, einer typischen Nachbarschaftskneipe. Dort spielt sich das komplette Leben der Eltern, von Onkel und Tante und Cousin Rico ab. Alle Stammgäste gehören quasi zum Familienalltag dazu.
Rico ist der beste Freund von Simón, bringt ihm Bücher, zeigt ihm die Stadt und Lebensweisheiten. Simón liebt seine Bücher und lebt in den Geschichten.
Simón ist noch ein Kind, als Rico verschwindet, plötzlich und ohne ein Wort des Abschieds. Irgendwie endet damit die Kindheit von Simón.
Wir begleiten ihn dann noch viele Jahre durch sein weiteres Leben, durch seine Ausbildung zum Koch, verschiedene Affären und auch eine feste Freundschaft aus Kindertagen. Wir begleiten ihn durch viele Irrungen und Wirrungen zurück zu seinen Ursprüngen, in die Stadt, in der alles begann.
Barcelona ist eine großartige Kulisse für dieses Werk, wobei ich gerne mehr vom Flair dieser Stadt gespürt und gelesen hätte.
Die Handlung ist nicht komplett linear, wir springen da schon so manches Mal voraus und zurück und irgendwie fehlte mir dem Ganzen irgendwo der rote Faden.
Vieles wurde aufgeworfen und angesprochen, weniges davon vertieft und beendet. Die Sprache war mir teilweise zu übertrieben und blumig, einfach lesen ließ es sich nicht immer.
Hier wird das Leben und seine Chancen, die es bietet, gefeiert und dann werden die Chancen wieder zerstört. Mich hat das etwas ratlos zurückgelassen, ich denke, ich habe nicht ganz verstanden, was der Autor mir hier sagen will.

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Veröffentlicht am 17.05.2022

Zu viele Themen angeschnitten

An der Grasnarbe
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"An der Grasnarbe" von Mirjam Wittig ist eine Geschichte, die mich vom Klappentext sehr interessiert hat, der Debütroman der Autorin.
Noa ist aus ihrer Stadt geflohen, geflohen vor ihren Ängsten und inneren ...

"An der Grasnarbe" von Mirjam Wittig ist eine Geschichte, die mich vom Klappentext sehr interessiert hat, der Debütroman der Autorin.
Noa ist aus ihrer Stadt geflohen, geflohen vor ihren Ängsten und inneren Widersprüchen. Jetzt ist sie als Helferin auf einem kleinen Hof in Südfrankreich. Sie ist dort in einem ganz einfachen Landleben angekommen, hütet Schafe und hilft auf dem Feld. Die Bauern, die hier wirtschaften, sind selber Auswanderer und haben große Probleme ihr Leben zu bestreiten. Es ist zu heiß, zu trocken, zu viel Arbeit für zu wenig Zeit.
Nach und nach erfährt man Bruchstücke aus dem Leben von Noa, erlebt ihre Panikattacken mit, die hier ganz einfühlsam beschrieben werden, man kann Noas Gedanken fühlen dabei. Auch das Leben auf dem Hof, mit all seinen Problemen, den alltäglichen und auch seinen ursprünglichen Freuden wird hier sehr gut beschrieben. Gelungen sind auch die Vorstellungen der Landschaft, man kann die Schafe fast sehen und hören auf ihrem kargen Weg in die Berge hinauf.
Das Buch spricht sehr viele wichtige Themen an, wie die Flucht aus der Stadt, das ursprüngliche Landleben, aber auch Rassismus, Terrorismus, Angststörungen und Probleme in Beziehungen. Nicht zuletzt schwebt über allem das Szenario des sich verändernden Klimas.
Jedes Thema für sich, hätte mich hier sehr angesprochen und interessiert, hier wird alles aber wirklich nur angerissen, aufgezeigt, der Finger in die Wunde gelegt und dann weitergemacht. Für mich war von allem zu wenig vorhanden, hier wäre weniger mehr gewesen.Bis zu Ende waren für mich die wichtigen Fragen um Noa und ihre Stadtflucht nicht geklärt und auch die anderen Personen wurden für mich nicht greifbarer. Sehr schade, denn die Sprache und Ausdrucksweise haben mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Mir fremde Welt

Luyánta
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"Luyánta" von Albrecht Selge ist ein Buch, dass sich von mir ziemlich schwer bewerten lässt. Von den fast achthundert Seiten habe ich knapp die Hälfte gelesen. Dann habe ich aufgegeben. Sehr selten breche ...

"Luyánta" von Albrecht Selge ist ein Buch, dass sich von mir ziemlich schwer bewerten lässt. Von den fast achthundert Seiten habe ich knapp die Hälfte gelesen. Dann habe ich aufgegeben. Sehr selten breche ich ein Buch ab und ich habe mir wirklich Mühe gegeben diese Geschichte zu mögen.
Es ist eine Fantasygeschichte, die sehr vielversprechend beginnt. Jolantha ist eine Jugendliche, die mit Eltern und Bruder zu einer Wandertour durch die Alpen überredet wurde. Es dauert gar nicht lange, dann ist sie mit zwei Murmeltieren unterwegs, die sie als die verschollene Faneskönigin Luyánta ansehen. Die Welt durch die sie reisen ist auch sehr schön und ausführlich beschrieben. Es entwickelt sich ganz langsam eine Fantasywelt, die alle nötigen Zutaten enthält, um zu einer mitreißenden Geschichte zu werden. Aber für mich hat das hier leider gar nicht funktioniert. Der Schreibstil war für mich sehr sperrig und schwer zu lesen, auch nach einiger Eingewöhnung. Ich habe auf den Punkt gewartet, wo die Geschichte mich mitnimmt, mich einsaugt, um dann festzustellen, dass es mir eigentlich egal ist, was aus den Figuren wird und dann habe ich das Buch weggelegt. Vielleicht versuche ich es mit etwas Abstand nochmals.

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Veröffentlicht am 10.05.2021

Heiraten im Périgord

Die Rosen von Fleury
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"Die Rosen von Fleury " von Jean Rémy ist ein sehr romantisches Buch. Die Engländerin Emily Bennett erbt in dem Städtchen Fleury-sur-Azurain, dass inmitten von Weinbergen in der Dordogne in Frankreich ...

"Die Rosen von Fleury " von Jean Rémy ist ein sehr romantisches Buch. Die Engländerin Emily Bennett erbt in dem Städtchen Fleury-sur-Azurain, dass inmitten von Weinbergen in der Dordogne in Frankreich liegt, ein altes und fast baufälliges Manoir. Erst ist sie wenig von dieser Erbschaft begeistert, doch lässt sie sich von ihrer Freundin überzeugen, vor Ort zu bleiben. Da der Ort groß im "Hochzeitsgeschäft" eingebunden ist und das auch floriert, baut sie das Manoir zu einem kleinen Hotel um, sie restauriert es aufwändig und liebevoll. Als das Hotel dann läuft, melden sich die Vorbesitzer, die adeligen de Bricassarts, deren Château über der Stadt thront. Es kommt zu Rechtsstreitigkeiten und auch Liebesgeplänkel zwischen Emily und dem Sohn des Barons.
Die Geschichte klingt so locker und leicht und interessierte mich am Anfang auch sehr. Schon nach kurzer Zeit fühlte ich mich von den vielen französischen Begriffen aber regelrecht erschlagen. Die Charaktere blieben für mich fremd und klischeebehaftet, mir war hier niemand wirklich sympathisch.
Für mich hatte das Buch im Mittelteil auch einige Längen, die zu ausschweifend und langatmig waren. Immer wieder verlor sich dabei der Faden der Erzählung. Die Geschichte war es schon wert erzählt zu werden, aber mir persönlich fiel es hier sehr schwer bis zum Ende dabeizubleiben, auch weil der Sache etwas die Spannung gefehlt hatte.
Da ich die Geschichte gehört habe, muss ich sagen, dass die Sprecherin eine sehr angenehme Stimme hat, die gur zum Erzählten passt, mich aber mit den vielen französischen Begriffen dann nicht wirklich mitnehmen konnte.

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Veröffentlicht am 12.04.2021

Draculas Erben

Die nicht sterben
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"Die nicht sterben" von Dana Grigorcea läßt sich für mich sehr schlecht einordnen. Am Anfang fesselte mich der Roman mit seinen sehr poetischen Beschreibungen von einem Rumänien im Sommer, von wunderbaren ...

"Die nicht sterben" von Dana Grigorcea läßt sich für mich sehr schlecht einordnen. Am Anfang fesselte mich der Roman mit seinen sehr poetischen Beschreibungen von einem Rumänien im Sommer, von wunderbaren Beschreibungen der Landschaft und Natur. Die Erzählerin hat in Paris studiert, ist Malerin und kehrt nach B. zurück. Nach B., indem sie ihre Kindertage und auch ihre Jugend erlebte, an das sie großartige Erinnerungen hat.
Es wird sehr gut beschrieben, was mit dem Ort passiert ist, alles zerfällt, die jungen Leute ziehen weg, Bürgermeister und Politiker wirtschaften in die eigene Tasche und verkaufen alles von Wert. Korruption und Machtmißbrauch ist an der Tagesordnung. Diese Stimmung ist hier sehr gut eingefangen.
Dann folgt ein historischer Teil, wo auch die Geschichte von Vlad, dem Pfähler bis hin zu unseren heutigen Dracula-Erzählungen super aufgearbeitet wird. Dieser Teil war sehr spannend erzählt und ich konnte viele Parallelen zu Literatur und Film entdecken.
Irgendwo dazwischen habe ich immer wieder nach der eigentlichen Handlung gesucht und leider nicht wiedergefunden. Mit keinem der Charaktere konnte ich mich identifizieren, sie blieben mir alle fremd und unverständlich.
Es gab einige unerklärliche Elemente in diesem Buch, die ich aber auch nicht als Fantasy oder Horror bezeichnen würde, eher als einen Albtraum der Protagonistin.
Ich habe mir viel Mühe gegeben in die Geschichte zu finden, weil ich die Sprache und den Schreibstil der Autorin wirklich sehr mochte, aber sie blieb mir bis zum Ende fern.

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